Human Resources in 2014 wird cool!

bersin_by_deloite_2013

Ich war zufällig in der Nähe des Büros und wollte nur mal kurz unsere schönen Blumen gießen. Ok, jetzt sitze ich natürlich am Rechner. Und ich kann Euch den neuen Report von Bersin by Deloitte unter dem Titel “Predictions for 2014” einfach nicht vorenthalten.

Ich finde das Paper auf der ersten Blick sehr lesenswert und werde mich nächste Woche ausführlich damit beschäftigen. Bis dahin die für mich interessantesten Aussagen für 2014 in aller Kürze:

1. Sourcing und Recruiting müssen global werden. Wer ausschließlich vor der eigenen Haustür nach Talenten sucht, wird’s schwer haben.

2.  Die internen Karriere-Chancen und offene Positionen müssen besser kommuniziert und zugänglicher gemacht werden. Es soll für die eigenen Mitarbeiter im Falle eines Veränderungswunsches einfacher sein, sich innerhalb des Unternehmens zu bewerben, als bei einem anderen Unternehmen.

3.  Der Einzug von Technologie und Analytics in HR muss sich beschleunigen. Dabei müssen die Tools möglichst einfach zu nutzen sein. So erreicht man die besten Ergebnisse.

…Und nochmals, HR braucht Analytics auf jeder Ebene. Testfrage: wisst Ihr ganz genau, woher Eure Bewerber kommen? Das wäre ein Anfang für 2014. Dann kommt Talent-Analytics.

Mal sehen, ob und was wir alle draus machen werden. Viel Spaß beim Lesen und Nachdenken. Guten Rutsch!

Pic: Source Bersin by Deloite Report  “Predictions for 2014” p. 9

Employer Branding haben wir letztes Jahr gemacht

Eine Arbeitgebermarke hat mit Image-Videos wenig zu tun

In einem Magazin mit dem Namen HRinform las ich kürzlich ein Interview mit Simon Barrow, der Ende der 80er Jahre den Begriff Employer Branding geprägt hat. Das Interview ist in englischer Sprache und dreht sich um dieses Thema, zu dem alle offenbar schon alles wissen und doch kontinuierlich (fast) alles falsch machen.

Ich will die Kernpunkte des Interviews herausgreifen und diskutieren, weil ich denke, dass mitten im Hype um das Thema beim Urheber der Idee noch viel zu lernen ist.

Das Produkt lieber nicht thematisieren

Klassisches Produkt-Marketing, so Barrow, sei Kinderkram gegen die Herausforderungen, vor die uns das Marketing einer Arbeitgebermarke stellt. Ein Produkt, sagen wir Rasierklingen, kann gut sein, ohne dass man das Innerste der Firma kennen und für gut befinden muss. Sind die Klingen scharf, halten sie lange und rasieren sie gründlich, dann ist es für klassisches Marketing erstmal egal, wie das Produkt zustande gekommen ist.

Bei der Arbeitgebermarke ist das ganz anders. Sie zielt vor allem darauf ab, wie die Produkte in der Firma zustande kommen. Das, was hier vermarktet werden soll, sind genau die Arbeitsprozesse und wie die sich für die Mitarbeiter “anfühlen”. Klassischer Weise ist das etwas, was viele Firmen lieber nicht thematisieren würden. Dass man es ohnehin kaum richtig machen kann, sehen wir z.B. an Amazon, die es in Deutschland mit der Arbeitgebermarke sehr schwer haben, obwohl sie ein hervorragendes Produkt und sogar eine anständige Firmenkultur haben.

Besser als die Mafia

Bisher ist es eher so, dass Firmenbosse sich damit zufrieden geben, wenn das Personalmarketing Sätze raushaut wie “Wir stehen für Ehrlichkeit, Respekt, Teamwork und Vertrauen”. Das sind hohle Phrasen, im besten Fall Selbstverständlichkeiten, die hoffentlich für jeden Arbeitgeber außer der Mafia gelten. Barrow ruft zu mehr Mut auf. Wenn man Werte-Statements will, dann soll man sich sein Top-Management ansehen und die Werte extrahieren, die man in ihrer Arbeit erkennen kann. Das mag nicht immer schön, aber wenigstens ehrlich sein. Damit Werte ernst genommen werden, muss man sich und seine Kollegen (besonders die ganz oben) auch daran messen können. Letztlich hilft es allen – den Bewerbern und der Firma -, wenn man mit Ehrlichkeit die Leute draußen hält, die es in der Firma ohnehin nicht schaffen würden:

“Bewirb Dich erst gar nicht, wenn Du Harmonie und stabile Verhältnisse brauchst. Wenn Du ständige Revolution willst, hohe Anforderungen schätzt und eine steile Lernkurve suchst, dann nix wie her mit Deiner Bewerbung!”

Kein Branding ohne Konsistenz, Konsequenz und Autorität

Stell Dir vor, eine Firma wie Gillette sagt: “Marketing? Brauchen wir nicht, haben wir schon letztes Jahr gemacht!” (Barrow in der HRinform, S. 14) Das wäre lächerlich, denn jeder weiß, dass eine Marke nur funktioniert, wenn sie über Jahre konsistent aufgebaut wird. Im HR ist es aber oft noch so, dass man meint, dieses Jahr machen wir mal was fürs Employer Branding, zum Beispiel ein Image-Video oder eine Teilnahme bei Great Place to Work. Das kann nicht funktionieren.

Barrow meint, es fehle in Firmen noch immer das Verständnis dafür, dass eine gute Arbeitgebermarke nur dann entstehen kann, wenn alle Bereiche einer Firma konsequent ein markentreues “Arbeitserlebnis” hervorbringen. Denken wir zum Vergleich an den Fetisch der Corporate Identity in den meisten Unternehmen: Da muss vom Messeauftritt über das Türschild bis hin zum Kuli und zur internen Präsentation alles im einheitlichen CI-Design gemacht sein. Das ist für die Marke (auch intern, identitätsstiftend) wichtig.

Aber warum fällt es Unternehmen so schwer, ähnlich wie eine Design-Identität auch eine Employer-DNA aufzubauen? Vor allem, weil es komplizierter ist, durch alle Bereiche im Betrieb immer wieder gestört werden wird, weil es auch mehr kostet als CI und weil es im Bewusstsein der Bosse bisher keine Rolle spielt. Und selbst wenn es wenigstens oben als unentbehrlich verstanden wird, bleibt es nicht zuletzt deswegen schwer, weil es ein langfristiges Vorleben von Werten erfordert und das muss ganz oben in der Firma losgehen und sich in alle Bereiche fortsetzen. Wie Corporate Identity lebt Employer Branding nur durch seine Konsequenz bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Ganz besonders die Führungskräfte sind in der Verantwortung, denn schlechtes Team-Management, so Barrow, übersetzt sich sofort in schlechtes Employer Branding und mithin in ein unattraktives Arbeitgeber-Image.

Arbeitgebermarke als unternehmensweites Ziel

Barrow sieht eine Chance darin, dass allen immer klarer wird, wie sehr der Erfolg von Firmen davon abhängt, dass man in der Lage ist, die richtigen Leute zu rekrutieren, zu motivieren und im Unternehmen zu halten. Auch Social Media und auf Arbeitgebermarken spezialisierte Bewertungsportale machen zusätzlich Druck. Das Innerste wird nach außen gekehrt. Das Top-Management erfolgreicher Firmen wird sich diesem Thema also annehmen und seine HR in Hinsicht auf Firmenkultur und Arbeitgebermarke fordern und fördern müssen. Für HR hat Barrow den Tipp:

“Wenn Du Deine eigene Marke kennst wie kein anderer, dann brauchst Du gar keine große Macht. Man wird auf Dich zukommen und Dich um Rat fragen. Und das ist doch ein guter Anfang, oder?” (Barrow in der HRinform, S. 16)

Richtiges Employer Brand Management hat also mit der Stellenanzeige und dem Image-Video nur am Rande etwas zu tun. Ernst genommen, bedeutet Image-Pflege, dass man die Probleme, die das Unternehmen als ganze Organisation hat, lösen muss und dass man die Eigenheiten, die zur Firmenkultur gehören und die behalten werden sollen, kennt und offensiv dafür eintritt. Employer Branding ist also nichts, das HR alleine machen kann. HR muss initiieren, aber es braucht die ganze Firma. Das Geheimnis, so Barrow, sei die Gestaltung der Arbeitgebermarke als unternehmensweites Ziel.

Die Wollmilchsau macht jetzt Weihnachten

wollmilchsau_merry_christmas Liebe Leserinnen und Leser, geschätzte Kunden, Freunde, Unterstützer und Kritiker, das Wollmilchsau GmbH Team verabschiedet sich heute in die kurze Winterpause, um neue Energie und Inspiration für viele kommende Artikel, spannende Projekte und Ideen im neuen Jahr zu tanken.  Das Jahr 2014 wird fantastisch. Olympische Winterspiele, Fußball-Weltmeisterschaft, Sommer, gute Laune… und mit absoluter Sicherheit Veränderungen und Innovationen. Wir freuen uns jetzt schon drauf, diese mit Euch gemeinsam anzustoßen, mitzugestalten und mitzuerleben. Habt schöne Feiertage und kommt gut rein in das fantastische Jahr 2014. Damit das Jahr auch für die weniger Glücklichen gut beginnt, haben wir anstelle von Weihnachtskarten eine Spende an das Hamburger Straßenmagazin Hinz & Kunzt verschickt. Nichtsdestotrotz haben wir an jeden von Euch, denn wir kennen, persönlich gedacht. Wir haben Euch alle lieb! Herzlichsten Dank für die lieben Weihnachtsgrüße, Schokolade und Weißwürste, die uns aus allen Teilen der Republik und dem Ausland erreicht haben. Da in diesem Jahr so ziemlich jedes Video als Employer-Branding Video durchgeht, präsentieren wir zum Schluss das beste Employer-Branding Video aller Zeiten. Was für eine Arbeitsatmosphäre, was für ein Teamzusammenhalt…

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Wer die Inspiration des Videos nicht kennt, schaue sich das hier an. Pic: CC BY 2.0 by Richard Elzey

[HTTP410] Mobile Recruiting-Apps gelten als nicht relevant und unseriös? Wirklich?

Gestern erschien eine beunruhigende Meldung auf meinem Radar: “Mobile Recruiting-Apps gelten als nicht relevant und unseriös”. So die aktuellen Ergebnisse der frischen “trendMonitor zum Thema Mobile & Social Media Recruiting” Studie zusammengefasst im Blog “Mein Freund die Arbeitgebermarke” von Jannis Tsalikis.

Was ist bloß los mit diesen ominösen Mobile Recruiting-Apps?! Unsere 33 Chefredakteure haben sich auf der Suche nach den Ursachen die ganze Nacht den Kopf über die Studie zerbrochen. Dabei hat sich phänomenales ergeben:

1. Laut den Autoren der Studie haben 98% der Befragten (Absolventen) noch nie eine Recruiting-App benutzt. Mit dieser Zahl wird die Irrelevanz begründet.

Es stellen sich mir gleich mehrere Fragen, wenn ich so etwas lese. Was versteht die trendence Studie bzw. Umfrage unter Recruiting- bzw. Bewerbungs-Apps? Ist das a) die grundsätzliche Möglichkeit, sich über ein mobiles Gerät zu bewerben oder ist das b) eine extra zu installierende mobile App, zu deren Kernfunktion auch “Bewerbung” gehört?

Sollte es ich um b) handeln, muss ich erwähnen, dass unsere eigene Untersuchung im Rahmen der Mobile Recruiting Studie 2013 ergeben hat, dass von 160 damals untersuchten Unternehmen lediglich 7 (knapp 4%) eine mobile Karriere- / Recruiting- / Bewerbungs-App besaßen. Ich wiederhole: 7 Apps! Wesentlich mehr dürften nicht dazu gekommen sein.

Von den 1300 Befragten der trendence Studie haben also 2% (ganze 26) eine Begegnung mit einem faktisch fast nicht existenten Phänomen erlebt. Was ich damit sagen möchte: Recruiting-Apps sind nicht relevant, weil es sie einfach nicht gibt, und nicht, weil die Zielgruppe sie nicht nutzen möchte.

2. Unsere Absolventen haben Angst vor Sachen, die sie nicht kennen. 70% halten Recruiting-Apps, (die sie noch nie gesehen haben) für “unseriös” und 45% machen sich Sorgen wegen des “Datenschutzes”.

Vorbehalte gegenüber Recruiting-Apps

Ähh, ja genau. Was sagt uns das jetzt? Nun, über die Akzeptanz  und den Nutzen der Recruiting-Apps wieder mal rein gar nichts. Die Befragten wissen einfach nicht, wovon sie da sprechen. Man hätte vermutlich genau so gut irgendeine andere Frage stellen können und hätte in etwa die gleichen Ergebnisse erhalten.

Vorbehalte gegenüber Raumschiffen

Etwas Nützliches hat diese Umfrage doch noch, wenn man als Unternehmen die Liste der Sorgen etwas zweckentfremdet. Sie stellt im Grunde eine gute Anleitung für die Umsetzung einer App und die Kommunikation auf der Karriereseite, im App-Store und in der App selbst, dar. Es reicht offenbar nicht, eine App in die Welt zu setzen, man muss unserer Jugend auch noch die Angst davor nehmen. Ok Leute, das ist eine machbare Aufgabe, das kriegen wir doch hin, oder?

Grundsätzlich möchte ich für die kommenden Befragungen der Zielgruppe zu diesem Thema Folgendes vorschlagen: Fragt sie doch, was sie davon halten würden, wenn sie sich per Telefon oder Tablet schnell, einfach und sicher bewerben könnten. Wenn sie eine schöne, ansprechende Bewerbung, die allen Formanforderungen entspricht, mal eben während einer langweiligen Vorlesung zusammenklicken könnten. Wenn es so natürlich wäre, dass man auch vor dem Desktop-Rechner sitzend für die Bewerbung automatisch zum Handy greifen würde.

Aber eigentlich brauchen wir keine Umfrage dafür. Die Zielgruppe wird die Recruiting-Apps, mobile Karriereseiten usw. nutzen, wenn wir dafür sorgen, dass sie sinnvoll umgesetzt und einfach nur gut sind.

Happy Mobile Recruiting in 2014.

Das Praxishandbuch Social Media Recruiting (Verlosung)

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Mit dem Praxishandbuch Social Media Recruiting rutscht pünktlich zur Weihnachtszeit ein weiteres Buch auf den Gabentisch. Und auch dieses entstand unter Mitarbeit aus unserem Hause: Ich durfte auf ein paar Seiten die Potentiale von YouTube für Personalmarketing und Recruiting ausloten. (Auch wenn mein Abschnitt über den Kommantarbereich “homo homini lupus” eventuell durch die zwischenzeitliche Novellierung der Nutzerkonten etwas überholt sein mag. 😉 )

Natürlich bietet das Buch darüber hinaus auf rund 400 Seiten geballtes Praxiswissen rund ums Recruiting, Personalmarketing und Employer Branding im Netz:

  • Recruiting-Erfolg mit XING und LinkedIn
  • Branding und Recruiting auf Facebook
  • Arbeitgeberbewertungsportale
  • Crossmediale Verknüpfung für mehr Erfolg im Social Media Recruiting
  • Rechtliche Anforderungen im Umgang mit Social Media
  • YouTube, Twitter, Google+ & Co. – weitere soziale Netzwerke zur Personalgewinnung
  • Social Media als Treiber für Change Management und Kulturwandel

An der Tastatur saßen weiter: Wolfgang Brickwedde, Daniela Chikato, Prof. Dr. Martin-Niels Däfler, Ralph Dannhäuser, Hans Fenner, Prof. Dr. Martin Grothe, Gero Hesse, Nikolaus Reuter, Michaela Schröter-Ünlü, Dr. Carsten Ulbricht und Eva Zils.

Das Buch ist als e-Book oder als kohlenstoffliche Hardcover-Version erhältlich. Direkt beim Verlag Springer Gabler, für die skrupellosen Last-Minute-Shopper bei Amazon und bei der lokalen Buchhandlung Eures Vertrauens unter der ISBN 978-3-658-01844-3.

Oder Ihr vertraut einfach auf Fortuna und ergattert Euch eines von drei Exemplaren, die wir hier verlosen. Was müsst Ihr tun? Bis zum Donnerstag, 12:00 Mittag Euren persönlichen Social Recruiting Trend 2014 als Kommentar hierlassen. Verlosung erfolgt durch random.org – also unabhängig von von Eurer Position in der Sache. Gewinner werden schriftlich benachrichtigt, also die E-Mail bitte korrekt angeben!

Viel Glück!

Community-Management-ABC für Karrierepages & Mitarbeiterblogs

Wer durch gutes Employer Branding eine starke Arbeitgebermarke geschaffen hat, sollte dies auch extern kommunizieren. So kann eine gut geführte Facebook-Karrierepage ebenso wie ein Mitarbeiterblog positiv zur Arbeitergebermarkenbildung beitragen. Eine zentrale Rolle spielt dabei ein geplantes und beständiges Community Management, das in den Dialog mit den Fans geht und potenzielle Mitarbeiter neugierig auf das Unternehmen macht. Nur, wie macht man das?

A) Die Analyse

Bevor man eine Karrierepage oder einen Mitarbeiterblog eröffnet, sollte man sich über einige Punkte im Klaren sein:

  1. Was ist das Ziel meines Social-Media-Auftritts?
  2. Wie fügt er sich in meine Employer-Branding- und Recruiting-Strategie ein?
  3. Wen soll er erreichen?

Eine ausführliche Analyse meiner Zielgruppe und deren Tummelplätze im Web ergibt unabdingbare Informationen, die zunächst gesammelt werden müssen. Neben den potenziellen zukünftigen Arbeitnehmern dürfen aber auch die eigenen Mitarbeiter nicht vergessen werden:

  1. Wie stehen sie zum Unternehmen?
  2. Gibt es bereits Stimmen und Meinungen im Social Web über mein Unternehmen?
  3. Wie stark identifizieren sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen, kennen sie seine Werte und wissen sie wofür das Unternehmen steht (internes Employer Branding)?

Aus der Beantwortung dieser Fragen kann nun eine Strategie für den Employer-Branding-Auftritt und das Community Management im Social Web entwickelt werden.

B) Die Strategie

Die Aufstellung einer strategischen Maßnahmen-Planung, in die bereits alle Beteiligten mit einbezogen werden sollten, ist der Grundstein und sollte vor Beginn einer Social-Media-Kampagne aufbereitet werden. Entscheidend ist dabei die folgende Frage: Wie kann ich meine Employer-Branding-Ziele direkt in das Community Management implementieren?

Nach der Analyse kann, mit den daraus folgenden Ergebnissen, die Erstellung einer Ziele-Zielgruppen-Matrix helfen, die einzelnen Maßnahmen zusammenzufassen und visuell zu veranschaulichen.

Mögliche Strategie-Rubriken sind:

Gängige Recruiting-Zielgruppen sind natürlich:

  • Schüler
  • Studenten
  • Absolventen
  • Young Professionals
  • Berufserfahrene

Die Clusterung dieser Punkte mit den entsprechenden Maßnahmen in einer Matrix dient später auch als Grundlage des Redaktionsplans, der als Übersicht für anstehende Projekte und Verantwortlichkeiten dient. Jedes der im Redaktionsplan bedachten Postings sollte später auf die Employer-Branding-Strategie einzahlen und dementsprechend überdacht sein, aber nicht die Spontanität nehmen, die eine lebendige Seite benötigt.

Karriere-Fanpage der Techniker Krankenkasse

C) Content Marketing

1. Information

Einer der wichtigsten Aspekte der im Content Marketing ausgespielt werden kann, ist die Verbreitung von Informationen über das Unternehmen. Bebilderte Einblicke in die verschieden Fachabteilungen, gegebenenfalls mit dem Einsatz von Testimonials, die authentisch (!) ihren Arbeitsplatz präsentieren oder die Einbindung von Jobangeboten für die verschiedenen Karrierestufen. (Auch hier empfiehlt es sich, nicht stumpf die Angebote zu posten, sondern diese in einem ansprechenden Format zu veröffentlichen). Sofern das Unternehmen über eine gute Employer-Branding-Strategie verfügt, sollte es viele schöne Möglichkeiten geben, das Arbeitsleben und die Arbeitskultur darzustellen. Wichtig ist es auch, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, sich am Austausch mit den Fans und bei internen Themen zu beteiligen.

2. Support

Durch eine breit gefächerte Vernetzung innerhalb des Unternehmens ist es dem Community Management möglich, auf der Pinnwand oder im Blog gestellte, fachspezifische Anfragen direkt an einen Ansprechpartner in der jeweiligen Fachabteilung weiterzuleiten und schnellstmöglich zu beantworten – bestenfalls erhält das Community Management bereits vorher einen Einblick in alle Abteilungen und erstellt einen FAQ-Katalog, in dem wiederkehrende Fragen bereits abgeklärt sind oder nachgetragen werden können. Serviceanfragen, wie sie auf gewöhnlichen Fanpages häufiger auftauchen, wird es weniger geben, aber der Administrator sollte für alle Eventualitäten, sprich auch negative Kommentare, geschult sein. Sinnvoll ist, bei größeren Communities die Erstellung von Guidelines, die Netiquette,  Tonalität und auch die Reaktion im Eskalationsfall bereits im Vorfeld zu klären.

3. Infotainment

Neben den Informationen über das Unternehmen und die Produkte und die Supportleistung des Community Managements ist auch der Unterhaltungswert ein nicht zu vernachlässigender Punkt, der letztendlich auch dem Employer Branding zu gute kommt. Während es bei vorangegangenen Punkten sehr auf Fakten ankommt, kann hier auch mal ein spielerischer Faktor involviert werden. So werden beispielsweise bei der Techniker Krankenkasse kleine Bildergeschichten eingesetzt, die die Mitarbeiter in unterschiedlichen Szenarien agieren lassen, die charmant Fakten oder die Unternehmenskultur rüberbringen. Hier ist Storytelling gefragt, die Augen offen halten oder interessanten Content selber schaffen, so wie es gerade TimoCom mit ihrem “Walking in a Timo Wonderland” zur Vorweihnachtszeit perfekt vorgemacht hat.

Community Management auf der Karriereseite von BMW

D) Die Verantwortlichkeiten

Die Rollenverteilung aller internen und externen Beteiligten muß im Vorfeld geklärt sein. Vom Verantwortlichen, dem „Master of Redaktionsplan“, der direkt mit den Fans interagiert und sich um sämtliche Belange der Community kümmert, bis hin zu den Ansprechpartnern in­­­ den verschieden Personal- und Fachabteilungen. Wichtig ist dabei die Abstimmung der Prozesse zwischen den Beteiligten, damit ein kontinuierlicher Informationsfluss auf den Plattformen gewährleistet werden kann. Der bzw. die Hauptverantwortlichen (Social Media HR Team) ist/sind hierbei auf die enge und zuverlässig Zusammenarbeit mit Ansprechpartnern in den Fachabteilungen oder unterschiedlichen Niederlassungen angewiesen.

Fazit

Community Management, egal ob für Karrierepages oder Mitarbeiterblogs, ist ein komplexes Geflecht, das gut durchdacht und professionell angegangen werden sollte. Eine Seite oder ein Blog, der nicht mit entsprechendem Enthusiasmus, Einsatz und Fachpersonal geführt wird, kann letztendlich auch nicht zum gewünschten Erfolg führen. Wer jetzt aber anhand der oben aufgeführten Punkte bereits die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und fragt, wie er das denn alles wuppen soll, der kann sich auch jederzeit an uns wenden, wir wissen wie das geht.

[HTTP301] Employer Branding Video Best-Practice: Working in a Timo Wonderland

Viele Employer Branding- und Karriere-Videos haben wir in diesem Jahr bestaunen dürfen.  Allein die Initiative, das eigene Unternehmen über dieses nicht immer einfache Format zu präsentieren, ist zu loben. Fraglich ist allerdings, ob all die mutigen Produktionen die gesteckten Ziele der Initiatoren tatsächlich erreichen.  Das kritische Publikum, die Zielgruppe und die Experten, sind zuweilen unberechenbar und gnadenlos.  “Musste das wirklich sein?!” – hat sich im Nachhinein mit Sicherheit der eine oder andere fragen müssen. Das Team der Fracht- und Laderaumbörse TimoCom wird sich diese Frage allerdings nicht stellen müssen. Ihr weihnachtliches Video “Working in a Timo Wonderland” erreichte mich gerade per Zufall und ist eine echte Überraschung. Ich muss gestehen, dass ich mir das gleich mehrfach hintereinander angeschaut habe. Ich habe irgendwie aus Gewohnheit erwartet, wieder mit Peinlichkeiten und Fremdschämen konfrontiert zu werden. Nichts!

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Ein authentisches Video mit Liebe zum Detail und Text. Musikalisch, unabhängig vom persönlichen Musikgeschmack, ordentlichst umgesetzt. Echte Menschen, passendes glaubwürdiges Setting, Humor, viele Einblicke in die Firma, nicht überzogen, macht Spaß. Alles passt. Top! Geht’s besser?! Ja, es geht. Die Jungs und Mädels haben ganze Arbeit geleistet. Das Video ist gleichzeitig als Werbung/Verteiler für ihre mobile App “Transportbarometer” gedacht (es gibt einen Download-Link am Ende des Videos). Die App zeigt die aktuelle Angebotslage von Fracht- und Laderaumkapazitäten in Europa an. Ein tolles Profi-Tool für Preisverhandlungen und gleichzeitig ein tolles “Spielzeug”, für alle, die sich für Logistik interessieren. Also auch für potentielle Bewerber. In der App sind natürlich auch Unterehmensnews untergebracht. Employer Branding und Marketing verschmelzen. Gut gemacht!

timocom_app_transportbarometer

Und es geht noch weiter. Wenn sich ein Unternehmen so viele Gedanken um Details macht, lohn sich bestimmt auch ein Blick auf die Facebook-Fanpage, dachte ich mir. Und das stimmt. Für ein Unternehmen, dass wohl kaum als klassische “Brand” bezeichnet werden kann, läuft hier vieles erstaunlich richtig. Fast 6500 Fans, starke Engagement-Raten, viel Aktivität, interessante Inhalte, Leute machen mit.  Eine Jobbörse ist auch gleich da – leider nicht von uns, trotzdem gleich in unser Fanpage-Ranking aufgenommen :). Natürlich wurde auch das “Making-of-Video” entsprechend aufgearbeitet. timocom_video_making_of Im nächste Schritt könnte ich mir ihre Homepage, den YouTube-Channel, Kununu-Profil vernehmen… Aber das würde wohl heute den Rahmen sprengen. Ihr merkt, ich bin hier etwas ins Schwärmen gekommen. Das liegt daran, dass ich mich echt freue, so ein tolles Beispiel gefunden zu haben. Ein auf den ersten oberflächlichen Blick “unsexy” Mittelständler, den keiner kennt, der die zeitgemäßen Möglichkeiten intelligent einsetzt und zeigt, was in Wirklichkeit in ihm steckt. Und dabei sieht das alles so einfach und logisch aus. Es geht also vorwärts Leute. Wir freuen uns auf viel mehr solche Beispiele in 2014. Liebes TimoCom Team, wir würden uns freuen, Euch zu interviewen. Andere Leser könnten viel von Euch lernen. Habt Ihr Lust?

[HTTP410] Guerilla Recruiting mit Sturmflut Xaver

Moin moin! Wie Ihr ja alle wisst, hatten wir hier gestern ´ne lütte Sturmflut und ´n büschen Wind. Und weil sonst nichts los war, hat sich ganz Deutschland dafür interessiert und die Medien haben mit gut in Szene gesetzten Bildern des gefluteten Fischmarkts ordentlich Neugier auf den Wasserstand der Elbe verbreitet. Natürlich würde ich Euch das nicht erzählen, wenn es hier nicht was über Personalmarketing zu lernen gäbe. Und zwar von den Deerns und Jungs von mytaxi. Die entwickeln ihre App nämlich in einem Büro in bester Elblage, das ihnen gestern einen Logenplatz zur Sturmflut-Beobachtung bot. Und den haben sie ganz uneigennützig mit allen Interessierten geteilt, in dem sie drei Webcams installiert haben. Ganz uneigennützig? Lass mal sehen: Webcam 1 bot einen freien Blick auf die Elbe, Webcam 2 behielt die Große Elbstraße im Blick. Und Webcam 3?

Die Jobs von mytaxi :D. Glückwunsch! Eine tolle Idee und ein schönes Beispiel für Guerilla Recruiting via Trendsurfing.

Pic: Chez Eskay (CC-BY-20)

Das Ende des schwarzen Bretts – Jobsuche im Social Web

Larissa Vassilian, bezeichnet sich selber als Podcast-Oma, Geekin und Radionärrin. Ehemals aus dem klassischen Print-Journalismus kommend, hat sie schon früh die Vorzüge des World Wide Web für sich entdeckt und zu nutzen gewusst. Im Oktober 2013 fasste sie ihr gesammeltes Fachwissen über Personal-Branding in 16 Kapitel eines Buches zusammen, um damit der Job- und Auftraggebersuche ein bisschen Würze und Spaß einzuhauchen.

Das im O’Reilly Verlag erschienene Buch über die Jobsuche im Social Web beinhaltet die volle Bandbreite an Möglichkeiten und Einsatzgebieten, die dem Jobsuchenden derzeit zur Verfügung stehen. Es geht unter anderem um den Aufbau/Ausbau der eigenen Persönlichkeit im Netz, der Ich-Marke. Was möchte ich preisgeben, wie will ich wahrgenommen werden und welche Kanäle sind für mich sinnvoll, um meine Fähigkeiten bestmöglich und für die Zielgruppe ansprechend zu präsentieren. Der „Markencheck“ in Kapitel 2 enthält eine Fülle an Tipps für das eigene Personal-Branding, die sich jeder Job-Hunter einmal eingehend zu Gemüte führen sollte. Die Autorin achtet dabei auf ständige Bebilderung durch kreative und gelungene Beispiele aus der Praxis, liefert aber gleichzeitig den Hinweis, dass durchaus nicht jede Kreativleistung von Personalern gewürdigt werden kann, aber ein Minimum an Online-Präsenz heutzutage ein Muss sein sollte.

Den verschiedenen gängigen Plattformen, von Facebook über das eigenen Blog bis hin zu LinkedIn, werden eigene Kapitel gewidmet, die mit Best-Practice-Beispielen und vielen nützlichen Anmerkungen auf die unterschiedlichen Funktionen und Vorteile der Kanäle hinweisen. „…verlinken Sie ihre Profile untereinander, was das Zeug hält!“

Im gesamten Buch wird der Leser von Interviews mit Social-Media-Experten, Karriere-Coaches, Community-Managern und vielen weiteren Gurus aus unterschiedlichen Bereichen begleitet. Auch Jan kommt als Social-Recruiting-Enthusiast (Seite 64-65) zu Wort und erläutert die Notwendigkeit einer eigenen (kleinen) Webpräsenz, die es dem geneigten Personaler ermöglicht, schnell und effizient einen Überblick über den Kandidaten zu bekommen. Konkret sollte sich jeder Jobsuchende vorher eingehend damit beschäftigen, was er will, wohin er will und dann die nötigen Schritte mit Mut und Enthusiasmus antreten. Das Buch gibt hierfür einen schönen, anschaulichen Leitfaden an die Hand.

Interviews mit Social Media und HR Experten im Buch "Jobsuche Im Social Web"

Interview mit Jan

Muss ich wirklich eine eigene Internetseite haben?

Sie müssen nicht, aber ich persönlich halte es für empfehlenswert. Es ist eine gute Möglichkeit für Kreative, ihr Portfolio zu zeigen. Ob das jetzt Texter sind oder Designer, ist egal – hier können sie sich präsentieren. Ich selbst würde keinen Designer mehr anstellen, der keine eigene Webpräsenz hat, auf der ich mich durch seine Arbeiten klicken kann. Denn nur so sehe ich, welchen Stil er hat und ob er zu uns passt. Aber so ein Blog ist ganz schön aufwendig. Nicht jeder Jobsuchende nimmt sich dazu die Zeit. Es muss ja kein Blog sein. Ein Blog würde ich mir als Freelancer auch nicht ans Bein binden wollen, wenn ich nicht selbst ein Faible fürs Schreiben hätte und mir das Spaß machen würde. Denn so ein Blog erzeugt Druck und Stress, weil man es ja aufrechterhalten möchte und immer neue Inhalte bieten muss, das merke ich auch bei unserer »Wollmilchsau«. Aber es muss ja wie gesagt auch kein Blog sein, es reicht schon eine Microsite, eine kleine Visitenkarte im Netz. Ein paar Punkte zum eigenen Lebenslauf und zur Person, dazu ein schön gestaltetes Portfolio mit aussagekräftigen Arbeitsproben und natürlich ganz wichtig eine Möglichkeit, in Kontakt zu treten. Das reicht. Eine ganz minimalisti- sche Seite zum Durchklicken ist doch schnell gemacht.

Worauf sollte man dabei achten?

So ein Auftritt muss unter dem eigenen Namen stattfinden oder unter einem prägnanten Firmennamen, den man sich ausdenkt und dann überall verwendet. Dann finde ich wichtig, dass man sich eine eigene Domain registriert und unter dieser Domain seine Visitenkarte einrichtet. Dazu gehört auch die passende Mailadresse von dieser Domain aus. Das vermittelt einfach einen Eindruck von Professionalität. Wichtig ist vor allem: Sie müssen gefunden werden können! Und das geht eben nur durch ein professionelles Auftreten im Netz und durch gute Verbindungen Ihrer Profile in den verschiedenen Netzwerken.

Was ist denn den Personalern wichtig?

Also zum einen muss ich hier mal eines festhalten: Personaler wollen Leute einstellen! Es wird oft vermittelt, Personaler würden eher nach Gründen suchen, jemanden nicht einzustellen. Sie wollen aber vor allem eines: sich ein vollständigeres Bild des Bewerbers machen. Und noch etwas: Personaler wollen schnell finden, was sie suchen. Eine verschwurbelte Bleiwüste wird er gleich wieder wegklicken. Lieber kurz, knapp und prägnant formulieren und in wenigen Sätzen sagen, was Sie können und was Sie ausmacht. Ich würde bei der Suche nach einem Auftragnehmer auch danach schauen, ob er in einschlägigen Plattformen auftaucht, sich also in Fachforen einbringt und sich engagiert. Ich will mir als Personaler ein Bild machen können von dem Menschen, der mir sonst sehr abstrakt erscheint anhand einer Bewerbungsmappe oder einer Onlinebewerbung.

Gibt es noch einen Tipp in Sachen Social Recruiting?

Ich würde nicht nur auf die bekannten, großen Jobbörsen setzen. Es gibt im deutschsprachigen Raum 2.000 Jobbörsen. Zudem gibt es auch Foren zu bestimmten Themen, bei denen ich mein Profil einstellen würde. Bewerber sollten sich aber nicht nur dort tummeln, wo andere Bewerber sind – sondern am besten dort, wo auch mal ein Auftraggeber vorbeischaut, zum Beispiel bei jovoto.com.

Alles in allem eine Fülle an brauchbaren Informationen, kurz und knackig zusammengefasst und leicht verständlich. Ein gutes Buch über die manchmal auch ganz spannende und schöne Aufgabe einen neuen Job zu suchen oder den eigenen Marktwert zu pushen. Abschließend sei nur noch gesagt: „Was sie brauchen um von diesem Buch profitieren zu können, ist vor allem Neugier und Kreativität“. Word.

Kommentarfunktion im Blog: Immer noch zwingend notwendig?

Eine Sache, die mich in letzter Zeit immer wieder umtreibt: die Kommentarfunktion im Blog. Als Blogs begannen, für Unternehmen relevant zu werden, wurden diese immer ermahnt: “Ein Blog ohne Kommentarfunktion ist kein Blog!” Es gehe um Dialog, eine Feedbackmöglichkeit – darum, Kommunikation anzubieten. Der gesamte Kern dessen, was man sich damals unter Social Media vorstellte, wurde mehr oder weniger an der Kommentarfunktion festgemacht.

Ist das heute noch aktuell? Immer mehr Blogger deaktivieren ihre Kommentarfunktion. [1] [2] [3] – Die Gründe dafür sind unterschiedlich.

Technische und optische Gründe

Im Trend zu schlanken, inhaltsorientierten Webdesigns stören die Kommantarbereiche häufig. Eine Eingabemaske mit drei Feldern für E-Mail, Name und Kommentar ist oft komplexer, als es der ganze Rest des Blogs sein möchte. Die beliebte Alternative Disqus besticht durch ein sehr eigenwilliges und keineswegs schlichteres Design. Hier kann zwar auf zwei Eingabefelder verzichtet werden, aber auch nur, sofern man sich bei diesem Dienst registriert und eingeloggt hat. Die Facebook-Kommentarfunktion hat ein ähnliches Problem – abgesehen vom Umstand, dass man dort seinen Senf nur mit dem eigenen Facebook-Profil vollöffentlich abgeben kann. Auch nicht immer angenehm. Zudem verlangsamen diese Systeme die Ladezeiten, brauchen Wartung und sind oft einfach störend hässlich.

Kommentare machen Arbeit

Nicht alle Blogs haben so ein tolle Community wie wir. Viele Kommentarfelder werden für persönliche Grabenkämpfe missbraucht, die nichts mit dem angestrebten Sachdialog zu tun haben. Zudem bleiben die Themen Spam, Trolle und eine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Kommentare. Hier entsteht zusätzliche Arbeit, die ein Blogbetreiber durchaus in Frage stellen kann. Er kann eine eigene Dialogplattform anbieten, aber muss er sie unter allen Umständen betreiben? Ich glaube nein, denn:

Es gibt genug andere Ebenen für einen Austausch

Vor ein paar Jahren waren Kommentare fast der einzige Kanal, auf dem sich Ottonormalsurfer zu Inhalten äußern konnten. Umso schwerer wog die Entscheidung, keine Kommentare anzubieten. Es fühlte sich an wie: “Wir wollen mit Dir nicht reden. Wir wollen nicht mal wissen was Du dazu denkst”. Heute ist das anders. Jedes größere Unternehmen stellt heute viele Kommunikationsplattformen zur Verfügung. Und selbst wenn es keine unternehmenseigene Präsenz gibt: Viele Nutzer haben heute ihren eigenen Account bei Twitter, Facebook oder Google+ und können dort wunderbar Dinge zur Diskussion stellen oder sich an laufenden Diskussionen beteiligen. Ebenso spannend finde ich den Trend, eigene Blogartikel statt eines Kommentares zu verfassen. Schafft mehr Sorgfalt und zollt dem Autor einen gewissen Respekt.

Ich möchte keinesfalls GEGEN Kommentare auf Blogs reden. Sie sind grundsätzlich eine feine Sache und eine gute Gelegenheit, zusätzliche Feedback-Kanäle zu öffnen. Aber von dem alten Grundsatz, die Kommentare gehörten zum Blogartikel wie der Morgen zur Nacht, möchte ich Abstand gewinnen. Ein Blog kann sehr gut ohne Kommentarfeld auskommen. Es könnte sogar ein großartiges Tool sein, mit erstklassigem Content Nutzer zu Aktionen auf anderen Wunschkanälen anzuregen. Für dieses Blog aber erstmal kein Thema und ich freue mich natürlich über jede Kommentar-Meinung dazu! 🙂