[HTTP410] “Mädchen machen mehr” – Azubi-Marketing bei Airbus

Airbus ist eines der Flaggschiffe der Hamburger Industrie. 16.000 Mitarbeiter arbeiten im Airbuswerk Finkenwerder und machen Hamburg neben Toulouse und Seattle zu einem von drei führenden Luftfahrt-Standorten der Welt. Und da die Auftragsbücher derzeit prall gefüllt sind, muss sich auch der Branchenriese vorausschauend um seinen Fachkräftenachwuchs kümmern. Das bedeutet gerade in den technischen Berufen: Mädels ansprechen! Hierzu startete jüngst eine Werbeoffensive der Flugzeugbauer unter dem Titel: Mädchen machen mehr. Mit Plakaten an Bus- und U-Bahn-Haltestellen und einem eigenen Kinospot.

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Mädchen in technischen Berufen? Das passt super!!

Die Ansprache einer weiblichen Zielgruppe ist dabei weit mehr als das Erschließen einer neuen Quelle aus der Not heraus. Junge Frauen bringen besondere Qualitäten mit, die gerade ein Unternehmen wie Airbus besonders zu schätzen weiß: “Die Ausbilder stellen fest, dass Mädchen tendenziell gründlicher arbeiten, gerade im Flugzeugbau eine dringend benötigte Eigenschaft”, so Frank Müller, Standortpersonalleiter Hamburg. “Und auch beim theoretischen Arbeiten und in der Berufsschule wird besonderes Engagement gezeigt. Mindestens genauso wichtig sind aber die ausgeprägten sozialen Fähigkeiten im beruflichen Miteinander”. So ist Diversity bei Airbus auch kein Zwangsthema. “Wir haben zwar keine Frauenquote auf Vorstandsebene, aber wir führen sie hier faktisch im Bereich der Ausbildung ein”, so Müller. Azubi-Marketing bei Airbus

Azubi-Marketing bei Airbus

Das Betriebsklima und die Identifikation mit dem eigenen Unternehmen zeigt sich dann auch in ganz alltäglichen Situationen. So sind alle Darsteller des Kinospots Azubis und Mitarbeiter bei Airbus: “Als ich davon hörte, war ich zunächst skeptisch. Aber als ich das Resultat und das Engagement gesehen habe, war ich begeistert!”, sagt Müller. “Man merkt auch immer wieder: Wenn man die Leute fordert, sich eigene Gedanken zu machen, dann kommen tolle Ergebnisse zustande”. Und so hofft man bei Airbus darauf, dass die eigenen Azubis als Unternehmensbotschafter in ihrem eigenen Netzwerk aktiv werden. Es gibt sogar ein kleines “Azubis werben Azubis”-Programm, das eine erfolgreiche Rekrutierung einer Auszubildenden mit einem kleinen Geldbetrag von 100€ honoriert. Weiteres zur Ausbildung bei Airbus und der “Mädchen machen mehr”-Kampagne von Frank Müller im Kurzinterview:

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[HTTP410] Wie ein QR-Code und ein Smartphone Video Deine Bewerbung zum Sprechen bringen

Wie oft wünschen sich Bewerber, in dem Moment zum potentiellen Arbeitgeber sprechen zu können, wenn er oder sie den Lebenslauf liest. Mit einem Smartphone-Video und einem QR-Code könnt Ihr Euren Traum jetzt wahr machen:

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Und für diejenigen, die das jetzt gleich nachmachen wollen, so geht’s:

  1. Mach Dir einen YouTube-Kanal und lade das Video hoch
  2. Bitte jemanden, ein Video von Dir zu machen, während Du Dich Deinem potentiellen Arbeitgeber vorstellst (Smartphone-Kamera reicht)
  3. Druck ein Bild von Dir auf die Rückseite oder auf die letzte Seite des Lebenslauf-PDFs
  4. Schreibe Deinen Lebenslauf
  5. Verlinke das Video in einem QR-Code
  6. Spiel bei Photoshop solange mit Deinem Bild und dem Smartphone-Platzhalter rum, bis es so gut passt, wie im Video
  7. Schreibe eine kurze Anleitung in den Platzhalter
  8. Schick die Bewerbung raus und geh selbstbewusst in das Interview

Ideen durchsetzen?! So läufts bei uns


Wir hatten gerade eine Diskussion mit Jan zum Thema Veränderungen im Unternehmen. Entstanden aus einem spontanen morgendlichen Impuls, einen Bereich der Firma ganz ganz schnell viel viel besser zu machen – ausgeartet in einem Mini-Wirbelsturm und letztendlich in einer grundlegenden Erörterung unserer Entscheidungsfindungsabläufe.

Wie löst man am schnellsten/effektivsten eine Veränderung in seinem Team/Abteilung/Unternehmen aus, wenn man plötzlich eine gute Idee zu haben glaubt und fest davon überzeugt ist, dass sie möglichst schnell umgesetzt werden sollte?

Bei uns auf der atenta Brücke lassen sich häufig drei Strategien beobachten.

1. Die Atombomben-Taktik

Das läuft so. Ihr stürmt in das Büro des/der Betroffenen und lasst Eure Idee völlig unerwartet mitten im Raum explodieren. Die Explosionswelle begräbt alles bereits Vorhandene unter sich und versetzt die Umwelt in Panik. “Es ist alles Mist. Wir müssen alles anders machen. Wir werden alle sterben, wenn das ab morgen nicht so und so läuft. Schönreden bringt nichts. Wer nicht mit uns ist gegen uns. Seid ihr dabei oder seid ihr dabei?!”

Der Überraschungseffekt und die ausgelöste Panik setzen manchmal ungeahnte Denk- und Handlungskapazitäten frei. Erste Veränderung finden bereits innerhalb weniger Tage statt. Diese Taktik ist ein Kraftakt, kann aber zur einem schnellen Zufriedenheitsgefühl führen. Im schlimmsten Fall hat man jedoch alles zerstört, schlechtgeredet und nichts bewirkt.

2. Die Folter-Taktik (oder Inception-Taktik)

Es gabt früher eine, ich glaube chinesische, Folter, bei der stunden- oder sogar tagelang ein Wassertropfen in regelmäßigen Abständen auf die Stirn des Opfers aufschlug. Irgendwann gab man dann infolgedessen nach oder wurde verrückt.

Manchmal lassen sich auch Ideen und Verschläge auf eine ähnliche Art und Weise durchsetzen. Es ist wichtig drauf zu achten, ein bestimmtes Thema in regelmäßigen Abständen tröpfchenweise, fast unbemerkt, aufkommen zu lassen. Es eignen sich indirekte Fragen und Andeutungen, die mit dem Thema direkt auf den ersten Blick evtl. nichts zu tun haben: “Hm, sag mal, ich kann mich nicht erinnern, wie war denn das damals nochmal?”. Aber sie lösen bestimmte Denkprozesse an, die nach und nach genährt werden. Eines Tages wacht/en die zu überzeugende Person/Personen auf und halten Euren Vorschlag für den ihren. Wie in dem Film “Inception”.

Hier braucht man viel Ausdauer, Geduld und Routine. Probleme können bei hypnose-resistenten Zielpersonen entstehen. Im schlimmsten Fall resigniert man irgendwann selbst, wird apathisch oder sogar für eine Gegenidee empfindlich.  Schnelle Veränderung ist hierbei fast ausgeschlossen. Wenn, dann allerdings eine sehr nachhaltige.

3.  Die Bürokraten-Taktik

Wollt Ihr etwas ernsthaft verändern, dann schreibt es erstmal auf. Und zwar so, dass die anderen nachvollziehen können, was, warum und wieso. Formuliert Eure Idee aus und pflanzt die Botschaft zielgenau und unübersehbar in die Inbox der Zielpersonen. Durch das Schreiben hat eine spontane Idee eine Chance bereits vor dem Eintritt in fremde Gehirne zu reifen. Vielleicht wird sie dadurch auch verständlicher. Im Gegensatz zum gesprochenen Wort kann sie nicht so einfach übersehen oder ignoriert werden. Sie spricht den Ehrgeiz der Zielpersonen an. Sie fühlen sich gezwungen, darauf zu reagieren und zwar mindestens vergleichbar fundiert.

Es gibt weiterhin einen Beweis, dass Ihr etwas ausgedacht habt. Sollte Eure Idee umgesetzt werden und  funktionieren, könnt Ihr entspannt angeben. Sollte sie nicht umgesetzt werde und sich dies nachträglich als ein gewaltiger Fehler erweisen, könnt Ihr dagegen klugscheißen.

Die Bürokraten-Taktik ist nur auf den ersten Blick die friedlichste, denn sie übt durchaus latenten Druck aus.

Wir haben uns heute für die Zukunft auf einen Mix aus der Atombomben- und der Bürokraten-Taktik geeinigt. Ein Kampf mit schriftlicher Kampfansage so zusagen. Es kommt erst eine Mail und man weiss sofort es wird bald knallen. Man weiss aber worum es geht, ist vorbereitet und kanalisiert die Explosionswelle ausschließlich in die Erörterung, Verbesserung und Umsetzungsplanung der neuen Idee.

Was haltet Ihr für den besten Weg bzw. wie funktionierts bei Euch in der Firma, im Team usw.?

Pics:
1. The Official CTBTO PhotoStream cc2.0

2. Buerocracy Illustration by Harald Groven
3. El Bibliomata cc2.0