Was ist ein Browser? Was ist eine Suchmaschine? Diese Fragen ließ Hanns Kronenberg von Sistrix 30 zufällige Passanten vor ein paar Tagen in Bonn beantworten. Herausgekommen ist ein Bild, das auf den ersten Blick die digitalen Eliten, die Elfenbeinturmbewohner, die Vorhut der Online-Revolutionäre unter uns etwas nachdenklich stimmen könnte. Oh je! Die Zielgruppe, der normale Bürger, ist bei Weitem nicht soweit, wie man das gerne hätte. Das ist zumindest die naheliegende Interpretation des folgenden Videos.
Aber ist sie das wirklich?! Ist das Internet nun tatsächlich “Neuland”, (auch) weil die Mehrheit nicht mal den Unterscheid zwischen einem Browser und einer Suchmaschine kennt? Ich denke, das Gegenteil ist der Fall.
Es spielt doch eigentlich überhaupt keine Rolle, ob die Menschen so etwas wissen. Sie nutzen einfach das Internet, ohne sich die Frage zu stellen, was das ist oder wie es funktioniert. Das Internet ist Normalität. Genau so alltäglich, wie das Auto, obwohl es nicht viele geben dürfte, die ad-hoc den Unterschied zwischen der Kurbelwelle und dem Getriebe erklären könnten. Und das ist doch eigentlich eine gute Nachricht, oder?
Welche Implikationen hat diese Tatsache für Zielgruppen-Jäger, wie Marketer, Employer Brander, Recruiter usw.?
1. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es “schlimmer” wird. Die wahrnehmbare Kette der Schritte bis zu einem bestimmten Ziel im Internet wird sich noch weiter verkürzen. Von: “Ich mache meinen Rechner an -> ich starte den Browser -> ich besuche eine Suchmaschine -> ich suche nach etwas -> ich finde es.” zu: “Ich mach das Internet an -> ich finde, was ich bewusst oder unbewusst suche.”
2. Gehört man zu denen, die dann in dieser kurzen Spanne gefunden bzw. wahrgenommen werden wollen, muss man es hinkriegen, immer am richtigen Ort zu richtigen Zeit aufzutauchen. Egal, welche Form dieses “Internet anmachen” für den Nutzer hat, beim nächsten Klick muss man da sein.
Was meint Ihr?