Mit positiven Erfahrungen bei der Arbeit zu mehr Mitarbeitermotivation

Kurz vor Weihnachten widmen wir uns einer Frage, über die sich wohl der ein oder andere Vorgesetzte schon häufiger den Kopf zerbrochen hat, nämlich: Wie können Unternehmen die Mitarbeitermotivation steigern? Wir haben leider keine magische Pille erfunden, die Abhilfe leisten kann – aber dafür eine Studie aus dem Hause IBM entdeckt, die ein paar gute Ideen beizusteuern hat, die wir noch gerne mit Euch teilen möchten, bevor wir uns ins weihnachtliche Fresskoma verabschieden.

Die Studie “The Employee Experience Index – A new global measure of a human workplace and it’s impact” verschiebt den Fokus von “Wie komme ich an engagierte Mitarbeiter?” darauf, was auf Arbeitgeberseite wichtig ist. Es geht darum, was Mitarbeiter in einem Unternehmen in ihrem Arbeitsalltag für Erfahrungen machen sollen, damit sie motiviert und engagiert sind. Positive Erfahrungen ergeben positive Wirkungen für das Unternehmen. Eigentlich eine einfache Rechnung, oder?

Aufgebaut ist das Ganze wie folgt: Das Forscher-Team hat weltweit 23.000 Arbeitnehmer befragt und anhand der Ergebnisse einen Index erstellt, der sich explizit auf fünf Dimensionen von positiven Mitarbeitererfahrungen am Arbeitsplatz bezieht. Diese sind:

  1. Belonging: Ein Gefühl von Zughörigkeit, das sich auf ein Team, eine Gruppe oder eine Organisation (oder ein Unternehmen) beziehen kann
  2. Purpose: Das Wissen, dass und wieso die eigene Arbeit von Bedeutung ist
  3. Achievement: Ein Sinn für die Leistung im Bezug auf die Arbeit, die erbracht wird
  4. Happiness: Ein gutes Gefühl, das sich rund um das Thema Arbeit einstellt
  5. Vigor: Die Präsenz von Energie, Enthusiasmus und (positiv besetzter) Aufregung bei der Arbeit

Passend zu diesem Satz an positiven Erfahrungen, die Mitarbeiter idealerweise bei der Arbeit machen sollten, gibt es auf Unternehmensseite “Praktiken”, die diese Erfahrungen fördern oder überhaupt erst ermöglichen. Die folgende Grafik zeigt die unternehmerischen Praktiken, die Mitarbeitererfahrungen und die Ergebnisse, die aus diesem Zusammenspiel resultieren:

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Quelle: IBM Smarter Worforce Institute: The Employee Experience Index – A new global measure of a human workplace and it’s impact”

In der Grafik werden Zusammenhänge gezeigt und welche “Human Workplace Practices” wichtig sind. Zum besseren Verständnis noch eine kurze Erläuterung der Bedeutung der Praktiken im Sinne der Studie:

  • Organizational trust: Mitarbeiter vertrauen ihrer Organisation / ihrem Unternehmen darin, dass diese /dieses verantwortungsvoll und mit Integrität handelt, in allen Belangen, die Stakeholder (und damit auch die Arbeitnehmer) betreffen.
  • Coworker relationships: Gute Beziehungen zwischen Kollegen sind ein Dreh-und Angelpunkt, wenn es um Mitarbeiterzufriedenheit und positive Erfahrungen geht.
  • Meaningful work: Die Arbeit soll in dem Sinne bedeutungsvoll sein, dass sie die Fähigkeiten und Talente der Arbeitnehmer voll ausschöpft und möglichst einer “guten Sache” dient, zumindest aber geteilten Werten entspricht.
  • Recognition, feedback and growth: Anerkennung der geleisteten Arbeit, Feedback und die Möglichkeiten zur professionellen Weiterentwicklung.
  • Empowerment and voice:  Ermächtigung (im Sinne von Übertragung von Verantwortung und Erhöhung der Autonomie und Selbstbestimmung) und Stimme (in dem Sinne, dass alle Mitarbeiter die Chance haben gehört zu werden) sind sehr individuelle Faktoren, die ebenfalls gute Erfahrungen ausmachen.
  • Work-Life-Balance: Ein Zusammenspiel zwischen Arbeits- und Privatleben, das Raum für Familie und Freizeitaktivitäten lässt.

Die Studie ergab, dass das Durchführen dieser Praktiken bzw. dieser Ansätze die in der Grafik genannten Ergebnisse – work performance, discretionary effort und retention – positiv beeinflusst und verstärkt. Angelegt und angeregt werden müssen diese Praktiken oder Ansätze in den Führungsetagen. Der Ton macht die Musik.

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Ergebnis: Mitarbeitermotivation steigern

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Quelle: IBM Smarter Worforce Institute: The Employee Experience Index – A new global measure of a human workplace and it’s impact”

Die Ergebnisse der Studie zeigen: Mitarbeiter, die die zuvor beschriebenen positiven Erfahrungen machen, zeigen eine höhere Performance, geben sich mehr Mühe und bleiben länger bei ihrem Arbeitgeber.

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Quelle: IBM Smarter Worforce Institute: The Employee Experience Index – A new global measure of a human workplace and it’s impact”

Die Studie legt nahe, dass es nicht unbedingt eine Frage der großzügigen Verteilung immaterieller Goodies oder Erhöhung der Vergütung ist, wenn Unternehmen die Mitarbeitermotivation steigern wollen. Weder Gehalt noch Obstkorb spielen in der Studie eine Rolle. Es geht vor allem um das Arbeitsklima.

84% der Studienteilnehmer, die angaben, dass ihre Ideen und Vorschläge Gehör fänden, gaben an, eine positive Arbeitserfahrung zu empfinden. Dem gegenüber stehen nur 34% Befragte, die es okay finden, wenn dem nicht so ist. Beispiele wie diese gibt es noch einige in der Studie.

Des Pudels Kern ist, welche Signale und Praktiken der Bereich Leadership aussendet und ausübt. Vor allem wenn es um Anerkennung und Feedback aber auch um Empowerment und die Chance geht, gehört zu werden, sind Führungskräfte gefragt.

Tschüss, bis zum nächsten Jahr

Das Wollmilchsau Team verabschiedet sich für dieses Jahr und möchte sich bei Euch für Euer Interesse bedanken! Wir wünschen allen frohe Weihnachten und natürlich einen guten Start ins neue Jahr – bis in zwei Wochen!

hohoho

[HTTP410] Selbstbestimmung im Job – Fluch oder Segen für die Work-Life-Balance? [Studie]

Meine Kollegin Fenja führt eine Studie zum Thema Work-Life-Balance durch. Dieses Thema ist wichtig und betrifft sicherlich sehr viele Menschen da draußen. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr die Studie unterstützt. Doch zunächst ein paar Worte zu den genauen Hintergründen.

Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben ist Stress Antriebsmotor und Bremsklotz zugleich – richtig dosiert kann er Menschen zu Höchstleistungen anspornen, doch in seiner chronisch ausartenden Form können Schlafstörungen, Depression oder Burnout die Folge sein. Überlange Arbeitszeiten, fehlende Erholungsphasen und das ständige Arbeiten unter Zeitdruck begünstigen diese Entwicklung und sind an deutschen Arbeitsplätzen keine Seltenheit.

Tatsächlich zeigt der DGB Index Gute Arbeit, dass insbesondere Beschäftigte in Leitungsfunktionen von erhöhter Stressbelastung betroffen sind. In Folge kommen Freunde und Familie zu kurz, der Freizeitstress nimmt zu, die Pausen nehmen ab und der Arbeitnehmer kommt kaum mehr zur Ruhe. Eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse ergab, dass über ein Drittel der Erwerbstätigen sich oft „abgearbeitet und verbraucht“ fühlt und abends oder am Wochenende nicht richtig abschalten kann.

Selbstbestimmung im Job und chronischer Stress - Jetzt an der Umfrage zur Studie teilnehmen!

Kann erhöhte Selbstbestimmung im Job die Work-Life-Balance verbessern?

Entsprechend sind Wirtschaft und Politik gemeinhin darum bemüht, das Stresslevel bei Berufstätigen zu senken. Work-Life-Balance ist das Zauberwort und Wege dorthin gibt es viele. Besonders groß ist bei vielen Arbeitnehmern in diesem Zusammenhang der Wunsch nach mehr Autonomie im Job. Sie wollen selbst entscheiden, wie sie eine Aufgabe lösen, wann und wo sie arbeiten. Das besonders auf höheren Hierarchie-Stufen beliebte Management by Objectives (zu dt. „Ergebnisorientiertes Management“) und flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit, Arbeitszeitkonten, Vertrauensarbeitszeit und Home Office haben in diesem Kontext in den letzten Jahren stark an Bedeutung hinzugewonnen.

2016 verfügen laut einer Erhebung des Instituts für deutsche Wirtschaft mehr als 50% der Beschäftigten über flexible Tages- und Wochenarbeitszeit. Gleichzeitig checkt jedoch ebenfalls die Hälfte der Arbeitnehmer auch noch nach Feierabend oder im Urlaub ihre Dienst-Mails, was laut einer im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführten Umfrage von den Betroffenen als „eher“ oder sogar „sehr belastend“ empfunden wird. Wie vertragen sich also Autonomie im Job und chronischer Stress miteinander? Kann erhöhte Flexibilität den Stresspegel senken oder hat zu viel Selbstbestimmung sogar einen gegenteiligen Effekt?

Eine Studie soll Klarheit schaffen!

Genau Dieser Frage möchte meine Kollegin Fenja wie gesagt in ihrer berufsbegleitenden Masterarbeit im Fach Wirtschaftspsychologie auf den Grund gehen und führt dafür diese Umfrage unter berufstätigen Personen durch. Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse und bitten Euch die Untersuchung mit Deiner Teilnahme zu unterstützen. Die Beantwortung der Fragen dauert nur etwa 10 Minuten: https://goo.gl/forms/Tv8ku6Eg5YCY1DIF3. Wer möchte kann sich die Studie außerdem im Anschluss per E-Mail zuschicken lassen. Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Personalisierte Stellenanzeige

Seit ein paar Tagen scheinen die Themen BigData und Targeting im Zusammenhang mit Wahlergebnissen für Aufregung zu sorgen. Dass gut segmentierte Werbebotschaften bessere Ergebnisse erzielen (können), und dass die Technik, die dem Menschen dabei die Arbeit abnimmt, immer besser wird, sorgt hier und da wohl doch noch für lange Gesichter.

Personaler dürften davon nicht sonderlich beeindruckt sein. Träumen wir nicht schon länger von der personalisierten Stellenanzeige bzw. von der personalisierten Karriereseite, die die Wahl der potentiellen Bewerber positiv beeinflusst. Eine personalisierte Stellenanzeige, die sich dem Profil des potentiellen Bewerbers automatisch möglichst gut anpasst und die Akzente richtig verteilt, wäre alles andere als verkehrt. In 2013 haben wir diese Idee im Zusammenhang mit der Lösung Yandex.Atom schon mal genauer erörtert.

Heute sind wir nach wie vor überzeugt, dass man mit gutem Targeting und personalisierbaren Inhalten tatsächlich nicht nur Wahl- sondern auch Personalmarketing-Kampagnen ganz passabel bestreiten kann. Darum haben wir vor einiger Zeit begonnen, über die personalisierte Stellenanzeige konkreter nachzudenken. Wir haben nun eine Anwendung gebaut, mit der sich eine Webseite anhand von bestimmten Kriterien, die den Besucher kennzeichnen, dynamisch verändern lässt.

Unter “Kriterien” verstehe ich hierbei z. B. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Mailingliste, Klick auf eine bestimmte Anzeige, ein bestimmtes Gerät, Browser-Sprachauswahl, Standort, verweisender Kanal. Selbstverständlich sind Kombinationen mehrerer Kriterien möglich. Also z. B. jemand kommt auf die Zielseite über einen Verweis von der Seite “Bild der Frau”, befindet sich in Hamburg und nutzt ein mobiles Gerät – und bekommt exakt auf dieses Profil zugeschnittene Inhalte serviert. In Kombination mit z. B. Facebook-Kampagnen ist es weiterhin möglich sehr granulare Zielgruppen anhand von demographischen Merkmalen, aber auch anhand von Interessen und Berufen zu erstellen und dann auf der Zielseite eindeutig zu identifizieren, um eben exakt passende Inhalte auszuspielen. Mit etwas Analytics-Magic ließen sich dann auch noch die Ergebnisse für jede Zielgruppe sukzessive verbessern.

Mit Technik-Daten-Voodoo hat das Ganze in Wirklichkeit nicht viel zu tun. Keine Angst 🙂 Um die Möglichkeiten (unseres Tools) hier etwas vereinfacht zu demonstrieren, bitte ich Euch, die in der folgenden Beispiel-Anzeige angeführten Szenarien durchzuspielen. Ihr werdet immer wieder auf dieser Seite hier landen. Die Inhalte werden jedoch jeweils dem gewählten Szenario entsprechen. Ich hoffe, die Simulation kann in etwa vermitteln, was machbar ist.

 

PERSONALISIERTE STELLENANZEIGE

Wollmilchsau (m/w) in Hamburg gesucht
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Die Test-Aufgabe ist es nun, eines der folgenden Szenarien zu aktivieren.

1. Ich bin eine Frau und habe bei Facebook auf eine ansprechende Anzeige geklickt.
2. Ich bin ein Mann und habe bei Facebook auf eine ansprechende Anzeige geklickt.
3. Ich komme aus München, bin auf diese Anzeige irgendwie über Google gestoßen.
4. Ich komme aus Hamburg und habe die Seite nach einem Tipp direkt eingegeben.