[HTTP410] Employer Branding und Produktmarketing, im Menschen vereint

Seit ich mich mit Arbeitgeber-Marketing befasse, frage ich mich alle paar Monate wieder, ob es ein ungeschriebenes Gesetz gibt, dass es verbietet, Produktmarketing und Employer Branding in einer ganzheitlichen Kampagne miteinander zu verbinden. Ausgerechnet im Wurstregal bin ich jetzt auf den Gegenbeweis gestoßen, als mich von einer Packung Leberwurst die Herren Michael Sanft und Udo Bratzke anlächeln und selbstbewußt verkünden: “Zufriedene Mitarbeiter machen bessere Wurst!”. Neugierig geworden, entdecke ich auf der Verpackung noch einen QR-Code mit dem Hinweis “Mehr über die Menschen dahinter”. Nein, den QR-Code habe ich nicht gescannt, dafür bin ich zu Hause auf die Website der Rügenwalder Mühle gegangen. Dort erfahre ich in einem Video, dass Michael Sanft Personalleiter und Udo Bratzke Vorsitzender des Betriebsrats ist, ein im Personalmarketing nicht allzu häufig anzutreffendes Team also. Aber seht selbst:

[MA GDPR YouTube] Invalid video id.

Besonders gut gefällt mir, dass die Rügenwalder Mühle bemüht ist, möglichst viele Gesichter nach außen zu präsentieren:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Der Ansatz, die Mitarbeiter in den Vordergrund zu stellen, wird auch auf der Facebookpage konsistent fortgeführt (es gibt zu diesem Zweck sogar eine eigene App): Rügenwalder FB Wer möchte, erfährt anschließend im Unternehmensblog mehr über die Arbeit der einzelnen Mitarbeiter bei Rügenwalder: Rügenwalder Blog So, liebe Leute, verbindet man Produktmarketing und Employer Branding zu einer ganzheitlichen crossmedialen Kampagne! Ach und für die Skeptiker unter Euch, Ihre Weste bei kununu ist auch unbekleckert…

Herzlichen Glückwunsch, es ist eine Wollmilchsau!

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Liebe Freunde, Leser, aktuelle und zukünftige Kunden,

hört, hört, wir haben heute einen „großen Schritt für uns und einen großen Schritt für die HR-Menschheit“ zu verkünden. Die Agentur atenta GbR wird am heutigen Tage zur Agentur Wollmilchsau GmbH umgetauft.

Warum?! Ganz einfach. Für Euch, unsere Blogleser, und unsere Geschäftspartner sind wir ja schon lange die Wollmilchsäue (oder dachtet Ihr etwa, wir wüßten das nicht 😉 und endlich haben wir uns getraut und heißen nun auch mit unserem ganzen Hab und Gut die Wollmilchsau GmbH.

Der Name verpflichtet, wie kein anderer. Seit mehreren Jahren steht er dank diesem Blog für die Erweiterung des Recruitings-Horizonts in Deutschland. Mit unseren Agentur-Projekten und Produkten im Bereich Digital Employer Branding & HR Marketing mit an Bord gibt es auf unserer spannenden Reise nun gar kein Halten mehr.

Alle Kraft voraus zu neuen Ufern. Kommt mit! OINK!

Wie man mit Europass relocation-willige Kandidaten sourced

Wir haben Euch ja versprochen, hier einige der Sourcing-Tricks zu verraten, die wir von der European Sourcing Summit mitgebracht haben. Das Schöne an so einer europäischen Konferenz wie der #SoSuEU ist neben dem Austausch über Sourcing-Hacks natürlich auch ihr länderübergreifenden Recruiting-Fokus und der Blick über den Tellerrand der DACH-Region. Und deshalb möchte ich Euch heute zeigen, wie Ihr innerhalb weniger Minuten mehrsprachige und Relocation-willige Kandidaten aus ganz Europa findet. Möglich ist das durch den Europass, den Lebenslauf-Standard zur Vergleichbarkeit beruflicher und sprachlicher Qualifikationen innerhalb der EU.

Wenn Ihr für Customer-Service, Sales oder Country Manager Positionen einen Muttersprachler aus dem jeweiligen EU-Land sucht, oder die hierzulande knappen IT-Kräfte im Ausland anwerben wollt, probiert Ihr folgendes. Ihr gebt bei Google das Stichwort “Europass” und die gesuchte Berufsbezeichnung ein und schränkt die Ergebnisse mit dem filetype-Operator auf PDF-Dokumente ein:

Als Ergebnis bekommt Ihr eine schöne Liste mit Lebensläufen und könnt die Kandidaten anschließend einfach per Email oder Telefon kontaktieren.

Mit einer kleinen Erweiterung anhand des “Common European Framework of Reference for Languages” könnt Ihr außerdem sicherstellen, dass die gefundenen Kandidaten neben Ihrer Muttersprache auch ein bestimmtes Maß an Deutsch- oder anderen Sprachkenntnissen mitbringen. Für Kandidaten mit guten Deutschkenntnissen sieht die Suchkette dann z.B. so aus:

Happy European Sourcing!

pic: Europass

[HTTP410] Die Jobvite Social Recruiting Survey 2013

Jobvite hat zum 6. Mal 1600 Recruiter und HR-Professionals in den USA befragt. Die Jobvite-Studien hatten schon immer etwas zu fabelhafte Zahlen für alle Social-Recruiting-Prediger, aber sie lassen sich immerhin gut über die Jahre vergleichen, wodurch Trends erkennbar werden.

2013 nutzen schon 94% der Personaler Social Media für ihre Arbeit oder planen zumindest, damit zu beginnen. Eine Steigerung von 16% in den letzten 5 Jahren. Hier frage ich mich natürlich, ob Jobvite eine Auswahl von extrem fortschrittlichen Recruitern hat(te) oder ob die Unterschiede zu Deutschland so immens sein sollen. Dass 2008 über drei Viertel der Personaler Social Media nutzten, als noch die wenigsten Unternehmen ahnten, was da überhaupt auf sie zukommt, das wage ich zu bezweifeln.

Mit Blick auf die geplanten Ausgaben 2013: Soziale Netzwerke gelten unter den Recruitern mit 73% als stärkstes Recruiting-Instrument – noch vor persönlichen Empfehlungsprogrammen (62%) und der Karriere-Website mit 61%. In Jobbörsen wollen 39% verstärkt investieren, nur 19% in Personalberatungen oder externe Dienstleister.

Die Lieblingsnetzwerke der Recruiter sind seit Jahren dieselben: LinkedIn, Facebook und Twitter (in den USA ein sehr viel stärkeres Netzwerk als hier). Die Umfrage erwähnt aber auch kleinere Spezialnetzwerke wie GitHub, Stackoverflow oder gar Instagram. Klar ist: Sourcen lässt sich überall, wo Leute sind. Und nun Butter bei die Fische: Was bringt’s? 92% haben bereits über LinkedIn eingestellt, 24% über Facebook und 14% via Twitter. Da sind die Zahlen sogar leicht zurückgegangen, nur LinkedIn hat dazugewonnen.

Auch jedes Mal spannend finde ich die Reaktionen der US-Recruiter auf das Online-Verhalten Ihrer Kandidaten. Rechtschreibfehler sind schlimmer als Alkohol und Sex schlimmer als Waffen.

Die Jobvite Social Recruiting Survey betrachtet Elemente des Social Network Profils eines Kandidaten aus Recruiter-Sicht

Die Studie wird hier erhältlich sein, sobald sie öffentlich zugänglich ist. Was haltet Ihr von den Zahlen? Auch ohne Gegenzahlen – einfach so gefühlt?

Visual Sourcing mit Google Imagesearch

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Jan und ich waren letzte Woche auf der Sourcing Konferenz #SOSUEU13 in Amsterdam. Es war eine rundum gelungene Veranstaltung mit vielen spannenden Inhalten und Begegnungen mit interessanten Menschen. Selbstverständlich werden wir nun nach und nach die eine oder andere gute Idee von dort mich Euch teilen. So erläuterte uns z.B. Oscar Mager die aktuellen Möglichkeiten im Bereich des Visual Sourcings.

Stellt Euch vor, Ihr seid auf der Suche nach Informationen zu einer bestimmten Person und wollt gerne möglichst alles finden, was im Netz über sie oder von Ihr verfügbar ist. Es ist kein all zu einfaches Unterfangen.

Szenario 1: Ihr habt den Namen der Person. Natürlich lassen sich recht schnell alle Daten finden, die mit diesem Namen verknüpft  sind. Wie sieht es aber mit Daten aus, die z.B. unter einem Nickname veröffentlicht wurden?

Szenario 2: Ihr habt in einem Forum, bei Twitter oder wo auch immer eine Person gefunden, die Euch interessiert, es steht Euch jedoch kein vollständiger Name zur Verfügung. Wie findet man den dazugehörigen Namen?

Nun, in beiden Fällen könnte Euch ein Profilbild zur Verfügung stehen. Ich weiß nicht, wie Ihr das handhabt, aber ich persönlich verwende über weite Strecken immer die gleichen Bilder für alle möglichen Profile im Netz. Genau hier setzt die Ideen des Visual Sourcings an. Man erweitert die Stichwortsuche um die Bildersuche und erhält dadurch neue Spuren bzw. Zugang zu Informationen, die über die Stichwortsuche gar nicht auffindbar sind.

Technisch gesehen funktioniert das recht einfach. Ich empfehle Euch zunächst, das “Search by Image” Plugin für Chrome oder das “TinEye Reverse Image Search” Plugin für FireFox zu installieren. Damit habt Ihr die Möglichkeit, jedes Bild im Netz super einfach an die Google Bildersuche zu übermitteln.

Nun braucht Ihr für Eure Recherche ein Bild, das möglichst nach einem Profil Bild aussieht.

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Ein Klick – und man erhält eine Liste mit Suchergebnissen, in denen dieses Bild auftaucht. Klasse!

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Nun könnte man noch einen Schritt weiter gehen. Gerade in meinem Fall wäre es interessant zu versuchen, alternative Profilbilder zu recherchieren. Da ich mich vor rund einem Jahr deutlich verändert habe, dürfte man mit dem aktuellen Bild bei Weitem nicht alles finden. Also, suche ich über die Google Bilder Suche nach weiteren Optionen. In den Ergebnissen finde ich viel Unbrauchbares (rot) aber auch ein paar potentielle Profilbilder (grün).

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Rechter Maus-Klick auf die gute Auswahl. Ab in die Bildersuche. Man sehe und staune, was da alles raus kommt.

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Und noch mehr aus den ganz frühen Tagen…

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Und so weiter und so fort. Zugegeben, ich bin ein dankbares Such-Ziel. Die miesten Sachen hätte man auch so gefunden, da ich überall mit meinem echten vollständigen Namen auftauche. Google “kennt” mich ziemlich gut. Aber ich denke, das Prinzip sollte klar geworden sein. Es funktioniert auch bei Personen mit weniger Spuren im Netz. Beängstigend und doch irgenwie ziemlich spannend, finde ich. So macht die Suche Spaß.

Zum Schluss noch ein praktischer Tipp aus der Welt des Visual Sourcings.

Szenario 3: Ihr seid auf der Suche nach Personal. Wer hätte das gedacht 🙂 Ihr braucht einen iOS Entwickler.

Mit Visual Sourcing hättet Ihr einen zusätzlichen Ausgangspunkt für Eure Suche.  Ich tippe fix “iOS Entwickler Hamburg” in die Google Bilder Suche ein. Unter den ersten Ergebnissen sehe ich zwei Bilder, die ziemlich nach Profilbildern aussehen und für meine weitere Recherche verwendet werden können.

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Ich jage meine Ergebnisse erneut durch die Bilder Suche und erhalte Folgendes:

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Gar nicht schlecht!

Ich hoffe, Ihr findet die Methode genauso spannend und nützlich wie ich und freue mich auf Fragen und Kommentare.

 

Pic: CC BY 2.0 by x-ray delta one

 

LinkedIn hat 4 Millionen Nutzer im deutschsprachigen Raum

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So ziemlich genau zwei Jahre ist es her, dass LinkedIn ein Büro in München eröffnet hat. Dass damit ein größeres Engagement in der DACH-Region eingeleitet werden würde, war klar. Nicht so klar war, wie sehr sich die Blauen gegen den hiesigen Platzhirsch Xing durchsetzen können. Nun, ganz vergeblich scheinen die Mühen nicht gewesen zu sein: Trotz eines weiter starken und wachsenden Konkurrenten Xing bringt es LinkedIn heute auf 4 Millionen Nutzer im deutschsprachigen Raum – und festigt damit auch seine Position auf der Landkarte für Personalmarketing und Recruiting. Es bleibt spannend, herzlichen Glückwunsch!

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Pics: LinkedIn (CC BY 3.0)

[HTTP410] Social Job Search: Adzuna Connect

Wer kann sich an BranchOut erinnern? Das war mal ein recht stark gehyptes soziales Karrierenetzwerk (App) für Facebook. Aufgrund der sehr hohen Investitionssumme (ca. 49 Mio.$) war es letztes Jahr in aller Munde. Das Prinzip sah so aus: Zwinge möglichst viele Facebook-Nutzer zur Anmeldung in der eigenen Datenbank, zeige ihnen gegenseitig, wo ihre Freunde jeweils arbeiten und verkaufe das Recruitern als gewaltige Reichweite, damit sie dort ein paar Jobs schalten. Eine ausführliche Beschreibung gibt’s in unserem Post von 2012 “Branchout hat keine Zukunft” nachzulesen.

Ebenfalls nachlesen kann man dort auch unsere Vorstellung von der Zukunft des echten “Social Job Search“. In wenigen Sätzen zusammengefasst: Man findet alle relevanten Jobs, egal wo man danach sucht (offene Systeme vs. geschlossene Systeme). Und die soziale Komponente ist ein fester Bestandteil des Webs. Heißt, gleichgültig wo ich suche, finde ich, was ich suche und ich weiß auch sofort, was oder wer mich mit dem Suchergebnis verbindet.

“Social” ist keine exklusive Funktion eines geschlossenen Netzwerkes. So kann das nicht funktionieren! Und so ist das BranchOut Karrierennetzwerk seit ein paar Wochen endgültig tot. Einige Nachahmer des Konzepts sind vorausgeeilt und die restlichen werden folgen. Schade für die Mitarbeiter und die Investoren. Aber so ist das nun mal mit Hypes und dummem Geld (vielleicht ist das aber auch einfach die evolutorische Notwendigkeit?!).

Wie sieht also die Zukunft des “Social Job Search” aus? Beziehungsweise welche Wege führen zu unserer oben umrissenen Optimal-Vorstellung? Nun, es freut mich zu sehen, dass es offenbar auf dem Markt der Jobsuchmaschinen interessante Versuche in diese Richtung gibt. Grundsätzlich sehe ich das so:

a) Jobsuchmaschinen bzw. Jobaggregatoren sind die Vorstufe des offenen Webs. Über sie lassen sich sehr viele Quellen durchsuchen und sie sind wiederum selbst von außen gut durchsuchbar. Sie versuchen, den Traffic/die Nutzer nicht einzusperren (wie z.B klassische Jobbörsen), sondern jagen ihn/sie immer wieder zu den ursprünglichen Quellen (für Star-Trek Fans: Jobbörsen sind ein schwarzes Loch, Jobbsuchmaschinen sind ein Wurmloch).

b) Sie haben eine sehr große Zahl von Jobs, sie haben den Traffic, sie haben Ihre eigene flexible und wachsende Nutzerbasis.

c) Der nächste logische Schritt ist eine simple Integration der sozialen Komponente.

Und genau das scheint gerade statt zu finden. Eva Zils hatte bereits im März über die Jobsuchmaschine Adzuna berichtet, die ihrer Nutzerbasis mit der Funktion “Adzuna Connect” die Einbeziehung der persönlichen Netzwerke in die Jobsuche ermöglicht. Das Prinzip ist aus meiner Sicht wesentlich einfacher und einleuchtender als das, was BranchOut seinerzeit versucht hat. Kein Spam, keine lange Anmeldung, keine Vervollständigung des Profils, kein weiteres Netzwerk, kein “nur Facebook” usw.

Mit zwei Klicks erlaubt man die Verbindung zum eigenen Facebook-, Xing-, oder LinkedIn-Profil. Das war’s. Schon hat man eine kleine personalisierte Jobbörse, die ausschließlich Jobs aus den Unternehmen meiner Verbindungen darstellt. Vor dort aus werde ich zu meinem Ziel weitergeleitet, behalte jedoch im Hinterkopf und in dem bereits geöffneten Adzuna-Tab die Option, jemanden von meinen Kontakten im Zusammenhang mit dem passenden Job kontaktieren zu können.

Adzuna Connect

Eine simple und einfache Funktion, elegant umgesetzt und intuitiv in der Anwendung. Im Grunde weiß ich nicht, was man da sonst noch erklären könnte. Die Stichwortsuche ist etwas holprig. Aber ansonsten habe ich aktuell nichts auszusetzen. Die Richtung stimmt. Und es ist fast schon verwunderlich, dass Adzuna als einziger Anbieter die soziale Funktion in dieser Vollständigkeit (Xing, LinkedIn, Facebook) und angenehmen Form umgesetzt hat. Ich bin sicher, dass der Rest bald folgen und die Idee bzw. die Ausgestaltung von Adzuna übernehmen wird. Bis dahin probiert’s dort aus und sagt uns bitte, was Ihr davon haltet.

Wir freuen uns solange, dass wir mit Adzuna im Rahmen unseres Personalmarketing Tools Jobspreader zusammen arbeiten, sodass unsere Kunden von dieser Entwicklung profitieren können.

[HTTP410] Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2013

Alle Jahre wieder: Die ARD-ZDF-Onlinestudie 2013 ist draußen! 1800 Telefoninterviews mit Onlinenutzern ab 14 Jahren aus der deutschsprachigen Bevölkerung (bis 2010 waren es deutsche Bürger) werden nun wieder den Weg in viele Vorträge und Präsentationen finden. Noch immer zählt sie zu den meist respektierten Nutzerstudien in Deutschland (so zumindest mein Eindruck), schon alleine deswegen sollten wir mal einen kurzen Blick darauf werfen.

Merken kann man sich:

1. Mobile, Mobile, Mobile!

Man hat es bereits vernommen: Die mobile Nutzung nimmt rasant zu und hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 23% auf 41% fast verdoppelt. Etwa 45% der 14-29jährigen surfen täglich mobil, bei den 30-39jährigen sind es schon 23%. Eine interessante Zahl dazu versteckt sich noch in einem ganz anderen Bereich der Studie: Der Anteil der Haushalte, die mit einem Smartphone ausgestattet sind hat sich ebenfalls verdoppelt (iPhone: von 12% auf 22%, anderes Smartphone: 21% auf 42%).

2. Generation X und Babyboomer

Jetzt sind die Alten am Zug! Bei der GenY tut sich nicht mehr viel. Mit durchschnittlich vier Stunden Onlinenutzung am Tag und einer Social-Network-Nutzungsrate von rund 85% kann man (abgesehen von der mobilen Nutzung) keine großen Steigerungen erwarten. Kräftig Gas geben aber die älteren Semester: Bei den 40-49jährigen hat sich zum Beispiel der Anteil an mobilen Surfern von 15% auf 42% fast verdreifacht. Und die über 70jährigen? Die haben ihren Anteil an Onlinern in einem Jahr von 20% auf 30% gehoben!

3. Web 2.0

Nach wie vor mit spitzen Fingern wird dieses Thema angefasst: Was genau das Web 2.0 ist, wird klar definiert: Wikipedia, Communities (private, berufliche, Bewegtbild), Blogs und Twitter. Punkt. Dass inzwischen fast alle großen Webseiten ähnliche Angebote haben, wird hier wohl eher nicht berücksichtigt. Insgesamt nimmt die Nutzung auf breiter Ebene zu, aber genau an dieser Stelle bekomme ich die meisten Probleme mit den Angaben, bzw. mit der Erhebung durch Telefoninterviews. Am Beispiel Blogs: Die Nutzung ist hier von 8% auf 16% gestiegen. Ich persönlich bezweifle erstens, dass der Anteil an Bloglesern so gering ist/war und zweitens, dass sich die Nutzung von Blogs zum Vorjahr plötzlich verdoppelt haben soll. Zumindest sehe ich dafür keine deutlichen Indikatoren (Ihr?). Mein Verdacht eher: Die Kenntnis darüber, was ein Weblog ist, hat sich verbreitet, so dass immerhin 16% in der Lage sind, zu erkennen, dass eine genutzte Seite ein Blog ist. Jan-Peter Kleinhans hat das auf Netzpolitik an ein paar anderen Beispielen festgemacht. (Letzter Absatz)

Und genau das ist mein jedes Jahr mein Problem mit dieser Studie, zumindest in jenen feineren Bereichen. Hier kann man einfach nicht davon ausgehen, dass die Befragten wissen, wonach sie gefragt werden, dazu ist der theoretische Kenntnisstand einfach zu niedrig. Kleiner Querverweis dazu: Auf der Internationalen Funkausstellung wurde gerade von den Fernsehanstalten die Kampagne “Auf rot geht’s los!” vorgestellt, die Fernsehzuschauer an das Thema Smart-TV heranführen soll. Michael Albrecht, ARD-Koordinator Digital Video Broadcast dazu gestern in der Tagesschau:

“Viele Zuschauer haben das längst im Wohnzimmer stehen, aber noch gar nicht mitbekommen, das sie das auch nutzen können. Und insofern die Kampagne (…) damit wir das dem Fernsehzuschauer nahe bringen.”

“Community Manager? Und jetzt noch mal auf deutsch”

Wenn ich gefragt werde, was ich beruflich mache, komme ich ins Stolpern. Denn sofern nicht in der Social Media Welt zu Hause, kann selten jemand etwas mit meiner Berufsbezeichnung „Community Managerin“ anfangen. Und bin ich eigentlich wirklich ein Community Manager, oder nicht doch eher ein Social Media Manager oder ein Content Manager oder Grafikerin?

Der deutsche Verband der Community Manager hat mal versucht die verschieden Social Media Berufsfelder zu differenzieren, ich finde mich in allen wieder.

1. Als Community Manager versuche ich, unsere Communities zu unterhalten, ich passe auf, dass Netiquetten eingehalten werden und greife gegebenenfalls ein. Keine Frage bleibt unbeantwortet, auch wenn sie bereits 137 mal gestellt wurde. Ich kenne meine Influencer und treuen Fans und die, die mir jedes Wort im Mund umdrehen werden.

2. Für guten Content überlege ich mir Konzepte, wie man beispielsweise ein wiederkehrendes Thema einbringen kann, bei dem die User regelmäßig integriert werden können.

3. Ich stöbere nach Geschichten aus dem Unternehmen (Nina springt Fallschirm in Ihrer Freizeit? Klasse, greifen wir auf) oder suche nach themenrelevanten und aktuellen Geschichten und Artikeln aus dem Netz.

4. Photoshop und Indesign sind alte Kumpels von mir und werden für ansprechendes Bildmaterial hinzugezogen. Ich ziehe auch gerne los um eigenen Content in Form von Videos und Fotos zu schaffen.

5. Besonders wichtig ist mir der Austausch mit anderen Community Managern. Wie gehen sie Probleme an und reagieren auf eine bestimmte Situation, oder was ist denn da schon wieder bei Facebook los!? Oftmals lassen sich Regelungen, die bei Seite A gut funktionieren nicht auf Seite B übertragen, sondern es muss nach einer communityspezifischen Lösung gesucht werden. Aber ein Erfahrungsaustausch erweitert auch den eigenen Communityhorizont.

6. Ich behalte die Zahlen im Auge. Was performt gut, zu welcher Uhrzeit? In Reportings werden die wichtigsten Fakten zusammengetragen, um im besten Falle, daraus zu lernen und die Konzepte zu optimieren.

Dass die Aufgabenfelder eines Community Managers in jedem Unternehmen so unterschiedlich sind, wie die Abteilungen in denen Social Media angesiedelt sein kann, macht es um so spannender und abwechslungsreicher. Wer macht bei Euch das Community Management?

In meinen nächsten Kolumne werde ich Euch die oben angeführten Punkte aus meinem daily Business jeweils genauer erklären und für den Bereich Employer Branding und Recruiting aufbereiten.

Bis zum nächsten Mal
Karla Kolumna Aka  Merret

Suchen mit Google für Jedermann

Einen tollen Hinweis habe ich heute im Boolean Blackbelt Blog entdeckt. Google erläutert auf einer schönen und übersichtlichen Seite 49 verschiedene Anwendungsmöglichkeiten der Google Suche. Wer jetzt gleich an kompliziertere und langweilige Boolesche Operatoren denkt, liegt falsch. Es handelt sich um zum Teil sehr nützliche Anwendungsmöglichkeit aus dem Alltag, die über die gewöhnliche Stichwort-Suche hinausgehen. Ich kann nur jedem empfehlen, die folgende Liste zu überfliegen bzw. sich auf der Insidesearch Seite umzuschauen. Ihr werdet sicher die eine oder andere Überraschung erleben, neue zeitsparende Optionen für Euren täglichen Gebrauch entdecken und vielleicht sogar etwas lernen.

Hier eine Aufzählung der vorgestellten Google Suchoperatoren:

  1. Webprotokoll
  2. Einfacher Einstieg
  3. Rechtschreibung
  4. Webfreundliche Begriffe verwenden
  5. Weniger ist mehr
  6. Nach einer genauen Wortgruppe suchen
  7. Aussagekräftige Begriffe verwenden
  8. Groß-/Kleinschreibung
  9. Innerhalb einer bestimmten Website suchen
  10. Zeichensetzung
  11. Nach Dateityp suchen
  12. Wörter und Zeichen bei der Suche einbeziehen oder ignorieren
  13. Verwandte Seiten anzeigen
  14. Nach Wertebereich suchen
  15. Maßeinheiten umrechnen
  16. Aktuelle Uhrzeit
  17. Währungen umrechnen
  18. Das Web in allen Sprachen durchstöbern
  19. Wetter
  20. Aktienkurse in Echtzeit
  21. Sportergebnisse und Termine
  22. Suche mit Goggles
  23. Paketsendungen verfolgen
  24. Definitionen abrufen
  25. Mithilfe der erweiterten Bildersuche suchen
  26. Werte berechnen
  27. Erdbebenaktivität ermitteln
  28. Standortbasierte Suche
  29. Orte nach Postleitzahl oder Vorwahl suchen
  30. Einkaufen und Preise vergleichen
  31. Zeitpunkt von Sonnenauf- und -untergang
  32. Geschäfte in der Nähe entdecken
  33. Aktuelles Kinoprogramm
  34. Gemeinfreie Bücher lesen
  35. Suche auf einen bestimmten Wertebereich eingrenzen
  36. Flugpläne
  37. Suchen zum Thema Gesundheit
  38. Flugzeiten
  39. Weltnachrichten
  40. Adresssuche
  41. Ähnliche Begriffe
  42. Sprachsuche
  43. Landesstatistiken
  44. Interaktive Finanzinformationen
  45. Medizinische Informationen
  46. Google Instant Mobile
  47. Vorschau auf Mobilgeräten
  48. Standortbasierte Suche
  49. Interaktive Wettervorhersage

Schade nur, dass da drunter immer noch keine Vereinfachung der Jobsuche ist. Flugzeiten – ja, Shopping – ja, aber Jobs – nein! Verstehe ich nicht, ohne Job keine Flugzeiten und kein Shopping 🙂 Naja, das kommt noch.

Dennoch habe ich etwas Neues für mich entdecken können. Uns zwar den “related:”-Operator (Nr. 13 “Verwandte Seiten anzeigen”). Also, findet man eine Seite interessant, kann man sich mit diesem Operator thematisch verwandte Seiten ausspucken lassen. Gleich ausprobiert. Funktioniert nicht immer bzw. verstehe ich die Logik dahinter noch nicht ganz. Aber manchmal kommt etwas Gutes dabei raus.

  • Bsp. 1: Ihr seid auf Jobsuche, kennt nicht die Crosswaters Jobbörsen-Liste und wart bis jetzt nur auf jobboerse.arbeitsagentur.de unterwegs. Mit “related:jobboerse.arbeitsagentur.de” bekommt Ihr eine ausführliche Liste mit Alternativen. Leider, leider, funktioniert diese Logik nicht, wenn man sich verwandte Alternativen zu einem bestimmten Job ausgeben lassen will.
  • Bsp. 2: Euer Traum-Unternehmen hat keinen Job für Euch >> related:porsche.com
  • Bsp. 3: Ihr wollt wissen, ob es Alternativen zu Amazon gibt >> related:amazon.de oder related:amazon.com
  • Bsp. 4: Google geht Euch auf die Nerven >> related:google.com. Hm…Facebook.

Der "related:"-Operator soll verwandte Seiten in Google anzeigen.

In diesem Sinne: Verwendet eigentlich jemand von Euch den “related:”-Operator? Oder zumindest einige der oben angeführten 49 Optionen? Viel Spaß bei der Erkundung.