[HTTP410] Bewerberfürsorge ist keine Atomphysik – Wie der “Jobs Status” hilft

Etienne Besson, der Initiator der diesjährigen Schweiz-Ausgabe der “The Recruiting Unconference”, hat uns gestern mit seinem Tweet auf ein interessantes  Bewerbermanagement-Tool, das bei dem CERN-Institut gerade im Einsatz ist, aufmerksam gemacht.

CERN – das sind die Kernphysiker mit dem riesigen Teilchenbeschleuniger. Die tüchtigen Wissenschaftler, die sich so viel mit aufeinandertreffenden Atomen beschäftigen, sind bei Fragestellung rund um aufeinandertreffende Bewerber bzw. Bewerbungen und Personalabteilungen, quasi ganz viele Atome, nicht minder wissenschaftlich gründlich vorgegangen.

Sie haben sich gedacht, dass eben dieses Aufeinandertreffen für die Beteiligten möglichst nachvollziehbar und transparent sein muss. Gar nicht verkehrt bei Bewerbungsprozessen, die zwischen 10 und 15 Wochen dauern können.

Auf der sogenannten “Jobs Status” Seite können die Bewerber ziemlich einfach nachvollziehen, aus welchen Schritten sich der Bewerbungsprozess zusammensetzt, und was gerade mit der eigenen Bewerbung passiert. Für jede Stelle gibt es eine Referenznummer und für jeder Referenznummer erläutert ein simples Ampel-System die Stufe und den Status. “Die Ausschreibung ist zu Ende, es wir gerade einen Longlist erstellt.”.

“Aha, alles klar, ich weiß, was Sache ist und bin beruhigt”, denkt sich der enthusiastische Atom-Physiker beim Anblick dieser Info und kommt erst gar nicht auf die Idee, jemanden von der Personalabteilung mit nachfragenden Anrufen und E-Mails bezüglich seiner laufenden Bewerbung zu nerven. Spart Zeit, Geld und Nerven auf beiden Seiten und vermittelt dem Bewerber das Gefühl, man denke unaufgefordert an ihn.

Ich finde diesen Ansatz sehr gut. Wissenschaftlich nüchtern, ohne  jeden Schnick-Schnack und gleichsam effektiv gelöst.  Eine gute Idee, die sich aus meiner Sicht auf ziemlich allen Karriereseiten gut machen würde.

Was meint ihr dazu? Kennt ihr vielleicht andere Beispiele aus der Praxis, wo tatsächlich an die Bewerber gedacht wird?

Grafik: Weltweit 1 Mrd. aktive Facebook-Nutzer


Marc Zuckerberg hat von wenigen Augenblicken erklärt, Facebook habe die Grenze von 1. Milliarde Nutzer durchbrochen. Toll, Glückwunsch!

Passend dazu habe ich mich gerade gestern mit den weltweiten Facebook-Zahlen beschäftigt und nach einer Möglichkeit gesucht, sie weniger abstrakt – greifbarer, darzustellen. Denn für sich genommen sind Werte wie 1 Milliarde,  900 Millionen, 24 Millionen usw. Nutzer eben ziemlich abstrakt und vermitteln nichts weiter, als die bloße Zahl dahinter.

Auf der Suche nach einem interessanten Visualisierungskonzept, das es mir ermöglichen würde, die weltweiten Facebook-Nutzerdaten in einem sinnvollen Zusammenhang darzustellen, fand ich letztendlich die folgende Variante inspirierend. In der bunten interaktiven Grafik, die wir für Euch gebastelt haben, werden die tagesaktuellen Facebook-Nutzerdaten aller Länder im entsprechenden Verhältnis zueinander in einem einzigen Chart dargestellt.

So sieht also eine 1 Milliarde Nutzer hübsch verpackt aus.

(Zum Laden, bitte auf das Bild klicken; Permalink ist http://bit.ly/Qva9PV. Internet Explorer wird nicht unterstützt, sorry!)

Ich hoffe, “unsere” Milliarde gefällt Euch. Die Grafik ist auf jeden Fall ‘work in progress’ und wird evtl. in nächster Zeit um ein paar neue Funktionen erweitert. Wir müssen uns da noch was ausdenken. Falls ihr Vorschläge habt, immer har damit!

Falls jemand die Nutzer hier tatsächlich nachzählen möchte, aufgepasst, es fehlen im Augenblick 15 Länder auf dem Chart. Ihre Werte sind zu gering, um sie sichtbar darstellen zu können, ohne den Chart überdimensional groß zu machen.  Vermutlich werden wir das demnächst mit einen Intervall-Filter lösen oder so…

Was haltet Ihr von dieser Darstellung?

Work-Life-Balance verbessert sich global – Deutschland hinkt hinterher

Regus hat seine Studie zur Work-Life-Balance aktualisiert: Zu Beginn dieses Jahres befragten sie 16.000 Arbeitnehmer in 80 Ländern nach deren Verhältnis zu Arbeit, Leben und Freizeit.

Im Kern mit folgenden Ergebnissen zur Work-Life-Balance:

  • Im Vergleich zu 2010 hat sich der errechnete Work-Life-Balance-Index nach Regus um 24% verbessert.
  • 61% der Befragten haben das Gefühl, dass sich Ihre Work-Life-Balance verbessert habe.
  • 74% der Arbeitnehmer geben an, heute mehr zu leisten als früher.
  • 69% der Arbeitnehmer geben an, Ihre Arbeit mehr zu genießen und 59% sind zufrieden mit dem Zeitanteil, den sie Freunden und Familie widmen können.
  • 41% der Studienteilnehmer berichten, dass Ihre Arbeitgeber sich bemühen, Pendeln und Fahrtzeiten zu reduzieren, etwa durch flexible Arbeitszeiten und Home-Office.
  • 63% übernahmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zusätzliche Aufgaben im Unternehmen, die ihnen im Nachhinein nicht mehr abgenommen wurden.
  • Bei den Ergebnissen wird deutlich: In kleineren Unternehmen ist die Work-Life-Balance tendenziell besser. Im Durchschnitt liegt der Index-Wert hier bei 130 Punkten, im Vergleich zu 109 Punkten bei Großunternehmen.

Soweit so gut. Spannend werden die Ergebnisse, wenn man sich die einzelnen Länder genauer anschaut. Da steht Deutschland nicht gut da:

  • Mit insgesamt 95 Punkten liegt Deutschland weit unter dem internationalen Durchschnitt.
  • 46% verbrachten sogar mehr Zeit bei der Arbeit als noch im Jahre 2010.

Weitere Details in der Vollversion der Studie – und auf der Infografik, die natürlich nicht fehlen darf! 🙂