Was ist eine gute Bewerbungsrate und warum ist sie wichtig?

Conversion Rate Recruiting: Deine Stellenanzeige ist online, aber es bewirbt sich kaum jemand? Kann passieren. Passiert ehrlich gesagt sogar den meisten Unternehmen – also kein Grund sich zu schämen. Schämen solltest Du dich erst, wenn Du keine Ahnung hast, woran es liegt und Du auch nicht vorhast, etwas daran zu ändern. Nicht einmal der interessanteste Job mit guter Bezahlung, spannenden Aufgabenbereichen und einer unschlagbaren Work-Life-Balance generiert ausreichend Bewerbungen, wenn die Reichweite fehlt. Denn dann bleiben Stellenanzeigen unsichtbar und jede noch so gute Bewerbungsrate unwichtig.

Um eine angemessene Anzahl an Bewerbungen zu erhalten, benötigst Du im ersten Schritt Sichtbarkeit und relevante Klicks. Basierend auf Erfahrungswerten gehen wir davon aus, dass für eine erfolgreiche Besetzung der Position je nach Berufsbild etwa 500 bis 1.000 Besucher:innen die Stellenanzeige aufrufen müssen. Weißt du, wieviele Bewerberkontakte deine Stellenanzeigen haben?

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Wie viele Bewerberkontakte haben deine Stellenanzeigen?

Hat die Stellenanzeige die nötige Reichweite erzielt und ausreichend potenzielle Bewerber erreicht, sollten im nächsten Schritt die Bewerbungen eintrudeln. Oder etwas charmanter ausgedrückt: Die Besucher deiner Stellenanzeige werden im besten Fall zu Bewerber:innen.

Wenn Du bereits eine gut besuchte Stellenanzeige hast (yey!), aber trotzdem keine Bewerbungen abgeschlossen werden (buh!), wird Deine Bewerbungsrate (auch Conversion Rate genannt) ziemlich schlecht sein. Dieser KPI  (Key Performance Indicator) zeigt nämlich das Verhältnis von Besuchern einer Stellenanzeige zu abgeschlossenen Bewerbungen. Er wird errechnet, indem man die Klicks auf eine Stellenanzeige durch die eingegangenen Bewerbungen dividiert. Das bedeutet, wenn 15 Bewerbungen auf insgesamt 1.000 Besucher kommen, liegt Deine Bewerbungsrate bei 1,5 Prozent.

Wie berechnet man die Conversion Rate?

Um die Ergebnisse valide evaluieren zu können, benötigst du allerdings wie bereits oben erwähnt eine ausreichende Anzahl an Klicks. Kommt auf zehn Aufrufe eine Bewerbung, beträgt die Bewerbungsrate satte 10 Prozent. Bei solch einer geringen Reichweite sollte man die Conversion Rate trotzdem nicht als Erfolg verbuchen. 10 Klicks sind ziemlich mies und die Rate dadurch natürlich nicht aussagekräftig. Grundsätzlich kann man festhalten, dass bei einer ausreichenden Zahl an Bewerbungen eine Bewerbungsrate ab 2 Prozent völlig in Ordnung ist. Nach oben sind der Conversion Rate natürlich keine Grenzen gesetzt – je höher, desto besser.

Übrigens: Auch wenn wir sagen, dass die Conversion Rate im Recruiting ab 2 Prozent in Ordnung ist, lassen sich nur schwer allgemeingültige Aussagen dazu treffen. Denn schon innerhalb eines Unternehmens kann die Bewerbungsrate zwischen verschiedenen Positionen stark schwanken! Daher ist zum Beispiel ein zeitlicher Vergleich dieser Kennzahl nicht unbedingt zielführend, wenn mittlerweile komplett andere Mitarbeiter gesucht werden.

Die Bewerbungsrate als Erfolgsmessung: Was ist die Conversion Rate?

Die Conversion Rate im Personalmarketing liefert wichtige Erkenntnisse über die Qualität und Attraktivität deiner Stellenanzeige. Sie gibt zum Beispiel an, wie viele User sich eine Webseite ansehen bzw. wie viele Personen auf eine Stellenanzeige geklickt haben und zu Bewerber:innen geworden sind. Die Conversion Rate Recruiting ist eine einfache Möglichkeit, um die Performance der Stellenanzeigen zu kontrollieren und so ihren Erfolg zu messen.

Gleichzeitig lässt sie Rückschlüsse auf die Benutzerfreundlichkeit des Bewerbungsprozesses und die Qualität der Candidate Journey zu. Je nach Datenlage kann genauer analysiert werden, ob das Employer Branding stimmt, die Stellenanzeigen attraktiv sind oder ob die Candidate Journey des gesamten Bewerbungsprozesses geräteübergreifend nutzerfreundlich gestaltet ist.

Je nachdem, an welcher Stelle die Bewerbungen häufig abgebrochen werden, lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Gibt es möglicherweise bereits Probleme bei der Orientierung auf der Corporate Page?

Woher kommt eine schlechte Conversion-Rate?

Schlechte Reichweite und Auffindbarkeit:

Wie bereits anfangs erwähnt, ist die Auffindbarkeit der Stellenanzeige DAS Kriterium für einen ausreichenden Bewerbungseingang. Der erste Schritt ist, dass Stellenanzeigen auf der eigenen Corporate Page schnell auffindbar sein sollten, damit Besucher:innen der Seite und Interessenten des Unternehmens im besten Fall als Bewerber:innen die Seite wieder verlassen. Laut Online Recruiting Studie 2022 nutzen nur 65 Prozent der großen DAX-Unternehmen einen Link zur Karriereseite im Headermenü, um Website-User auf ihre Karrierepage und Stellenanzeigen zu leiten. Dieser wichtige Schritt ist kostenlos und trotzdem sehr ergiebig.

Um eine ausreichende Anzahl an Klicks auf Stellenanzeigen zu bekommen, ist auch das Ausspielen von offenen Positionen auf den richtigen Kanälen ausschlaggebend. Der richtige Stellentitel und die richtige Plattform sind richtungsweisend für die nötige Reichweite und die erfolgreiche Besetzung der Positionen. Wer mehr über die perfekte Stellenanzeige und den richtigen Stellentitel erfahren möchte, sollte sich unser kostenloses Whitepaper mal anschauen:

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Fehlende Mobiloptimierung:

Auch die fehlende Mobiloptimierung von Stellenanzeigen, Jobbörsen und Bewerbungsformularen sind ein Conversion-Fresser und führen dazu, dass viele Interessenten ihre Bewerbung nicht zu Ende ausfüllen oder abschicken. Es passiert nicht selten, dass Unternehmen ihre Stellen in den Sozialen Medien bewerben und weder die Stellenanzeige noch das Bewerbungsformular auf dem Smartphone genutzt werden können. Die Conversion Rates dürfte in solch einem Fall sehr, sehr gruselig ausfallen.

Conversion Rate Recruiting Mobiloptimierung

Zu langes Bewerbungsformular und Registrierungszwang:

Behält man seine Recruiting KPIs im Blick und es fällt einem auf, dass viele Kandidat:innen beim Bewerbungsformular abspringen, könnte es natürlich zum einen an der fehlenden Mobiloptimierung liegen, aber auch an einer zu hohen Anzahl an Pflichtfeldern oder dem Zwang zu einem Bewerbungsaccount. In unserer Recruiting Studie 2022 konnten wir feststellen, dass immer noch die Hälfte der Unternehmen Bewerber:innen zum Anlegen eines solchen Accounts zwingen. Auch die Anzahl an Pflichtfeldern in den häufig nicht einmal mobiloptimierten Bewerbungsformularen ist viel zu hoch: In unserer Studie gibt es durchschnittlich acht Pflichtfelder, während der Spitzenreiter bei 22 auszufüllenden Pflichtfeldern lag. Kein Interessent, egal ob aktiv oder passiv auf Jobsuche, möchte auf einem Smartphone 22 Felder ausfüllen, um seine Bewerbung abzuschicken.

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Für eine erfolgreiche Analyse der eigenen Karriereseite oder Stellenanzeige lohnt es sich, die wichtigsten Recruiting KPIs über einen längeren Zeitraum im Blick zu haben und sie stetig auszuwerten. Wer eine kurze Einführung in die wichtigsten KPIs benötigt oder sich einfach ein bisschen weiterbilden will, sollte einen Blick in die kostenlose Aufzeichnung unseres Webinars riskieren: Momme Klingenberg erläutert die Grundlagen von Google Analytics und anderen Analytics-Tools.

Trotz Corona: Digitale Weiterbildungen und aktuelle Recruiting-Events

Auch die Wollmilchsau hat sich bereits auf die Messen, Weiterbildungen und Akademien des ersten Halbjahres 2020 gefreut. Aber erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt. In Corona-Zeiten und Quarantäne ist das Internet noch mehr als sonst ein echter Segen und sorgt dafür, dass wir nicht auf alle Weiterbildungen und Messen verzichten müssen. Daher gibt es heute einen kleinen Überblick über anstehende Online-Events, Webinare und Weiterbildungsmöglichkeiten. Virenfrei direkt nach Hause.

Events & Webinare

TALENTpro Digital Days
23.03. – 26.03.2020

Auf zwei verschiedenen Content Stages laufen drei Tage lang parallel zwei verschiedene Streams, die die Vorträge verschiedener Aussteller übertragen. Von Recruiting in Krisenzeiten über Targeting und KI-Technologien, Azubi-Recruiting bis hin zu Programmatic Job Advertising ist alles dabei.

Wenn Du besonderes Interesse an einem der Aussteller hast, kannst Du auch direkt in Kontakt treten und eine Live-Demo vereinbaren.
Auf https://www.digitaldays.talentpro.de/ kannst Du Dich über alle Vorträge und Aussteller informieren und Dich direkt anmelden. Die gesamte Veranstaltung ist für Dich kostenlos!
Wir von der Wollmilchsau werden auch vertreten sein. Am Montag, dem 23. März, wird Jan per Webinar einen kleinen Einblick in die Welt der Stellentitel-Analyse geben. Am Donnerstag, dem 26. März, erklärt er Dir, wie man mit Echtzeitdaten und Automatisierung Post & Pray aus der Recruiting-Strategie verbannt. Beide Webinare finden auf der Content Stage 1 statt.

Wollmilchsau Webinare bei den TALENTpro Digital Days:
Montag, 23.03. – 16:00 – 16:30 Uhr / Stellentitel-Analyse
Donnerstag, 26.03. – 16:30 – 17:00 Uhr / Tschüss Post & Pray

Die Wollmilchsau bietet am 25. & 26. außerdem auch einen digitalen Stand an, an dem Du uns besuchen kannst. Hierfür klickst Du einfach am Mittwoch oder Donnerstag auf den entsprechenden Link:

Mittwoch, 25.03. – virtueller Raum erreichbar unter diesem Link
Donnerstag, 26.03. – virtueller Raum erreichbar unter diesem Link

In diesem “digitalen Raum” stehen wir Dir zwischen 09:00 und und 17:30 Uhr für Austausch und Fragen zur Verfügung.
Außerdem gibt es an beiden Tagen jeweils von 10:30 bis 11:30 Uhr & 14:00 bis 15:00 Uhr einen Vortrag über den Personalmarketing-Kompass und die Bedeutung von Jobtitel-Analysen.

Wir freuen uns, wenn Du mal vorbeischaust!

Recruitment Analytics Webinar
07.04.2020
11:00 Uhr

Am Dienstag, 07.04., wird Dir Momme von der Wollmilchsau das Thema Recruitment Analytics näherbringen. Solltest Du immer noch nicht wissen, wie viele Bewerber eigentlich auf Deinen Stellenanzeigen landen, woher sie kommen und was sie dort machen, legen wir Dir dieses 60-minütige Webinar ans Herz. Erfahre, wie Du Deine Bewerber tracken, die Quellen analysieren kannst und warum Du Deine Arbeit generell endlich messbar machen solltest.

Melde Dich jetzt kostenlos zum Webinar an und lerne die wichtigsten Recruiting-Kennzahlen kennen, um Deine Conversion Rate zu steigern:

Wollmilchsau Webinar zum Thema Recruitment Analytics:
Dienstag, 07.04. – 11.00 Uhr

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Digitale Weiterbildung

SocialTalent: The Hiring Skills Plattform

Wenn Du in der Zwischenzeit Deine Sourcing-Skills ein bisschen auffrischen möchtest, empfehlen wir Dir SocialTalent. Mit dieser Recruiting-Academy kannst Du ganz flexibel digital von Experten lernen, Dein Active Sourcing verbessern und sogar eine Sourcing-Certification machen. Hierfür gibt es insgesamt 120 Stunden Schulungen, die monatlich aktualisiert werden, individuell angepasstes On-Demand-Learning, kurze Videos und einige Branchen-Einblicke.

Ziel ist es, den gesamten Recruiting- und Sourcing-Prozess zu optimieren, produktiver zu arbeiten, die richtigen Talente zu finden und sowohl den “Cost of hire” als auch die “Time to hire” zu reduzieren.

Zur Info: Alle Fortbildungen sind in englischer Sprache.

Recruiting Brainfood Newsletter

Recruiting Brainfood ist DER Newsletter für die Talentsuche. Jede Woche fliegt eine neue Mail ins Postfach, in der Hung Lee mit seinem Input Recruiter und HR-Profis dabei unterstützt, ihre Inhalte und Prozesse zu verbessern.

Neben dem Newsletter erscheint auch regelmäßig ein neuer Podcast zu Themen wie “Must have recruiter skills for 2020”, “How to message software engineers” oder “Recruitment Marketing Benchmarks”.

Wer danach immer noch nicht genug hat, meldet sich einfach für eins seiner wöchentlichen Webinare an, in denen spannende Themen wie “Mental health for recruiters in times of crisis” besprochen werden. Wie die Titel schon verraten, sind diese Weiterbildungen auch in englischer Sprache.

Was wirst Du dir in nächster Zeit so ansehen? Hast Du Tipps zur Weiterbildung im Bereich Recruiting? Zu was für Themen suchst Du Input? Wir freuen uns über einen Austausch!

Bleibt gesund und neugierig,

Eure Wollmilchsäue aus dem Homeoffice.

Webinar “Performance Personalmarketing” (Aufzeichnung vom 18.03.2020)

Webinar mit Jan Kirchner vom 18.03.2020: Performance Personalmarketing – Mehr Bewerber dank Analytics und Automatisierung ###promotional-banner###

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Viel Home, wenig Office? Homeoffice in Krisenzeiten darf kein Testlauf sein

Wer in Zeiten der aktuellen Corona-Krise viel Radio hört, wird mit Sicherheit an dem einen oder anderen Tipp fürs Homeoffice nicht vorbeigekommen sein: Man könnte ja mal wieder den Kleiderschrank ausmisten, die Fenster putzen oder den Balkon startklar für den Frühling machen. Das klingt nach viel Home, aber wenig Office. Diese Aussagen können in der Akzeptanz von Homeoffice Vieles kaputt machen, was gerade mühsam aufgebaut wird.

Dieser Text entsteht gerade im Homeoffice. Genauer gesagt in meinem grünen Sessel, von dem aus ich direkt in den Garten gucken kann. Ich gehöre zu den glücklichen Arbeitnehmern, die nicht nur in Zeiten akuter Infektionsbedrohungen ins Homeoffice gehen dürfen, sondern mehrmals im Monat, mit dem vollen Vertrauen meines Arbeitgebers im Rücken. Das ist in Deutschland bisher eher die Ausnahme. Insgesamt bieten nur 26% der Arbeitgeber regulär die Arbeit aus dem Homeoffice an. Das ist gerade einmal rund ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor, bei der rund 16.000 Betriebe aller Betriebsgrößen und Wirtschaftszweige befragt wurden.

Fehlende Akzeptanz beim Thema Homeoffice

Obwohl flexible Arbeitsmodelle auf Grund der Digitalisierung bereits in vielen Unternehmen technisch möglich sind oder möglich sein könnten, erkennen viele Arbeitgeber immer noch nicht die Chancen flexibler Arbeit von Zuhause. Im Rahmen einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung vom Dezember 2019 wurden 1.800 Beschäftigte nach den Gründen befragt, wieso sie kein Homeoffice machen. 12% der Frauen und 22% der Männer gaben hierbei an, dass es Ihnen trotz technischer Möglichkeiten nicht erlaubt sei.

Warum Beschäftigte kein Homeoffice machen (Umfrage)

In Zeiten der Corona-Krise dürfte vielen Mitarbeitern nun einmal mehr bewusst werden, dass ihr Unternehmen durchaus über die technischen Kapazitäten für das Einrichten eines Arbeitsplatzes außerhalb der Firmenräume verfügt, aber es bislang offenbar an der Bereitschaft fehlt. Die Akzeptanz von Homeoffice ist nämlich in vielen Unternehmen immer noch nicht sonderlich stark ausgeprägt: Fast 70% der Befragten gaben an, dass dem Chef Anwesenheit am Arbeitsplatz wichtig sei, während es 14% sogar ausdrücklich verboten ist. Knapp 6% der Beschäftigten verzichten auf Homeoffice, weil sie um ihre Karrierechancen fürchten, wenn sie zum Arbeiten nicht in die Firma kommen.

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die Barrieren für flexible Arbeitsmodelle nicht rein technischer Natur sind, sondern häufig noch das Verständnis des Arbeitgebers fehlt. Die deutsche Präsenzkultur lässt immer noch viele Vorgesetzte glauben, zu Hause werde weniger gearbeitet und geleistet. Die aktuelle Corona-Krise lässt vielen Unternehmen gar keine andere Wahl, als ihre Arbeitnehmer in eine Art Zwangs-Homeoffice zu schicken. Dass viele nun gar nicht wissen, wie sie die Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden eigentlich produktiv gestalten sollen, ist nicht sonderlich überraschend. Die Folgen dieser ungeplanten Heimarbeit sind schwer absehbar: Sie kann die deutsche Arbeitskultur komplett auf den Kopf stellen und die Akzeptanz flexibler Arbeitsmodelle signifikant erhöhen oder aber die vorhandenen Zweifel vieler Unternehmen bestätigen. Denn was man zu Zeiten wie diesen bedenken muss: Homeoffice in Krisenzeiten ist nicht gleich Homeoffice im normalen Arbeitsalltag.

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Coronavirus – Chance oder Gefahr für zukünftige Remote-Arbeit?

Schulen und Kitas sind geschlossen, viele Eltern müssen Arbeit und Kinderbetreuung parallel handlen. Während Eltern an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen, stellt die plötzliche Remote-Arbeit aber auch kinderlose Arbeitnehmer vor viele Fragen und neue Aufgaben.

Vor allem für die Kommunikation ist es wichtig, entsprechende technische Vorbereitungen zu treffen und dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter auf Collaboration Tools wie Skype for Business oder Microsoft Teams zugreifen können. Videoanrufe oder das Teilen von Bildschirminhalten ist mit diesen Diensten problemlos möglich und vereinfacht die Zusammenarbeit. Wird man allerdings als Mitarbeiter darauf nicht vorbereitet, kann das auch schnell schief gehen, weil weder Mikros noch Kameras oder die Datenübertragung funktionieren. Schuld daran sind keine grundsätzlichen technischen Hindernisse, sondern die fehlende Vorbereitung auf den Umzug in das Remote-Büro.

Neben der Tatsache, dass für viele Unternehmen die Umstellung sehr plötzlich kommt und vor allem die Kommunikation noch an vielen Stellen hakt, wissen viele Beschäftigte auch nicht, wie sie überhaupt effektiv von zu Hause arbeiten können. Das Einrichten eines Arbeitsplatzes kann zu Hause etwas dauern – ganz besonders, wenn man darauf nicht vorbereitet war. Auch das Umsetzen von Pausen in den eigenen vier Wänden kann schnell zu einer Herausforderung werden: Viele Mitarbeiter gönnen sich im Homeoffice zwar weniger freie Zeit, finden aber schwerer in ihren Arbeitsrhythmus. Sind gleichzeitig noch Kinder und/oder ein Partner zu Hause, kann die Konzentration deutlich schneller leiden, als das bei der regulären Heimarbeit der Fall wäre.

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Homeoffice in Krisenzeiten nicht als Maßstab nehmen

Ja, die derzeit explosionsartig steigende Anzahl an Berufstätigen im Homeoffice ist eigentlich ein gutes Zeichen. Ein gutes Zeichen deshalb, weil die technischen Gegebenheiten größtenteils da zu sein scheinen und es den Mitarbeitern möglich gemacht werden kann. Deutschland war bisher beim Thema Remote-Arbeit rückständig und die aktuelle Situation kann einen Wandel beschleunigen und zur Attraktivität und Akzeptanz des ortsunabhängigen Arbeitens beitragen. Doch diese Phase eignet sich nur bedingt als Testlauf für die Umsetzung von Homeoffice auch außerhalb von Krisenzeiten.

Produktivität und Konzentration erreichen momentan vermutlich nicht durchgehend das gewohnte Niveau – das ist aber keine typische Konsequenz des Homeoffice, sondern liegt daran, dass sich das Land und ganz Europa in einem Ausnahmezustand befinden und Mitarbeiter wie auch Unternehmen ins kalte Remote-Wasser geschubst wurden. Absprachen, Kommunikation und die Einrichtung des Arbeitsplatzes – all das kann in Zeiten wie diesen länger dauern. Das darf aber kein Grund dafür sein, dieses unfreiwillige Experiment am Ende der Quarantäne vielleicht doch als gescheitert anzusehen. Flexible Arbeit von Zuhause bedarf einer vorausschauenden Planung und diese doch sehr plötzlich auftretenden Umstände sind für einen reibungslosen Ablauf alles andere als ideal.

Unternehmen können aus dem gegenwärtigen Ausnahmezustand vor allem Eines mitnehmen: Bereitet Euch und Eure Mitarbeiter auf Remote-Arbeit vor, schafft dafür den Platz, die Kapazitäten und das Know-How. Denn nur dann ist jederzeit ein reibungsloses Arbeiten von Zuhause gewährleistet und werden auch Sprüche wie “Sortier’ im Homeoffice doch Deine Sockenschublade” langsam aussterben. Denn Homeoffice soll Home und Office vereinen, nicht eines von beiden verhindern.