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Keine Rückmeldung aufs Vorstellungsgespräch – was jetzt?

Du hast das Vorstellungsgespräch hinter dir – Glückwunsch! Eine Rückmeldung hast du jedoch noch nicht erhalten? Kein Grund zur Panik, denn jetzt ist Geduld gefragt. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick darüber, wann du aktiv werden solltest und ab wann eine fehlende Rückmeldung mit einer Absage gleichzusetzen ist.

Wie lange muss ich nach einem Vorstellungsgespräch auf eine Rückmeldung warten?

Generell ist es sinnvoll, zwei bis drei Wochen nach deinem Interview abzuwarten, bevor du nachhakst. Wenn dir ein konkretes Rückmeldedatum zugesagt wurde und dieses überschritten ist, kannst du dich bereits kurz danach an deine:n Ansprechpartner:in wenden.

Was die Antwortzeit beeinflussen kann:

  • Unternehmensprozesse: Manchmal brauchen Unternehmen einfach länger für ihre internen Abstimmungen. Recruiter:innen müssen heutzutage viele offene Stellen und somit auch etliche Bewerber:innen gleichzeitig betreuen.
  • Anzahl an Bewerber:innen: Je mehr Personen sich bewerben, desto länger kann es dauern. Logisch, oder? War am Tag deines Bewerbungsgesprächs das Wartezimmer überfüllt, solltest du dich auf eine längere Wartezeit einstellen.
  • Unternehmensgröße und Art der Position: Größere Unternehmen und höher gestellte Positionen können komplexere Entscheidungsprozesse haben. Wenn viele Personen in der Personalauswahl involviert sind, sind 1-2 Wochen recht knapp bemessen. 
  • Unvorhergesehene Ereignisse: Wie in jedem Unternehmen kann auch hier mal etwas dazwischenkommen – sei es ein unerwartetes Projekt oder personelle Veränderungen.

  • Jahreszeit: Rund um Feiertage oder Urlaubszeiten kann sich alles ein wenig verzögern.

  • Technische Probleme: Viele Personalverantwortliche nutzen externe Bewerbermanagementsysteme. Wenn es hier Probleme gibt (von Internetausfällen bis zu nicht funktionierenden Updates), verzögert sich auch die Rückmeldung.
  • Du bist Reservekandidat:in: Auch wenn du nicht die erste Wahl für die Stelle bist, bekommst du in den meisten Fällen keine Absage, sondern wirst warm gehalten, falls der oder die Favorit:in abspringt. Nimm dir das nicht zu Herzen – die Unterschiede zwischen der Eignung der Bewerber:innen sind oft minimal und stellen die Personalverantwortlichen vor knifflige Entscheidungen.
  • Die Anforderungen  haben sich geändert. Möglicherweise waren die Anforderungen an die Stelle nicht klar genug formuliert. Das erfahren die Personalverantwortlichen oft erst, wenn sie mit dem Fachteam über den Grund der Absage sprechen und so noch einmal ganz neue Informationen für das eigene Suchprofil erhalten.

💡 Nimm die Wartezeit nicht persönlich: Es gibt einige sinnvolle Gründe, warum du noch immer wie auf heißen Kohlen sitzt, die rein gar nichts mit dir und deiner Eignung für die Stelle zu tun haben.

Richtig nachfragen: Was Du beim Nachhaken beachten solltest

Jetzt, wo wir die Frage nach dem Wann geklärt haben, kommt die nächste Herausforderung: Wie hakst du am besten nach? Die Grenze zwischen Interesse und Aufdringlichkeit ist nicht immer leicht zu erkennen. Nach zwei Wochen bzw. nach Ablauf der vereinbarten Rückmeldefrist, ist es jedoch völlig in Ordnung, einmal nachzuhaken, wie es um deine Bewerbung steht. Hierbei stehen dir im Grunde zwei Kommunikationskanäle zur Verfügung.

Die Nachfrage per E-Mail 📧

  • Beispielformulierungen:
    "Hallo [Name des Personalverantwortlichen],
    
    ich hoffe, es geht dir/euch gut. Ich wollte mich nur erkundigen, ob es schon etwas Neues bezüglich meiner Bewerbung gibt. Ich bin nach wie vor sehr an der Stelle interessiert und freue mich auf eine Rückmeldung.
    
    Viele Grüße,
    
    [Dein Name]"

    Etwas formeller gefällig? Kein Problem:

    Sehr geehrte/r [Name des Personalverantwortlichen],
    
    nach unserem Gespräch am [Datum] bin ich weiterhin sehr an der Stelle bei [Name des Unternehmens] interessiert. Ich möchte mich daher höflich nach dem aktuellen Stand meiner Bewerbung erkundigen.
    
    Ich bedanke mich für Ihre Zeit und die bisherigen Rückmeldungen und hoffe auf eine positive Entscheidung.
    
    Mit freundlichen Grüßen
    
    [Name]
  • Keine Antwort auf die Nachfrage? Falls du nach einer weiteren Woche keine Antwort erhältst, könntest du noch einmal vorsichtig nachhaken oder einen anderen Kommunikationsweg wählen.
  • Was ist mit der Nachfrage per Brief? Ein Brief kann besonders persönlich wirken und zeigen, dass du dir besonders viel Mühe gibst. Allerdings werden die meisten Recruiter:innen diesen Kommunikationsweg als altmodisch empfinden und deine Internet-Affinität infrage stellen. Wir würden dir daher immer empfehlen, dich per E-Mail zu melden.

Die telefonische Nachfrage 📞

Die telefonische Nachfrage ist die wahrscheinlich schnellste Variante, um den Stand deiner Bewerbung zu erfragen. Ob es auch der bevorzugte Kommunikationsweg ist, hängt stark von der oder dem Recruiter:in ab. Am besten erkundigst du dich bereits im Vorstellungsgespräch darüber, wie die nächsten Schritte aussehen und über welchem Wege du ggf. weitere Fragen stellen kannst. Als Faustregel gilt jedoch: Erst E-Mail, dann Telefon. 

Beispielformulierung:

    • "Guten Tag, [Name des Personalverantwortlichen]. Mein Name ist [Dein Name]. Wir hatten am [Datum] ein Vorstellungsgespräch für die Stelle als [Name der Position]. Ich wollte mich kurz telefonisch melden und nach dem Stand meiner Bewerbung fragen, da ich noch immer sehr an der ausgeschriebenen Stelle interessiert bin.""
    • Kurz gesagt: Diese Elemente sollte deine E-Mail enthalten:
      – Deinen Namen,
      – auf welche Position du dich beziehst,
      – wie lange das Vorstellungsgespräch her ist / wann es stattgefunden hat,
      – Bekräftigung deines Interesses,
      – höfliche Frage zum Stand der Bewerbung.
    • 💡 Tipp: Bleib ruhig und freundlich, auch wenn du nervös bist. Höre aktiv zu und bedanke dich für jegliche Informationen. Falls du eine Kennziffer o.ä. bekommen hast, solltest du diese zur Hand haben damit dein Gegenüber deinen Bewerbungsstatus schneller einsehen kann. 

Ist es unhöflich, nachzufragen?

Nein, solange du höflich und geduldig bist. Es zeigt sogar dein Interesse und deine Motivation. Aber Achtung: Nachdem du nachgehakt hast, solltest du erneut einige Tage die Füße still halten und deinem/deiner Ansprechpartner:in die Chance geben, auf deine Nachricht zu reagieren.

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      Ein anderes Angebot liegt auf dem Tisch – was nun?

      Folgendes Szenario: Du hast den Markt nach attraktiven Stellenangeboten durchforstet und dich parallel bei mehreren Unternehmen beworben. Nun steckst du in der Klemme, weil dir ein anderes Unternehmen bereits zugesagt hat, du aber noch auf die Antwort deines Wunscharbeitgebers wartest.

      In diesem Fall ist es in Ordnung, die Frist abzukürzen und direkt offen mit dem Angebot umzugehen und es sogar zu deinem Vorteil zu nutzen. Formuliere deine Nachricht einfach wie folgt

      "Sehr geehrte/r [Name des Personalverantwortlichen],
      
      in unserem Vorstellungsgespräch habe ich bereits darauf hingewiesen, dass ich mich bei [konkurrierendes Unternehmen] beworben habe. Nun habe ich ein Jobangebot erhalten, das ich in Kürze prüfen muss. Mein Hauptinteresse liegt jedoch weiterhin auf einer Position in Ihrem Unternehmen. Besteht die Möglichkeit, den Entscheidungsprozess Ihrerseits zu beschleunigen?
      
      Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Rückmeldung.
      
      Mit freundlichen Grüßen
      
      [Name]"

      Wenn die Rückmeldung auf sich warten lässt: Ein schlechtes Zeichen?

      Eine längere Wartezeit nach einem Bewerbungsgespräch kann verschiedene Gründe haben.

      Zum einen kann eine längere Bedenkzeit ein Zeichen dafür sein, dass das Unternehmen sich für die Entscheidung Zeit nimmt. Der Arbeitgeber prüft alle Optionen zunächst sorgfältig, um die bestmögliche Wahl zu treffen. In diesem Fall kannst du eine längere Wartezeit auch als ein Zeichen der Wertschätzung deuten. Da sie zeigt, dass deine Bewerbung ernst genommen wird und keine übereilte Entscheidung getroffen wird.

      Andererseits gibt es auch negative Gründe für eine ausbleibende Antwort. Es kann einfach Desorganisation im Unternehmen herrschen, vor allem wenn gerade viel zu tun ist. In solchen Fällen kann es passieren, dass einfach vergessen wird, sich bei dir zu melden. Es gibt allerdings auch das unangenehme Szenario, dass die Funkstille seitens des Unternehmens als eine Form der Absage interpretiert werden kann. 

      Wann das Fehlen einer Rückmeldung als Absage zu werten ist

      Eine klare Antwort ist immer besser als Spekulationen. Es ist daher sinnvoll, zunächst höflich nachzufragen und Klarheit zu schaffen. Eine indirekte Absage liegt aus unserer Sicht erst dann vor, wenn du… 

      1. nach mehrmaligem Nachfragen keine Antwort erhältst.
      2. herausfindest, dass andere Bewerber:innen bereits eine Rückmeldung bekommen haben.
      3. die Stelle bereits besetzt ist. 

      2.) und 3.) kannst du herausfinden, indem du etwa die Karriereseite des Unternehmens im Auge behältst und auch Beiträge in sozialen Netzwerken wie LinkedIn oder XING verfolgst. Oftmals posten es neue Mitarbeiter:innen, wenn sie eine neue Position erhalten haben. Ist die Stellenanzeige nicht mehr online, könnte das ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass der Bewerbungsprozess abgeschlossen und die Stelle vergeben oder in manchen Fällen sogar gestrichen ist.

      Professionell auf eine (indirekte) Absage reagieren

      Es ist nicht einfach, den Verdacht zu haben, dass man eine indirekte Absage auf eine Bewerbung erhalten hat, besonders wenn nach dem Vorstellungsgespräch keine Rückmeldung erfolgt. Es kann entmutigend sein, aber hier sind einige Tipps und Ratschläge, wie du mit dieser Situation umgehen kannst.

      Reflektiere den bisherigen Bewerbungsprozess:

        • Was lief gut / schlecht im Bewerbungsgespräch?
        • Welchen Eindruck machen deine Unterlagen (Lebenslauf, Bewerbungsschreiben), gibt es hier noch Verbesserungspotenzial?
        • Wo könnten mögliche Schwächen gelegen haben?

      Es ist wichtig, diese Fragen ehrlich zu beantworten und aus der Erfahrung zu lernen.

      Hole Feedback ein: Falls du eine reguläre Absage erhalten hast, zögere nicht, nach konstruktivem Feedback zu fragen. Dies kann dir wertvolle Einblicke geben und dir dabei helfen, dich in zukünftigen Interviews zu verbessern.

      Verbessere deine Fähigkeiten: Nutze diese Zeit, um eventuell fehlende Fähigkeiten oder Kenntnisse aufzubauen. Vielleicht gibt es einen Kurs oder ein Seminar, das dir helfen könnte.

      Bereite dich auf zukünftige Gelegenheiten vor: Folgendes könntest du unternehmen, um deine Erfolgschancen beim nächsten Gespräch zu maximieren:

      Verzichte auf verbitterte Nachrichten an den oder die Recruiter:in: Im Durchschnitt haben die Recruiter:innen 27 offene Stellen gleichzeitig zu betreuen, da kommt es leider immer häufiger vor, dass einzelne Kandidat:innen einfach unter den Tisch fallen.

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          Fazit: Bleib’ positiv

          Ich weiß, Warten kann frustrierend sein. Aber nimm nicht gleich das Schlimmste an. Oft gibt es einfach Gründe, die außerhalb deiner Kontrolle liegen. Und selbst wenn es nicht klappt, denk daran, dass jede Absage dich einem “Ja” näher bringt. Die Joblandschaft ist vielfältig und es gibt bestimmt einen Job, der perfekt zu dir passt. Wir wünschen dir jedenfalls viel Erfolg bei deiner Suche!

          Veröffentlicht am 26.10.2023

          Sarah Schultze

          Als SEO Managerin bei der Wollmilchsau GmbH bin ich hauptverantwortlich für den Aufbau und die Pflege dieses Blogs. Mit meiner Leidenschaft für neue KI-Anwendungen wie ChatGPT und meinem Engagement für gute Inhalte möchte ich Jobsuchende auf Gute-Jobs.de mit meinen Texten bestmöglich bei ihrer Suche unterstützen.