Good.Co: Jobsuche mit Matching-System

“Liebe ist kein Zufall” bekomme ich seit Wochen von City-Light-Postern in Hamburg gesagt. Eine bekannte Partnerbörse wirbt so mit ihrem Matching-System. Alles nach streng wissenschaftlichen Kriterien (natürlich). Nun mag man sich bei Partnerschaften noch über Sinn und Zweck solcher Systeme streiten, wenn es aber um die produktive Zusammenarbeit in Systemen (i.d.F. Unternehmen) geht, kann man ruhig mal etwas mit psychologischen Archetypen spielen. Hier sind die Aufgaben und Anforderungen ja sehr viel konkreter, als es bei Lebenspartnern der Fall wäre.

Die Seite Good.Co bietet ein solches Matching-System für die Arbeitswelt. Sie unterteilt Arbeitnehmer in bestimmte Archetypen, das gleiche tut sie mit Unternehmen. So wird geprüft, wie gut welcher Arbeitnehmertyp zu welchem Arbeitgebertyp passt oder wie gut er mit Kollegen anderer Persönlichkeit klar kommt. Ergänzt (und wohl auch monetarisiert) wird das Ganze mit einer Datenbank von realen Unternehmen und offenen Stellen, die ebenfalls innerhalb dieses Matching-Systems klassifiziert werden.

Das Matching-System Good.co unterteilt Arbeitnehmer und Arbeitgeber in bestimmte Archetypen.

Welcher Arbeitnehmertyp passt zu welchem Arbeitgebertyp? Das Matching-System hat die Antwort.

Derzeit läuft die Seite noch in einer Private-Beta-Version, es lässt sich aber schon einiges an spannenden Inhalten finden. Da ich sogar schon einen Invention Code habe, werde ich mich mal dem Test unterziehen…

Selbstversuch

Selbsttest des Matching-Systems von Good.co

Nach diesem Prinzip beantworte ich 15 Fragen mit einem Schieberegler und sortiere Traumberufe. Das Ergebnis überrascht mich zunächst: Ich bekomme drei kalkulierte Archetypen vorgeschlagen. Zwei passen gar nicht, der Dritte, und zugleich der mit der höchsten Übereinstimmung ist der “Inventor”:

Das Matching-System Good.co zeigt als Ergebnis den eigenen "Best Fit" der Archetypen.

Ok, anscheinend ein Inventor mit unterdurchschnittlichem Hang zur Innovation aber dafür überdurchschnittlich viel Energie und Softskills (für einen Inventor) – das passt schon wieder besser. Auch wenn ich mich eher anders eingeschätzt hätte, den für mich idealen Unternehmens-Typ bekomme ich auch gleich genannt: Die “Mountaineering Expedition”.

“Innovative, creative and flexible, the Mountaineering Expedition offers a competitive work culture and flexible work environment. New ideas are valued and individual achievement is key to success – rumor has it that all new recruits must tattoo “in it to win it” on their foreheads. This is a fast-paced, intense and demanding environment, but those that have the drive will reap the rewards.”

OK, passt auch grob zu unserem Laden. Ich hätte uns zwar eher als die Space Colony eingeschätzt – aber das liegt eventuell ja auch an meinem nun attestierten Mangel an Wettbewerbsfreudigkeit und ideologischem Denken:

Einschätzung des ideal zum Teilnehmer passenden Unternehmens-Typs

Aber was für ein Unternehmen sind wir nun wirklich? Auch dieses Problem gehe ich “wissenschaftlich” an und beantworte wieder einige Fragen mit dem Schieberegler. Das Resultat: Mit meinem Management (Archetyp übrigens Strategist – passt imo) verstehe ich mich in den meisten Punkten “awesome” – einziges Manko liegt in unserer “Emotional Stability”. Ich musste kurz lachen…

Auch die Unternehmensstruktur selbst passt zu mir, wenn auch nicht ganz so gut wie das Management: Hier sieht das Programm leichte Probleme bei der Frage der Ideologie – und es glaubt, ich könnte etwas mehr Stress vertragen; “to feel that adrenaline pump.” Aha? Aber das Programm stuft uns auch als “Nuclear Family” ein:

“Like the Brady Bunch of the working world, the Nuclear Family is fun, creative, and collaborative. Although they’re quite innovative and enjoy a family-like atmosphere, they maintain a structured environment and adhere to a clear employment hierarchy. Employees can expect fair compensation and opportunity for advancement based on seniority (groovy bellbottoms not included).”

Das passt nun nicht so gut. Allerdings ist dieses System anscheinend auf sehr viel größere und traditionellere Unternehmen ausgelegt. Ein offener Führungsstil ohne viel Kuscheln ist bei einem Duzend Mitarbeiten eben noch sehr viel netter, als das bei einem großen Unternehmen der Fall wäre.

Alles in allem macht die Seite viel Spaß. Ich mag das Design, die Zusammenhänge sind nicht völlig aus der Luft gegriffen und die Idee, hinter dieses System einen Stellenmarkt und eine Mini-Plattform für die Arbeitgebermarke zu stellen, ist super. Nicht ganz neu, aber diesmal schön umgesetzt mit echtem Mehrwert! Schaut es Euch mal an.

Was Markenbotschafter ausmacht (Infografik)

Jedes Mal wenn wir ein Unternehmen bei der Einführung von Social Media im Employer Branding begleiten, sprechen wir früher oder später über die Rolle der Mitarbeiter als Arbeitgeber-Markenbotschafter. Meist geschieht das vor dem Hintergrund, dass man die Mitarbeiter in die Produktion und Verbreitung von Inhalten einbeziehen möchte, um sie in Blog-Artikeln oder Video-Interviews für das Unternehmen und seine Arbeitgebermarke sprechen zu lassen. Große Schwierigkeiten bereitet dann häufig die Frage, welche Mitarbeiter die richtigen sind, um als Repräsentanten für das Unternehmen im Social Web zu wirken. Ich empfehle dann immer, aus der Gruppe derjenigen zu schöpfen, die in jeder Pause mit ihrem Smartphone in der Ecke stehen. Aber ein paar mehr Eigenschaften zeichnen einen sogennanten Brand Advocate dann doch aus. Diese Infografik zeigt, was einen Markenbotschafter ausmacht und ihn zu seiner Rolle motiviert.

Was Markenbotschafter ausmacht