Der radikale Arbeitsmarktwandel, den wir seit ein paar Jahren beobachten, hinterlässt bei immer mehr Arbeitgebern Magengrummeln. Trotz eines eher schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds haben zahlreiche Unternehmen einen immensen Arbeitskräftebedarf.
Immer wieder wird intensiv darüber diskutiert, wie sich der Arbeitskräftebedarf decken lässt und genau so oft werden einige Stimmen laut, dass es gar keinen Arbeits- oder Fachkräftemangel gäbe. Die Mangelsituation könnte sich angeblich durch Lohnerhöhung und attraktivere Arbeitsbedingungen kurzfristig entschärfen lassen. Aber ist das wirklich so einfach?
Klar ist, dass einzelne Recruiting-Organisationen auf diesem Arbeitsmarkt ihre “historisch gewachsenen” Strukturen aufbrechen müssen und schnellstmöglich alle internen Stakeholder von strategischen Anpassungen und prozessualen Veränderungsbedarfen überzeugen sollten.
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Bessere Arbeitsbedingungen und Löhne ändern kurzfristig keinen Arbeitsmarkt
Es stimmt natürlich grundsätzlich, dass eine Steigerung der Löhne und bessere Arbeitsbedingungen die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte sowie die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden langfristig erhöhen und somit den Arbeitskräftemangel mildern könnten. Jedoch sind höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen allein nicht ausreichend, um das Problem kurzfristig und unmittelbar zu lösen. Das liegt vor allem daran, dass das Ungleichgewicht zwischen Nichtbeschäftigten und dem Bedarf an Arbeitskräften nicht einfach verschwindet und das gesamtwirtschaftliche Arbeitsangebot kurzfristig kaum auf Lohnerhöhungen reagieren dürfte.
Der Zeitbedarf für Anpassungen in der Arbeitskräfteversorgung, spezifische Qualifikationsanforderungen, komplexe Arbeitsmarktstrukturen, bestehende Verträge, demografische Veränderungen und strukturelle Wirtschaftsprobleme sind Faktoren, die die schnelle Wirksamkeit dieser Maßnahmen begrenzen würden.
Und die Erwerbstätigkeit in Deutschland steigt weiter. Auch im 2. Quartal 2023 waren rund 45,9 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig und damit 0,7 % höher als im Vorjahresquartal. Gleichzeitig gab es im zweiten Quartal 2023 bundesweit 1,74 Millionen offene Stellen.
Eine Umfrage des Münchner ifo Instituts unter bundesweit rund 9.000 Firmen zeigt ebenfalls, dass sich trotz Konjunktur der Fachkräftemangel verschärft hat. Die Ergebnisse zeigen, dass im Juli 2023 insgesamt 43,1 Prozent der Unternehmen unter Engpässen litten. Im April waren es noch 42,2 Prozent.
Der gesamte Arbeitsmarkt könnte nur von einer ganzheitlichen Herangehensweise, die diese Aspekte berücksichtigt, profitieren.
Was passiert aufgrund des Arbeitsmarktes aktuell in deutschen Unternehmen?
Zuerst ist da natürlich Unmut. Unmut über zu viele offene Stellen, die sehr lange oder im schlimmsten Fall gar nicht besetzt werden können.
Und trotzdem laufen während dieses ausgeprägten Fachkräftemangels bei vielen Unternehmen alte Strukturen und Prozesse einfach so weiter. Auch die Ressourcen werden in vielen Unternehmen seit Jahren nicht angepasst, während der Arbeitsmarkt von Jahr zu Jahr härter umkämpft ist.
In sehr vielen Fällen sind die Erwartungen an die Hiring Manager unter den gegebenen Arbeitsmarkt-Bedingungen absolut unrealistisch und führen auf beiden Seiten der Recruiting-Organisation zu Unzufriedenheit.
Eine langfristige, ganzheitliche Herangehensweise, die eine nachhaltige Lösung für den deutschen Arbeitskräftemangel bietet, dürfte in naher Zukunft nicht zu erwarten sein. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt wird sich durch den demografischen Wandel in den nächsten Jahren eher verschärfen als verbessern und Unternehmen sollten sich dringend darauf einstellen!
Was also kann ein einzelnes Unternehmen tun, um die zur Verfügung stehenden potenziellen Arbeitnehmer:innen vom Arbeitsmarkt zu fischen?
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Was sollte in deutschen Unternehmen passieren?
An alle Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften: Ihr habt keine Zeit, auf eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes zu hoffen und zu warten. Auch eine schwache Konjunktur und eine leicht steigende Zahl der Arbeitslosen ändert nichts an der Tatsache, dass die Personalnachfrage der Unternehmen robust ist und bleibt.
Das bedeutet ganz konkret, dass jedes Unternehmen, das auf der Suche nach Fachkräften ist, handeln muss.
Blockiert von “historisch gewachsenen” Strukturen steht das Recruiting unter akutem Professionalisierungsdruck. Hin zu einer proaktiven, strategisch ausgerichteten Personalgewinnung, die die Personalbedarfe zur Sicherung von Wertschöpfungsketten und Wachstumszielen zuverlässig bedient. Wie aber entwickeln sich Recruiting-Organisation schnellstmöglich? Nur ein systematisch datengetriebener Ansatz ermöglicht es, den Status quo transparent zu machen und alle internen Stakeholder von strategischen Anpassungen und prozessualen Veränderungsbedarfen zu überzeugen.
Die alten Strukturen, das Ad-hoc Recruiting sowie “Post & Pray” müssen für ein erfolgreiches Recruiting auf einem schwächelnden Arbeitsmarkt der Vergangenheit angehören. Die Recruiting-Organisation der Zukunft muss:
Datenbasiertes Recruiting bedeutet, dass du in der Lage bist, deinen Recruiting-Funnel mit Echtzeit-Auswertungen und entsprechender Steuerung gezielt zu füllen.
Ein Beispiel hierfür ist: Kenne DEINEN Arbeitsmarkt. Die offenen Stellen passen in vielen Fällen nicht zu denjenigen, die in der gesuchten Region arbeiten können oder wollen.
So ein Mismatch kann verschiedene Ursachen haben: Natürlich ist es sinnvoll, einen Gesamtüberblick über den deutschen Arbeitsmarkt zu haben, doch im Endeffekt ist es nicht wichtig, wie viele Arbeitslose es gibt, wenn in deiner Region und in deiner Branche dennoch niemand zur Verfügung steht. Arbeitssuchende und die verfügbaren Arbeitsplätze befinden sich oft nicht am gleichen Ort. Bei dieser Ursache ist es also hilfreich, die verfügbaren Arbeitskräfte in der jeweiligen Region zu kennen.
Oftmals passen auch die Vorstellungen nicht zu den offenen Positionen. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung spielen bei der Attraktivität natürlich ebenfalls eine große Rolle.
In all diesen Fällen kann es von Vorteil sein, die Konkurrenz zu beobachten: Es steht vielleicht eine gewisse Anzahl an Arbeitskräften in der gesuchten Branche und im gesuchten Bereich zur Verfügung, doch wie viele Unternehmen suchen ebenfalls? Und was bieten die Unternehmen, was ich eventuell noch nicht biete? Sind die Gehälter angemessen?
Doch es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, um mit datenbasiertem Recruiting und Prozessfluss-Transparenz eine strategische Talent Acquisition Organisation aufzubauen!
In unserem Webinar “Vom Ad-hoc-Recruiting zur strategischen Talent Acquisition” erklärte unser Geschäftsführer und Herzblut-HRler Jan Kirchner Mittel und Wege auf, die Strukturen im heutigen Recruiting zu modernisieren und den veränderten Gegebenheiten im Sinne eines wertschöpfenden Unternehmens anzupassen.
Jan erörterte Lösungsansätze, um zu einer strategisch ausgerichteten Personalgewinnung, die die Personalbedarfe zur Sicherung von Wertschöpfungsketten und Wachstumszielen zuverlässig bedient, zu gelangen. Denn mittlerweile ist klar: Mit systematisch erhobenen Daten, lassen sich aktuelle Abläufe transparent darstellen und interne Stakeholder von strategischen Anpassungen und prozessualen Veränderungsbedarfen überzeugen.
Mit Freude vernehmen wir, dass die Zahl unserer Kund:innen und Unternehmen, die Google Analytics bzw. ähnliche Produkte zur Analyse des Online-Recruitings einsetzen, stetig zunimmt. Den Standpunkt, dass Recruiter:innen ohne vernünftige Zahlen kaum Chancen haben, auf den grünen Zweig zu kommen, vertreten wir nämlich seit Jahren.
Doch kaum ist die Hürde der Akzeptanz genommen, ergeben sich grundlegende Schwierigkeiten in der Praxis. KPIs wie die Absprungrate sind an sich schon mal super – aber man muss sich ja auch noch verstehen und interpretieren können! Und das fällt nicht jedem auf Anhieb leicht. Analytics ist ein Gebiet, das sich nicht von alleine erschließt.
Viele Daten, wenig Ahnung
Was ist denn nun eigentlich das Problem? In den meisten Fällen: Ein Haufen von Zahlen und Auswertungen, die nur bedingt Sinn ergeben. Vielfach ist die Analytics Implementierung sogar unvollständig. Eure Bewerber-Zahlen fehlen. Hier müsstet Ihr als aller erstes ansetzen. Denn mehr als Besucherzahlen, Bewerbungen und Quellen (mit den dazugehörigen Budgets), könnt und braucht Ihr zu Beginn Eurer Analytics-Reise sowieso nicht zu verarbeiten.
Egal, denkt Ihr Euch als Einäugiger unter den Blinden, dafür sind aber viele andere schöne Zahlen da. Auf der Suche nach einem Rettungsanker greift Ihr einfach nach irgendwas, was sich gut anhört – z. B. die “ABSPRUNGRATE” (eng. Bounce Rate). Jemand “springt ab”, also ist er weg – ergo keine Bewerbung.
90% ist ja riiiichtig schlecht. 67,89% joooaaaaa, das geht ja gerade noch durch. 10,12% Wahnsinn! Super, da haben wir unser Qualitätskriterium, um Quellen oder Maßnahmen miteinander zu vergleichen.
Doch die Absprungrate ist nicht immer ein eindeutiger Qualitätsindikator.
Definition: Was ist die Absprungrate?
Grundsätzlich bezeichnet man die Absprungrate im Recruiting (auch als “Bewerberabsprungrate”, “Bounce Rate” oder “Abbruchquote” bekannt) als eine wichtige Kennzahl, die den Anteil der Besucher:innen widerspiegelt, der Eure Seite verlässt, ohne eine Interaktion ausgeführt zu haben. Dabei sollte aber gedacht werden, dass Google Analytics (standardmäßig) nur Klicks misst, durch die eine neue Seite geöffnet wird. Der Nutzer kann sich also die Stellenanzeige interessiert durchlesen, Videos anschauen oder durch eine Bildergalerie klicken – das ist Google Analytics alles herzlich egal, wenn sich dabei keine neue Seite innerhalb des Browsers aufbaut.
Nach 30 Minuten ohne Interaktion wird die Sitzung beendet. Wenn bis auf den Eintritt der Seite keine messbare Interaktion stattgefunden hat, haben wir einen Absprung (oder Bounce). Was in der Zwischenzeit also passiert, können wir nicht sagen. Das macht das Verstehen nicht gerade einfacher.
Eine Möglichkeit ist natürlich, dass der oder die Bewerber:in tatsächlich auf eine Stellenanzeige auf die Karriereseite klickt und diese nach ein paar Sekunden direkt aus verschiedensten Gründen wieder verlässt. Oder wie der bekannte Analytics-Experte Avinash Kaushik einst formulierte, “I came, I puked, I left”.
Aus diesem Grund kann die Bounce Rate ein Hinweis darauf sein, dass in Eurer Stellenanzeige oder auf Eurer Karriereseite etwas nicht stimmt. Je nachdem, an welchem Punkt die Bewerber:innen vermehrt abspringen, könnte beispielsweise die Stellenbeschreibung nicht besonders aussagekräftig oder die gesamte Anzeige sogar unklar oder unattraktiv sein. Mangelnde Informationen sind für viele Interessenten auch ein Grund, die Seite wieder zu verlassen. Vor allem Informationen wie Gehalt, Arbeitszeiten, Standort oder Karrierechancen sind notwendige Punkte, die in jeder Stellenanzeige auf den ersten Blick klar sein sollten.
Im schlechtesten Fall sagt die Absprungrate vielleicht aber auch einfach gar nichts aus. Völlig verwirrt? Dann lest ruhig weiter, wir erklären es Euch!
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Was ist eine gute Absprungrate?
Eine “gute” Absprungrate im Recruiting kann je nach Branche, Unternehmen und Rekrutierungsprozess variieren. Es gibt keine festgelegte allgemeine Zahl, die für alle Situationen als Maßstab gelten kann. Allerdings gibt es Durchschnittswerte für die Absprungrate der verschiedenen Webseiten.
Google Analytics Benchmark Averages for Bounce Rate
40-60% Content websites
30-50% Lead generation sites
70-98% Blogs
20-40% Retail sites
10-30% Service sites
70-90% Landing pages
Karriere-Webseiten bzw. Stellenangebote würden wir bei den “Landingpages” ansiedeln. Aber seid vorsichtig: Eine Quelle, die Euch ausschließlich bereits überzeugte Bewerber:innen schicken sollte, wäre bei 60% nicht unbedingt cool, sondern verdächtig. Eine sehr niedrige Absprungrate (z. B. um die 10%) sollte Euch auch aufhorchen lassen, sie kann nämlich ein Hinweis auf ein technisches Problem sein.
Bei genauerer Betrachtung kann in bestimmten Setups eine hohe Absprungrate aber auch ein Trugschluss sein. Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Problem dieses KPIs.
Die exakte Definition von Google macht das Problem deutlich, in dem es folgende Formulierung beinhaltet:
Der springende Punkt verbirgt sich hinter “Anfrage an den Analytics-Server”. Denn eine erwünschte Interaktion mit der Seite kann durchaus stattfinden, ohne dass es eine Anfrage an den Analytics-Server gibt.
Gerade im Fall von Karriere-Webseiten kommt das oft vor. Das liegt daran, dass ab dem Klick auf den “Bewerben” – Button aufgrund von schlechter Analytics-Implementierung nicht weiter gemessen wird. Wenn die “Bewerben” bzw. “Bewerbung absenden” – Buttons nicht mit dem Analytics Code verknüpft sind, weil das Bewerbungsformular auf einem anderen Server liegt, kann trotz einer erfolgreichen Bewerbung keine “Anfrage an den Analytics-Server” ausgelöst werden. In diesem Fall würde eine erfolgreiche Bewerbung einem Absprung gleichgesetzt.
Ein Besucher, der sich gleich nach der Landung auf der Stellenanzeige bewerben würde, hätte in so einem Setup eine Absprungrate von 100%. Ein Besucher der dagegen nach der Landung auf der Stellenanzeige sich durch Eure Seite klicken würde (bei jeder neu geladenen Seite wird der Analytics-Server angesprochen), um sie dann ohne Bewerbung zu verlassen, würde mit einer Absprungrate von 0% versehen. Paradox. Würdet Ihr jetzt die Absprungrate als einziges Qualitätskriterium einsetzen, bestünde die Gefahr, dass Ihr genau die falsche Besucher-Quelle eliminiert.
Als zusätzliches KPI empfehlen wir Euch an diesem Punkt die Nutzung vom Google Tag Manager. Diesen könntet Ihr beim Call-To-Action wie z.B. dem “Bewerben”-Button einbauen. So könnt Ihr zusätzlich feststellen, wie viele Interessent:innen nicht etwa die Bewerbung abgebrochen, sondern stattdessen auf das Bewerbungsformular weitergeleitet wurden.
Aus dem vorherigen Abschnitt sollte deutlich geworden sein: Die Absprungrate sollte stets im Kontext Eures konkreten Setups betrachtet werden. Ist Euer Analytics-Code perfekt implementiert, wird jede wichtige Interaktion auch korrekt gemessen, so kann die Absprungrate durchaus zum Einsatz kommen. Im Fall von Karriere-Webseiten, wo die Candidate-Journey nur teilweise gemessen wird, rate ich davon ab, diese Kennzahl einzusetzen. Ihr begebt Euch sonst auf einen Blindflug.
Auch bei korrekter Implementierung eures Google Analytics ist der Kontext beim Einsatz der Absprungrate weiterhin extrem wichtig. Euch werden Quellen in Eurem Mix begegnen, die unterschiedliche (zuverlässige) Absprungraten aufweisen. Aussagen über die Qualität der Quellen basierend auf diesem Wert sind allerdings nur dann möglich, wenn Ihr Euch über die Funktionsweise der Quelle jeweils 100% im Klaren seid.
Es gibt Jobbörsen, bei denen der potentielle Bewerber bereits die ganze Anzeige gelesen hat und nach dem Klick auf den dortigen “Bewerben”-Button gleich in Eurem Formular landet. Es gibt auch andere Quellen, wo der Bewerber nur einen Teaser der Anzeige erhält (z. B. Google) und erst bei Euch entscheidet, ob die Anzeige passt und er sich bewerben möchte. Die Absprungraten dieser beiden beispielhaften Quellen sollten und werden sich stark unterscheiden. Wirkliche Vergleichbarkeit der Quellen erreicht Ihr meiner Meinung nach letztendlich nur durch den ROI-Kontext.
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Absprungrate und vorbereitete Conversions
Für die Fortgeschrittenen unter Euch möchte ich hier nochmals das Thema der “vorbereiteten Conversions” anbringen. Das Zusammenspiel mit der Absprungrate ist interessant. Stellt Euch vor, der Besucher kommt über eine bestimmte Quelle X auf Eure Karriereseite, bewirbt sich nicht und klickt die Seite weg (=> Absprungrate 100%). Kommt eine Stunde später wieder über die Direkteingabe der URL und bewirbt sich. In Eurer Standardauswertung hat die Quelle X dann 0 Bewerbungen generiert, 100% Absprünge, und Ihr denkt logischerweise, sie sei nutzlos. Klar, keine Bewerbungen, katastrophale Absprungrate. Stellt ihr die Quelle ab – gute Nacht, Johanna! Ja, es ist schon kompliziert.
Damit will ich folgendes zum Ausdruck bringen: In einem ohnehin komplizierten Umfeld sind nicht eindeutige Indikatoren wenig hilfreich. Sie können sogar eine falsche Annahme verstärken.
Welche Quellen bei Euren Conversions eine Rolle spielen und wie so ein Conversion-Pfad aussehen kann, könnt Ihr übrigens bei Google Analytics unter: Werbung > Attribution > Conversion-Pfade sehen. Wählt dort einfach oben links die entsprechenden Conversion-Ereignisse aus (Bewerbungen könnt Ihr doch tracken, oder?) und schon bekommt Ihr eine Übersicht darüber, wie Conversions eigentlich entstehen.
Wie kann ich meine Absprungrate verbessern?
Bei nur teilweise gemessenen Karriereseiten und Weiterleitungen auf ein externes ATS, ist die Absprungrate kein hilfreiches KPI in Eurem Recruiting-Prozess. Sollten die oben genannten Punkte bei Euch allerdings nicht zutreffen und Eure Absprungrate an bestimmten Punkten der Candidate Journey trotz perfekter Implementierung wirklich einfach viel zu hoch sein, solltet Ihr handeln.
Je nachdem, an welcher Stelle Euch die Kandidaten Reihenweise abspringen, solltet Ihr Euch Eure Karriereseite etwas genauer anschauen. Wenn Bewerber:innen nicht auf den (von Euch am besten mit Google Tag ausgestatteten) CTA-Button klicken, liegt das Problem möglicherweise bei der Stellenanzeige. Ein häufiger Fehler ist hier die fehlende Transparenz: Stellenanzeigen sollten klar und präzise sein, die Anforderungen und Erwartungen deutlich darstellen und die Vorteile einer Mitarbeit in Ihrem Unternehmen hervorheben. Vermeide bestenfalls unklare Formulierungen oder übermäßig formelle Sprache.
Auch nicht mobiloptimierte Anzeigen oder Bewerbungsformulare sind ein häufiger Grund für den Absprung. Stellt hier sicher, dass Eure Karriereseite und Bewerbungsformulare auf mobilen Geräten gut und einfach funktionieren. Immer mehr Menschen nutzen Smartphones für ihre Jobsuche und eine mobile-optimierte Erfahrung kann die Absprungrate definitiv reduzieren.
Weitere Empfehlungen von uns ist der insgesamt möglichst einfach gehaltene Bewerbungsprozess, indem unnötige Schritte reduziert und das Ausfüllen von Formularen minimiert wird. Ein unkomplizierter Bewerbungsprozess ist attraktiver und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Bewerber:innen den Vorgang abbrechen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass Ihr in jedem Fall dafür sorgen müsst, dass Eure Bewerbungen gemessen werden! Wusstet Ihr, dass wir unsere Jobspreader-Kunden kostenlos bei der Implementierung und Setup von Analytics unterstützen? So als Service… Einfach mal Demo anfordern.
Und hier noch was und noch was für Leser mit Analytics-Faible, die wirklich besser werden wollen. Viel Erfolg!
Disclaimer: Dies ist eine überarbeitete Version unseres ursprünglichen Artikels aus dem Jahr 2017.
Es ist wichtig, dass du gut vorbereitet in das Online-Vorstellungsgespräch gehst. Eine gründliche Recherche über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle gibt dir Sicherheit und zeigt deine Motivation und dein Interesse. Eine gute Vorbereitung ist für den oder die Recruiter:in ein guter Indikator dafür, wie gewissenhaft du später im Job arbeiten wirst. Hier sind einige Punkte, die du bei deiner Recherche beachten solltest.
Anforderungen und Verantwortlichkeiten: Lies dir nochmal die genauen Anforderungen und Verantwortlichkeiten für die ausgeschriebene Stelle durch. Stelle sicher, dass du die Stelle, für die du dich bewirbst, wirklich verstehst und stelle einen Bezug zu dir und deinen Fähigkeiten und Karrierezielen her. …
Selbstdarstellung des Unternehmens: Wie präsentiert sich das Unternehmen auf seiner Website und in sozialen Netzwerken? Dies gibt dir einen Einblick in die Unternehmenskultur und die Kernthemen des Unternehmens und kann dir dabei helfen, die Mission des Unternehmens besser zu verstehen. …
Unternehmensstruktur: Wie ist das Unternehmen aufgebaut? Wer sind die wichtigsten Personen? Das Verständnis der Organisationsstruktur kann dir helfen, die Stelle, auf die du dich bewirbst, besser zu verstehen. …
Leitbild und Werte: Wie lauten die Werte und das Leitbild des Unternehmens? Fühlst du dich damit verbunden? Unternehmen schätzen Kandidat:innen, die ihre Werte teilen und diese in ihrer Arbeit repräsentieren können. …
Produktpalette: Was sind die Kernprodukte oder -dienstleistungen des Unternehmens? Ein gutes Verständnis dessen kann dir dabei helfen, deine Fähigkeiten und Erfahrungen in Bezug auf die Bedürfnisse des Unternehmens zu positionieren. …
Dein:e Interviewpartner:in: Zu wissen, wer das Vorstellungsgespräch mit dir führen wird, gibt dir wichtige Hinweise darauf, worauf die Person während des Gesprächs möglicherweise Wert legt. Erwartet dich ein:e Personalverantwortliche:r oder eine Führungskraft? Informiere dich vorher auf LinkedIn oder Xing über den Werdegang der Person und ihre Rolle im Unternehmen. …
Aussagen von Privatpersonen in Foren: Was sagen Mitarbeiter:innen oder Kunden:innen in Foren über das Unternehmen? Diese ungeschminkten Meinungen können einen tieferen Einblick in die Unternehmenskultur geben. …
Artikel in den Medien: Gibt es Artikel oder Pressemitteilungen über das Unternehmen? Diese können dir helfen, das Bild des Unternehmens in der Öffentlichkeit besser zu verstehen. …
Jüngste Ereignisse: Gab es in letzter Zeit wichtige Ereignisse, die das Unternehmen betreffen? Ob es sich um eine Produkteinführung oder eine Kontroverse handelt – es ist wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben.
💡
Es ist viel wichtiger, das Produkt und die Mission des Unternehmens zu verstehen, als harte Fakten wie das Gründungsjahr oder die Anzahl der Standorte auswendig zu lernen.
Bereite die Technik vor
Eine der größten Herausforderungen bei Online-Jobinterview kann die technische Vorbereitung sein. Berücksichtige die folgenden Punkte, wenn du willst, dass das Gespräch reibungslos abläuft.
Stelle die Kamera ein
Stelle sicher, dass deine Kamera funktioniert und gut positioniert ist. Sie sollte sich auf Augenhöhe befinden, so dass du direkt in die Kamera schauen kannst. Achte auch auf einen sauberen und professionellen Hintergrund.
Was ist besser? Interviews mit oder ohne Kamera?
Es empfiehlt sich, die Kamera während des Vorstellungsgesprächs einzuschalten. So kannst du mehr Persönlichkeit zeigen und deine nonverbale Kommunikation zu deinem Vorteil nutzen.
Und was ist mit Kopfhörern / einem Headset?
Du willst Hintergrundgeräusche reduzieren und auch in lauter Umgebung gut verstanden werden? Dann ist ein Headset auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Kopfhörer sind hingegen ein Must-have. Sie sorgen dafür, dass du deine:n Gesprächspartner:in gut verstehst und schließlich willst du nicht nach jeder zweiten Frage nachhaken, weil du dein Gegenüber nicht verstanden hast, oder?
Mach dich mit der Plattform vertraut
Mache dich im Vorfeld mit der für das Online-Vorstellungsgespräch verwendeten Plattform vertraut (z. B. Zoom, Microsoft Teams). Wenn du die Funktionen kennst und weißt, wie sie zu nutzen sind, kannst du technische Schwierigkeiten während des Interviews minimieren.
Kennst du die speziellen Funktionen der Plattform, die du verwendest, wie z.B. Bildschirmfreigabe oder Chat? Sie können nützlich sein, um deine Selbstpräsentation mit Beispielen zu untermalen.
Tipps, um technische Probleme zu vermeiden
Teste deine Ausrüstung und Internetverbindung vor dem Interview. Stelle sicher, dass deine Kamera und dein Mikrofon funktionieren und deine Internetverbindung stabil ist. Am besten holst du dir eine vertraute Person ins Boot, um den Ernstfall zu simulieren. Stolperfalle sind nämlich oft bestimmte Berechtigungen / Sicherheitseinstellungen und das Tool funktioniert nicht mit deinem jetzigen Browser. …
Schließe alle nicht benötigten Anwendungen und Registerkarten auf deinem Computer, um die Leistung zu verbessern und Ablenkungen zu minimieren. …
Halte dein Telefon oder ein anderes Kommunikationsmittel bereit, falls du Probleme mit deinem Computer oder deiner Internetverbindung hast. …
Teste den Link! Auch Recruiter:innen machen Fehler und manchmal versteckt sich ein Tippfehler im Link, der dich eigentlich zum Meeting führen sollte.
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Bereite dich & deinen Raum aufs Online-Vorstellungsgespräch vor
Welches Interviewformat erwartet dich?
Es gibt verschiedene Arten von Vorstellungsgesprächen (Einzelgespräch, Gruppengespräch usw.). Es ist wichtig zu wissen, welches Format dein Gespräch haben wird, damit du dich entsprechend vorbereiten kannst.
Erstelle eine Präsentation
Überlege dir im Voraus, wie du deine Berufserfahrung, deine Projekte und deine Leistungen am besten präsentieren kannst. Vielleicht kannst du Präsentationen oder Dokumente vorbereiten, die du während des Gesprächs zeigen kannst.
Bereite dich auf häufig gestellte Fragen beim Online-Vorstellungsgespräch vor
Jeder, der schon in mehr als einem Bewerbungsgespräch saß, weiß, dass sich die Gespräche oft um die gleichen Fragen drehen. Das kannst du dir zu Nutze machen und dich auf die häufigsten Fragen vorbereiten. Überlege dir schon einmal, wie du auf die folgenden Fragen antworten würdest:
Nutze einen Spickzettel, um während des Online-Vorstellungsgesprächs sicherer zu wirken. Schreibe dir lediglich Stichpunkte auf, um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, deine Notizen vom Bildschirm abzulesen. Das lässt deinen Blick starr werden und deine Sprachmelodie wirkt monoton. Fokussiere dich darauf, auf authentische Weise mit deinem Gegenüber zu interagieren.
Folgende Überschriften kannst du nutzen, um deine Stichpunkte zu strukturieren:
Infos zum Unternehmen
Details zu Position
Eigene relevante Qualifikationen
Antworten auf häufige Fragen
Fragen an den Interviewer
💡
Verwende deinen Spickzettel ausschließlich auf einem geteilten Bildschirm. Wenn du währenddessen auf einen 2. Bildschirm blickst, wirkst du abwesend. Auf keinen Fall solltest du die Unternehmensseite nebendran öffnen und Informationen plump ablesen.
Wähle die richtige Kleidung
Die Wahl des richtigen Outfits für ein Online-Interview kann eine Herausforderung sein. Du möchtest professionell aussehen und willst dich dabei wohlfühlen? Hier sind einige Tipps, wie dir das gelingt.
Berücksichtige die Unternehmenskultur: Informiere dich (etwa auf der Karriereseite) über den Dresscode des Unternehmens und passe dein Outfit entsprechend an. Der Stil deiner Kleidung sollte zum Unternehmen und zu deiner Position passen. Bei einem Startup darfst du dich möglicherweise ein wenig exzentrisch kleiden, während es sich bei einem konservativen Unternehmen zugeknöpfter zu präsentieren gilt.
Pass dich dem Bildschirm an: Da der Fokus auf deinem Oberkörper liegt, achte darauf, dass dein Oberteil dem Unternehmen und der Position angemessen ist. Vergiss aber nicht, deinen Unterkörper angemessen zu bedecken, falls du unverhofft doch mittendrin aufstehen musst …
💡
Versuche dich mit deinem Outfit nicht zu sehr anzubiedern. Achte auf die Unternehmenskultur und versuche, den Stil des Unternehmens mit deinem eigenen Geschmack in Einklang zu bringen, um authentisch zu bleiben.
Achte auf den Hintergrund
Ein einfacher, schlichter Hintergrund ist am besten, um Ablenkungen zu vermeiden. Eine neutrale Wand oder ein gut organisiertes Bücherregal stellen eine gute Hintergrundkulisse dar.
Vermeide überladene oder ablenkende Hintergründe. Du willst schließlich, dass der oder die Interviewer:in sich auf dich und nicht auf deinen Hintergrund konzentriert.
Gute Beleuchtung ist essentiell! Nutze, wenn möglich, natürliches Licht, und stelle sicher, dass dein Gesicht gut beleuchtet ist, ohne blendende Lichtpunkte oder Schatten.
Setze Unschärfe & Filter vorsichtig ein!
Viele Videokonferenzplattformen bieten die Möglichkeit, den Hintergrund unscharf zu machen. Das kann nützlich sein, um die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken. Versuche aber nicht, deine Unordnung im Hintergrund mit Unschärfe zu kaschieren, sondern räume vor dem Gespräch auf!
Weichzeichner-Filter solltest du (wenn überhaupt) mit Bedacht einsetzen. Sie können den einen oder anderen Augenring kaschieren, lassen dich aber auch etwas künstlich wirken. Denk immer daran: Nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch folgt das persönliche Treffen und in der echten Welt gibt es keine Filter!
Kleiner Zusatztipp: Positioniere dich so im Zimmer, dass Sonnenlicht nicht von hinten kommen kann (also nicht mit dem Rücken zum Fenster sitzen!).
Auch der Kamerawinkel zählt
Achte darauf, dass sich deine Kamera auf Augenhöhe oder ein Stückchen darüber befindet. Das sieht natürlicher und schmeichelhafter aus, als wenn die Kamera von weit oben oder (besonders!) von unten auf dich gerichtet ist. Außerdem erhält dein Gegenüber dass Gefühl, dass du ihm oder ihr in die Augen schaust.
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Tipps zur nonverbalen Kommunikation
Auch wenn zwischen dir und deinem Gegenüber ein Monitor ist, werden du und deine Körpersprache bei einem Online-Bewerbungsgespräch genauso unter die Lupe genommen wie bei einem Gespräch vor Ort. Doch keine Panik: Wir haben dir die wichtigsten Punkte für einen souveränen Auftritt nochmal in Kürze zusammengefasst, damit du dem Termin entspannt entgegenblicken kannst.
Simuliere Augenkontakt: Schaue beim Sprechen guten Gewissens auf den Bildschirm und konzentriere dich auf Mimik & Gestik des oder der Personalverantwortlichen. Allerdings solltest du darauf achten, dass die Kamera (sofern nicht ohnehin fest installiert) nicht weit vom Bildschirm weg ist. Profi-Tipp: Mittlerweile gibt es Software, die mittels künstlicher Intelligenz deine Augen automatisch zur Kamera ausrichtet, um Augenkontakt zu simulieren. Zum Beispiel die Broadcasting-App von NVDIA – funktioniert allerdings nur mit NVDIA-Grafikkarte mit neuestem Treiber. …
Körperhaltung: Sitze aufrecht und zeige eine offene Haltung. Vermeide es, die Arme zu verschränken oder dich im Stuhl zurückzulehnen, da dies als Desinteresse oder Abwehr interpretiert werden kann. …
Gestik: Benutze deine Hände, um deine Aussagen zu unterstreichen. Achte aber darauf, es nicht zu übertreiben – zu viele Gesten können ablenken oder sogar störend wirken. Teste vorher, ob deine Gesten überhaupt noch mit im Bild zu sehen sind. …
Gesichtsausdruck: Du musst nicht während des Gespräches dauergrinsen, ein freundlicher Gesichtsausdruck ist allerdings Pflicht. Achte jedoch darauf, auch andere Gefühle wie Überraschung, Verständnis oder Nachdenklichkeit auf natürliche Weise auszudrücken – verkrampf dich nicht! …
Bleib gelassen: Versuch während des Gesprächs ruhig zu bleiben und hektische Bewegungen zu vermeiden. Wenn du nervös bist, kann dies zu unruhigen Bewegungen führen, die deine Anspannung verraten.
Bereite deine Umgebung vor
Klingt banal, aber: Du wirst viel reden und sehr wahrscheinlich einen trockenen Mund bekommen, daher ist ein Wasserglas in greifbarer Nähe der Schlüssel zu einem entspannten Vorstellungsgespräch. Mit jedem Schluss verschaffst du dir schließlich auch eine kurze Denkpause, die du geschickt mit einem “Danke für die Frage, ich nehme schnell einen Schluck Wasser und beantworte sie dann” einleiten kannst.
Lieber nicht: Colaflaschen, Energydrinks, etc. im sichtbaren Bereich abstellen. Selbst Kaffee-/Teetassen können – je nach Unternehmen – einen etwas zu gemütlichen Eindruck hinterlassen.
💡
Bitte nicht stören
Informiere deine Mitbewohner:innen, dass du die nächsten 60-90 Minuten nicht gestört werden möchtest und auch nicht zur Tür gehen kannst. Schalte dein Handy auf stumm und stelle auch sicher, dass deine Haustiere weit entfernt von deiner Tastatur sind.
Im Rahmen des Smalltalks vor oder nach dem Vorstellungsgespräch können verschiedene Themen angesprochen werden, die der oder dem Interviewer:in helfen, die Bewerber:innen besser kennenzulernen. Hier einige Fragen, die dich als Bewerber:in erwarten könnten:
“Wie war Ihre Anreise?” oder “Haben Sie gut zu uns gefunden?”
“Wie war Ihr Wochenende?”
“Wie gefällt Ihnen unsere Stadt?”
“Verfolgen Sie [aktuelles Ereignis/Sportereignis/News]?”
“Was lesen/hören/sehen Sie in Ihrer Freizeit?”
Auch wenn es sich “nur” um Smalltalk handelt, ist jede Interaktion mit der oder dem Personalverantwortlichen eine Gelegenheit, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Hier einige Tipps für das Verhalten beim Smalltalk:
Sei informiert: Informier dich vor dem Interview über das Unternehmen, die Stadt, in der es ansässig ist, und über aktuelle Nachrichten oder Ereignisse.
Fasse dich kurz: Smalltalk ist nicht der Ort für lange Geschichten oder detaillierte Erklärungen. Halte deine Antworten kurz und häng stattdessen lieber noch eine Gegenfrage an deine Antwort, um das Gespräch am Laufen zu halten.
Vermeide kontroverse Themen: Politik, Religion und andere kontroverse Themen solltest du umgehen, um Konflikte zu vermeiden.
Zeige dich von deiner besten Seite: Wir alle können mal einen schlechten Tag haben, an dem alles schief läuft und uns ein Lächeln nicht so leicht über die Lippen geht. Doch selbst an solchen Tagen lässt sich das Schlechte mit ein wenig Humor würzen und als Eisbrecher verwenden. Ein “Sie glauben nicht, was mir auf dem Weg hierher passiert ist…” klingt wesentlich authentischer als ein geheucheltes “Mir geht’s super!”.
💡
Small Talk dient dazu, eine positive Beziehung zu deinem oder deiner Gesprächspartner:in aufzubauen und einen angenehmen und freundlichen Eindruck zu hinterlassen. Nutze ihn zu deinem Vorteil!
Fragen, die im Vorstellungsgespräch auf dich zukommen könnten
Das Vorstellungsgespräch rückt näher und du fühlst dich wie ein:e Schüler:in vor der Mathe-Klausur? Keine Sorge! Gemeinsam gehen wir durch alle Fragen und Fragetypen, die dich in einem Vorstellungsgespräch erwarten könnten.
Standardfragen: Die Evergreens!
Du kennst sie, du liebst sie (oder auch nicht). Hier lernst du, wie du dich optimal auf sie vorbereitest.
“Erzählen Sie etwas über sich.”
Erwartung: Elevator Pitch, Umfang ca. 2-5 Minuten Anspruch der Vorbereitung: 🟢
Ein echter Klassiker. Der oder die Personalverantwortliche will wissen, wer du bist und ob du ins Unternehmen passt. Für diese Frage ist es sinnvoll, einen kleinen Pitch vorzubereiten, der dir zu einem guten Einstieg verhilft.
Hier ein paar Punkte, auf die du eingehen könntest:
dein Antrieb / deine Motivation
deine Schwerpunkte und Interessen
deine bisherigen Projekte und Erfolge
Greife hier nur Punkte auf, die für die Stelle relevant sind der oder die Recruiter:in eben NICHT aus deinem Lebenslauf herauslesen kann. Für die Vorbereitung und während des Gesprächs kannst du aber ruhigen Gewissens deinen Lebenslauf als Anhaltspunkt vor dir zu liegen haben.
Du willst den perfekten Elevator Pitch vorbereiten? Dann schau dir dieses Video an:
Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.
💡
Mach dich auf Rückfragen zu Lücken im Lebenslauf oder vergangene Jobwechsel gefasst, sprich sie aber nicht proaktiv an, damit du nicht schon zu Beginn des Gesprächs in einen Rechtfertigungsmodus gerätst.
“Würden Sie heute denselben Berufsweg noch einmal einschlagen?”
Erwartung: Motivation Anspruch der Vorbereitung: 🟢
Die eigentliche Frage dahinter: Willst du die Stelle, weil dir der Beruf immer noch Spaß macht, oder weil du nichts anderes kannst? Letztlich geht es dem Personalverantwortlichen um deine Motivation und deine Fähigkeit, gute bzw. manchmal auch schwierige Entscheidungen (etwa für einen Berufswechsel) zu treffen.
Versichere also zunächst, dass du deinen bisherigen Lebenslauf nicht bereust und gehe dann darauf ein, dass du auch weiterhin bereit bist, deine Karriere mit dieser Position voranzutreiben.
Wo haben Sie aus Ihrer Sicht Weiterentwicklungsbedarf?
Nenne bei dieser Frage auf keinen Fall Fähigkeiten, die in der Stellenbeschreibung stehen. Dein zukünftiger Arbeitgeber möchte, dass du die Position vom ersten Tag an bereits gut ausfüllen kannst. Nenne stattdessen Fähigkeiten, die deine Must-have Fähigkeiten ergänzen und aus deiner Sicht zu deiner zukünftigen Rolle passen.
Idee: Du könntest den Einsatz von Tools nennen, die relativ neu sind und mit denen du dich noch nicht ausreichend beschäftigt hast (z.B. Google Analytics 4 oder ChatGPT). Damit zeigst du gleichzeitig, dass du am Puls der Zeit bist.
Um diese Frage beantworten zu können, benötigst du keine Kristallkugel. Zeig, dass du ambitioniert bist und über einen längeren Zeitraum im Unternehmen bleiben möchtest.
Wenn du planst, die Stelle als Sprungbrett für eine höhere Karrierestufe zu nutzen, gehe offen damit um und konzentriere dich in deiner Antwort darauf, wie du mit deiner Erfahrung das Unternehmen auch in kurzer Zeit voranbringen kannst, so dass beide Seiten von deinem Karrieresprung profitieren.
Konzentriere dich auf jeden Fall darauf, wohin du dich inhaltlich entwickeln möchtest und nenne nicht schon den konkreten Rollentitel oder die Karrierestufe. Also: “Ich möchte Verantwortung übernehmen” vs. “Ich möchte Teamleiter:in werden”.
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“Warum wollen Sie hier arbeiten?”
Erwartung: Motivation, Interesse am Unternehmen Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡
Hmm, vielleicht guter Kaffee im Büro? Nein, Scherz beiseite. Bei dieser Frage sollst du zeigen, dass du dich wirklich gut über das Unternehmen informiert hast und nicht von Einladungsgespräch zu Einladungsgespräch hastest, um einfach irgendwo einen Job zu bekommen.
Es gibt vielfältige Gründe, bei einem Unternehmen arbeiten zu wollen, darunter zum Beispiel:
Werte: Wenn die Werte des Unternehmens mit deinen eigenen übereinstimmen, kann das eine zusätzliche Motivation sein. Hier bietet es sich an, auf aktuelle Ereignisse Bezug zu nehmen. Zum Beispiel, wenn das Unternehmen gerade mit einer großen Spende Schlagzeilen gemacht oder ein Nachhaltigkeitsprojekt gestartet hat. …
Ein innovatives Umfeld: Du hast keine Lust auf “Das haben wir schon immer so gemacht” und findest, dass das Unternehmen eine Vorreiterrolle in seinem Bereich übernimmt? Dann ist jetzt ein guter Punkt, ein wenig ins Schwärmen zu geraten und den Personaler davon zu überzeugen, dass du ein:e Innovationstreiber:in bist. Möglicherweise hast du sogar schon Projekte im Kopf, die du umsetzen möchtest? …
Das Produkt oder die Dienstleistung: Wenn du dich wirklich für die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens interessierst, kann das eine riesige Motivation sein. Wer diesen Grund aufführt, sollte sich allerdings auf Rückfragen gefasst machen. Zeig, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast! …
Das Team & die Unternehmenskultur: Ein tolles Team ist wie das Sahnehäubchen auf deinem Kaffee. Wenn du von talentierten und motivierten Kolleg:innen umgeben bist, steigert das nicht nur deine Produktivität, sondern macht auch einfach Spaß! Möglicherweise wurdest du von jemandem aus dem bestehenden Team empfohlen? Jetzt ist der Zeitpunkt, dies zu erwähnen.
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Was kann ich fürs Unternehmen tun vs. Was kann das Unternehmen für mich tun
Der Schwerpunkt deiner Antworten sollte immer auf dem Unternehmen liegen. Wenn du also Dinge wie Karrierechancen oder Work-Life-Balance anführst, solltest du dies gut begründen und nur als einen von mehreren Gründen nennen.
Auch ein höheres Gehalt kann eine große Motivation sein, wirkt aber als Begründung für den Wechselwunsch sehr materialistisch und ist für die meisten Personalverantwortlichen ein großer Minuspunkt.
“Was sind die bisher größten Erfolge Ihres Lebens?”
Erwartung: Herausforderungen & wie du sie überwunden hast Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡
Diese Frage gibt dir die Möglichkeit zu zeigen, wo deine Prioritäten im Leben liegen. Wenn du hier nur private Erfolge nennst, kann das deine:n Gesprächspartner:in an deiner Karriereorientiertheit zweifeln lassen, wenn du hier nur berufliche Erfolge nennst, könnte das verbissen wirken.
Finde hier eine gute Balance und wähle große private Erfolge, die möglicherweise sogar einen Bezug zur Arbeitswelt haben und berufliche Erfolge, die dich persönlich weitergebracht haben wie etwa deine Entwicklung als Teamleiter:in.
In beiden Fällen ist es wichtig zu erzählen, warum es für dich ein großer Erfolg war und welche Stolpersteine du überwinden musstest. Dein Gegenüber will keine glatte, selbstbeweihräuchernde Geschichte hören.
Bei dieser Frage kannst du mit Ehrlichkeit, konkreten Beispielen und Optimismus punkten. Schwächen sind etwas, für das du dich nicht schämen musst, selbst Superman werden bei Kryptonit die Knie weich. Was zählt ist, dass du dir deinen Schwächen bewusst bist und daran arbeitest. Vermeide es, deine Schwächen als Stärke zu verkaufen mit Phrasen wie: „Ich bin zu perfektionistisch“. Stattdessen kann es hilfreich sein, dich auf Schwächen zu konzentrieren, die für die Position nicht relevant sind wie etwa eine Fremdsprache.
Personalverantwortliche wollen in der Regel mehr über deine Soft Skills (= deine persönlichen Fähigkeiten & Talente wie z.B. Konfliktlösung oder Kreativität) wissen als über deine Hard Skills (= deine Ausbildung und erlernten Fähigkeiten. Zum Beispiel die Fähigkeit, mit bestimmten Programmen zu arbeiten). Setze daher deinen Fokus auf deine Soft Skills und überlege dir im Vorfeld, welche Softskills für die jeweilige Stelle relevant sein könnten, die du auch mit konkreten Beispielen belegen kannst.
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“Ich arbeite daran…”
Es ist enorm wichtig, dass du die Schwäche nie einfach so im Raum stehen lässt, sondern beschreibst, mit welchen Strategien du versuchst, sie zu minimieren.
“Was war Ihr bisher größter Fehler?”
Erwartung: Reflexion, Umgang mit Fehlern Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡
Wichtig bei dieser Frage ist es, Fehler zu nennen, die bereits lange zurück liegen und aus denen du eine Lektion lernen konntest. Konzentriere dich auch ihr wieder auf die positiven Seiten des Fehlers und fasse dich kurz. Durchlebe den Fehler nicht vor den Augen des Personalers ein zweites Mal, indem du jedes Detail deines Fehlers preis gibst.
Wichtig: Beweise, dass du über die Situation nachgedacht hast und beschreibe, wie du sie heute anders lösen würdest. Stelle dar, dass du den gleichen Fehler nicht noch einmal machen würdest. Dies zeigt einen konstruktiven Umgang mit Fehlern und Lösungsorientierung.
Verhaltens- & Situationsfragen: Hier zeigst du dein wahres Gesicht
Erwartung: Authentischer Eindruck von dir & deinen Erfahrungen im Berufsalltag Anspruch Vorbereitung:🟠🟠🟠
Diese Fragen zielen einerseits auf hypothetische Situationen und andererseits konkrete Situationen aus der Vergangenheit ab, um dir zu helfen, deine Soft Skills sowie deine Erfahrungen zu demonstrieren.
“Erzählen Sie uns von einer Situation, in der Sie unter Druck standen. Wie sind Sie damit umgegangen?”
Bei dieser Frage schöpfst du aus deinen vergangenen Erfahrungen in deiner Position. Wenn dir keine Situation einfällt, kannst du auch Strategien aufzählen, die dir geholfen haben, gar nicht erst in eine Drucksituation zu geraten.
“Beschreiben Sie einen Konflikt in Ihrem letzten Team und wie Sie oder ihr gemeinsam mit der Situation umgegangen seid”
Vermeide es, schlecht über deine ehemaligen Kolleg:innen zu reden. Konzentriere dich in deiner Antwort auf die Lösung der Situation und gehe nicht zu sehr ins Details. Dein Gegenüber ist an deinen Strategien zur Konfliktlösung interessiert, nicht an den Konflikten selbst.
“Was würden Sie tun, wenn Sie bemerken, dass ein:e Kolleg:in einen Fehler gemacht hat, der ernsthafte Auswirkungen auf ein Projekt haben könnte?”
Bei dieser Frage solltest du betonen, dass du die Person direkt und konstruktiv ansprechen würdest. Es ist wichtig, sich auf die Lösung des Problems in den Fokus zu rücken und nicht darauf, den oder die Kolleg:in zu beschuldigen. Zeige, dass du an Teamarbeit glaubst und dass es dir wichtig ist, Probleme gemeinsam zu lösen, anstatt einzelne Personen für Fehler verantwortlich zu machen.
Souverän auf unerwartete und fiese Fragen im Vorstellungsgespräch antworten
Erwartung: Verhalten unter Stress, kreatives Denken Anspruch Vorbereitung:🟠🟠🟠
Da sitzt man im Vorstellungsgespräch und – zack – kommt aus dem Nichts eine fiese Frage wie “Wie viele Bälle passen in diesen Raum”. Wie reagierst du darauf, ohne wie ein verschrecktes Reh im Scheinwerferlicht auszusehen?
Nimm dir einen Moment Zeit zum Nachdenken: Statt sofort loszuplappern, nimm dir einen Moment Zeit, um deine Antwort zu formulieren. Eine bewusste Pause lässt dich rhetorisch stark aussehen. Ein einfaches „Das ist eine interessante Frage, lassen Sie mich kurz darüber nachdenken“ kann Wunder wirken und überbrückt die unangenehme Stille zwischen der Frage und deiner Antwort. …
Sei positiv, aber realistisch: Selbst wenn eine Frage unangenehm klingt, versuche, eine positive Wendung zu finden, ohne zu sehr nach Schmeichelei zu klingen. Zeige, dass du motiviert und engagiert bist, aber bleibe auf dem Boden der Tatsachen! …
Nutze deinen Notizblock: Vergiss nicht, dass vor dir idealerweise Stift und Papier liegen. Nutze beides, um bei Denksportaufgaben Notizen zu machen. Bei der Frage nach den Bällen im Raum könntest du dir beispielsweise notieren, was du alles benötigst, um das Volumen eines Balles zu berechnen und welche Annahmen und Schätzungen du treffen musst, ehe du die Aufgabe realistischerweise lösen kannst (etwa die Größe des Balles und des Raumes). …
Mach dir keinen Druck: Es geht bei vielen Fragen nicht darum, die eine richtige Antwort zu geben, sondern darum, einen Eindruck von dir und deiner Denkweise zu bekommen. Lege also deinen Perfektionismus ab und demonstriere stattdessen, dass du auch in kniffligen Situationen die Ruhe bewahrst. …
Stelle Rückfragen: Wenn du dich unwohl fühlst, frag nach: „Könnten Sie bitte genauer erklären, was Sie mit dieser Frage meinen?“ Manchmal hilft es, mehr Kontext zu bekommen. Wenn dir bestimmte Informationen fehlen, um die Frage zu beantworten, sei so spezifisch wie möglich. Manchmal wollen Personaler genau das sehen: Dass Du dich nicht scheust, Situationen zu hinterfragen. Sei dir aber immer darüber bewusst, wer gerade genau vor dir sitzt. Tiefe fachliche Fragen solltest du dir lieber für den oder die Teamleiter:in aufheben.
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”Haben Sie noch Fragen?” – So formulierst du eigene Fragen
Gegen Ende des Gesprächs wird der Spieß umgedreht und du darfst loswerden, was dir unter den Fingernägeln brennt. Jetzt hast du die Gelegenheit herauszufinden, inwiefern die Stellenausschreibung der Wahrheit entspricht. Hier kommen Tipps, wie du die Fragen aus dem Hut zauberst, die der oder dem Interviewer:in zeigen, dass du dich eingehend mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Vermeide egozentrische Fragen wie “Kann ich von zu Hause arbeiten” oder “Welche Benefits gibt es” und stelle stattdessen Fragen, die dein Interesse an der Stelle, dem Team und dem Arbeitgeber unterstreichen.
Gute Fragen sind z.B:
– Warum ist die Stelle vakant?
– Was sind die aktuellen Herausforderungen im Unternehmen / in meiner Abteilung?
– Wie sieht die Einarbeitung aus?
– Was sind die nächsten Schritte?
Formuliere keine Ja/Nein-Fragen
Es ist sehr wichtig, wie du deine Fragen formulierst. Stelle offene Fragen, um mehr zu erfahren und nicht nur „Ja“ oder „Nein“ von deinem Gegenüber zu hören.
Ein Beispiel: Anstatt zu fragen: „Gibt es hier gute Aufstiegschancen?“, frage: „Welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen?“ – schon ist eine Ja/Nein-Antwort nicht mehr möglich.
Stelle Fragen zum Unternehmen
Hier könnte man noch mehr unterteilen –> z.B. “wie wird Erfolg gemessen” oder “Arbeitstag wäre für mich keine Frage zum Unternehmen, sondern eher zur Position selbst.”
Hier sind ein paar gute Fragen, die du dem oder der Recruiter:in stellen kannst:
„Können Sie mir mehr über die Unternehmenskultur erzählen?“
„Wie misst das Unternehmen den Erfolg in dieser Position?“
„Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“
Geschickt auf die Gehaltsfrage überleiten
Das Gehalt ist für dich ein K.O. Kriterium und steht nicht schon in der Stellenanzeige? Dann ist es völlig legitim, während des Vorstellungsgesprächs herausfinden zu wollen, ob die Gehaltsvorstellungen beider Seiten auf einen Nenner zu bringen sind. Falle aber nicht mit der Tür ins Haus, sondern warte bis zum Ende des Gesprächs.
Du könntest deine Frage etwa so formulieren: „Können Sie mir Informationen über das Gehalt für diese Stelle geben?“.
Zeige deine Bereitschaft zur Weiterentwicklung, indem du Fragen zu den Rahmenbedingungen dafür stellst. Zum Beispiel: „Ich bin ein großer Fan von Weiterbildung. Bietet das Unternehmen hier Unterstützung an?“
Kenne deine Rechte: Welche Fragen dürfen Unternehmen stellen?
Sobald du das Gefühl hast, dass dein Gegenüber in deine Privatsphäre eindringt, sollten deine Alarmglocken schrillen. Denn: Bestimmte Fragen sind in einem Vorstellungsgespräch tabu! Hier einige Beispiele:
Familienstand
Sexuelle Orientierung
Nationalität oder ethnische Herkunft
Alter
Körperliche Verfassung
Schwangerschaft und Familienplanung*
Religion oder Konfession*
Fragen zu diesen Themen sind unzulässig, da sie gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßen. Das bedeutet: Du musst nicht darauf antworten – du darfst sogar lügen!
Wenn dir jemand Fragen zu deiner Religion, Familienplanung oder Gesundheit stellt, erinnere dich an diesen Abschnitt im Artikel und weichst aus.
Ein wirksamer Konter auf unzulässige Fragen könnte so aussehen:
„Ich verstehe nicht ganz, was das mit der Stelle zu tun hat. Können wir uns auf meine beruflichen Qualifikationen konzentrieren?"
Und schon geht der Punkt geht an dich!
*Ausnahmen:
1. Deine Schwangerschaft hat Relevanz für Stelle, wie z.B. bei einer Elternzeitvertretung oder bei gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz.
2. Auch für kirchliche Träger gilt: Die Frage nach der Konfession ist nur dann zulässig, wenn die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion ein legitimes Auswahlkriterium für die Stelle darstellt.
Nach dem Vorstellungsgespräch: Es geht noch weiter!
Du hast dein erstes Vorstellungsgespräch überstanden und fühlst dich wie nach einer olympischen Medaille? Bevor du jetzt den Partyhut aufsetzt, lass uns noch einen Blick darauf werfen, was nach dem Vorstellungsgespräch zu tun ist:
Bedanke dich für das Gespräch
Schicke eine Dankes-E-Mail, die von Herzen kommt, aber nicht zu kitschig ist. Formuliere einen simplen, freundlichen Satz, der zeigt, dass du Interesse hast. Etwa so:
"Sehr geehrte/r Herr/Frau ...,
Ich möchte mich bei Ihnen für das nette Gespräch bedanken und freue mich auf die nächsten Schritte."
Der beste Zeitpunkt dafür sind 1-2 Tage nach dem Gespräch, um dich bei dem oder der Gesprächspartner:in wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Ist das Gespräch nicht erst wenige Stunden vorbei, kannst du auch das Gespräch authentischerweise reflektieren und auf Themen aus dem Vorstellungsgespräch Bezug nehmen.
"Ich konnte unser Gespräch noch einmal Revue passieren lassen und möchte Ihnen gerne rückmelden, dass XY...
Wir hatten in unserem Gespräch über die neuesten Entwicklungen in XY gesprochen. Hier habe ich Ihnen nochmal die Studie rausgesucht, auf die ich mich bezogen habe: ..."
Negative Erfahrung? Beschwerdeformular, bitte!
Das Gespräch war ein totaler Reinfall? Keine Sorge, du kannst dir Gehör verschaffen. Recherchiere, an wen du dich wenden kannst – meist ist die Personalabteilung eine gute Anlaufstelle. Du kannst dem Unternehmen über Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor Feedback zum Gespräch geben, um einerseits andere Bewerber:innen vor einem unprofessionellen Bewerbungsprozess zu warnen, andererseits um dem Arbeitgeber die Chance zu geben, seinen Auswahlprozess zu verbessern.
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Bleibe stets höflich und professionell, egal wie sehr du dich über das Gespräch geärgert hast.
Vorbereitung auf die Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch
Aber halt! Was ist der Unterschied zum ersten Gespräch?
Hier werden die Samthandschuhe ausgezogen und es geht mehr ins Detail. Mach dich also auf tiefergehende Fragen gefasst. Vielleicht triffst du auch andere Mitarbeiter:innen. Ein bisschen Networking hat noch nie geschadet, also sei offen und freundlich.
Denk dir neue Fragen aus! Du solltest schon etwas Neues in petto haben, um zu zeigen, dass du dich wirklich für das Unternehmen interessierst.