[HTTP410] Wer sucht wie, wo und warum: Die “Job Seeker Nation Study” 2014

Once again: Jobvite erstellt auch 2014 wieder eine Studie zur mobilen Jobsuche. Natürlich stehen auch diesmal die sozialen Netzwerke wie Facebook und LinkedIn im Vordergrund, und auch auf deren Mobile-Verhalten wird ein genauerer Blick geworfen: “Eine maßgebliche Studie der sozialen, mobilen Arbeitssuchenden” heißt das dann bei Jobvite. Natürlich sind viele Zahlen wieder sehr isoliert auf die USA zu beziehen, aber scheuen wir uns doch mal jene Faktoren an, die weniger vom dortigen Arbeitsmarkt und anderen Lebensumständen geprägt sind. Dennoch sollte man alles ein wenig mit der Europa-Brille filtern. Soll heißen: Twitter hat hier nicht den Stellenwert, LinkedIn kann sich ohne XING als Platzhirsch auf dem Markt der Business-Netzwerke fühlen und bis heute hängt auch Facebook hier etwas hinterher. Als Trend-Analyse taugt die Studie aber allemal. (Zum Download hier, unten von Slideshare eingebunden)

Die spannendsten Zahlen der Studie zur mobilen Jobsuche:

40% haben in Zuge ihrer Jobsuche Social-Media-Profile bearbeitet.

17% haben gewisse Inhalte gelöscht, 12% haben Tags von Fotos entfernt, die ihr Profil mit bestimmten Fotos verbinden. 17% haben sogar Profile komplett gelöscht. Die Tatsache, dass Recruiter zumindest einen kurzen Blick auf den öffentlichen Online-Auftritt einer Person werfen könnten hat sich anscheinend herumgesprochen, aber die Zahlen und deren Verhältnis zueinander lassen einen recht vernünftigen Umgang mit dieser “Gefahr” vermuten. Manche machen sich nochmal extra hübsch, andere verwehren sich dagegen und ziehen sich (vorübergehend) komplett zurück. Beides kann sinnvoll sein.

94% der Recruiter suchen auf LinkedIn, obwohl dort nur 36% der Jobsuchenden aktiv sind.

Diese sind woanders: 83% suchen bei Facebook, 40% bei Twitter und mit 37% ist sogar Google Plus noch einen Hauch beliebter als LinkedIn. Facebook ist hingegen nur für 65% der Arbeitgeber interessant, Twitter für 55% und Google Plus nur 18%.

43% haben schon heute mobil nach Jobs gesucht oder Kontakt zu möglichen Arbeitgebern aufgenommen.

Unter den 18-29jährigen sind es schon 51%, unter denen, die Jobs häufig wechseln (alle 1-5 Jahre) sind es sogar 64%. Interessant auch, wo mobil nach Jobs gesucht wird: 16% beim Warten auf den Bus, 16% im Restaurant, 7% auf der Toilette und 13% suchen im Büro bzw. bei ihrem aktuellen Job via Smartphone den nächsten. Second Screen bekommt hier eine ganz neue Bedeutung: es ist im Büro nämlich der Screen, den die Firma nicht unter Kontrolle hat.

27% erwarten, sich auch auch mobil bewerben zu können. 

Hieß es vor ein zwei Jahren noch auf Konferenzen “Niemand bewirbt sich im Bus”, sieht das heute schon ein wenig anders aus. 37% der GenY-Jobsucher erwarten eine mobil optimierte Karriereseite. 55% wollen sich alle Stellenangebote ohne Registrierung ansehen können. 11% erwarten eine einfache Online-Bewerbung via LinkedIn. Soweit unser selektiver Auszug, das Ansehen der gesamten Studie empfehle ich wie jedes Jahr. Hier werden nochmal weitere Zusammenhänge zwischen den Zahlen und der allgemeinen Entwicklung deutlich. Und auch wenn der europäische Arbeitsmarkt ein traditionell anderer ist, viele der Implikationen die in den USA die Arbeitswelt verändern zählen auch hier in D-A-CH.

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[HTTP410] Pochierte Eier, Donuts & Bier – Guerilla Recruiting at it´s best

Die Tech-Metropolen der USA sind ja quasi die Geburtszentren des Guerilla-Recruitings und immer wieder ein Quell der Freude, wenn es um lustiges aber auch aggressives Guerilla-Recruiting geht. Schon zwei erfolgreiche Guerilla-Aktionen hat dieses Jahr das schnellwachsende eCommerce-Startup Bigcommerce durchgeführt. Auf der Suche nach 40 der in San Francisco so schwer zu bekommenden Software-Entwickler hat das Bigcommerce Recruiting-Team an bekannten Pendler-Bushaltestellen pochierte Eier & Kaffee an auf ihre Busse wartende Mitarbeiter von Google, Facebook, Adobe und anderen Tech-Größen ausgegeben und sie gefragt, ob sie an einem spannenden Job ohne Pendelei interessiert sind.

Der passende Name dieser Guerilla-Recruiting Aktion war #poached:

Und auch wenn die Aktion kurzfristig lediglich zu sechs Angeboten und zwei Einstellungen geführt hat, haben die Bigcommerce Recruiter mit 1000 potenziellen Kandidaten gesprochen und so die Besuche der Karriereseite um 54 Prozent und den Bewerbungseingang um 150 Prozent gesteigert. Das die Aktion sie auf die Titelseite des San Francisco Chronicle gebracht hat, dürfte das nicht geschadet haben:

Von diesem Erfolg angestachelt dachte sich das Recruiting-Team daraufhin die nächste Aktion aus. Diesmal verteilten sie in Austin/ Texas unter dem Motto #Donutsettle Donuts und Flyer mit einer Einladung zur Happy Hour mit Bier. Das sie dabei gezielt die Gebäude von 10 Arbeitsmarkt-Wettbewerbern heimsuchten, brachte ihnen zwar etwas Kritik aber auch wieder eine Menge Aufmerksamkeit ein.

Guerilla-Recruiting Aktion von Bigcommerce Auch an der Ostküste ist Bier übrigens ein heißer Trend. Dort wird es allerdings sowohl als Recruiting- als auch als Retention-Tool genutzt:

Ich hoffe, diese Beispiele inspirieren ein paar unter Euch und bescheren uns bald mal wieder ein deutsches Beispiel.

[HTTP410] “The Most Serious Game Ever” – Die SNCF siebt Ingenieure aus

Gerade vor zwei Wochen hatte ich eine Recruiting-Aktion präsentiert, bei der eine spielerische Hürde Interesse wecken und unter den Studenten die “Spreu vom Weizen” trennen sollte. Die australische Air Force sendete hierzu eine Rekrutierungs-Botschaft über ein Radio, das die angehenden Ingenieure erst selbst zusammenbauen mussten. Und zwar ohne weitere Anleitung. Auch wenn das keine triviale Aufgabe ist und man neben Know-how zumindest etwas Geduld und den Willen braucht, das Geheimnis hinter dem Bausatz zu entdecken: Eine wirkliche Pre-Selection ist das nicht, vermutlich ist es auch nicht so gedacht. In erster Linie soll durch die Aktion Interesse und Aufmerksamkeit geweckt werden, was ja völlig legitim ist und ein hier erfolgreich erfülltes Kampagnenziel darstellt.

Ein Beispiel für ein Recruiting-Game

Hier aber ein Beispiel für ein Recruiting-Game, das anscheinend ernsthaft vorselektieren soll – oder zumindest den sehr großen Anreiz darin wecken, dass dieses Spiel wirklich schwer zu schaffen ist: “The Most Serious Game Ever” war ein Recruitainment-Angebot der französischen Bahngesellschaft SNCF mit freundlicher Unterstützung von TBWA Paris.

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Natürlich hat die bloße Existenz dieses Spiels schon eine große Werbewirkung: Es schafft Aufmerksamkeit und das Bewusstsein, dass die SNCF Interesse an Ingenieuren hat – unabhängig davon, ob die Nutzer die Spielziele erreichen oder nicht. Aber dennoch haben es sich einige SpielerInnen zu Herzen genommen und sich in das Spiel reingefuchst.

Mit folgendem Ergebnis:

  • Von etwa 5000 Teilnehmern…
  • …schafften es gerade mal 17 das Spiel durchzuspielen…
  • …wovon wiederum 10 einen Job bei SNCF bekamen.
  • (Vom Wachstum an Bewerbungen um 37.500% mal ganz zu schweigen.)

Wirklich toll gemacht. Das Spiel ist sauber durchdacht und nach allen Regeln der Kunst gestaltet und programmiert. Die Grafiken sind sparsamer und einfacher als es bei aktuellen Entertainment-Titeln der Fall wäre, aber sie sind hochmodern und stylish – nicht nur ein Recruiting-Abguss der Game-Technologie von vor fünf oder gar zehn Jahren. Der Multi-Device-Zugriff ist super und an eine sinnvolle(!) LinkedIn-Verbindung wurde auch gedacht. SNCF, ça me plaît!

Sind Nischen-Communities die Zukunft des Sourcings?

Fragt Ihr Euch manchmal, wie sich das Sourcing in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird? Ich glaube, dass es immer mehr Unternehmen einsetzen werden und das es dadurch auch vielfältiger wird als die Suche in den üblichen zwei Business-Netzwerken und drei Jobboard-Datenbanken. Wie das methodisch funktioniert, haben wir in unserem Sourcing-Handbuch und diversen Artikeln hier ja schon oft beleuchtet und diesmal soll es um was anderes gehen.

Heute möchte ich Euch anhand eines Testberichts eine weitere Entwicklung vorstellen, die wir im Sourcing erwarten: das Entstehen nischenorientierter und communityfokussierter Sourcing-Plattformen. Für Absolventen, Azubis und Professionals, also auf der Senioritätsebene, ist dieser Trend ja schon länger zu beobachten, aber fachlich fokussierte Sourcingdienste sind noch selten. Die IT-Recruiter unter Euch werden jetzt wahrscheinlich (zu Recht) an Sourcing auf github, sourcing.io oder stackoverflow denken. Ebenso Sourcing aus dem Ausland ist möglich. Ich möchte das Prinzip aber am Beispiel des Kölner Unternehmen get in IT vorstellen – einer deutschen Sourcing-Plattform für Berufseinsteiger und Young Professionals im IT-Bereich.

get in IT <EmployerGate/>

Ich habe die Plattform gestern zum zweiten Mal getestet und drei Dinge gefallen mir daran sehr gut: der klare Zielgruppen-Fokus, das schlichte Design und die intuitive Nutzerführung.

Filtermöglichkeiten bei get in IT Sourcer können nach dem Login anhand einiger einfacher Filter auswählen, welche Kandidaten sie angezeigt bekommen möchten. Im Vordergrund stehen hier natürlich die fachlichen Kompetenzen. Dabei kann ich meine Suche einfach anhand der gewünschten Programmier- und Technologie-Kenntnisse durchführen oder aber anhand von Bildungsabschlüssen (Ausbildung, Bachelor, Master/ Diplom, PostGrad),  Studienrichtungen (vor allem MINT) und sogar einzelnen Hochschulen weiter eingrenzen. Auch der erforderliche Grad an Sprachkenntnissen in Deutsch und Englisch lässt sich variieren. Anhand eines Filters zur Antwort-Quote der Kandidaten können Sourcer die Marktwerttester und Karteileichen von vornherein raussortieren.

Filtermöglichkeiten bei get in ITEin Perspektivfilter ermöglicht es außerdem, schon während des Sourcing-Prozesses die Berufseinstiegswünsche und die Verfügbarkeit der Kandidaten zu berücksichtigen und hilft so, fragliche Anschreiben zu vermeiden. Natürlich wird ein erfolgshungriger Sourcer sich nicht dadurch abschrecken lassen, dass ein Kandidat das Berufsfeld der so dringend zu besetzenden Stelle noch nicht kennt und sich daher nicht wünscht darin zu arbeiten ;-). Die Berücksichtigung der Wünsche beider Seiten “by Design” finde ich dennoch großartig. Denn langfristig kann Sourcing nur dann für beide Seiten funktionieren, wenn Plattform-Anbieter Kandidaten trotz des Sachzwanges der Monetarisierung nicht nur als Profilvieh, sondern als Menschen und Partner begreifen. Und Sourcer die Wünsche der Kandidaten respektieren und individuell auf sie eingehen. Diese (eigentlich selbstverständlichen) Fairness-Regeln konzeptionell im System zu verankern, scheint mir angesichts des bei XING verbreiteten Ansprache-SPAMs eine gute Lösung.

Habe ich alle mir wichtigen Filter gesetzt, was schneller geht als es sich liest, erhalte ich eine Liste der passenden Profile, von denen ich die ansprechendsten in einer Merkliste speichern kann. Bei allem Fokus auf die Kandidaten hat das getinIT-Team hier auch an die Recruiter gedacht und bietet die Möglichkeit einer Sammelansprache an. Als Sourcer finde ich das durchaus positiv und wenn wir die Funktion zum rumspammen nutzen, lässt sich der Button ja schnell wieder rausnehmen…

Merkliste bei get in IT

Neben der Suche und der Merkliste gibt es dann noch einen dritten Reiter mit der Übersicht der bereits getätigten Ansprachen. Da ich keine abgeschickt habe, könnt Ihr Euch das angucken, wenn Ihr es selbst ausprobiert. Zum Schluss möchte ich Euch noch den JobGuide, die Einstiegsseite der ITler, zeigen, der direkt vom ersten Klick an Orientierung beim Einstieg bietet.

Job Guide

Ein lesenswertes Blog mit Lebensgeschichten bekannter und weniger bekannter IT-Größen und Einstiegsberichten bietet das getinIT-Team übrigens auch an. Den IT-Nachwuchs holen sie direkt an den Unis ab. Ein Partner-Netzwerk mit Unis und Kooperationen mit IT-Verbänden lassen hoffen, dass der IT-Nachwuchs auch in den kommenden Jahren zahlreich auf die Plattform strömt.

So, und jetzt seid Ihr dran. Habt Ihr get in IT schon selbst getestet? Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? Kennt Ihr noch weitere Sourcing-Plattformen für bestimmte Berufsgruppen?

Facebook-Ads und die Targeting-Optionen im Personalmarketing

Über Facebooks neue Hauptrolle als Werbeplattform haben wir in den letzten Wochen schon so Einiges geschrieben. Facebook-Ads spielen eine immer prominentere Rolle, auch bei den großen Marken. Während früher noch ein Großteil der Facebook-Werbungen aus Bauch-Weg-Produkten, Social Games und Partnerbörsen bestand, werben immer Leistungen in meinem Newsfeed, die ich tatsächlich kenne und nutze. Oder wenigstens theoretisch nutzen könnte. Darunter lokale und digitale Services, aber auch die ganz großen Automarken und Sportartikelhersteller präsentieren dort aktuelle Angebote. Und auch wir fahren immer komplexere HR-Kampagnen für unsere Kunden. Was aber, wenn man einfach selbst etwas versuchen möchte?

Nun möchte es uns Facebook möglichst einfach machen, bei ihnen Geld auszugeben. Immer wieder wird deswegen das System promotet, mit wenigen Klicks Millionen von Menschen erreichen zu können. Geht auch, sogar die richtigen, wenn man sich nicht allzu ungeschickt anstellt. Die technische Einstiegshürde liegt recht tief, das A und O ist und bleibt das richtige Targeting. Dazu hat Qwaya eine Infografik veröffentlicht, zusammen mit einem interessanten Statement:

I like to think of Facebook not as a “social advertising platform”, but rather as the world’s largest media channel married to the world’s largest survey.

Trifft es ganz gut. Nach der Infografik, die zunächst einen sehr guten Überblick über die Targeting-Optionen gibt, noch einige Tipps speziell fürs Targeting bei Personalmarketing und Recruiting.

Facebook Targeting-Optionen

Facebook-Ads für Personaler

Vergesst Targeting nach Abschluss oder Bildungsgrad. Viel zu wenige Nutzer tragen hier überhaupt etwas ein – und wenn, dann ist es viel zu ungenau. Zeitangaben fehlen, sodass ein Semester als fertiger Abschluss gezählt wird, unzählige “Schulen des Lebens” etc. sind als Universitäten angelegt, die Benennung der einzelnen Fächer und akademischen Grade ist viel zu uneinheitlich. Natürlich kann man mit dieser Ungenauigkeit spielen (zB. allen “Schule des Lebens”-Absolventen anbieten, einen richtigen Abschluss zu machen), aber für eine übliche HR-Kampagne würde ich von dieser Segmentierung die Finger lassen.

Das neue Interessen-Targeting funktioniert sehr gut. Hier wird nicht nach selbst gemachten Angeben ausgewählt, sondern das Verhalten der Nutzer analysiert. Also welche Art von Seiten hat er abonniert, welche Links klickt er häufig, mit welcher Art von Beiträgen interagiert er anderweitig. Wer hier mit den entsprechenden Keywords IN den Segmenten (auf der Grafik nicht dargestellt) vorgeht, der wird weit kommen.

Macht viele kleine Teil-Kampagnen. Verteilt das Risiko auf mehrere Kampagnen und buttert nicht das ganze Budget in eine. Teilt nach Städten und wählt eine regionale Ansprache mit entsprechenden Bildern. Versucht, nach Altersgruppen aufzuteilen oder nach Männern und Frauen. Überlegt, wie Eure Anzeige auf dem Smartphone wirkt, wie auf dem Desktop und teilt auch hier entsprechend auf.

Mit diesen ersten Hinweisen lassen sich eigene Gehversuche in dieser Welt starten, gerade wenn man nur wenig Budget zur Verfügung hat. Es dauert nicht lange, bis sich die ersten Erfolge einstellen. Wer die Sache ernsthaft und mit mehr Planung angehen möchte, der kann sich natürlich auch jederzeit bei uns melden!

[HTTP410] Karriere-Webseite der CIA ausspioniert

Ganz Deutschland empört sich scheinbar über die freche CIA und ihren Doppelagenten. Die Politik überlegt, was man denn nun machen soll und droht sogar mit Gegenmaßnahmen – “Zurückspinonieren” heißt nun die Devise. Da können wir natürlich nicht tatenlos zusehen und greifen unseren Politikern gerne unter die Arme. In einer konspirativen Mission wurden wir von ganz oben – von Thomas de Maizière himself – beauftragt zu untersuchen, wie die CIA ihre Agenten rekrutiert. Wo sind die Schwächen und wo die Stärken? Butter bei die Fische! Wir spionieren die CIA aus.

Unsere Recherche führt uns direkt auf die Karriere-Webseite der CIA. Wurde der deutsche Doppelagent vielleicht dort angeworben?!

Karriere-Webseite der CIA

Natürlich ist der Karriere-Bereich prominent in der Top-Navigation platziert und kaum zu übersehen. Es fällt sofort auf – inhaltlich wurde an alles gedacht. Die wichtigsten Informationen sind auf einen Blick erfassbar: Ausschreibungen, Bewerbungsvoraussetzungen und -Ablauf, ausführliche Informationen zum Arbeitsumfeld, Stimmen der Mitarbeiter, sogar an ein kleines Mini-Assessment “Job Fit Tool” wurde gedacht. Ein kurzes, leicht verträgliches Video stimmt emotional auf die spannenden Aufgaben im Dienste der Nation ein.

Leider fällt die Stellenbörse etwas dürftig aus. Keine Volltextsuche, keine Suchfilter für Orte. Da fällt die Suche nach einem möglichen Einsatz in der BND Zentrale in Berlin schon recht umständlich aus. Eine Randnotiz: Die Seite ist in gekürzter Form in mehreren Sprachen vorhanden, allerdings nicht auf Deutsch – auch ein Manko. Eine tolle Idee ist natürlich die Kinder-Ecke, im Grunde ja auch ein ganz besonderer Karriere-Bereich. Hier wäre ebenfalls eine deutschsprachige Version vorausschauend gewesen.

Unser Ersteindruck – im Großen und Ganzen – well done, Mr. President! (Abgesehen von der Jobbörse und dem typischen US-Design). Man kann sich hier an vielen Ecken ein Stückchen abschneiden. Ach, hier noch fix das Ergebnis meines Assessment. Das mit “Citizen” ist sicher nur proforma…

Das Job Fit Tool auf der Karriere-Webseite der CIA

Weiter geht’s. Besucht jemand überhaupt die Seite? Ja! Nach unserer Schätzung besuchen ca. 3.8 Mio. Menschen monatlich die Seite der CIA. Davon sind 1.37% – also ca. 52.060 – aus Deutschland. Die Inhalte des Karriere-Bereichs werden von ca. 20% der Besucher konsumiert. Das wären also geschätzte 10.000 Deutsche pro Monat, die sich theoretisch für einen Job bei der CIA interessieren könnten.

Geschätze Traffic-Zahlen für die Karriere-Webseite der CIA

Weiterhin ist interessant, dass die Seite der CIA insgesamt gesehen den meisten Traffic über die Suchmaschinen bezieht (59,28%). Bei den Referrals (verweisende Seiten mit 20.15%) ist uns aufgefallen, dass Jobaggregatoren (Indeed und Simplyhired) rechnerisch für knapp 12% des Bewerber-Traffics verantwortlich sein müssen (12% * 20.15%  / 20%). Andere spezialisierte Quellen, wie z.B. klassische Jobbörsen, kommen nicht vor. Viel mehr spielen andere staatliche Seiten, Zeitungen und Wissensseiten eine wichtige Rolle als Traffic-Generator, sicher auch für den Karriere-Bereich – allen voran Wikipedia.

Woher kommen die Zugriffe auf der Karriere-Webseite der CIA?

Wie bereits erwähnt, kommt ein erheblicher Teil der Besucher der CIA-Seite über die Suchmaschinen zustande. Gerade für den Karriere-Bereich ist es wichtig, auch von dieser Quelle zu profitieren. Dazu müssen natürlich zumindest grundlegende Faktoren der Suchmaschinenoptimierung (SEO) beachtet werden. Schauen wir ganz kurz unter die Haube.

Anhand der Darstellung der indexierten Seiten (Ausschreibungen) bei Google kann man gut erkennen, dass die Basis-Hausaufgaben gemacht wurden. Beachtet bitte die inhaltliche Übereinstimmung der Titel, Beschreibungs-Texte und der URLs. An dieser banalen Aufgabe scheitern übrigens die meisten Karriere-Webseiten, die wir bis jetzt gesehen haben, und lassen sich so zum Teil kostenlosen Bewerber-Traffic entgehen. (Übrigens verfügen die CIA-Ausschreibungen über Social-Sharing-Buttons und eine RSS-Abo-Option. Alles Kleinigkeit, die in der Summe aber einiges bringen. (Siehe Social Traffic mit 2.58%).

Stellenanzeigen der CIA in den Google-Ergebnisseiten

Auf der Grundlage der vorliegenden Zahlen lässt sich schätzen, dass bis ca. 12% (20% * 59.28%) der Besucher des CIA-Karriere-Bereichs über die Suchmaschinen kommen. In absoluten Zahlen wären das ca. 450.000 pro Monat. Da kommen wohl einige Bewerbungen zusammen.

Hoffentlich. Denn gerade gute Doppelagenten und die, die es werden wollen, haben sicher wenig Zeit und sind ständig unterwegs. Bewerbung werden vermutlich vorzugsweise vom SPD-Dienst-Handy während der Bundestagsitzung oder vom Privat-Handy der Freundin oder des besten Freundes abgeschickt, wenn sie oder er im Cafe kurz zum Händewaschen verschwunden sind.  Es muss also mobil, schnell und einfach gehen! Sonst kriegt man nur schlechte Doppelagenten.

Auch hier legt die CIA einen guten Start hin. Die Hauptseite ist mobiloptimiert. Die Karriereseite ist mobiloptimiert. Die Menü-Führung sowie die Auswahl und die Anordnung der Inhalte sind gut. Auch die Jobbörse lässt sich mobil nutzen, wobei gerade hier die Volltextsuche und Filter besonders fehlen. Die Job-Darstellung ist in Ordnung. Sogar die Idee mit dem Job-Cart (Job-Korb), den man jederzeit bequem über einen Button in der Top-Navigation erreichen kann, ist toll.

Die Karriere-Webseite der CIA ist natürlich mobiloptimiert.

Der zukünftige Doppelagent ist kurz vor dem Ziel, sich für seinen Traum-Einsatz bei der CIA zu bewerben. Die Freundin ist fast wieder am Tisch – im letzten Augenblick drückt er auf  “Apply Now”. Und dann das…

Doch auf der Karriere-Webseite der CIA findet sich kein mobiloptimiertes Bewerbungsformular!

 Man kann sich mobil nicht bewerben!!!

Ein nicht mobiloptimiertes Bewerbungsformular ist der Epic Fail des Recruitings!

Vorbei der Traum von der unfehlbaren Karriere-Webseite und zeitgemäßer Agenten-Rekrutierung. Auch die CIA – DER Technologie-Gigant – ist offenbar nicht unfehlbar, lässt Schlampigkeiten zu und wird ab und an dabei erwischt. Warum denkt man eine im Grunde gut durchdachte und umgesetzte Karriere-Webseite nicht in letzter Konsequenz zu Ende? Warum lässt man sich diese ganzen tollen Agenten und Doppelagenten auf dem letzten Zentimeter einfach entgleiten? Wir wissen es nicht. Aus deutscher Sicht ist es vermutlich gar nicht schlecht. Was meint Ihr? Wer weiß, wie viele Doppelagenten nicht angeworben wurden, weil das Bewerbungsformular nicht mobiloptimiert ist.

Dennoch möchte ich Euch nochmals insgesamt empfehlen, sich die Karriere-Webseite der CIA als Beispiel anzuschauen. Sie haben, wie gesagt, fast alles gut gemacht. Aber eben nur fast. Ihr könnt das sicher besser als die.

Zum Abschluss noch eine verschlüsselte Botschaft an die CIA: “Dear CIA, if you would like to recruit more double agents in Germany, please improve your mobile application form asap.”

Facebook-Suche: 90 Befehle

Heute mal etwas Sommerliches, jedoch nicht minder nützliches. Wer von Euch kann von sich behaupten, die Facebook Suche tatsächlich zu beherrschen und zumindest ab und an sinnvoll zu nutzen? Ich rede dabei natürlich von der vielseitigen Facebook Graph Search, die nur im englischen (US) Interface verfügbar ist. Hier mal die optische Gegenüberstellung Deutsch (l.) vs. English (r.).

Facebook Graph Search bietet viele Möglichkeiten zum Sourcen und Netzwerken.

Falls Ihr bis heute ausschließlich das “deutsche” Facebook nutzt und keinen Zugang zu der Personensuchmaschine habt, verzichtet Ihr freiwillig auf die tollen Möglichkeiten der beruflichen und/oder privaten Datengewinnung. Sei es nun zum Sourcen, Netzwerken, Stalken, Flirten oder Ego-Puschen – je nachdem, wo Eure Interessen und Bedürfnisse gerade liegen.

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Diese Lücke muss geschlossen werden. Glücklicherweise habe ich gestern die vermutlich ausführlichste Liste mit Facebook Graph Search Suchbefehlen gefunden. Diese folgt nun für Euch mit einigen Anpassungen und Erweiterungen von meiner Seite. Viel Spaß beim Spielen. Es lohnt sich wirklich!

1. Menschen finden

  • People who work nearby
  • People who are [Profession Name] (like Doctors, Programmers, etc.)
  • People who live in [Place]
  • People who are named [Full or Partial Name]
  • People who are [Gender] and live in [City] and [Relationship Status]
  • People who believe in [Religion Name]
  • People who are N years old
  • People who are older than X and younger than Y years
  • People who were born in [Year]
  • People who work at [Company A] and previously worked at [Company B]

Bitte bedenkt an dieser Stelle, dass sich diese Befehle zur Verbesserung der Ergebnisse auch kombinieren lassen.
Also zum Beispiel:

  • People who live in [Place] and work at [Comapny A]
  • People who were born in [Year] and live in [Place] and work at [Comapny A]
  • People who are my friends and work at [Company A]

2. Netzwerk ausbauen

  • People I may know
  • People who live nearby and like [Interest Topic]
  • People who have seen [Movie]
  • People who have read [Book]
  • People who speak [Language]
  • People with similar interests to my friends
  • People who work at [Company] in [Year]
  • People who are not my friends and went to work at [Company] in [Year]
  • People who are friends of my friends
  • People who graduated from [College Name] in [Year]
  • People who studied [Subject] at [College] in [Year]
  • People who are not my friends and went to [School] in [Year]
  • People who liked my liked pages
  • Friends of people who liked my liked pages
  • People who liked pages my friends liked

3. Eigene Facebook Aktivitäten

  • My favorite pages
  • My favorite music
  • My favorite activities
  • Books I like
  • Photos I have liked
  • Videos I have liked
  • Photos I have like that are recent
  • Places visited by me
  • Places nearby I visited
  • Games I like

4. Bilder, Bilder, Bilder

  • Photos of my friends
  • Photos of my friends of friends taken in [Place]
  • Photos of people named [Name]
  • Photos of (or uploaded by) [Name]
  • Photos of [Name] in (or before or after) [Year]
  • Photos commented on by [Name]
  • Photos liked by [Name]
  • Photos of [Person A] liked by [Person B]
  • Photos of [Person A] AND [Person B]

5. Videos, Videos, Videos

  • Videos of my friends
  • Videos of my friends of friends taken in [Place]
  • Videos of people named [Name]
  • Videos of (or uploaded by) [Name]
  • Videos of [Name] in (or before or after) [Year]
  • Videos commented on by [Name]
  • Videos liked by [Name]
  • Videos of [Person A] liked by [Person B]
  • Videos of [Person A] AND [Person B]

6. Was könnte mir gefallen

  • Music (or Games or Movies) I may like
  • Books liked by people who like [Author Name]
  • Favorite Books (or Movies or TV Shows or Restaurants) of my friends
  • Movies liked by people who have interests similar to me
  • Musicians liked by people who listened to [Band Name]
  • Apps used by my friends
  • Apps people who live nearby use

7. Wer interessiert sich für mich

  • People who follow me
  • People who follow me and like [Page Name]
  • People who follow me and live in [City]
  • People who follow me and work at [Company]
  • People who follow me and were born in [Year]
  • Friends of friends who follow me
  • People who liked my Photos
  • People who liked my Videos

8. Was geht ab

  • Events nearby
  • Local events this weekend
  • Events near [Place] today
  • Events attended by my friends that are tomorrow
  • Local events attended by my friends that are today

9. Orte, Interessen und Sachen entdecken

  • Music (or Games or Movies) I may like
  • Books liked by people who like [Author Name]
  • Favorite Books (or Movies or TV Shows or Restaurants) of my friends
  • Movies liked by people who have interests similar to me
  • Musicians liked by people who listened to [Band Name]
  • Apps used by my friends
  • Apps people who live nearby use

10. Partner entdecken (folgende Beispiele funktionieren auch für “Males”)

  • Females who are my friends and are single
  • Females who are friends of my friends and are single
  • Females who are friends of my friends and are single and like wollmilchsau
  • Females who are friends of my friends and are single and liked my photos
  • Local Evenets attended by Females who are single
  • Local events this weekend attended by friends of my friends who are females and who are single

Die Logik müsste inzwischen klar sein. Die Möglichkeiten für Kombinationen sind schier unbegrenzt. Einfach ausprobieren und staunen, was da so alles drin ist in diesem Facebook. Beim Schreiben des Posts bin ich über mich selbst etwas verwundert, warum ich diese Möglichkeiten kaum nutze. Ich hoffe, Ihr findet diese Liste nützlich.