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Mitarbeiterempfehlungsprogramme alt

Mitarbeiterempfehlungen: Mehr als 80 Prozent aller Unternehmen verlassen sich bereits auf Mitarbeiterempfehlungen als festen Bestandteil ihrer Recruiting-Strategie. Das ergab eine Studie des österreichischen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programms Firstbird, zu der wir mit der Wollmilchsau ebenfalls einen kleinen Beitrag leisten konnten. Dass die Nachwirkungen der Coronakrise noch längst nicht vorbei sind, zeigt sich aktuell leider an etlichen Insolvenzmeldungen […]

Mitarbeiterempfehlungen: Mehr als 80 Prozent aller Unternehmen verlassen sich bereits auf Mitarbeiterempfehlungen als festen Bestandteil ihrer Recruiting-Strategie. Das ergab eine Studie des österreichischen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programms Firstbird, zu der wir mit der Wollmilchsau ebenfalls einen kleinen Beitrag leisten konnten.

Dass die Nachwirkungen der Coronakrise noch längst nicht vorbei sind, zeigt sich aktuell leider an etlichen Insolvenzmeldungen von Unternehmen. Das bedeutet aber auf der anderen Seite nicht, dass der Fachkräftemangel in anderen Unternehmen und Branchen plötzlich behoben ist. Neue Mitarbeiter*innen müssen gefunden werden und über 90 Prozent der befragten Unternehmen befinden sich weiterhin auf der Suche nach passenden Kandidaten.

Uns interessierten bei der Auswertung der Umfrage vor allem die Herausforderungen beim Personalmarketing, die vorgenommenen Personalmarketing-Maßnahmen und die Kennzahlenmessung. Dabei zeigte sich: Die drei größten Pain Points der Unternehmen lagen diesbezüglich in der Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen, direkt gefolgt von einem unzureichenden Budget und Kapazitäten-Knappheit der HR-Abteilung. Auch wenn das Budget von vielen Befragten als unzureichend bemängelt wird, reicht es in der Regel natürlich, um verschiedene Maßnahmen zur Personalgewinnung zu ergreifen. Nach Jobbörsen und Karrieremessen stehen dabei Empfehlungsprogramme auf Platz drei. CPC-basierte Werbeanzeigen nutzen zwar immerhin knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen, die Maßnahme rangiert damit trotzdem eher auf den hinteren Plätzen.

In Hinblick darauf überrascht auch der Blick auf die Kennzahlen zur Erfolgsmessung der Maßnahmen nicht: Bei den meisten Unternehmen wird dieser hauptsächlich anhand der Anzahl der Bewerbungen und der Anzahl der Einstellungen gemessen. Fast 20 Prozent verlassen sich bei der Auswertung ihres Personalmarketings aber auch auf ihr Bauchgefühl. Das ist bei der Wahl eines klassischen “Post & Pray”-Kanals leider auch notwendig.

Am Ende kann ein Recruiter ohne durchgehendes Tracking häufig nicht zu 100 Prozent zuordnen, über welchen Kanal oder durch welche Maßnahme sich ein Kandidat beworben hat. Ein umfassendes Tracking schafft hier, ebenso wie ein Mitarbeiter-Empfehlungsprogramm, Abhilfe und bildet die Candidate Journey exakt ab. Die Firstbird-Studie zeigt Unternehmen somit auf, wie sie gezielt ihre Reichweite erhöhen und ihren administrativen Aufwand verringern können.

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Money, Money, Money – ist nicht der effektivste Motivator

Rund 78 Prozent der Unternehmen sind der Ansicht, dass Geldprämien die effektivste Vergütung für eine erfolgreiche Empfehlung sind. Sie vergeben in der Mehrheit einen Betrag zwischen 1.000 und 2.000 €. Tatsächlich hat die Prämienhöhe aber keinen signifikanten Einfluss auf die Empfehlungs- und Bewerberrate. Spannend wird es vor allem bei Prämien, die nicht cash ausgezahlt werden: Bereits 21 Prozent der befragten Unternehmen haben bei erfolgreicher Vermittlung einen zusätzlichen Urlaubstag ausgelobt. Auch Sach- oder Erlebnisgutscheine können ein Ansporn sein.

Mitarbeiterempfehlungen: In den USA läuft bereits jede dritte Neueinstellung darüber

Das (zufriedene) Mitarbeiter als Markenbotschafter hervorragend für das eigene Unternehmen sind, ist mittlerweile wirklich kein Geheimnis mehr. „Mitarbeiter sind die Basis für den Unternehmenserfolg – gerade auch im Recruiting.” Arnim Wahls, CEO von Firstbird, bekräftigt, dass dieses schlummernde Potenzial auf dem US-Arbeitsmarkt bereits viel stärker genutzt wird. „Als Markenbotschafter und Empfehler erreichen Mitarbeiter auf günstige Weise zahlreiche kulturell und fachlich passende Kandidaten.“ Während in den USA bereits jede dritte Neueinstellung aus einer Empfehlung resultiert, ist es in Deutschland und Österreich nur etwa jede zehnte. Dabei lohnt es sich für Unternehmen gleich in mehrfacher Hinsicht: Empfohlene Kandidaten werden durchschnittlich binnen eines Monats eingestellt und bleiben dann im Mittel auch länger im Unternehmen tätig.

Warum sind Mitarbeiterempfehlungen eigentlich so erfolgreich? Der Empfehlende möchte sich nicht dadurch bloßstellen, dass der Empfohlene die falsche Wahl ist – und andersrum ist es genauso. Dieser soziale Druck ist mitverantwortlich dafür, dass (fast) niemand den Kanal Mitarbeiterempfehlung zu seinem Vorteil ausnutzt.

Veröffentlicht am 17.05.2024