Einfach nur ein schöner Werbespot

werbespot Anfang des Jahres bin ich bei YouTube über einen kleinen Film gestolpert, den ich hier schon lange vorstellen wollte. Ich wusste nur nie, was ich dazu schreiben sollte. Es wäre wohl etwas mit den Buzzwords Storytelling, Testemonials und Authentizität geworden. In diesen besinnlichen Tagen einfach mal anders: Ich finde dieses Messevideo für das FI-Forum (Finanz Informatik) ist ein großartiger Werbespot. So.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Pic: Zeitfixierer (CC BY-SA 2.0)

Bewerber, was wollt ihr haben? (Verlosung: Google Nexus 10 Tablet)

bewerber_was_wollt_ihr_haben

Ich habe vor zwei Wochen die Prognose gewagt, dass das kommende Jahr das Jahr der Bewerber sein wird.  Alle  Innovationen Lösungen der letzten Jahre orientieren sich eher am Recruiter und nicht am Bewerber. Der Grund: die Recruiter sind auf den ersten Blick die mit dem Geld.

Und so muss ich immer wieder aufs neue erleben, wie eine anstehende Jobsuche oder ein anstehender Jobwechsel in meinem Freuendes- und Bekanntenkreis stets für Apathie und verzweifelte Untätigkeit sorgen. Die betroffenen Jobsuchenden werden erschlagen von der völligen Intransparenz des Informationsangebots und darüberhinaus schlechten Lösungen für die Suche, Bewerbung, Bewerbungs-Verwaltung usw. Jobsuche macht einfach überhaupt keinen Spaß und wird gefühlt irgendwie immer komplizierter.

Wenn es Euch, liebe Bewerber unter unseren Lesern, so ähnlich geht, bitte ich Euch an dieser Stelle, uns unter die Arme zu greifen. Damit unsere Prognose Realität werden kann, haben wir angefangen aktiv nach Ideen zu suchen, die Euch, Jobsuchenden, das Leben in 2013 angenehmer gestalten  könnten. Unsere ersten spontanen Ansätze reichen von super einfachten “1-Button Jobsuchmaschinen kombiniert mit 1-Klick Bewerbungsapps” bis hin zu komplexeren Plattformen, die  für jedes Jobangebot alle online verfügbaren Infos ziehen, so ähnlich wie Produktbewertungsplattformen.

Wir merken allerdings, dass wir selbst eine krasse Recruiter-Brille anhaben und daher irgendwie in die falschen Richtungen denken. Helft uns bitte, die Recruiter-Brille abzunehmen!

Wie könnten wir die Jobsuche und den Bewerbungsprozess für Bewerber verbessern und vereinfachen, damit die Jobsuche idealerweise auch noch Spaß macht? 

Unter allen ernsthaften und konstruktiven Vorschlägen, die bis Freitag 21.12.20012 15:00 über Facebook, Blog-Kommentar, Google+, Twitter eingereicht werden, verlosen wir ein Google Nexus 10 Tablet (16 GB)

nexus10-1 (1)

Wir freuen uns auf Eure zahlreichen spannenden Vorschläge.

Viel Erfolg!

(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

EDIT: Wir haben ein Gewinner: random.org hat entschieden, dass sich Alexander Allousch über das Nexus 10 freuen kann. Alexander, bitte schicke nochmal deine Kontaktdaten an [email protected]. Wir haben nur Deinen Facebook-Kontakt und die Gewinnspielrichtlinien… Du weißt. 😉

Allen anderen Teilnehmern vielen Dank für die Teilnahme und die tollen Tipps! Beim nächsten Mal viel Glück und ein schönes Weihnachten!

Pic: cc2.0 by x-ray delta one

 

[HTTP410] Old-School Recruiting vs. New School Recruiting

Vor einiger Zeit haben wir hier eine Infografik geposted, die die Evolution der Recruiter seit den 80ern jahrzehnteweise beleuchtet. Gestern bin ich bei Twitter dank Marcus Fischer auf eine ähnlich amüsante Gegenüberstellung zum Technologiewandel im Recruiting gestoßen, die ich Euch nicht vorenthalten will:

Old School Recruiting vs. New Skool Recruiting

infographic: herdwisdom pic: twentysevenphotos (CC BY-SA 2.0)

“Innovationsquelle Nr. 1 sind unzufriedene Mitarbeiter”

Seit einigen Monaten habe ich das sehr empfehlenswerte Buch, “Re-Imagine” von Tom Peters (Dorling Kindersley; Auflage: 2004), aufgeschlagen auf meinem Arbeitstisch liegen. Erstaunlicherweise hänge ich an einer bestimmten Stelle seit vielen Wochen fest und springe zwischen den Seiten 296-303 hin un her. Ich möchte heute gerne drei kurze Stellen daraus kommentarlos zitieren und hoffe, dass sie Euch ähnlich interessant erscheinen wie mir.

Wenn ihr mich erlösen wollt, damit ich endlich weiter lesen kann, bitte ich um Eure Einschätzung  des Folgenden:

” Im Großkonzern? In Ihrer 28-köpfigen Personalabteilung?

LAHME MITARBEITER = SELBER LAHM
SCHRÄGE MITARBEITER = SELBER SCHRÄG”

S. 299

und

“Wenn Sie mehr über das Potential der Verrücktheit erfahren wollen, empfehle ich Ihnen wärmstens Robert I. Suttons Buch “Stellen Sie Leute ein, die sie eigentlich nicht brauchen. 11½ Regeln für kreative Manager.”

[…]

1. “Stellen Sie Arbeitskräfte ein, die den Firmenkodex nur langsam lernen”.

1 ½.”Stellen Sie Personen ein, die Ihnen unsympathisch sind”.

2. “Stellen Sie Personen ein, die Sie (wahrscheinlich) nicht brauchen”.

3. “Nutzen Sie Vorstellungsgespräche, um sich neue Ideen zu verschaffen, nicht um Bewerber auszusieben”.

4. “Ermuntern Sie Ihre Mitarbeiter dazu Vorgesetzte udn Kollegen zu ignorieren und herauszufordern”.

5. “Stellen Sie ein paar ‘Frohnaturen’ ein, und ermuntern Sie sie zu konstruktiven Konflikten”.

6. “Belohnen Sie Erfolge und Mißerfolge, bestrafen Sie Untätigkeit”.”

S. 302

und

 

“Feuern Sie Planer. Stellen Sie Freaks ein.
Wir brauchen keine komplizierten Pläne! Wir haben keine Zeit zum Planen. WIR BRAUCHEN AKTION! WIR BRAUCHEN NEUE HELDEN!
Helen … oder Freaks … oder Exoten … oder  Leute, die das Zeug dazu haben, um aufzustehen, sich aus dem Fenster zu hängen und gegen alle Konventionen zu verstoßen.

[…]

Keine “Pläne”. Keine “Prozesse”. Stattdessen: ein Haufen wilder Exoten, die ihren Kollegen als die … neuen Kulturträger präsentiert werden.
Wir leben in “exotischen” Zeiten. Darum müssen wir “exotisch” denken. ”

S. 302

Das Buch ist übrigens nicht nur im Zusammenhang mit dem Thema Personal sehr zu empfehlen, vor allem für diejenigen, die Veränderungen in ihrem Unternehmen anstoßen wollen. Kauft’s Euch. Auch wenn’s paar Jahre älter ist, passt’s heute “wie Arsch auf Eimer”.

Pic: cc2.0 crazy cousin by cole24_

Vertrauensbildung bei “Evil Corporations”: McDonald’s Canada

McDonald’s Canada hatte dieses Jahr eine schöne Nutzerkampagne: Auf den ersten Blick ein einfaches “Ihr fragt, wir antworten.” – was aber gerade bei McDonald’s leicht mal kritisch werden kann, haben sich die Burgerbrater zunutze gemacht, einmal ein paar der üblichen Gerüchte aufzugreifen und diesen offen zu begegnen.

Fragen können über eine Micropage eingereicht werden und werden dort auch gleich beantwortet. Mal kurz, mal etwas ausführlicher und mal – wenn es ein wichtiges Thema ist – sogar mit einem Video. Dazu wurde auch auf YouTube ein entsprechender Kampagnenchannel eingerichtet. Besonders gefallen mir die Antwortvideos zu den Klassikern:

Warum sehen die Burger auf den Fotos immer so viel besser aus?

Werden Chicken Nuggets wirklich aus zermahlenen Hühnchen hergestellt? (Dieses Gerücht hält sich hartnäckig)

Dass fast alle größeren Unternehmen konsumkritisch als Evil Corporation eingestuft werden, ist ein altes gesellschaftliches Phänomen. Google ist die “Datenkrake”, Coca Cola das Feuerwasser des Imperialismus und McDonald’s serviert seinen Gästen Fleischbrei aus Massentierhaltung. Natürlich sind all diese Vorwürfe nicht völlig aus der Luft gegriffen, sie werden jedoch bei großen Konzernen oft unreflektiert wiederholt und führen in Folge dessen zu einer verzerrten Wahrnehmung.

“Je größer eine Organisation ist, desto intransparenter ist sie üblicherweise auch”, sagt der Wiener Wirtschaftspsychloge Erich Kirchler. Und das schürt wiederum Misstrauen. Da hilft auch die gesetzlich vorgegebene Transparenz wenig, sofern die Informationen in kiloschweren Geschäftsberichten versteckt sind – auch wenn sie entlastend sein mögen. Sobald das Misstrauen der Menschen geweckt sei, nehmen diese zusätzliche Informationen nur noch selektiv wahr. “Es werden dann nur noch jene Informationen aufgenommen, die die Hypothese unterstützen, dass etwas nicht in Ordnung ist.”

Ein Problem, das auch Employer Brands betrifft. Vertrauen in die Arbeit eines Unternehmens zu haben, steigert auch dessen Attraktivität als Arbeitgeber. Da haben die Evil Corporations noch einen langen Weg der gekonnten Aufklärung zu gehen – und natürlich auch noch einiges an ihrer Arbeit zu ändern. Und auch wenn diese McDonalds-Kampagne mit PR-Kalkül gestaltet und aufgehübscht wurde, so ist es doch ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Pic: Pocheco (CC BY-SA 2.0)

Der HR Excellence Award für “Social Media Recruiting” gehört uns!

Wenn wir nach Berlin fahren, dann hat das immer einen guten Grund. Der unseres letzten Ausflugs war die Verleihung des HR Excellence Awards 2012. Gleich drei mal standen wir auf der Shortlist: Mit diesem Blog als HR-Blog des Jahres, mit dem Blog “Das Geheimnis von GEA” in der Kategorie Mitarbeiterblog und mit dem Relaunch der SNT Facebook-Page in der Kategorie Social Media Recruiting.

Zunächst gratulieren wir Gero Hesse, dessen saatkorn. als HR-Blog des Jahres ausgezeichnet wurde. Auch von mir eine echte Empfehlung. Insofern ist es nicht allzu schlimm, dass er gegen Nina Kalmeyers newcruiting und uns gewonnen hat. 😉 Herzlichen Glückwunsch!

An zweiter Stelle gehen Glückwünsche an das Team des Azubi-Blogs ThyssenKrupp Rasselstein! Mit 15 festen Autoren wird hier regelmäßig von der Ausbildung, aus Praktika und dem dualem Studium berichtet. Bei der Jury konnten sie sich damit gegen das Azubi-Blog von Douglas als bestes Mitarbeiterblog durchsetzen, ebenso gegen unser Mitarbeiterblog für die GEA Group. Gratulation!

Stolz wie Oscar sind wir auf den Award, den wir als Gewinner der Kategorie “Social Media Recruiting” mit nach Hause nehmen konnten. Besonders freut es uns, weil wir den Kunden SNT bei Facebook schon seit Jahren begleiten und er dort wirklich großartige Arbeit leistet. Nicht unerwähnt bleiben sollten unsere tapferen Mitbewerber in dieser Kategorie: Die Medienfabrik Gütersloh mit Active Recruiting und XING mit Ihrem XING-Connector.

Noch ein Wort zur Veranstaltung: So kritisch ich den ganzen Award-Zirkus in der Werbebranche sehe, so überzeugt bin ich andererseits von den HR Excellence Awards. Und nein, nicht nur weil wir einen gewonnen haben. Der ganzen Szene tut alles gut, was ihr ein wenig Selbstbewusstsein verschafft. Das Personalmarketing steht noch immer im Schatten der großen Schwester Produktwerbung – in allen Belangen: In Budget und Leistung (muss man klar sagen), aber auch im Selbstverständnis als wichtige Markenarbeit für jedes Unternehmen. Insofern ist eine Veranstaltung dieser Art, mit allem was an Festlichkeiten “dazugehört” auch etwas Balsam für die Seele des HR-Menschen. Daher auch großer Dank an das Team und die Jury!

Mehr Fotos auf Facebook

[HTTP410] 2013 wird das Jahr der Bewerber

Die Wollmilchsau ist für uns selbst und hoffentlich auch für euch seit über vier Jahren ein zuverlässiger Indikator für die Themenwelt HR & Recruiting, insbesondere Online- und Social Recruiting.

Müsste ich in wenigen Worten grob zusammenfassen, worum sich unsere Welt, die Welt der Recruiter und Personalmarketer in den vergangenen Jahren drehte, würde ich’s so formulieren:

“Wir haben jede hippe und weniger hippe Plattform ausgepresst wie eine Zitrone, um noch den letzten Klick auf unsere Stellenangebote und das letzte Profil auszusaugen. Dabei haben wir auch versucht, als Arbeitgeber nach außen gut und attraktiv zu wirken.”

Anders formuliert: wir haben bisher die Braut hübsch gemacht, sie in allen möglichen Singlebörsen eingetragen und in den selbigen nach attraktiven und willigen Heiratskandidaten geforscht.

In 2013 wir das nicht mehr reichen. Die anderen Mütter haben auch schöne Töchter, und das 1 mal 1 der Singlebörsen haben bald auch die dümmsten unter ihnen gelernt. Meint, sich als toller Arbeitgeber darzustellen, ein Arbeitgeber-Blog zu führen, Jobs bei Facebook zu posten und auf Kommentare zu antworten ist gar nicht sooooo schwer. In 2013 wird’s von einer Randerscheinung, angeführt von einigen Hundert Pionieren, zur Normalität.

Es gibt also mehr Konkurrenz um die immer anspruchsvolleren Heiratskandidaten, und so kommt es mehr denn je auf die inneren Werte und die Chemie an. Die Frage der Chemie entscheidet sich ja bekanntlich in den wenigen Sekunden des ersten Dates. Dabei sind Empfindungen wie Natürlichkeit, Leichtigkeit, Einfachheit und Spaß entscheidend für den Wunsch, die Bekanntschaft fortzusetzen. Ihr kennt das doch?!

Nicht anders ist es, wenn unser Wunschkandidat, der hoffentlich zum Bewerber wird, zum ersten Mal auf unsere Braut trifft.  Schon beim Bewerbungsformular haben wir die Chance, in wenigen Sekunden alles zu vermasseln. Zu schwerfällig, kompliziert, langweilig, unsinnig. Und so geht das weiter, bis zu der Entscheidung, ob wir ein Paar werden.

2013 wir das Jahr der Bewerber.

Das Jahr in dem wir Arbeitgeber, Recruiter, Personalmarketer uns nicht mehr ausschließlich mit uns selbst und unserer Promotion beschäftigen, sondern mit den Menschen, die wir gerne für uns gewinnen möchten.

Falls ihr das ähnlich seht und euch mit dem Thema, das nach und nach unter der Bezeichnung CX (Candidate Experience) auftaucht, ansatzweise vertraut machen wollt, könnt ihr das z.B. hier und hier tun.

Wir bei der Wollmilchsau werden in 2013 die Frage beantworten, inwieweit technisch- und/oder prozessorientierte Lösungen uns in diesem Bereich bald weiterbringen.