[HTTP410] Personalsuche mit app.net

Vor einigen Woche habe ich das neue ambitionierte soziale Netzwerk app.net vorgestellt. Es ist ein kostenpflichtiges Netzwerk. Für das Geld wird Werbefreiheit und die bestmögliche User & Developer Experience in Aussicht gestellt. Auf großes Interesse der Leser ist das Thema hier im Blog leider nicht gestoßen. Auch bei uns intern herrschen unterschiedliche Meinungen darüber, ob das Projekt eine Zukunft hat. Who cares?! Mich interessieren der jetzige Stand und die praktischen Einsatzmöglichkeit nach einem Monat des Bestehens.

app.net wächst und ist dabei bei Techies, Nerds, Kreativen und Vordenkern aus aller Welt unheimlich beliebt. Das merkt man z.B. an der Wachstums-Geschwindigkeit des app.net App-Mikrokosmos, an dem immer stärker frequentierten globalen Stream und an der Entwicklung des Alexa-Ranks.

Welche zusätzlichen Argumente braucht denn bitte ein aufmerksamer und flexibler Recruiter von heute, um so eine Community einer schnellen “Recruitibilitäts-Analyse” zu unterziehen? Keine! Also los!

Schritt 1: Durchsuchbar oder nicht? Wenn ja, auf wie viele Profile habe ich Zugriff?

Ohne lange zu grübeln, nehme ich eine einfache Suchkette und versuche nach und nach, die offensichtlichen für soziale Netzwerke typischen Nicht-Profil-Seiten zu neutralisieren.

site:alpha.app.net AND -inurl:post AND -inurl:following AND -inurl:followers AND -inurl:hashtags AND -inurl:legal

app.net ist ein offenes Netzwerk, was der Personalsuche zugute kommt.

Ich komme bei diesem ersten Versuch auf 10.000+ zugängliche Profile. Das Netzwerk hat mindestens 20.000 Nutzer. Entweder ist meine Kette nicht 100% richtig oder Google hat noch nicht alle erfasst. Es ist im Grunde egal. app.net ist auf jeden Fall ein offenes Netzwerk und für die Personalsuche ist das eine gute Voraussetzung.

Schritt 2: Lässt sich app.net mit Goolge gut nach berufsrelevanten Stichworten und geographischen Angaben durchsuchen?

Zunächst ohne Ortsangabe einfach mal nach Developer suchen:

developer site:alpha.app.net AND -inurl:post AND -inurl:following AND -inurl:followers AND -inurl:hashtags AND -inurl:legal 

Ich erhalte knapp 2.000 Profile. Hier ein Beispiel:

Ein solches Developer-Kandidatenprofil kann die Personalsuche mit app.net zumBeispiel ergeben.

Jetzt nehme ich eine Ortsangabe dazu.

new york developer site:alpha.app.net AND -inurl:post AND -inurl:following AND -inurl:followers AND -inurl:hashtags AND -inurl:legal

Ich erhalte überschaubare 32 Ergebnisse, von denen nur ein Bruchteil wirklich zuverlässig ist. Zu selten wird der Wohnort bei app.net in der Profilbeschreibung erwähnt. Hilfreicher kann hier einen genauerer Blick auf die Erwähnungen von Orten, Firmen etc.  im Stream sein.

app.net lässt sich nur schwer nach Ortsangaben filtern.

Wer international sucht, kann bei app.net nach meinem ersten Eindruck den einen oder anderen Schatz recht einfach und schnell ausgraben. Doch wie sieht das für Deutschland aus?

Die Suche mithilfe von deutschen Ortsangaben dürfte aufgrund des letzten Tests eigentlich nicht funktionieren. Ich probier’s aber trotzdem in Kombination mit einer deutschen Berufsbezeichnung.

entwickler berlin site:alpha.app.net AND -inurl:post AND -inurl:following AND -inurl:followers AND -inurl:hashtags AND -inurl:legal

Erstaunlicherweise werden 14 Ergebnisse gefunden, von denen ein paar tatsächlich die Kombination aus Beruf “Entwickler” und Wohnort “Berlin” darstellen. Schauen wir uns den ersten an.

Die von app.net gelieferten Ergebnisse können überzeugen.

Das ist doch echt nicht schlecht für 15 Minuten Arbeit. Versucht doch mal zum Vergleich, aus Facebook einen iPhone-Developer rauszuholen.

Schritt 3: Google-Suchketten sind mir zu anstrengend. Gibt es einen anderen Weg, app.net nach Kandidaten zu durchsuchen?

Ein Blick in die Liste der verfügbaren app.net Apps führt über eine Suche nach Search-Apps zu der Anwendung “appnetizen”. Es handelt sich hierbei um eine universelle app.net-Suchmaschine für Posts und User. (Unsere Newsletter-Leser haben übrigens schon vor einigen Wochen einen Hinweis auf diese App bekommen.)

Die Suche läuft für meinen Geschmack etwas holprig. Einzelne Begriffe und exakte Phrasen funktionieren. Lose Kombinationen nicht wirklich. Wenn ich z.B. nach “Entwickler Berlin” suche, wird ein Profil, in dem vom “Entwickler PHP in Berlin” die Rede ist, nicht angezeigt. Vermutlich ist es das ein Fehler, der noch behoben wird.

Mit ein wenig Rumprobieren lassen sich auf jeden Fall recht fix interessante Ergebnisse erzielen. Für mich persönlich ist die Google-Suche allerdings besser.

app.net lässt sich auch mithilfe einer App anstelle von Suchketten durchforsten.

Ich hoffe, ich konnte mit dieser kleinen Analyse Euer Interesse für app.net doch noch wecken und gleichzeitig zeigen, wie schnell man mit ein paar logischen Schritten potentielle Recruiting-Quellen prüfen kann.

Ein weiterer wichtiger Gedanke ist, dass Recruiter von neuen Plattformen, Communities und Kanälen viel früher profitieren können als z.B. Marketer. Ihr müsst und dürft nicht so lange warten, bis ein Netzwerk so groß und bekannt wie Facebook oder Twitter wird, bevor ihr in Erwägung zieht, dort nach Kandidaten zu suchen. Ihr verliert unnötig Zeit und gebt einen Wettbewerbsvorteil ab. Ich sage nicht, dass man bei jedem neuen app.net in Hysterie ausbrechen muss. Eine halbe Stunde Zeit ist in einer kleinen Nutzen-Analyse allerdings immer gut angelegt. Auch eine 10.000 Nutzer starke Community kann sich als sehr hilfreich erweisen.

Wie viele der mitlesenden Personaler und Recruiter sich wohl nach meinen letzten beiden app.net-Vorstellungsartikeln tatsächlich auf eigene Faust mit dem Thema beschäftigt haben? Ich hab da so eine Vermutung.

whatchado: Ein Karriereportal stellt sieben Fragen

Ali Mahlodji ist Gründer des Video-Karriereportals whatchado und am 10. Oktober als Speaker zu Gast auf der Social Media Recruiting Conference in Hamburg. Das Konzept ist schnell erklärt: Menschen werden sieben identische Fragen über ihren Beruf und ihren Werdegang gestellt. Die wären:

  1. Was steht auf deiner Visitenkarte?
  2. Wie ist dein Werdegang?
  3. Worum geht es in deinem Beruf?
  4. Ginge dein Beruf auch ohne deinen Werdegang?
  5. Was ist das Coolste an deinem Beruf?
  6. Was ist die Einschränkung an deinem Beruf?
  7. Drei Ratschläge an dein 14-jähriges Ich?

So sehr sich die Fragen bei jedem Interview gleichen, so unterschiedlich sind die Antworten und die Menschen die sie geben. Im Ergebnis bekommt der Nutzer ein Portal, das zum einen der Berufsorientierung dient, zum anderen Unternehmen eine tolle Möglichkeit bietet, etwas für ihre Branchen- und Arbeitgebermarke zu tun. Ein Beispiel:

Spannende Kooperation: ffluid holt whatchado nun auch nach Deutschland und Jörns erste Amtshandlung war es, dem Gründer Ali selbst die sieben magischen Fragen zu stellen.

Mehr von Ali zu Storytelling mit Videos auf der #SMRC am 10. Oktober in Haburg: Jetzt buchen!

Pic: Stefan Baudy (CC BY 2.0)

[HTTP410] Welchen Klout-Score brauchst Du für welchen Job?

Kann ich Dir sagen: Wenn Du Gratisproben-Tester sein willst, dann sollte er etwa bei 70 liegen. Wenn nicht, dann brauchst Du keinen.

Über Klout hatte ich bereits vor fast einem Jahr etwas geschrieben. Damals war der Dienst aus datenschutztechnischen Gründen in der Schusslinie. Für mich kein Grund zur Kritik, aber der Sinn dieses Tools erschloss sich mir schon damals nicht so richtig:

“Zum einen ist es natürlich eine nette Spielerei, zu schauen, wie weit die Online-Reichweite im Vergleich zu frei gewählten Benchmarks liegt (“Oh, nur noch 10 Punkte bis Sascha Lobo”). Dort hört der persönliche Nutzen aber schon fast wieder auf. Etwas derart individuelles und dabei hochkomplexes wie “Einfluss” von einem Algorithmus errechnen zu lassen ist Blödsinn. Zumindest könnte es keine Maschine besser, als der Mensch mit ein paar Klicks in 10 Minuten.”

Ich habe damals meinen Account deaktiviert und ihn auch nicht weiter vermisst. Dann geschah es im April dieses Jahres, dass Sam Fiorella einen Job nicht bekam – angeblich wegen seines jämmerlichen Klout-Scores von 34. Seitdem geht das Virus um: Man “K+”st sich gegenseitig für sinnige Skills wie “Social Media” und versucht auf Teufel komm raus, seinen Score in die Höhe zu treiben. Und weil auch die Interakationen irgendwie mitgerechnet werden, braucht man auch noch ganz viele @-Mentions wie “@x: Sehe ich auch so.” – “@y: Danke für dein Feedback!”. Der Score muss auf mindenstens auf 60! Schließlich bekommt man sonst ja keinen Job mehr. Klar.

Ohne anwesend gewesen zu sein, behaupte ich: Sam Fiorella hat seinen Job nicht wegen seines niedrigen Scores nicht bekommen, sondern vielmehr deswegen, weil er nicht mal wusste wer oder was Klout war. Und dann helfen auch 15 Jahre Erfahrung wenig, wenn der Arbeitgeber nun mal jemanden möchte, der sich mit Social Networks und den dazugehörigen Tools auskennt. Für eine intenationale Führungsposition brauche es mindestens einen Klout-Score von 50, las ich vorgestern. Schön. Wenn ich mir die 50er in meinem Netzwerk ansehe, würde ich der Hälfte davon keinen Job geben. Schon alleine weil sie die ganze Zeit damit beschäftigt sind, ihren Wert durch genügend Aktivität oben halten. 😉 Im Ernst: Die 50 zu erreichen ist keine Kunst, eher simple Klick- bzw. Fleißarbeit.

Ich für meinen Teil bin davon überzeugt weiß, dass die meisten Recruiter bzw. Sourcer sich von derartigen Werten weder beeindrucken noch abschrecken lassen. Ich kenne einige Top-Leute mit miserablen Werten und viele Luftpumpen jenseits der 60 Punkte. Auf der Suche nach Messbarkeit im Web 2.0 ist Klout eine relativ wichtige Größe geworden. Irgendwas braucht man als Marketer ja. In Bezug auf Recruiting bzw. Jobsuche ist mein Tipp nach wie vor: Löschen.

Oder wie seht Ihr das?

Pic: CoreForce (CC BY 2.0)

ErWeiterbildung – unser neuer Versuch

Die Spezialisierung im Beruf ist in. Etwas richtig, richtig gut zu können und sich besser als alle anderen in einem Thema auszukennen, ist natürlich eine tolle und nützliche Sache. Viele von uns schlagen wohl diesen Weg nach dem Studium oder Ausbildung ein, um im Beruf vorwärts zu kommen. Auf dem Weg zum Spezialisten laufen wir allerdings Gefahr, unsere während der Schulzeit, Ausbildung und Studium gewonnene Vielseitigkeit nach und nach zu verlieren. Denn die ständige interdisziplinäre Wissensvermittlung  hört für die meisten von uns mit dem Abschluss auf.

Man könnte meinen, es liegt  irgendwo an jedem selbst, dies zu erkennen und für genügend Gehirn-Stimulation abseits der Arbeitstages-Routinen zu sorgen. Falls man der drohenden Einseitigkeit der Denkweise und Fähigkeiten überhaupt entgegen wirken möchte. Denn es ist, wenn man ehrlich ist, gar nicht so einfach. Es ist fast wie Arbeit. Und Arbeit nach der Arbeit wird für die meisten kein attraktives Lebensmodell sein.

Deshalb sehe ich hier die Unternehmen, in denen wir arbeiten und die inzwischen den Löwenanteil unseres Tages gestalten, in der Pflicht. Unternehmen müssen für unsere Weiterbildung sorgen, uns dazu motivieren.  Unter Weiterbildung verstehe ich dabei nicht ausschließlich die Aufrechterhaltung und Ausweitung des für den beruflichen Kernbereich erforderlichen Skills, sondern auch möglichst viele Einblicke in benachbarte oder sogar fremde Arbeits- und Wissensbereiche. Nennen wir es mal “ErWeiterbildung”.

Erweiterbildung heißt für mich z.B., dass der Programmierer Einblicke in die Arbeit des Marketings (der Geschäftsführung, der Projektmanager) erhält und umgekehrt. Oder wenn sich alle aufgezählten einfach mal ein wenig mit Design beschäftigen. Es muss nicht viel sein, allerdings auf kontinuierlicher Basis und ein ” Hey, es ist nicht mein Bereich, aber ich weiß wie es grundlegend funktioniert” ermöglichen. Wie in der Schule.

Ich glaube, ich brauche hier nicht wirklich zu erklären, warum das nicht nur für den Menschen selbst sondern auch für das Team und die Firma insgesamt sehr nützlich ist.  Je schlauer wir sind, desto besser für uns, desto besser für die Firma. Und auch wenn das vermutlich den meisten klar ist, lassen sich solche Vorhaben verdammt schwer in der Praxis umsetzen. Wie baut man denn eine funktionierende Schule im Rahmen eines Unternehmens auf?!

Mich interessiert dringend, ob dieses Thema auch bei Euch aktuell ist und welche (in der Praxis funktionierenden) Lösungsansätze es gibt. Wir bei der Wollmilchsau haben vor ein paar Tagen einen neuen Versuch gestartet.

Das Prinzip ist ganz einfach: Jeder hat ein mal pro Woche die Möglichkeit, vor allen anderen zu einem Thema seiner Wahl einen kurzen Vortrag zu halten. Das Thema kann aus seinem Bereich kommen oder völlig fremd sein.  Hauptsache interessant und gut vermittelt. Zum Vortrag gibt es eine Diskussion. Idealerweise wissen alle danach mehr als davor. Für einen Vortrag gibt es einen Stern für die Firmenreisekasse. Wenn wir 40 Sterne haben geht’s auf die nächste Workification-Reise.

Wird es diesmal funktionieren? Einen Stern haben wir schon 🙂 Wir machen das Thema hier öffentlich, um noch mehr zusätzlichen positiven Druck von außen zu haben. Also wünscht uns Glück, kommentiert und teilt bitte diesen Startschuss zu unserer “Mehr lernen statt abarbeiten”-Initiative. Danke!

Mittendrin statt nur dabei: Community-Management bei der DFS

Die Facebook-Page der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein tolles Beispiel für eine Karriere-Page, die ohne viel Schnickschnack eine große Fan-Gemeinde aufgebaut hat. Was läge also näher, als die DFS einmal zum Thema Community-Management sprechen zu lassen.

60.000 fröhliche Menschen, die La Ola bahnt sich ihren Weg durch die Reihen. Gänsehautstimmung. Die beste Atmosphäre im Fußballstadion ist geprägt von Fans, die Gesänge anstimmen, sich engagieren und somit ihrer Mannschaft Unterstützung zuteilwerden lassen. Damit kitzeln sie aus ihrem Team vielleicht die entscheidenden so genannten „paar Prozent mehr“ heraus. Fußballfans und Facebookfans lassen sich nicht unbedingt eins zu eins vergleichen – aber es bleiben Fans.

Fans sind laut Definition Menschen mit einer emotionalen bzw. leidenschaftlichen Beziehung. Man kann es nicht laut genug betonen: Menschen! Oft wird mit der Marketingbrille auf Karriere-Fanpages geschaut. Mittel und Wege werden diskutiert, wie man zu mehr Fans kommen kann. Gerne werden dann die neuesten Werbemöglichkeiten in den Vordergrund gestellt. Seiten müssen „fancy“ und mit hochwertigen Bildern, Videos, Tabs und weiteren Features versehen sein.

Mir fehlt oftmals die Fokussierung auf das Wesentliche – die Menschen. Wie unterhalte ich mit ihnen, wie spreche ich sie an, damit sie mit mir in Interaktion treten? Wann muss ich das tun, wie schnell muss ich reagieren und wie halte ich das Gespräch am Laufen? Wie kann ich am besten ihre Fragen beantworten oder ihren Input aufnehmen? Welche Möglichkeiten muss ich dafür schaffen? Das sind für mich die spannenden Fragen, die es in den Mittelpunkt zu rücken gilt. Am Ende des Tages ist das größte Feature einer Facebook-Karriereseite, dass ich Beziehungen zu Menschen aufbauen und aufrecht erhalten kann. Dass ich ihnen einen Mehrwert bieten kann indem ich mein Unternehmen erlebbar und fühlbar mache und zwar im Diskurs mit anderen. Ich kann es also vielseitig und individuell gestalten und dennoch komprimiert auf einer Seite darstellen. Ein Gefühl kann ich durch Bilder, Videos etc. schaffen, eine zwischenmenschliche Bindung baue ich aber erst auf, wenn ich als Unternehmen ein Gesicht zeige, mit Fans ins Gespräch finde und somit die persönliche Ebene herstelle.

Menschlichkeit steht jedem Arbeitgeber besser zu Gesicht als Hochglanzbilder. Facebook-Karriereseiten sind keine Spiegelung eines attraktiven (am Reißbrett entworfenem) Images, sie können noch viel mehr sein, nämlich Basis für einen Austausch und gemeinsames Gestalten. Hier können unzählige Facetten meines Unternehmens beleuchtet und herausgestellt werden. Ein Fundament für gemeinsame Werte, gemeinsames Denken und Handeln, aber auch für Streitgespräche und anschließendem Konsens. Abschließend nochmal kurz zurück zu den Fußballfans, um zu verdeutlichen, was ich meine. Was bringt mir das schönste Stadion, wenn es zwar gut besucht ist, aber keiner singt?

Geben Sie Ihren „Fans“ also vielmehr die Möglichkeit, in der ersten Reihe zu sein und Ihr Unternehmen hautnah zu erleben. Bauen Sie eine Community auf.

Florian SchrodtFlorian Schrodt war bei der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH zunächst in der Kommunikation tätig, inzwischen ist er dort als Referent im Personalmarketing mit Schwerpunkt Online. In dieser Funktion verantwortet er vor allem die Aktivitäten und die Weiterentwicklung der sozialen Netzwerke, die er als Teil des Social Media Teams aufgebaut hat. Als Referent, Redner und Blogger gibt er Einblicke in seine Erfahrungen, die er auf diesem Gebiet sammeln konnte. Bevor er zur DFS kam, hat er Politikwissenschaften studiert und als freier Journalist gearbeitet sowie ein Traineeship in einer PR-Agentur absolviert.

Mobile Recruiting von den Pionieren lernen (Livestream)

Das Potential von Mobile Recruiting können angesichts von aktuell 112 Mio Mobilfunkanschlüssen in Deutschland und einer Mobile Web Nutzerquote von 37% der Bevölkerung (55% der 14-29jährigen), sprich mehr als 30 Mio Bürgern nur noch intellektuell überforderte Innovationsbremser wie Manfred Spitzer in Frage stellen. Wichtig ist dagegen die Diskussion aller Fragen rund um das WIE. Und da könnt Ihr heute einiges von den Pionieren lernen, denn heute trifft sich die nordamerikanische Mobile Recruiting Community in Atlanta zum zweiten mobile Recruitingcamp. Dort werden sie sich über aktuelle Entwicklungen austauschen, in die Zukunft blicken, von Best Practices lernen, und diskutieren, welche Ansätze (Apps,mobilfähige Websites,SMS-Kampagnen, QR-Codes, Augmented Reality…) sich für wen lohnen.Los geht es um 8:00 Uhr East Coast Time, was 14:00 Uhr unserer Zeit entspricht. Und wir zeigen Euch hier natürlich den Livestream.

Wenn Ihr den Livestream zeitlich nicht schafft oder das Thema lieber live und mit Fokus auf den DACH-Raum diskutieren wollt, kommt am 10. Oktober zur Social Media Recruiting Conference hier bei uns in Hamburg, wo Mobile diesmal einer der Schwerpunkte ist, oder vereinbart einfach ein Austauschgespräch mit uns!

Ist die Zukunft Apple?

Heute Abend wird vermutlich das mit Spannung erwartete iPhone 5 von Apple vorgestellt. Ein guter Zeitpunkt, um sich kurz Gedanken über den Stand der Dinge und über die Aussichten auf dem Markt der mobilen Geräte zu machen. Seit der Einführung des ersten Smartphones (iPhones) in 2007 sind schon ein paar Jahre vergangen und wir haben eine unglaubliche Entwicklungsdynamik dieses Bereichs miterlebt. Dazu den Triumphzug von Apple und die nicht minder beeindruckende Aufholjagd von Android, vertreten von Größen wie Samsung und HTC.

Wie soll es weiter gehen? Gerade letzte Woche hatte ich dank der Mobiletech Conference in Frankfurt und der Developer Conference in Hamburg die Gelegenheit, etwas tiefer in das Thema einzutauchen und kam mit für mich recht spannenden Erkenntnissen zurück:

Im Schatten der beiden Rivalen, Apples iOS und Android, haben sich offenbar zwei neue Herausforderer aufgebaut und warten auf die Gunst der Stunde bzw. bereiten diese fleißig vor. Microsoft mit Windows Phone 8 und RIM mit dem angeblich völlig neue entwickelten Blackberry 10 System hatte ich vorletzte Woche noch nicht wirklich auf dem Schirm. Heute bin ich der Meinung, dass uns da tatsächlich sehr interessante Alternativen im mobilen Hard- und Softwarebereich erwarten.

Warum eigentlich?! Nun…

– Apple (iOS) ruht sich tendenziell auf den Errungenschaften der vergangenen Jahren aus. Apple verwaltet eigentlich nur noch und ich glaube nicht, dass wir heute mit dem iPhone 5 irgendeine bahnbrechende Überraschung erleben werden. Das Look & Feel vom iPhone werden gleich bleiben. Das riecht langsam nach Langeweile. Und das ist einfach Gift für Apple. Dazu macht es Apple durch die dogmatischen Geschlossenheit des Systems den (neuen) Entwicklern nach wie vor nicht gerade einfach, Apps fürs iPhone / iPad zu entwickeln. (Apple Geräte und eine spezielle Programmiersprache sind nötig).  Es kann sein, dass nach und nach immer mehr Nutzer und Entwickler die Lust an Apple verlieren.

– Android als mobiles Betriebssystem, das von mehreren Herstellern verwendet wird, kämpft nach wie vor mit einigen Kinderkrankheiten. Es muss auf einer unüberschaubaren Vielzahl von Geräten vernünftig laufen. Wenn man es genau nimmt, ist es aber noch nicht durchgehend der Fall. Aufgrund von Bugs nervt Android manchmal tierisch. Die Entwicklung von Apps für Android ist z.B. auch wegen der großen Zahl der zu unterstützenden Geräte auch nicht ganz einfach. Der große Einfluss von Google auf die Weiterentwicklung von Android ist nicht unkritisch. (Auch für Android-Apps wird übrigens eine spezielle Programmiersprache benötigt). Man könnte insgesamt sagen, dass sich Android selbst in Wege steht. Es gibt sogar radikale Meinungen, dass es Android in der heutigen Form bald nicht mehr geben wird.

– Windows Phone 8 und Blackberry 10 machten auf mich einen ausgereiften Eindruck und geben das Gefühl, dass sich in beiden Fällen wirklich ernsthaft Gedanken über den Nutzer und über die zu lösenden Probleme der anderen Systeme gemacht wurden. Auf der Seite der Entwickler versuchen Windows 8 und BB10 die Schwachstelle von iOS und Android zu treffen, in dem sie beide die native Entwicklung mit Webtechnologien ermöglichen. Vereinfacht gesagt, jeder Webdesigner kann Apps für BB10 und Windows 8 entwickeln. Und genau hier sehe ich den spannenden Vorteil gegenüber Apples (iOS) und Android.

Fazit

Der aktuelle Stand auf dem Markt erinnert mich irgendwie an die Zeit, als es noch nicht ganz klar war, welches Betriebssystem für Desktop-PCs sich wirklich langfristig durchsetzen wird und man sich in den Unternehmen möglichst vorausschauend entscheiden musste, worauf man setzen sollte. Es ist noch alles offen. Gelingt es Microsoft und RIM gute Geräte zu bringen und gleichzeitig, die Entwicklercommunity von sich zu überzeugen, wird er Mobile-Markt in zwei Jahren ganz anders aussehen. Im Augenblick sehe die beiden Mitstreiter zu meiner eigenen Überraschung auf einem guten Weg. Mal sehen, was ich heute Abend dazu sagen werde. Tatsache ist allerdings, das Microsoft schon ein mal Apple in einer ähnlichen Situation als Nachzügler weit überholen konnte.

Was meint Ihr? Könnt Ihr Euch vorstellen, dass Windows 8 Phones oder sogar Blackberries die iPhones und Androids in ein paar Jahren überholen werden?

Pic: 1956 – The Discovery- by Norman Rockwell (detail) cc.20 by x-ray dela one

[HTTP410] Welcher Fisch ist das? Facebook als kollaboratives Werkzeug

Im Januar 2011 brach der Ichthyologe (Fischkundler) Brian Sidlauskas zu einer Forschungsreise in die Cuyuni-Region von Guyana auf. Dort dokumentierte er mit seinem Team mehr als 5.000 Fische, von denen er einige, teilweise völlig unbekannte Exemplare als Forschungsprobe mit in die Heimat Oregon bringen wollte. Die strengen Ausfuhrrichtlinien Guyanas verlangten allerdings, jede Probe genau zu identifizieren und zu katalogisieren. Bei dem engen Zeitplan einer solchen Forschungsreise kaum zu schaffen. Sidlauskas lud kurzerhand Fotos der 114 kniffligsten Proben auf seiner Facebook-Page hoch und bat seine Freunde (dem Umstand entsprechend ebenfalls viele Fischverrückte) um Hilfe: Nach 24 Stunden waren fast alle seiner Proben bestimmt.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Ja, ein PR-Video aus Palo Alto. Dennoch ein schönes Beispiel dafür, wie Facebook als Kollaborationstool genutzt werden kann. Auch wenn hier viel oberflächliches Rauschen produziert wird, nirgendwo hat man so viele Kontakte handlungsfähig (!) an einem Ort digital vernetzt. Die Frage ist, was Du daraus machst.

[HTTP410] Superhelden-Empfehlungsprogramm

Normalerweise sind wir aus SEO-Gründen weder große Freunde von Recruiting-Microsites noch von in Ihrer Kreativität überbordenden Job-Titeln. Aber keine Regel ohne Ausnahme und auf die bin ich gestoßen. Gesucht wird ein Superheld (m/w) aka Senior Webentwickler und abgesehen von dem Eingangseinwand hat die Freiburger Webagentur Re-Lounge einfach alles richtig gemacht.

1) Sie haben eine übersichtliche, ansprechende Recruiting-Seite geschaffen.

2) Sie vermitteln alle wesentlichen Infos den zukünftigen Kollegen und zum Unternehmen in einem 98 Sekunden Video.

3) Mit einem Empfehlungsprogramm und der neuen Alternativwährung iPad werden Superheldenvermittler rekrutiert. Das Empfehlungsprogramm wird leicht verständlich erklärt.

4) Die Anforderungen werden aus dramaturgischen Gründen erst dann genannt und eingefordert, nachdem sie sich selbst beworben und sich das Interesse an Re-Lounge verdient haben.

Kennt Ihr weitere gute Recruiting-Seiten? Wir. wollen. mehr!

Recruiting Generation Y

Was erwartet die zukünftige Generation von ihren Arbeitgebern? Was ist dran an den Behauptungen die Generation Y unterscheide sich grundlegend von vorigen Generationen? Geht es hier nur im den Zugang zu Technik oder sind es wirklich nachweisbare Unterschiede in der Wertewelt und den Erwartungen der YouTube-Generation?

Was macht die Generation Y besonders?

Diese Fragen habe ich mir schon ganz zu Anfang meiner Karriere als Berater für Social Media Recruiting gestellt. Daraus erwuchs mein erstes professionelles Blogprojekt beginners-mind.de, wo ich gut 20 Vertreter der eben benannten Generation interviewt habe zu Ihren Erwartungen und Wünschen an ihre künftigen Arbeitsplätze. Es folgt ein “Best Of”-Zusammenschnitt zu der Frage “Wie sieht dein idealer Arbeitsplatz aus?”

[MA GDPR YouTube] Invalid video id. (Vielen Dank Christian (@crieger), David (@rahnaward) Kathrin, Taalke (@talinee) und Timo (@theuer) für eure Beiträge.)

Das Kernthema sei hier schon einmal kurz angerissen: Es geht darum den Wertewandel dieser Generation auf der einen Seite und die offensichtlichen Inkompatibilität der meisten Arbeitsplätzen von heute auf der anderen Seite zu vereinbaren. Die heutigen Bewerber interessieren sich immer mehr für die Gesichter hinter der Stellenbeschreibung. Fragen die auftauchen sind „Mit wem werde ich arbeiten?“, „Wie ist das Team drauf?“ und „Welche Stimmung herrscht an meinem zukünftigen Arbeitsplatz?“. Und der Kontakt zum Unternehmen soll möglichst schnell und direkt erfolgen. Über den Autor: Jörn Hendrik Ast ist Gründer des Beratungsunternehmens ffluid und Experte für Social Media Recruiting. Er verantwortet Workshops, coacht Unternehmen und hält Vorträge.Das Startup versteht sich als modernes und zukunftsweisendes Beratungsunternehmen und realisiert die Webentwicklung für Portale, Facebook-Aktivitäten, Social Media Monitoring und Recruiting sowie Personalmarketing 2.0.