[HTTP410] Egal ob “Freund” oder Fremder – Deutsche vertrauen kaum in Markenkommentare

Die zweite umfassende Studie “Digital Life” des Marktforschungsinstituts TNS Infratest, welche die Einstellungen und Verhaltensweisen von 72.000 Internet-Usern aus 60 verschiedenen Ländern im Alter von 16-65 Jahren erhoben hat, kam zu etlichen interessanten Resultaten. Einige Kernergebnisse sind hier in einem Video zusammengefasst:

Desweiteren kam die Digital Life Studie zu folgenden Ergebnissen:

  • 90 % der deutschen Onliner nutzen das Web für die Produktrecherche mit steigender Relevanz von Social Media
  • mehr als zwei Drittel suchen im Web nach Informationen zu einem im Fernsehen beworbenen Produkt
  • gut ein Drittel hat bereits per Smartphone während des Shoppens im Ladengeschäft online recherchiert, jedoch nur 13 Prozent der Waren werden mobil eingekauft
  • 85 % der Konsumenten recherchieren auf der Webseite der Marke, wenn das Interesse schon geweckt ist
  • 86 % der Konsumenten recherchieren dann auch auf Seiten, auf denen Dritte über Produkte schreiben und diese bewerten, wie z.B. soziale Netzwerke, Blogs, Microblogs wie Twitter, Konsumentenvideos (YouTube) und natürlich Review- und Preisvergleichsseiten

Warum kommentieren Konsumenten konkret eine Marke?

Nicht jeder Internet-User ist auch ein aktiver Markenkommentator: Weltweit sind es im Schnitt 47% und in Deutschland 31%.  Für diese Gruppe spielen dann ganz unterschiedliche Gründe eine Rolle, um regelmäßig etwas mit Bezug zu bestimmten Marken zu schreiben. Am häufigsten werden Kommentare verfasst, um Tipps und Hilfestellungen rund um die Nutzung eines Produktes zu geben (Welt & Deutschland: 46%), gefolgt von dem Anliegen eine Marke zu “sharen” (Welt 31%; Deutschland 29%) und – weit abgeschlagen – der Absicht ein Lob zu formulieren (Welt 13%; Deutschland 15 %).  Immerhin, nach den vorliegenden Ergebnissen wird online mehr gelobt als getadelt (global: 10%; Deutschland 11%).

Wer “und wenn ja, wie viele” vertrauen den Markenkommentaren?

Besonders interessant finde ich die Statistiken der Studie zum Aspekt des Vertrauens in Bezug auf Markenkommetare. Insbesondere die jüngeren Altersgruppen setzen dabei ein hohes Maß an Vertrauen in die Empfehlungen von Freunden – interessanterweise aber fast genauso viel in die Empfehlungen von Personen, die sie nicht kennen. Je älter die Verbraucher werden, desto kritischer eingestellt sind sie gegenüber solchen Kommentaren – egal ob sie von ihren digitalen “Freunden” oder von einem Fremden auf der anderen Seite der Erde kommen.

Sehr spannend sind dabei auch die geographischen Unterschiede, die durch die “Digital-Life-Studie” belegt wurden. Hier jeweils Deutschland im Vergleich zu den Extrem- und Globalwerten:

Grafik: Vertrauen in die Kommentare von Freunden

Grafik: Vertrauen in die Kommentare von Fremden

Während in Deutschland im Schnitt nur 43% den Markenkommentaren ihrer “Freunde” trauen, sind es in Saudi Arabien ganze 87% – mehr als doppelt so viel. Der gleiche auffallende Unterschied besteht zwischen dem Vertrauen gegenüber den Kommentaren von Fremden – hier sind es 79% bei den saudi-arabischen Social-Networkern und 33% bei den deutschen.

Für diese Gegensätze können Gründe, wie z.B. die unterschiedlichen Mentalitäten oder die Angst einem viralen Marketingkonzept auf den Leim zu gehen (oder gar die Zensur wie in Saudi Arabien), eine Rolle spielen. Ich glaube es liegt u.a. daran, dass die Verbraucher in schnell wachsenden Märkten gegenüber Marken in sozialen Netzwerken viel offener eingestellt sind, als in den entwickelten wie z.B. in Deutschland,  wo sich nach Infratest auch 50% der Social Networker gestört fühlen, sobald Markenaktionen in sozialen Medien zu aufdringlich sind.

Was meint Ihr? Warum vertrauen wir nicht einmal unseren “Freunden” im Netz?

Der neue jobstriker: Die erste Facebook Jobbörsen-App mit flexiblem Design und Video-Integration

Update 21.03.2013

Der Informationen zum Produkt sind nicht mehr 100% aktuell. Bitte schaut Euch den aktuellsten Artikel zum Thema jobspreader an. Der neue jobspreader entstand aus der Zusammenlegung mehrerer Tools, wie Facebook-Jobbörse und Social Web Job-Multi-Posting Tool. Das Ergebnis ist eine umfassende Lösung für Social Media Recruiting und Pesronalmarketing. Hier schon Mal ein aktuelles jobspreader Produkt-Video:

 

Keine Lust auf hässliche Standard-Apps und Alibi-Lösungen zur Jobintegration auf Eurer Fanpage? Ab heute könnt Ihr Eure Facebook-Jobbörse voll in den Auftritt Eures Unternehmens integrieren. Jedes Unternehmen hat eine individuelle Lösung verdient! Der neue jobstriker ist die weltweit einzige Standard-Lösung mit anpassbaren Designs und der freien Integration von Multimedia-Elementen.  

Nach mehreren Monaten Entwicklungsarbeit freuen wir uns heute sehr, unseren treuen Kunden, unseren zukünftigen Kunden und allen, die sich für die Welt des Social Media Recruitings interessieren, unseren neuen jobstriker vorstellen zu können.

Die wichtigsten Neuerungen:

  • Anpassbare Design-Templates
  • Erstellung eigener Designs (gerne mit unserer Unterstützung)
  • Integration von Videos
  • Integration von weiteren Multimedia-Elementen
  • Job-Sharing in über 300 Netzwerken

und, und, und… und alles, wie immer, in unserem unschlagbar günstigen Preis inklusive.

Weitere Infos und erste Designbeispiele findet Ihr auf der neuen Produktpage oder direkt bei unserem Lieblings-Kundenberater, Jan Kirchner, unter der Nummer 040 530 293 82 / [email protected].
Für die ganz schnellen gibt’s bis zum 31.5.2012 10% Rabatt auf alle neu abgeschlossenen Lizenzen!

Unsere bestehenden Kunden profitieren selbstverständlich, wie immer, automatisch von allen Neuerungen und können auf unsere umfassende Unterstützung und Beratung bei der Erforschung der neuen Möglichkeiten zählen.

Leute, macht was draus! Es gibt keine bessere Lösung auf dem Markt. Oder kennt etwa jemand eine?

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Pic: Artur Coelho (CC BY-ND 2.5)

[HTTP410] Branchout hat keine Zukunft

BranchOut, die Facebook Karriere-Netzwerk App, erhielt vor einigen Tagen im Rahmen einer dritten Finanzierungsrunde 25 Mio. USD und kommt inzwischen auf insgesamt 49 Mio. USD Risiko-Kapital. Wow! Respekt! Gut gemacht! Ein ganz schöner Batzen, gerade in dem verhältnismäßig ruhigen Recruitingmarkt, der nun wahrlich nicht für abgefahrene Innovationen und überdurchschnittliche Investoren-Aktivität bekannt ist. Aber…

Wie Marcus Tandler bereits erwähnt hat, spekuliert man vermutlich darauf, eines Tages von Facebook übernommen zu werden. Auch LinkedIn kommt mir rein theoretisch als möglicher Käufer in den Sinn.

Branchout Critics
Branchout-Hater Kritiker

Doch für wirklich wahrscheinlich halte ich dieses Szenario nicht. BranchOut ist aus meiner Sicht ein schlechteres LinkedIn oder Xing, das auch noch 100% von Facebook abhängig ist. Die Nutzerbasis setzt sich zu 100% aus Facebook-Nutzern zusammen. Die Funktionalität ist von der Facebook API abhängig.  Der beachtliche Nutzer-Zuwachs ist eher dem unaufhörlichen Vollspammen der Facebook-Profile zu verdanken und nicht etwa irgendwelchen tatsächlich neuen Möglichkeiten, die den Kandidaten und Personalern geboten werden.

BranchOut steht für mich für eine mit dem Stempel “Social” versehene Umsetzung eines zum Aussterben verurteilten Konzepts einer geschlossenen Profil- und Jobdatenbank und das auch noch verschachtelt in einem anderen Netzwerk. Im wahrsten Sinne “alter Wein in neuen Schläuchen”. Wer’s kauft ist selber schuld.

Und wer’s nachahmt ist auch selber schuld. Da werden wir demnächst mit Sicherheit den einen oder anderen Versuch erleben, ein deutsches BranchOut aufzuziehen, mit dem Ziel, an ähnliche Investitionen zu kommen. Viel Erfolg! Facebook bzw. LinkedIn werden weder die eigene Nutzerbasis zurückkaufen noch in schlechtere Funktionalität und veraltete Kommunikationskonzepte investieren.

Das Recruiting und die Jobsuche von morgen werden auf offenen Systemen aufbauen. “Alles von Überall”.

Bsp: Egal, wo ich mich gerade im Netz befinde, ob bei Google oder Facebook oder sonst wo, gebe ich als Jobsuchender in das nächstbeste Suchfeld meinen Jobwunsch ein und lande über eine relevante und vollständige Ergebnisliste auf einer Unternehmens-Fanpage oder Unternehmens-Homepage mit dem passendsten Job-Angebot. Dort erhalte ich auch sofort alle nötigen Informationen über das Unternehmen, weitere Jobs, Bewertungen, Videos etc. und über meine Freunde, die mit dem Unternehmen verbunden sind als Arbeitnehmer oder einfach Fans der Marke. Mit einem Klick kann ich mich bewerben, meine Freunde ausfragen oder für den Job empfehlen. Um das alles zu tun, brauche ich mich nicht bei einem weiteren Dienst anzumelden.

In diesem Modell haben BranchOuts keine Zukunft. Wie seht Ihr das?

Corporate-Blog oder Facebook-Page?

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich gegen ein Corporate-Blog, zugunsten einer Facebook-Page – so die Beobachtungen zwei jüngerer Studien. Nun ist die Eintrittsbarriere bei Facebook zunächst sehr viel niedriger: Die eigene Page ist bereits mit wenigen Klicks erstellt, während es schon etwas länger dauert, bis man seinen ersten Blogartikel verfassen kann. Im Corporate-Umfeld ist es natürlich mit der einfachen Einrichtung der Systeme nicht getan, dazu kommen Grafikarbeiten und eine Menge Abstimmung innerhalb des Unternehmens. Aber warum geben Unternehmen auch bestehende Blogs auf? Wo liegen die Pros und Contras?

Pro Corporate-Blog:

Ein Blog ermöglicht es, Inhalte zu schaffen. Dort können längere Texte geschrieben und damit komplexere Geschichten erzählt werden. Diese Texte können mit den unterschiedlichsten Medien kombiniert werden: Von einfachen Bildern, über Videos und Präsentationen bis hin zu interaktiven Inhalten. Und all das mit einem technischen Grundverständnis und ein wenig Elan…

Contra Corporate-Blog:

…an dem die Idee allerdings in vielen Unternehmen schon scheitert. Wenige Arbeitsbereiche haben genug Zeit übrig, nun auch noch zu bloggen. Auch wenn WordPress und Co das Publizieren einfacher denn je machten, so ist ein Blogartikel per se aufwändiger als ein Facebook-Post. Ein Blog kostet Zeit: Nicht nur das Verfassen der Artikel, auch die Leser werden erst nach und nach auf die Page tröpfeln.

Pro Facebook-Page:

Die Hauptvorteile einer Facebook-Page liegen, grob zusammengefasst, in der Wachstumsdynamik einer aktiven Nutzerschaft. Durch das Like-Abosystem werden Kontakte schnell und effektiv gebunden. Jede Interaktion wird im Social Graph des Nutzers sichtbar. Zudem ist der Aufwand eines Posts überschaubar: Ein paar Minuten für maximale Aufmerksamkeit.

Contra Facebook-Page:

So einfach die Erstellung, so oberflächlich die Inhalte. Ein paar Sätze, dazu ein Bild oder ein Video. Wer in die Tiefe gehen will, muss zwangsläufig auf externe Inhalte verlinken. Und bei allem ist man der Plattform ausgeliefert: Technische und strukturelle Änderungen werden von Facebook bestimmt, der Nutzer kann nur reagieren.

Vor ein paar Jahren war das Unternehmen mit dem Blog noch auf der sicheren Seite. Eine kleine Erweiterung der eignen Website, auf der dem Nutzer (im Geiste einer neuen Offenheit) eine Kommentarfunktion geschenkt wurde. Und dem eigenen Mitarbeiter ein Tool, um Texte zu veröffentlichen, ohne zu zwei Tage zu warten, bis die knurrige IT diesen online gestellt hat. Heute ist es verständlich, dass auf die Frage “Social Media: ja oder nein?” Facebook eine sichere Antwort ist: Überschaubare Kosten, kalkulierbare Zeit und schnelle Ergebnisse überzeugen in jeder Chefetage. Ein Blog hingegen, scheint da schon fast ein etwas zu idealistisches Kunstprojekt zu sein – vorausgesetzt, es gibt überhaupt jemanden, der im Unternehmen Lust darauf hat.

Hier liegt der entscheidende Faktor: Ein Blog kann eine großartige Sache werden, solange der echte Wille besteht, eigene Inhalte zu schaffen – wem es aber in erster Linie um die Präsenz und Dialogmöglichkeiten geht, der ist mit einer Facebook-Page inzwischen vermutlich besser beraten. Was ich schade finde, da Unternehmenskommunikation so weiter zum schnellen Reproduzieren erzogen wird.

Work-Work-Balance: Unser Selbstversuch auf Mallorca

Nach dem das Home-Office schon in den Benefit-Listen vieler Unternehmen auftaucht, steckt das wirklich ortsunabhängige Arbeiten noch in den Kinderschuhen. Eine Woche an einem ganz anderen Ort arbeiten – mit dem ganzen Team: Geht das? Diese Frage wollten wir für uns beantworten und machten die Probe aufs Exempel. Wir packten unsere sieben Sachen und verzogen uns klammheimlich in eine kleine Finca auf Mallorca.

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Zugegeben, wir waren letzten Monat noch ein kleines Kernteam aus vier Personen. Heute, vier Wochen später sind wir schon zu sechst. Wäre ein solches Modell auch auf Eure Abteilung oder gar die ganze Firma übertragbar? Wo liegen eventuelle Hindernisse? Habt Ihr praktische Fragen zu Organisation, Kosten etc., wendet Euch gerne an uns!

Semantic Web: Konkrete Utopie oder nur heiße Luft?

MoinMoin, ich bin Kristian und seit Anfang April Trainee bei atenta. Vorher habe ich Geschichte, Philosophie und Soziologie studiert und gehöre wohl zu den letzten “Mohikanern”, die noch einen Magisterabschluss machen durften. Und jetzt der erste Artikel für die Wollmilchsau: Über was soll ich denn bloß etwas schreiben? Bei der Recherche stolperte ich über ein Thema, das zwar nicht ganz neu, aber immer noch brandaktuell ist: Die Entwicklung des Semantic Webs. Oh, wie wäre mir diese Neuerung des World Wide Webs beim Studium hilfreich gewesen, indem sie nützliche von unnützlichen Informationen getrennt und mir konkrete Antworten auf meine Fragen geliefert hätte. Doch worum geht es dabei eigentlich genau?

Man sucht eine Möglichkeit, die Informationen im Internet individuell und nach den Ansprüchen der Nutzer automatisch zusammenstellen zu lassen. Denn es reicht heute scheinbar nicht mehr aus, über Suchmaschinen nur Ergebnisse angezeigt zu bekommen, deren Relevanz durch die Anzahl der Querverweise und Keyworddichte ermittelt wurden – und die dann noch durch den persönlichen Filter (“was genau suche ich eigentlich”) bewertet und reduziert werden müssen, um an wirklich relevante Ergebnisse zu gelangen.

Die „konkrete Utopie“ (Ernst Bloch) des Semantic Webs ist es nun, dass die Suchmaschine bzw. der Computer genau weiß, was der jeweilige Nutzer wissen möchte. Ein erster Ansatz ist dabei, dass Inhalte durch Verschlagwortung mit sogenannten Ontologien für Maschinen lesbar, auswertbar und somit wieder verwendbar werden. Dadurch würde auch das Verknüpfen von Wissen aus verschiedensten Quellen erleichtert und es wäre z.B. wesentlich einfacher Mashups für bestimmte Kontexte zu erstellen.

Das World Wide Web Consortium (W3C), welches sich mit der Standardisierung von Techniken im Internet beschäftigt, hat inzwischen mehrere Basisoperationen wie die Ontologiesprachen RDF(S) und OWL entwickelt, um die in menschlicher Sprache formulierte Informationen im Internet mit einer klaren Beschreibung ihrer Bedeutung zu verknüpfen, damit sie auch von Computern „begriffen“ oder zumindest verwendet werden können. Im Klartext: Durch dieses “Begreifen” der Informationen wäre es zum Beispiel möglich, dass Suchmaschinen auf eine Frage nicht nur eine Ansammlung von Links bereitstellen, sondern eine präzise Antwort geben können.

In Unternehmen besteht die Herausforderung, eine große Menge von unterschiedlichsten Informationen zu strukturieren, zu filtern und miteinander in Beziehung zu bringen. Hier liegt das Potential des sogenannten “Web 3.0” in der Möglichkeit eines effizienten Wissensmanagements zur Bewältigung von komplexen, wissensbasierten Problemstellungen. Zudem könnte diese Technologie genutzt werden, um die interne und externe Kommunikation effizienter zu gestalten und so z.B. zu einer Verbesserung der Qualitätssicherung und des Kundenservices führen. Im privaten Bereich könnten die “semantischen Technologien” uns z.B. mit exakt personalisierten Kontextinformationen zum aktuellen Standort versorgen und so das Smartphone (und damit die Google Glasses) wirklich “smart” machen.

Auch wenn die Entwicklung des Semantic Webs nie dazu führen wird, dass Maschinen in irgendetwas wirklich eine Bedeutung sehen können, glaube ich, dass semantische Verknüpfungen in Zukunft beim Umgang mit nutzerbezogenen Informationen unumgänglich sein werden.

Was meint Ihr? Ist das Semantic Web ein geniales Unterfangen oder eine fixe Idee, an die sich irgendwann niemand mehr erinnert?

Pic: Chis P. Jobling (CC BY-SA 2.0)

Fabelhafte Persiflage: “Undercover Boss” bei neoParadise

Als vor einem Jahr die Doku-Soap “Undercover Boss” von RTL nach Deutschland geholt wurde, dachte ich doch tatsächlich, hier könnten Unternehmen mehr oder weniger geschickt etwas für die Arbeitgebermarke tun. Mag sein, dass ich etwas naiv war – vielleicht war ich einfach geblendet von den Möglichkeiten, die ein solches Format theoretisch bietet. Die erste Folge war nun nicht unerwartet schlecht, aber immerhin so langweilig, dass ich dem Format in den folgenden Monaten nicht mehr viel Beachtung schenkte. Dann wies mich Alex kürzlich auf das Niveau der aktuellen, dritten Staffel hin. … Wow! Man ist ja nach Schulermittlern und Geldeintreibern einiges gewohnt, aber das gleiche Konzept mit realen Firmen in ein “seriöses” Kleid zu zwängen, ergibt eine wahrlich absurde Stunde Fernsehen. Als wir dann im Team gemeinsam die Folge mit der DFH sahen, reifte der Entschluss, das Ganze einmal bei uns nachzustellen. Nun kam uns neoParadise zuvor – Gott sei Dank, denn sie haben es wirklich großartig gemacht!

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P.S.: Ich kann die Sendung neoParadise (jeden Donnertag, ab sofort 22:15 auf ZDFneo) sehr empfehlen. 😉 Pic: easement (CC BY 2.0)

[HTTP301] Facebook Timeline als Bewerbung

Keine Ahnung wieso, aber ich spiele seit heute morgen mit der Idee, dass sich die Facebook Timeline perfekt für die Erstellung einer zeitgemäßen Bewerbung eignet. Eine kurze Recherche zeigt, dass ich da sicher nicht der erste bin. Egal, meine eigene Vorstellung davon wurde halt gerade eben konkret. Darüber möchte ich mich kurz mit Euch austauschen.

Ich persönlich würde das so machen:

1. Auf jeden Fall eine separate Facebook Fanpage anlegen.

2. Relevante Daten zur Ausbildung und zum Werdegang auf der Timeline platzieren, mit Verlinkungen auf die entsprechenden Fanpages/oder Seiten

3. In den drei verfügbaren Reitern ein allgemeines Anschreiben und Zeugnisse bzw. Portfolio unterbringen (geht super einfach mit den den Tools von z.B. 247Grad oder Hike)

Fertig ist die moderne Bewerbung!

Eine interessante Idee wäre übrigens auch, die ehemaligen Kollegen und Vorgesetzten zu bitten, eine persönliches Statement als Kommentar unter den jeweiligen Station auf meiner Bewerbungs-Timeline zu hinterlassen. Eine Art lockere Referenz.

Im nächsten Schritt würde ich mir die Karrierepages der für mich interessanten Unternehmen zusammensuchen und die Facebook Teams per direkt Nachricht auf der Fanpage auf meine schöne Bewerbung aufmerksam machen.

Dass die Timeline mit einem Lebenslauf vergleichbar ist, wurde ja schon öfter gesagt. Aber je mehr ich drüber nachdenke, desto realistischer und sinnvoller erscheint mir der Einsatz in der Praxis.  Dem Bewerber bietet die Timeline ein schönes und flexibles Format, ohne Formatierungsprobleme. Dem Recruiter würde die Bearbeitung der Daten in dieser Form, aus meiner Sicht, einige Arbeit ersparen. Klar, ließe sich das alles auch mit einer einfachen Webseite umsetzen. Aber das hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Grund: fehlende Standards. Die Facebook Timeline löst aber dieses Problem.

Jetzt seit Ihr gefragt. Ich würde mich wirklich sehr über Eure Einschätzung freuen, ob Bewerber oder Personaler. Würdet Ihr Euch trauen, eine solche Bewerbung heute schon abzuschicken? Wie würdet Ihr als Personaler mit einer solchen Bewerbung umgehen? Vielleicht hat schon jemand von Euch sogar so eine Bewerbung gebastelt oder erhalten? Wir würden Eure Beispiele natürlich gerne veröffentlichen.

Facebook bei der Arbeit macht glücklich und produktiv

Laut einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Gartner verbieten 50% der Unternehmen die Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit. Das sich das angesichts der unzähligen Smartphones und Tablets praktisch nicht umsetzen lässt, soll uns jetzt nicht weiter interessieren. Interessant sind dagegen die Fakten, die das auf Gesundheitsvorsorge in Unternehmen spezialisierte Social Gaming Start-up Keas zusammengetragen hat, als sie der Frage nachgegangen sind, ob Facebook bei der Arbeit neben Ablenkung nicht auch positive Aspekte hat? Hat es, es macht Euch glücklich und kann die Produktivität steigern.

Personaler… warum meldet ihr euch nicht?

Bevor ich mein Praktikum bei atenta angefangen habe, hatte ich eine Phase in der meine Motivation auf einem Tiefpunkt lag. Ich musste im Rahmen eines Praxissemesters an meiner Uni einen Praktikumsplatz finden, was  sich jedoch nicht so einfach gestaltete wie gedacht. Ich hatte schon einen Praktikumsplatz in der Tasche, jedoch teilte mir der Verantwortliche 3 Wochen vor Praktikumsbeginn mit, dass sie sich doch für jemanden anderen entschieden haben. Ich war also im Verzug und musste den ganzen Bewerbungsprozess wieder von vorn beginnen, mit nur 3 Wochen Zeit!

Ich zweifelte etwas an meinen Fähigkeiten und meine Motivation lies auch zu wünschen übrig. Ich bekam erst einen Motivations-Boost, ihr werdet es nicht glauben, nachdem ich mir eine Folge von Spongebob angeguckt habe. Es hört sich vielleicht komisch an wie Spongebob dazu beitragen konnte meine Motivation anzuheben, aber es hat mich total fasziniert, dass sich der kleine Schwamm nie unterkriegen ließ. Egal was alle anderen in Bikini Bottom zu ihm gesagt haben, er war immer motiviert das zu tun was er wollte und war glücklich. Ich dachte mir wenn Spongebob das kann, dann kann ich das erst recht!

Ich fing also hoch motiviert an Bewerbungen zu schreiben und schickte insgesamt 30 Bewerbungen in 2 Tagen ab. Mein Höhenflug erlitt jedoch einen kleinen Dämpfer. Ich erhielt nicht so viele Rückmeldungen wie erhofft und bekam von den 30 Bewerbungen nur eine Handvoll Einladungen zu Bewerbungsgesprächen und ein paar Absagen. Der Rest hat sich gar nicht erst gemeldet. Ich hab mich sehr gewundert so wenig Rückmeldung zu bekommen und fing an, die Unternehmen die mir abgesagt haben oder sich nicht gemeldet haben, anzurufen. Leider konnte mir keiner genau sagen, warum es mit meiner Bewerbung nicht geklappt hat. Sie haben mich entweder abgewürgt, bombardierten mich mit auswendig gelernten Floskeln oder versprachen mir sich bald zu melden, was nur wenige taten. Nur ein Unternehmen hat sich dazu bereit erklärt mir Feedback zu geben und riet mir meine Bewerbung persönlicher zu gestalten.

Es scheint leider üblich zu sein, dass sich Unternehmen nicht melden. Ich verstehe zwar, dass es bei der Flut an Bewerbungen nicht immer möglich ist jedem gerecht zu werden, jedoch würde ich es mir wünschen Feedback zu meinen Bewerbungen zu bekommen, um mich zu verbessern. Es käme auch den Unternehmen zugute, wenn sie es täten. Auf lange Sicht könnten Unternehmen mit etwas Feedback, die Qualität der eingehenden Bewerbungen steigern und einen Nutzen daraus ziehen. Bis es soweit ist, rate ich bei Bewerbungen hartnäckig zu bleiben und immer offen für Änderungen zu sein. Man sollte sich seine Motivation nicht nehmen lassen und ein wenig so sein wie Spongebob: Gehe mit einem Lachen durch das Leben und  verfolge deine Ziele!

Würdet ihr es euch auch wünschen, dass Unternehmen einem mehr Feedback zu Bewerbungen geben?

Pic: Looking Glass (CC BY SA 2.0)