[HTTP410] Was Fach- und Führungskräfte erwarten – Trendstudie 2016

Dieses Frühjahr wurden in der Stepstone Trendstudie 2016 14.000 Fach- und Führungskräfte zu aktuellen Themen wie Work-Life-Balance, dem Stellenwert von Teamwork und ihren Erwartungen an den Bewerbungsprozess befragt.

Die Auswertung der Ergebnisse zeichnet ein Bild von selbstbewussten Spezialisten. Spezialisten, die sich ihrer Fähigkeiten und der Bedeutung ihrer Arbeit für ein Unternehmen bewusst sind – und die nicht länger zögern, Anforderungen zu stellen. Dafür spricht, dass laut der Studie 80% der Befragten angaben, eine passende Stelle ablehnen zu wollen, sollten sie sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren können.

Den Arbeitgebern zu denken geben sollte auch, dass nur 20% der Teilnehmer davon ausgehen, in fünf Jahren noch bei ihrem aktuellen Unternehmen beschäftigt zu sein. 47% von ihnen wären bereit, für den perfekten neuen Job zu pendeln oder sogar umzuziehen – Flexibilität ist auf Seiten der Arbeitnehmer also durchaus vorhanden. Doch die neue Stelle muss nicht nur ein angemessenes Gehalt bieten – sie soll zum Leben der Befragten passen.

Auf die Frage “Welche Kriterien waren bei der Berufswahl entscheidend?” antworteten die Befragten wie folgt:Trendstudie_Grafik1.1

Quelle: Stepstone Trendstudie 2016

Vor allem für die jüngeren Arbeitnehmer sind Ratschläge von Freunden und Familie von schwindender Bedeutung. Sie richten ihre Berufswahl zunehmend an dem aus, was sie wirklich interessiert – ob damit ein hohes Gehalt erziehlt werden kann, spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Bei den erfahrenen Fach- und Führungskräften sieht das etwas anders aus. Für die Mehrheit (69%) zählt eine Gehaltserhöhung zu den Grundvorraussetzung für einen Jobwechsel. Doch auch sie erwarten mehr, viel mehr von einer neuen Stelle. Denn viele der Teilnehmer setzten Prioritäten neben Beruf und Karriere, die sie als wichtiger oder genau so wichtig empfinden – dazu zählen neben Familie und Partnerschaft vor allem die Themen Gesundheit (87%) und die persönliche Entwicklung (83%).

Die Anforderungen an Unternehmen und Jobs steigen also, denn wenn die Fach- und Führungskräfte nicht das Gefühl haben, dass “alles passt”, sinkt die Bereitschaft, eine neue Stelle anzunehmen. Ihre Kompromissbereitschaft bei einem Jobwechsel ist vergleichsweise gering, vor allem wenn es um die Sicherheit des Arbeitsplatzes, den Vorgesetzten oder Entwicklungsmöglichkeiten geht. Für 60% der Befragten sind da Zusatzleistungen wie Mobiltelefone oder Firmenwagen schon eher verhandelbar.

Entsprechend sind auch die Ansprüche hinsichtlich der Qualitäten der zukünftigen Vorgesetzen hoch:

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Quelle: Stepstone Trendstudie 2016

Eigenverantwortliches Arbeiten sowie Teamwork (also kooperative Zusammenarbeit) stehen bei den Befragten hoch im Kurs, egal ob es um den Chef oder die Kollegen geht. Die weiblichen Befragten haben übrigens höhere Ansprüche, wenn es um das Zwischenmenschliche geht, Stichwort Softskills.

So überrascht es kaum, dass sich auch die Erwartungen an den Bewerbungsprozess verändern. In der Studie wird hier der Vergleich zum Online-Shopping herangezogen:

“Wer online einkauft, ist daran gewöhnt, seine Ware am nächsten Tag in den Händen zu halten. Dieses Service-Level verinnerlichen Fachkräfte immer stärker und möchten auch die Jobsuche zunehmend wie einen Online-Shopping-Prozess gestalten: mobil, schnell und einfach.”

Viele der Befragten halten die derzeitg festen Formalitäten im Bewerbungsprozess (etwa klassische Bewerbungsfotos und Zeugnisse) für überholt und glauben, dass in Zukunft individuelle Arbeisnachweise und persönliche Referenzen an Bedeutung gewinnen werden. Schon vor der eigentlichen Bewerbung kann die Gestaltung von Webseiten und Stellenanzeigen die Jobinteressenten vergraulen – mehr denn je sollten Unternehmen ihren (Internet-) Auftritt also sorgsam pflegen.

Besonders wichtig finden die Teilnehmer, dass der Bewerbungsprozess unkompliziert gestaltet ist – die Bewerbung via Smartphone gilt hier als echte Alternative und freut sich steigender Beliebtheit: 47% der Fach- und Führungskräfte schreiben ihr zu, den Bewerbungsprozess intensiver und vor allem schneller zu machen.

Für Unternehmen und das Recruiting bedeuten die Ergebnisse der Studie einmal mehr, dass zukünftig ein Umdenken im Umgang mit qualifizierten Bewerbern gefordert ist. Das beginnt schon beim Bewerbungsprozess: die Fach- und Führungskräfte nehmen nicht länger die Position von Bittstellern ein. Viel eher wollen sie in diesem ersten Schritt wie Kunden behandelt werden, die nichts vom Kauf der Katze im Sack halten. Transparenz und Kommunikation sind gefragter denn je.

Sollte Euer Bedarf an Ergebnissen für heute noch nicht gedeckt sein, findet Ihr die Stepstone Trendstudie 2016 hier als PDF.

PIC: (CC BY 2.0) by Chase Elliott Clark

Die Wollmilchsau App ist zurück!

Liebe Freunde der Wollmilchsau, zum Wochenende gibt es noch ein kleines Schmankerl aus unserer Technik-Abteilung: Die Wollmilchsau App (jeweils für iOS und Android) ist zurück in den Stores!

Wie angekündigt, haben wir den ein oder anderen Fehler ausgemerzt und das Design etwas aufgefrischt – insgesamt erwartet Euch also eine höhere Nutzerfreundlichkeit.

Falls Ihr zur Gruppe der fleißigen Leser zählt, Euch aber fragt, was unsere Agentur – nebst Bloggen – sonst noch treibt, halten wir in der App jetzt auch ein umfassendes Portfolio bereit.

Die Devise heißt also: Alte App löschen, neue Version runterladen und künftig unsere Artikel direkt aufs Smartphone bekommen!

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Hier geht’s zum Download:

iOS: http://apple.co/1YFhnCP

Android: http://bit.ly/1SqKmsm

 

Spread the word – Wir wünschen Euch viel Spaß mit unserer neuen Wollmilchsau App!

PS: Für alle, die die aktuellen Top-Nachrichten aus dem Hause Wollmilchsau nicht verpassen möchten, geht es hier übrigens zur Anmeldung für unseren Newsletter!

 

Wieso Anerkennung im Job so wichtig ist

Statt einer neuen Studie gibt es heute eine kleine Erinnerung für alle Arbeitgeber und auch -nehmer da draußen. Heute geht es um Lob, Anerkennung und Wertschätzung.

“Klar”, werden einige von Euch vielleicht denken, “seine Angestellten zu loben ist wichtig, weiß doch jeder”. Dass das auf der Hand liegt, verrät einem schließlich dieser sagenumwobende gesunde Menschenverstand.

Aber wie wichtig Anerkennung im Job wirklich ist, verrät uns Tom Rath, ein amerikanischer Psychologe und Buchautor. Er schätzt:

“The number-one reason most Americans leave their jobs is that they don’t feel appreciated.”

Auch keine große Überraschung für Euch? Na gut. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch der Zusammenhang von Mitarbeitern, die das Gefühl haben, ihre Arbeit bekommt die angemessene Anerkennung und solchen Konzepten wie Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung.

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Jemand, der bereit ist hart zu arbeiten, möchte auch, dass dies so wahrgenommen wird. Es geht also nur bedingt um das obligatorische “gut gemacht!” nach einem erfolgreichen Abschluss. Anerkennung und Wertschätzung – also appreciation und recognition – sind der Schlüssel.

Arbeitnehmer, die im Englischen mit dem hübschen Begriff engaged bezeichnet werden, stehen hinter ihrem Unternehmen, ihren Aufgaben und sind motiviert. Natürlich ist Annerkennung nur ein Faktor unter vielen, der dafür sorgen kann, dass ein Mitarbeiter so empfindet. Aber sind die Arbeitnehmer eben nicht begeistert und motiviert, verursachen sie nicht nur miese Stimmung im Büro; Schätzungen nach kosten sie die amerikanische Wirtschaft jedes Jahr mehrere hundert Milliarden Dollar.

Anerkennung als Performance-Faktor.
Quelle: HR Bakery Ltd.: 5 Best Practices in Employee Appreciation (Slideshare)

Daher lohnt es sich für Unternehmen und Führungskräfte – und alle anderen Mitarbeiter auch, – sich mit diesem Thema auseinander zu setzten.

Anerkennung: 5 Tips für die Mitarbeiterwertschätzung

Was also tun? Im Blog des Londoner HR-Unternehmens HR Bakery Ltd. erschien im Januar diesen Jahres der Artikel “5 Best Practices in Employee Appreciation – The Power of Employee Recognition”. Wir haben die fünf Tips für euch zusammengefasst:

– Wertschätzung von Mitarbeitern sollte auf speziellem Verhalten und Ergebnissen basieren – und nicht etwa auf der bloßen Dauer, die ein Arbeitnehmer schon im Unternehmen ist. Statt Auszeichnungen für “Mitarbeiter des Monats” empfiehlt der Autor Anerkennung für einzelne Handlungen wie zB. des erfolgreichen Lösens eines besonderen Kundenservice-Problems.

– Den Fokus auf Peer-to-Peer-Anerkennung legen. Als Peergroups werden in der Sozialwissenschaft Gruppen von Gleichaltrigen oder Gleichgestellten bezeichnet. Sprich, Anerkennung muss nicht immer von ganz oben kommen – die Kollegen sind schließlich diejenigen, die den Aufwand und die Leidenschaft, die ein Mitarbeiter aufbringt, hautnah miterleben. Ihre Anerkennung wird als “echt” empfunden – während die vom Chef häufig als “politisch” betrachtet wird.

– Sagt es weiter! Hat jemand etwas Außergewöhnliches geleistet, lohnt es sich im Unternehmensblog oder Newsletter davon zu berichten – denn das berühmte Storytelling ist nicht nur für den Erwähnten eine effektive Form von Wertschätzung, diese könnte so auch andere Mitarbeiter motivieren und schließlich sogar als positiver Impuls nach außen dringen.

– Programme zur Anerkennung einfach, aber in relativ kurzen Abständen gestalten. Damit sich Mitarbeiter gegenseitig anerkennen und wertschätzen können, braucht es keine komplizierten Rituale.

– Wenn möglich, sollten solche Programme zur Anerkennung an den Unternehmenswerten und Unternehmenszielen ausgerichtet werden. Wenn Anerkennung nicht willkürlich gegeben, sondern an tatsächlich bedeutende Umstände für das Unternehmen geknüpft wird, hat sie die größte Wirkung.

Motivierte Arbeitnehmer investieren mehr
Quelle: HR Bakery Ltd.: 5 Best Practices in Employee Appreciation (Slideshare)

Wir können also festhalten, dass das alles kein Hexenwerk ist. Was zählt ist, sich der Bedeutung von (echter) Anerkennung und Wertschätzung bewusst zu sein – und zu bleiben. Und das gilt nicht nur für Führungskräfte. Vielleicht wäre es ja schon ein Anfang, den Kollegen das nächste Mal nicht nur Komplimente für neue Schuhe zu machen, sondern auch für ihre letzten erfolgreichen Projekte. Maßnahmen die hier ergriffen werden können, brauchen kein großes Klimbim.

Für alle, die noch mehr Einzelheiten erfahren wollen, gibt es hier den Link zum Artikel und zur umfassenden Slideshare.

Mobile Recruiting Studie 2016: Personaldienstleister

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Hinweis: Hier gibt es die Ergebnisse zur Mobile Recruiting Studie 2016 der DAX Unternehmen.
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Endlich wieder Stoff aus dem Hause Wollmilchsau! Heute gibt es für Euch die neue Mobile Recruiting Studie 2016: Personaldienstleister!

Im September letzten Jahres haben wir in der Mobile Recruiting Studie 2015 zum dritten Mal untersucht, wie es die 160 an der deutschen Börse notierten Unternehmen mit ihrer Mobile Candidate Experience halten. Das ist auch bei der Veröffentlichung dieser Personaldienstleister-Studie wieder Programm.

Als wir vor zwei Jahren die erste Mobile Recruiting Studie 2014: Personaldienstleister veröffentlicht haben, waren wir von den Ergebnissen – Ihr erinnert Euch vielleicht – mehr oder minder enttäuscht. Denn die doch eher bescheidenen Zahlen von 2014 waren leider mal wieder ein Beispiel für den zähen Willen zu Veränderungen im digitalen HR-Bereich. Das gilt für den Personaldienstleistungssektor genau so, wie für die DAX-Unternehmen.

Bei den DAX-Unternehmen konnten wir dann aber letztes Jahr endlich ein paar wirkliche Verbesserungen feststellen. So etwa im Bereich der mobiloptimierten Karriere-Webseiten, in dem Informationen über das betreffende Unternehmen zu finden sind. Können die Karriereseiten der Personaldienstleister da mithalten?

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Naja. 56% der großen Personaldienstleister haben ihre Karriereseite nicht für mobile Geräte optimiert. Gut, das sind immerhin 22% optimierte Seiten mehr als 2014. An und für sich ist das natürlich ein Fortschritt. Aber es bedeutet eben auch, dass 2016 nur 44% der Personaldienstleister ihren mobilen Bewerbern eine angemessene Möglichkeit bieten, sich von unterwegs (oder dem heimischen Sofa aus) über das Unternehmen zu informieren.

Es bleiben also weiterhin über die Hälfte der Stellensuchenden bereits beim ersten Schritt der mobilen Jobsuche auf der Strecke. Mit Informationen über das Unternehmen ist es aber noch lange nicht getan. Der mobile Bewerber will mehr! Durch die Jobbörse surfen, Stellenanzeigen studieren und (sollte er fündig geworden sein) sich möglichst einfach bewerben.

Einfache Bewerbungen vom Smartphone oder Tablet aus funktionieren aber nur dann, wenn das (schon in der Desktop-Version bisweilen nervige) Online-Bewerbungsformular auch speziell für sie konzipiert wurde. 2014 war das gerade mal bei einem Viertel der untersuchten Unternehmen der Fall. Wie sieht es dieses Jahr aus?

Mobile Recruiting Studie 2016- Personaldienstleister_Grafik2

Mit 45% optimierten Bewerbungsformularen bewegt sich hier der Fortschritt etwa im selben Rahmen wie bei den Karriere-Webseiten. Wir werden nicht müde daran zu erinnern, dass alle Mühen hinsichtlich mobiloptimierter Karriereseiten, Jobbörsen und Stellenanzeigen für die Katz sind, wenn der Bewerber im letzten – und vielleicht entscheidenden – Moment auf ein Formular trifft, dass für ihn quasi unbenutzbar ist. Vor allem dann, wenn der übrige Bewerbungspfad von der Informations- über die Stellensuche und die Anzeige hin bestens für das Smartphone geeignet war.

Die Enttäuschung dürfte dann besonders groß sein. Neben einer wohl möglich verlorenen Bewerbung gibt das für die betroffenen Unternehmen noch ganz dicke Minuspunkte bei der Mobile Candidate Experience gratis oben drauf. Ob das wirklich in ihrem Interesse liegen kann? 

Was sich ansonsten in den anderen Bereichen getan hat und ob auch die Personaldienstleistungsunternehmen die Einbindung von XING- und/oder LinkedIn-Bewerbungen für sich entdeckt haben, erfahrt Ihr in unserer Mobile Recruiting Studie – wie gewohnt mit Handlungsempfehlungen, Positiv- und Negativbeispielen und ganz viel (Hass-)Liebe.

Und falls beim Schmökern die Frage aufkommen sollte, wie es um die mobile Reichweite Eurer eigenen Karriere-Webseite bestellt ist, halten wir in der Studie einen Gutschein für einen kostenlosen Reichweiten-Check bereit!

Mobile Recruiting Studie 2016 – Personaldienstleister: Hier gibt’s den vollständigen Report zum Download

Google AdWords im Personalmarketing

Raoul Fischer hat vor zwei Tagen im HRM EXPO Blog zur Personal Nord 2016 das Thema AdWords im Personalmarketing angestoßen. Die These ist, dass dieser Kanal durchaus praktikable Optionen für das Recruiting bietet und unter Umständen sogar den klassischen Jobbörsen zukünftig Konkurrenz machen könnte.

Laut einer aktuellen Monster (CHRIS) Studie zur Zukunft des Recruitings nutzen mehr und mehr jobsuchende Menschen (inzwischen über 50%)  bewusst Suchmaschinen für die Stellensuche. Warum die Jobsuchenden also nicht direkt dort ansprechen, anstatt Stellenanzeigen bei Jobbörsen zu schalten?

Beim Lesen habe ich mich erinnert, dass wir das Thema in 2014 behandelt haben. Die grundlegenden Überlegungen von damals haben Ihre Gültigkeit behalten. Falls Ihr Euch für das Thema interessiert, findet Ihr in dem folgenden Post hoffentlich ein paar nützliche Gedanken zu AdWords und Stellenanzeigen bzw. für Eure interne Argumentation.

Davor noch eine Überlegung zu Raouls These. Ob AdWords als Kanal im Alleingang die Jobbörsen kurzfristig aushebeln kann, wage ich zu bezweifeln. Wenn wir mal den aggregierten Kanal-Mix der klassischen Jobbörsen (aus den TOP-10 Listen der Crosswater Rankingliste) unter die Lupe nehmen, sehen wir für Januar 2016 folgendes Bild:

Kanal-Mix der klassischen Jobbörsen
(Aggregierte Zahlen von 10 Jobbörsen: Erhebung von Wollmilchsau GmbH auf Basis von Similarweb-Zahlen)

Begriffserklärung: Über AdWords generierte Besuche von Jobsuchenden verstecken sich hinter “Paid”. “Direct” sind Besuche von Menschen, die die Jobbörse kennen. “Organic Search” ist die normale Suche von Google. “Referrals” sind verweisende Seiten, zum überwiegenden Teil sogenannte Jobsuchmaschinen, bei denen Jobbörsen Besucher einkaufen. Dazu kommen Mailing unter “Mail”. Banner-Werbung unter “Display-Ads” und Besuche aus sozialen Netzwerken unter “Social”.

Wie man sehen kann, setzen Jobbörsen selbst AdWords ein (Paid). Das aktuelle Gewicht bei der Gewinnung von jobsuchenden Besuchern lässt sich aus der Größe der gelben Fläche ableiten. Sollte nun ein Unternehmen ausschließlich auf AdWords setzen und dabei hoffen, eine Jobbörsen-Anzeige dadurch tatsächlich gänzlich zu substituieren, müsste (etwas abstrakt gedacht) das gelbe Rechteck im Kanal-Mix des Unternehmens so groß werden, wie das ganze große bunte Rechteck. Sonst erreicht man keine vergleichbaren Ergebnisse. Dieses Unterfangen wird in der Praxis für die meisten Unternehmen kaum nachhaltig zu bewältigen sein. Gerade wenn kein AdWords Know-How vorhanden und/oder das Personalmarketing-Budget begrenzt ist.

AdWords sind aus den weiter unten folgenden Gründen eine sehr spannende Maßnahme, die man sicher (zunächst im begrenzten Rahmen) austesten sollte. Der strategische Einsatz von Google AdWords im Personalmarketing erfordert meiner Ansicht nach ein tiefer gehendes Verständnis der Zahlen und Prozesse der Bewerberakquisition. Einfach gesprochen, Ihr müsst Eure Zahlen kennen und verstehen! Das ist der einzige zukunftsträchtige Weg.

Warum kann sich der Einsatz von AdWords im Personalmarketing lohnen?

(Überlegungen vom 05.08.2014)

Ich stelle mir seit geraumer Zeit die Frage, warum sich Google AdWords bis jetzt (noch) nicht als Personalmarketing-Instrument durchgesetzt hat.

Zur Info: Google AdWords sind die kleinen Anzeigen, die in der Regel über den Google Suchergebnissen auftauchen. Eine Werbeform, auf die angeblich keiner mehr reagieren will und die irgendwie dennoch Googles wichtigste Einnahmequelle bleibt.

Das bedeutendste Onlinemarketing-Instrument der letzten 10+ Jahre wird heute von dem Blumenladen und von dem Osteopathen um die Ecke eingesetzt. Weil sich damit die lokale Kundschaft sehr gut ansprechen (targeten) lässt und das, dank dem <a title=”Real-Time-Advertising (RTA), Cost-per-Click (CPC) und Personalmarketing” href=”https://wollmilchsau.de/jobspreader/real-time-advertising-rta-cost-per-click-cpc-und-personalmarketing/, bei voller Kostenkontrolle. ROI stets im Blick. Nischen- und Massen-Strategien möglich. Und, und, und…

Warum kriegen nur ganz wenige Unternehmen die theoretische und die praktische Brücke zum Einsatz desselben Instruments und derselben Vorteile und Möglichkeiten im Rahmen des Recruiting-Prozesses hin?! Ich weiß es wirklich nicht. Ebenso wenig wie ich erklären kann, warum es kaum Material (Ideen, Cases usw.) zu dem Thema gibt. Das müssen wir ändern 🙂

Mit einem kleinen praktischen Beispiel möchte ich das Thema anstoßen. Eine Google-Suche nach “job php entwickler berlin” ergibt Folgendes:

Wer schlau ist, nutzt Google AdWords im Personalmarketing zu seinem Vorteil.
(Nachtrag 08.04.2016: Die Seitenleiste gibt es nicht mehr)

Wir beobachten eine spannende Sache. Auf den besten Position, ganz oben im roten Rechteck, haben sich die größten klassischen Jobbörsen (Stepstone und Monster) positioniert. Sie würden gerne den Traffic, der über die Suchanfrage “job php entwickler berlin” generiert wird, abgreifen und ihn auf ihre Plattformen lenken.

Warum machen Sie das? Weil sich das lohnt. Sie können nämlich genau diesen Bewerber-Traffic, den sie hier generieren, in Form von Anzeigen weiterverkaufen. Und zwar an Unternehmen, die schlau genug sind, ihre Produkte bei Google zu bewerben, jedoch nicht ihre offenen Stellen.

Also kauft z.B. Stepstone in aller Ruhe den ganzen Such-Traffic ein, der die Suchbegriffe  “job”, “jobs”, “Stellenangebot” enthält, zu einem akzeptablen Cost-per-Click (CPC) Preis. Sagen wir mal für max. 0,77€ pro Klick (siehe Schaubild: Xovi Schätzung der aktuellen AdWords Buchungen).

Stepstones CPC-Preise

Gemäß den Erfahrungswerten unserer Kunden, die wir fleißig sammeln (Ihr doch auch, oder?!), liefern Stepstone, Monster und Co. aktuell im Schnitt ca. 500 Klicks pro Monat auf eine IT-Stelle.

Warnung Mathe: 0,77€ * 500 = 385€. Die günstigste Einzelanzeige (Volumen-Kontingente nicht berücksichtigt), die ich heute bei Stepstone finden kann, kostet 725€. Die Differenz: 725€ – 385€ = 340€. Mit anderen Worten, es ist offenbar möglich, ein vergleichbares Ergebnis zu deutlich günstigeren Konditionen zu erreichen.Vermutlich haben die Leute von Studio B12, deren AdWords-Anzeige oben im grünen Kasten dargestellt wird, eine ähnliche Rechnung aufgestellt und sich dann für die direkte Schaltung von AdWords entschieden. Vielleicht kam ihre Entscheidung aber auch rein zufällig zustande und sie wollten einfach was mal was Neues ausprobieren.

Jedenfalls kann sich die Schaltung von AdWords durchaus lohnen. Die Gründe, warum nur wenige Unternehmen AdWords für ihr Personalmarketing testen sind vermutlich:

  1. die Unkenntnis der Existenz dieses Kanals bzw. Unsicherheit bei der Kosten-Nutzen-Abschätzung
  2. fehlendes Know-How und technische Hürden beim Aufsetzen und beim Management der AdWords-Kampagnen
  3. Zufriedenheit mit dem Status Quo 🙂

Was mein Ihr dazu? Hab Ihr Erfahrungswerte oder konkrete Gründe, warum bei Euch AdWords nicht eingesetzt wird? Glaubt Ihr das AdWords zukünftig mehr Beachtung finden wird?

Für Unternehmen, die ein Interesse an AdWords im Personalmarketing haben, jedoch keine Kapazitäten, eigenes Know-how aufzubauen, bieten wir maßgeschneiderte Lösungen an. Außerdem verfügt unsere Cost-per-Click basierte Personalmarketing-Software Jobspreader unter anderem über eine Anbindung an Google AdWords, die extra für die automatische Schaltung von Stellenanzeigen entwickelt wurde. Falls das für Euch interessant ist, meldet Euch einfach bei uns. Unser Team berät Euch gerne.

Wie Facebook seinem angeblichen Niedergang trotzt

Woran denkt Ihr zuerst, wenn es um das Stichwort Social Media geht? Klar, an Facebook.

Trotzdem konnte man in den letzten Jahren zunehmend den Eindruck gewinnen, Facebook schwämmen die (jugendlichen) Felle davon. Facebook Niedergang? Schon 2013 titelte der Tagesspiegel plakativ: “Facebook ist out – Tumblr ist in”. Im Artikel ist die Rede von amerikanischen Teens und Twens, die Facebook schon seinerzeit total uncool fanden.

Ist Tumblr der Facebook Niedergang?

Bei Tumblr hingegen, das sich strukturell sehr von Facebook unterscheidet und dessen Fokus auf der Weiterverbreitung von Fotos liegt, wären die jungen Leute sicher vor ihren nervigen Nachbarn, Eltern und Lehrern, so der Artikel. Sorry aber, Tumblr who?

2016 kann sich in den USA vor allem die Social Media App Snapchat über rasant steigende Partizipation freuen. In Deutschland steht Snapchat aktuell ganz kurz vor dem großen Durchbruch.

So spricht sich fröhlich weiter herum, dass junge Leute von Facebook längst die Nase voll hätten und zu alternativen Netzwerken wie Instagram (das mittlerweile auch zum Hause Facebook zählt) oder eben Snapchat abwandern.

Doch, weit gefehlt.

Das Whitepaper 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus des amerikanischen Unternehmens comScore Inc. von letzter Woche zeigt uns: Das Gegenteil ist der Fall.

Leading Social Networks - Facebook Nutzerstruktur

Quelle: comSpace Inc. 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus

Wer Facebook nicht sofort entdeckt hat, möge seinen Blick in die ganz obere rechte Ecke richten. Facebook führt in den USA – auch bei den verloren geglaubten jüngeren Zielgruppen – noch immer die Riege der sozialen Netzwerke an. Die Grafik zeigt die Häufigkeit der Besuche der Internetnutzer für die verschiedenen Plattformen pro Monat in Prozent und wie lange die Nutzer dort bleiben.

Facebook verfügt somit nicht nur über die meisten Besucher, sondern auch über die höchste Verweildauer und Teilnahme. Weit, aber wirklich weit abgeschlagen folgen auf den Rängen 2 und 3 Snapchat und Instagram.

Die Grafik zeigt eindrucksvoll, dass Facebook seinen Wettbewerbern auch heute noch um einige Längen voraus ist. Es wird 2,5 mal so lange genutzt wie die zweit platzierte Social Media Plattform Snapchat.

Interessant ist auch, dass Facebook mobil (also via Smartphone oder Tablet) sogar noch besser angenommen wird als in der klassischen Nutzungsweise vom heimischen Desktop aus. Zusammen mit den anderen Diensten wie dem Facebook Messenger, Instagram und WhatsApp (ebenfalls von Facebook aufgekauft) beansprucht das Unternehmen aus dem Silicon Valley über 20% der Zeit, die die Befragten insgesamt auf ihren mobilen Geräten den digitalen Medien widmen, für sich.

Facebooks Anteil der auf digitalen Medien verbrachten Zeit

Quelle: comSpace Inc. 2016 U.S. Cross-Platform – Future in Focus

Dazu heißt es im Whitepaper:

Facebook is the #1 digital media property by time spent. While it maintains an impressive double-digit market share of desktop time spent, it really shines on mobile platforms, where its four core apps each contribute a meaningful share of engagement.

Fest steht, dass sich die jungen Leute auch anderen Social Media Netzwerken zuwenden. Aber das bedeutet eben nicht im automatischen Umkehrschluss, dass sie sich von der Mutter aller sozialen Netzwerke abwenden. Man ist ja multitaskingfähig.

All jene, die Facebook zuletzt den unaufhaltsamen Untergang prophezeit haben, dürfen dies für’s Erste als widerlegt betrachten. Denn das Netzwerk ist weit davon entfernt, nur noch aus aktiven Mitgliedern im Alter 35+ zu bestehen. Vielleicht posten nicht mehr gefühlte 99% täglich ihr Mittagessen oder den letzten emotionalen Breakdown wegen einer/eines Verflossenen.

Aber die jungen Leute sind noch da.

Wenn Ihr neben diesen doch erfreulichen News aus der Social Media Welt auch noch Neuigkeiten zu Themen wie Multi-Platform, Mobile oder E-Commerce erfahren möchte, findet Ihr das Whitepaper von comSpace hier zum Download als PDF.