Gute Vorsätze für 2012? Wir verlosen einen 21jährigen Single Speyside Malt Whisky

Liebe Leser, vielen Dank für Eure rege Teilnahme hier und bei Facebook. random.org hat unter allen Kommentatorinnen und Kommentatoren den Gewinner ausgewählt. Es ist Timo Pelz mit dem Vorsatz, weniger Emoticons zu benutzen. Herzlichen Glühstrumpf, Timo! Du hast eine Mail. Einen schönen Abend Euch Allen und viel Glück beim nächsten Mal!

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Das neue Jahr steht vor der Tür und Ihr habt bestimmt eine Menge guter Vorsätze. Und jeder weiß: Gute Vorsätze dürfen nicht geheim gehalten werden, sonst ist der Druck nicht groß genug, diese auch einzuhalten! Wir wollen Euch also ein wenig unter die Arme greifen und bieten Euch die Gelegenheit, Eure guten Vorsätze hier in den Kommentaren der ganzen Welt mitzuteilen.

Unter allen Guten Vorsätzen verlosen wir diese Flasche Glenlivet 21 Years Archive, Single Speyside Malt, natürlich in der obligatorischen Holzkiste! Vielen Dank, Schottischer Whisky Shop!

Kenner der Materie können sich hier von der Qualität des edlen Tropfens überzeugen, allen anderen wird das Bild reichen! 😉

Also: Postet zur Teilnahme an der Verlosung bis zum 08.01.2012 Eure guten Vorsätze für das Jahr 2012 in die Kommentare. Das Los entscheidet. Rechtsweg ausgeschlossen!

pic: lju photo (CC BY 2.0)

[HTTP410] Muss Social Media Know-how wirklich intern aufgebaut werden?

Wir stellen uns ein paar essentielle Fragen zum Thema kann Social Media Know-how outsourced werden. Einer fragt, die beiden Anderen antworten.

Tobi fragt: Outsourcing liegt nach wie vor im Trend: Unter der Idee der Spezialisierung und Segmentierung werden zunehmend gerade komplexe Aufgaben aus den Unternehmen an professionelle Dienstleister vergeben. Geht es um Social Media heißt es aber: Mittelfristig muss entsprechendes Know-how im Betrieb etabliert werden. Seht Ihr das auch so? Was können Mitarbeiter leisten, was keine gute Agentur schafft?

Alex sagt: Social Media ist inzwischen keine Randerscheinung, sondern ein etablierter Kommunikationskanal, im Grunde so ähnlich wie TV, Radio oder Print. Genau wie bei diesen älteren Kommunikationskanälen muss auch im Fall von Social Media grundsätzlich differenziert  werden, welchem Zweck der Einsatz des Kanals dient. Ist das zwischenmenschliche Kommunikation, Wissensaufbau- oder -tausch, Produktmarketing, Kundensupport, Sourcing, Marktforschung, Personalmarketing oder eben auch Employer Branding? Je nach dem, was das nun werden soll, sind unterschiedliche Voraussetzungen und Fähigkeiten nötig, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen. Nicht immer findet man diese innerhalb des eigenen Unternehmens, obwohl es sicherlich schön wäre.

Die überwiegende Mehrheit der erfolgreichen Social Media Marketing Kampagnen entstehen nun mal mit Hilfe von externen Agenturen. OK, im Fall von z.B. Employer Branding könnte man natürlich argumentieren, dass eine Markendarstellung nur dann wirklich authentisch und erfolgreich sein kann, wenn die Stimmen wirklich von innen kommen. Aber wer sagt, dass man da mit einem gut durchdachten externen Konzept nicht nachhelfen kann?!  Und das dürfte eigentlich für ziemlich jedes Vorhaben gelten. Daher bin ich schon der Meinung, dass man im Fall von Social Media, genau wie im Fall von allen anderen Kanälen, alle möglichen Aufgaben ganz oder teilweise auf externe Helfer auslagern kann.

Was eine Agentur natürlich nicht schaffen kann, egal, ob es um eine Social Media- oder eine TV Marketing Kampagne geht, ist, den Wunsch der Mitarbeiter, das eigene Unternehmen auch außerhalb des offiziellen Arbeitsbereichs zu unterstützen, zu beeinflussen. Social Media nimmt hier allerdings unter allen anderen Kanälen schon eine Sonderrolle ein. Denn die Stimme des Einzelnen hat ein relativ gesehen sehr hohes Gewicht. Ein Unternehmen, das sich für sein Vorhaben einen guten externen Partner ausgesucht hat und auch noch die eigenen Mitarbeiter als Unterstützer gewinnen kann, hat aus meiner Sicht im Social Web die eindeutig besseren Karten.

Der Aufbau des internen Wissens sollte in erster Linie darauf abzielen, die Funktionsweise, die Dynamik, die Möglichkeiten, die Methoden, sowie Vor- und Nachteile von Social Media als Kommunikationskanal zu begreifen und zwar auf allen Unternehmensebenen.  Der Aufbau von praktischem Umsetzungswissen ist natürlich für kleinere Unternehmen vom besonderen Vorteil. Für größere ist es allerdings nur dann tatsächlich nötig, wenn ein Unternehmen nicht bereit ist einzusehen, dass externes Spezialistenwissen in Bereich Social Media genau soviel Wert ist, wie in anderen Bereichen der Kommunikation.

Meine Formel für 2012: (gute Social Media Agentur) + (glückliche Mitarbeiter, die mitziehen) + (zuständige Mitarbeiter, die die Agentur nicht zu sehr stören)  = 2012 wird ein gutes Jahr!

Jan sagt: Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Unternehmen intern zumindest ein grundsätzliches Verständnis von Social Media aufbauen müssen, wenn sie im Social Web langfristig Erfolg haben wollen. Das ist allein schon erforderlich, um zu erkennen, welche Möglichkeiten Social Media bietet und wie man sie sinnvoll für die eigenen Unternehmensziele einsetzen kann. Darüber hinaus braucht man das Wissen für interne Überzeugungsarbeit, um zu beurteilen wo das eigene Unternehmen Unterstützung braucht und natürlich um Vorschläge und Angebote von Agenturen vernünftig beurteilen zu können ;-).

Um etwas konkreter zu werden, möchte ich mit Blick auf die Frage drei Bereiche unterscheiden:

Technische Umsetzung:

Fast alle Social Media Plattformen haben zu Beginn eine technische Komponente, die quasi die erste Hürde auf dem Weg ins Social Web bildet. Es müssen z.B. Accounts eingerichtet, Apps programmiert, Blogs aufgesetzt und Designs erstellt werden. Hier ist eine Agentur unbedingt sinnvoll, da das nötige Know-how viel zu speziell ist und zu selten gebraucht wird, als das der interne Aubau wirtschaftlich lohnt.

Kampagnen:

Ähnliches gilt aus meine Sicht für Kampagnen zur Bekanntmachung von Social Media Angeboten wie z.B. Gewinnspiele, Wettbewerbe oder Ads. Zum einen, weil auch hier häufig technische oder gestalterische Arbeiten zu erledigen sind, und zum anderen weil man hier bei fehlender Erfahrung viel Geld verbrennen kann.

Kommunikation & Content:

Hier erscheint mir der Aufbau internen Social Media Know-how als wichtig und sinnvoll. Zumindest wenn das Ziel des Social Media Engagements darin besteht, das eigene Unternehmen transparent darzustellen und authentisch zu kommunizieren, wie es z.B. beim Employer Branding der Fall ist, sind Mitarbeiter aufgrund ihres internen Blickes als Unternehmensbotschafter unverzichtbar. Denn den kann eine Agentur nicht mitbringen.

Sinnvoll ist Outsourcing, wenn es um die Zulieferung von Content und themenorientierten Beiträgen geht, die einem Social Media Angebot ein bestimmtes fachliches Profil verleihen und keine tiefere Kenntnis des Unternehmens selbst erfordern (z.B. Branchen- und Karrierenews). Zum einen weil so interne Resourcen geschont werden und zum anderen weil ein spezialisier Dienstleister hier in der Abwicklung effizienter arbeitet. Darüber hinaus kann ich mir Outsourcing auch im Kundenservice und im technischen Support via Social Media sehr gut vorstellen.

Fazit: Unternehmen sollten unbedingt Social Media Know-how aufbauen, sich aber immer dann Unterstützung von Agenturen holen, wenn sich dadurch Effizienzgewinne erzielen lassen.

Gute Slides aus 2011 (2): Don’t be rich, Live rich

Es gab viele gute Präsentationen im Jahr 2011. Wir wollen Euch drei kleine Slideshare-Schätze vorstellen, die uns bewegt haben – aber noch nicht im Blog oder sonst irgendwo geteilt wurden.

Catherine und Ine von nomadz.nu waren unterwegs. Mit (relativ) wenig Geld lebten sie wie die Könige. Hier stellen sie ihre Reise vor und erzählen, wie sie das geschafft haben!. Viel Spaß beim träumen planen!

 

Pic: kevin dooley (CC BY 2.0)

 

Ein Kaminfeuer für die Feiertage: Frohes Fest!

Ein aufregendes Jahr liegt hinter uns – etwas Erholung haben wir uns alle verdient. Damit auch die Bildschirmarbeiter ein wenig entspannen können, haben wir hier für Euch zwei Stunden Kaminfeuer. Macht es Euch gemütlich und sammelt Kräfte für 2012! Frohe Weihnachten, schöne Feiertage und einen Guten Rutsch ins neue Jahr!

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Pic: jonsson (CC BY 2.0)

Gute Slides aus 2011 (1): The 10 Mistakes I’ve made…so you don’t have to

Es gab viele gute Präsentationen im Jahr 2011. Wir wollen Euch drei kleine Slideshare-Schätze vorstellen, die uns bewegt haben – aber noch nicht im Blog oder sonst irgendwo geteilt wurden.

Tara Hunt, u.a. Gründerin von buyosphere und Betreiberin des Blogs Horsepigcow (namentliche Ähnlichkeiten zur Wollmilchsau rein zufällig) hat für uns zehn Fehler gemacht, die wir nun nicht mehr selbst tun müssen. Danke dafür!

Pic: andeecollard 8CC BY-SA 2.0)

[HTTP410] Eignet sich Social Media auch für Firmen, die mit einer negativen Online-Reputation starten?

In der Zeit der Besinnung stellen wir uns ein paar essentielle Fragen. Einer fragt, die beiden Anderen antworten. Jan macht den Start.

Jan fragt kurz und knapp: Eignet sich Social Media auch für Firmen, die mit einer negativen Online-Reputation starten? Wenn ja, wie könnte eine Strategie aussehen?

Alex sagt: Klar eignet sich Social Media auch für die Firmen, deren Weste an einigen Stellen schwarze Flecken aufweist, oder vielleicht sogar ganz schwarz ist. Wichtig ist die Wahrnehmung des Problems, die Einsicht und der Wille zur Besserung. Behandelt ein Unternehmen seine Mitarbeiter schlecht, hat es wenig Sinn, öffentlich zu versuchen, die Welt vom Gegenteil zu überzeugen. Möchte man sich dagegen bessern und die Öffentlichkeit quasi als Beobachter, unter Umständen Dialogpartner, miteinbeziehen, könnte das schon eher funktionieren.”Leute, wir haben’s kapiert. Es wird jetzt alles besser. Natürlich Schritt für Schritt. Schaut zu, wie aus uns eine hübsche Blume wird” 🙂

Auf jeden Fall sollte der Auftritt eines eines solchen Unternehmens gut überlegt sein, inklusive der Bereitschaft auf anfänglich evtl. überzogene Kritik einzugehen, ohne zusätzlichen Schaden anzurichten. Lügen und Täuschen in jeglichen Form scheint für vorbelastete wie für unvorbelastete Unternehmen keine gute Strategie im Social Web zu sein.

Tobi sagt: Natürlich. Deutlicher gesagt: Gerade Unternehmen mit einer schlechten Online-Reputation sollten sich bemühen, ins Social Web zu gehen. Wenn ich bereits negativ diskutiert werde, besteht ja ein erheblicher Handlungszwang. Zumindest, sofern mir die öffentliche Meinung nicht egal ist – und die unterscheidet sich heute nicht mehr groß zwischen on- und offline. Eine konkrete Strategie lässt sich klar umreißen: Stimmen sammeln (Monitoring), auswerten (Analyse) und dann in die individuelle Kommunikation gehen.

Erfolg und Wirkungsweise dieser Strategie hängt natürlich stark davon ab, worauf sich der schlechte Ruf gründet und ob er nicht auch seine Berechtigung hat. Das Unternehmen muss in seiner Kommunikation dann aufklären, deeskalieren oder gar den Weg der Entschuldigung gehen. Und dazu bedarf es grundlegender Bereitschaft innerhalb der Betriebsleitung. Nun ist es ja so, dass die meisten Unternehmen mit schlechter Online-Reputation diese nicht völlig grundlos gesammelt haben. Und die Ursache darin liegt wiederum oft in einer gewissen Ignoranz gegenüber den Wünschen der Kunden, den Partnern oder der Öffentlichkeit. In diesem Prozess entsteht Reibung, die aber oft einen sehr viel reineren Kern zum Vorschein bringt, als es für möglich gehalten wurde.

Pic: HHA 124L (CC BY 2.0)

Warum Kreativität nicht gefordert werden kann – und was hilft, gute Ideen zu finden

Jeder, der in einer Kreativbranche arbeitet kennt den Druck, kreativ sein zu müssen – und zwar bitteschön asap! Und ich denke da nicht nur an die Designer, Werber oder anderes mehr oder weniger gestaltendes Volk: in vielen anderen Berufen und Geschäftszweigen sind neue Lösungen für neue (und alte) Probleme gefordert. Auf diese Lösungen zu warten ist dabei ähnlich sinnvoll, wie das Warten auf Kreativität.

Kreativität entsteht dort, wo Platz für neue Möglichkeiten gegeben ist. Wer sich in diesen “Möglichkeitsräumen” bewegt und arbeitet, der erlebt unter bestimmten Umständen kreative Momente. Momente. die zu neuen, praktikablen oder durchdachten Lösungen führen – völlig gleich von welcher Branche wir reden. Peter Kruse hat einige wichtige Faktoren erläutert, die dem Schaffen dieses Raumes vorangehen.

Peter Kruse zu Kreativität

29 Wege kreativ zu bleiben

Nun ist der kreativ Geforderte allerdings oft alleine mit dem Problem, sich diese Möglichkeitsräume zu erschaffen. Das japanische Motion-Design Studio TO-FU hat 29 schöne Wege gesammelt, die einem dabei helfen.

Einer meiner Lieblingspunkte: “Listen to new music”: Wenig regt zu derart neuen Gedanken an und ist dabei so einfach, günstig und praktikabel wie das Hören neuer, anderer Musik.

Um mit einem Zitat von Don Draper zu schließen: 😉

“You came here because we do this better than you – and part of that is letting our Creatives be unproductive until they are.”

Pic: opensourceway (CC BY-SA 2.0)

[HTTP301] Neurowissenschaften und Marketing: Facebook ist effektiver Werbeträger

Facebook hat eine Studie in Auftrag gegeben, die Facebook als ideale Werbeplattform ausweist. Nicht überraschend. 😉 Aber nichts desto trotz ist die Studie nicht uninteressant – insbesondere was die Qualität zukünftiger Konsumentenstudien angeht.

Exkurs: Neuromarketing

Hirnforschung liegt groß im Trend und sämtliche populärwissenschaftlichen Magazine haben die Neuro-Sciences mit ins Portfolio genommen. Da wird erklärt, warum wir lügen, uns verlieben und der freie Wille ja eh nur eine Illusion sei. Diese Annahmen beruhen größtenteils auf im Gehirn gemessenen Aktivitätsmustern und der Interpretation derer anhand externer Reize.

Doch die daraus resultierenden Schlüsse sind in Fachkreisen nicht unumstritten: Es lässt sich heute zwar schon sehr gut erkennen, dass und wo etwas passiert – was dort allerdings genau passiert, darüber lässt sich in der Neurowissenschaft noch sehr wenig aussagen.

Aber Geld verdienen lässt sich damit allemal. Die vermeintliche Entschlüsselung des menschlichen Willens ist natürlich eine Goldgrube für Marktforschung und Analysten. Nicht ohne Grund hat Nielsen eine eigene Neuro-Abteilung ins Leben gerufen: NeuroFocus hat sich die Stichworte “Neuromarketing” und “Neuroscientific Consumer Testing” auf die Fahnen geschrieben und auch diese Facebook-Studie durchgeführt.

Neurological Engagement on Premium Websites

Die Untersuchung vergleicht in zwei Studien die kognitiven Reaktionen der Nutzer beim Konsum von drei Premium-Webseiten: Facebook, Yahoo (die News-Startseite) und New York Times. Facebook nimmt im Bereich des emotionalen Engagements die Spitzenposition ein, im Bereich Aufmerksamkeit und dem Grad der Einprägsamkeit steht es mit der New York Times auf einer Stufe.

Die Nutzer ordnen Botschaften auf den unterschiedlichen Plattformen wiederum unterschiedlich ein. So wird eine Botschaft, die über Facebook empfangen wird, tendenziell eher als “Connecting” empfunden, weniger als “Advice” – dieser Impuls wird eher auf Yahoo und der NYT ausgelöst.

In einer zweiten Phase wurde den Nutzern eine Werbung in verschiedenen Umfeldern präsentiert. Das Ergebnis: Facebook erreicht hohe Werte in emotionaler Teilhabe und Aufmerksamkeit und damit den Spitzenplatz in der Gesamteffektivität.

 Dr. A. K. Pradeep, CEO von NeuroFocus zur Studie:

“The ability to understand consumers’ subconscious responses to premium web sites brings new understanding on how people engage with online and social media sites.”

Ich bin skeptisch, obwohl ich herkömmliche Studien ebenfalls oft anzweifle, weil ich glaube, dass die Befragten oft nicht genau/bewusst antworten. Was meint Ihr: Welche Rolle werden Neurowissenschaften zukünftig in Marktforschung und Marketing spielen?

Im Team zum Erfolg: Social Media bei SNT

Wir schauen ja gerne, wie Unternehmen ihre Social Media-Aktivitäten in der täglichen Praxis organisieren. Letzte Woche hatten wir einen Blick auf Tchibo geworfen, heute sind wir zu Gast beim Kommunikationsdienstleister SNT, von denen wir im April schon einmal berichtet haben: Damals hatte SNT die ersten 42 Mitarbeiter direkt über ihre Facebook-Page einstellen können. Leo Staub-Marx und Robert Reichardt gestalten und betreuen diesen Web 2.0-Auftritt und holen dafür auch alle Mitarbeiter ins Boot. Das Ergebnis ist eine Facebook-Page, die nicht nur zur Außenkommunikatioin eingesetzt wird – sie ist auch ein Portal für den standortübergreifenden Austausch des gesamten SNT-Teams.

Die SNT AG ist ein Service-Dienstleister – mit welchen Aufgaben betrauen Sie die Branchen für die Sie aktiv sind?

LSM: Wir sind einer der größten Kommunikationsdienstleister in Deutschland und gehören zu den Top 3 in der Branche. Banken, Versicherungen, Ministerien, Fernsehsender, Mobilfunkunternehmen, Energieversorger, u.v.m. vertrauen uns die Kommunikation mit Ihren Kunden an. Haupteingangskanal ist das Telefon, wobei wir Anliegen auch per Post, Fax, Chat oder E-Mail beantworten. Ziel unserer Dienstletung für unsere Auftraggeber ist es, dem Kunden möglichst beim ersten Kontakt sein Anliegen fallabschließend zu beantworten.

Sie betreiben eine erfolgreiche Facebook-Page. Von der Zielsetzung, über die Umsetzung bis zur Realisierung – wie war der Weg zum ersten Post auf der Facebook-Page?

LSM: Wir standen vor der Herausforderung unser Bewerbermanagement, unser Karriereportal und unseren Außenauftritt als Arbeitgeber, Stichwort „Employer Branding“ neu zu gestalten. Zunächst haben wir eine umfangreiche Analyse, auch unserer Fehler, vorgenommen. Bei der Analyse stellten wir unter anderem fest, dass es im Netz und in Foren schon sehr viele Inormationen über uns gab. Da wir als Arbeitgebermarke nach außen offen und transparent sein wollten, bot sich Facebook als Social Media Plattform an. Zielsetzung für uns war und ist, SNT als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren. Mit den entsprechenden Kooperationspartnern, unter anderem atenta, bereiteten wir den Start vor und landeten am 5.3.2010 den ersten Post.

Wer ist für die Inhalte und die Moderation verantwortlich? Und wie gestaltet sich das in der Praxis?

RR: Für die Inhalte und die Moderation ist das Social Media Team verantwortlich, welches sich mittlerweile aus Teamleitern, Direktoren und Personalern zusammensetzt. Neben meiner operativen Teamleiterrolle nutze ich schon seit langem begeistert die Social Media Kanäle Facebook und Twitter und habe als Power User vom ersten Tag an die Social Media Strategie und –Aktivitäten von SNT unterstützt und gepusht. Bereits nach wenigen Tagen wurde ich von der Personalabteilung angesprochen mit der Bitte, Teil des  SNT Social Media Team zu werden, das zu Beginn nur aus der Personalleitung und einem  Referenten für Personalmarketing bestand. Binnen kurzer Zeit erhielt ich sämtliche Administratorenrechte für die Social Media Zugänge der SNT. Für „SNTlive“, den SNT Twitter Account, wurde ich bereits nach kurzer Zeit alleiniger verantwortlicher Administrator und habe diesen Kommunikations- und Kontaktkanal zu einer beachtlichen Ausbaustufe (knapp 450 Follower) weiterentwickelt. Das Ganze geht nur mit Begeisterung für das gesamte Thema und für die SNT.

Nun ist die Page keine reine Rekrutierungs-Seite. Wie schaffen Sie es, sowohl den Mitarbeitern ein Portal zu bieten, als auch Bewerbern die nötigen Informationen bereit zu stellen?

LSM: Diese Frage haben wir uns zu Beginn auch gestellt und sind von der Realität positiv überrascht worden. Natürlich machen unsere Rekrutierer auch Werbung für Bewerbertage, Schnuppertage, Messen, Stände, aber nicht nur. SNT´ler sind an Ihrem Unternehmen interessiert und beteiligen sich. Es gibt so viele Themen, über die das Social Media Team und immer mehr „Fans“ berichten. Gesundheitsmanagement, Weiterbildungskatalog, Ausbildung, Feiern, Teamevents, Nachwuchsförderung, Karrierethemen, allgemeine Themen, Glückwünsche zum Firmenjubiläum, Soziales Engagement, Spendenaktionen u.v. mehr. Das sind so viele spannende Themen, auf die ein Einzelner niemals käme. Und so vielfältig und schnell könnten wir sonst als Unternehmen gar nicht sein. Ein Zeichen für die Stärke, Schnelligkeit und Aktualität des Mediums und das Engagement der Fangemeinde. Die wächst übrigens ständig weiter und derzeit sind es schon mehr als 1.755.

Die SNT Page zeichnet sich durch ein hohes Engagement der Mitarbeiter aus. Nicht nur dass Ihre Beiträge viele Reaktionen bekommen, die Mitarbeiter posten oft und gerne eigene Beiträge auf der Wall. Wie haben Sie das erreicht?

RR: Unser Engagement in den sozialen Medien hat nicht nur dazu beigetragen, dass wir  erfolgreich unseren Bewerberbedarf gedeckt haben. Unseren Bewerbereingang konnten wir damit beispielsweise deutlich steigern. Wir haben darüber hinaus auch Kommunikationsprozesse bei SNT verändert. Anfänglich wurden die Social Media Aktivitäten intern zwar mit Neugierde, aber auch mit Skepsis und durchaus auch als „unwichtig“ eingestuft. Es bedurfte einiger Anstrengungen des Social Media Teams, um intern nicht nur die Mitarbeiter an der Basis, sondern auch nach und nach Führungskräfte, Betriebsräte und wichtige Schlüsselpersonen z.B. in den Fachabteilungen Vertrieb, Wissensmanagement und Kommunikation davon zu überzeugen, was sich durch Social Media alles verändert  beziehungsweise verändern lässt.

Dass durchaus auch kritische Beiträge auf unserer Facebookseite zu finden sind, gehört zum Wesen von Social Media. Wir haben bislang ohne Eskalationen und Beschwerden diverse kritische Diskussionen auf den Fanpages geführt. Diese Offenheit zahlt sich aus – nach innen, weil die Mitarbeiter den konstruktiven und offenen Dialog schätzen, und nach außen, weil eine offene, transparente Auseinandersetzung mit möglichen Kritikpunkten als eine sehr positive Unternehmenskultur wahrgenommen wird. Eine Social Media Guideline, hilft, entsprechende „Leitplanken“ zu setzen.

Mittlerweile weisen wir in den Begrüßungsmappen für neue Mitarbeiter auf die Präsenz von SNT auf Facebook & Co. aktiv hin. Seit einigen Monaten bietet SNT darüber hinaus auch für Auftraggeber die Betreuung von Facebookseiten im Rahmen des Kundenservice-Angebots an. Die Social Media Aktivitäten haben mittlerweile einen festen Platz im Kommunikationsmix des Unternehmens eingenommen. Das ist nicht selbstverständlich und konnte nur deshalb funktionieren, weil der CEO des Unternehmens die Gestaltungsräume für das Social Media Team geöffnet hat und er davon überzeugt war, dass mit einer hohen  Transparenz von SNT im Social Web vor allem Chancen liegen!

Sie bieten auch gezielte Schulungen für die Angestellten. Wie läuft das ab? Welche Inhalte werden dort vermittelt?

RR: Die Social Media-Aktivitäten sollten jedoch nicht nur nach außen, sondern  auch nach innen wirken, so dass wir gezielt auch um Fans und Follower im  Mitarbeiterstamm geworben haben. Es  hatte sich wie ein Lauffeuer  herumgesprochen, dass SNT im Social Web für die Rekrutierung aktiv ist.  Zahlreiche SNT Mitarbeiter hatten sich binnen kurzer Zeit der SNT Facebook Seite angeschlossen, waren aber nicht geschult oder unsicher, welche „Do‘s  und Dont‘s“ es gibt. Deshalb wurde die Idee geboren, an den SNT Standorten,  „Workshops“ zum Thema Social Media, anzubieten. Seit einer erfolgreichen  Pilotveranstaltung führe ich für „meine“ Standorte Neubrandenburg und  Greifswald sowie aber auch unterstützend in Essen und Potsdam, regelmäßig  Social Media Workshops durch, die eine Mischung aus Live Demonstration  und Background Informationen zu den modernen sozialen Medien sind. Die  Workshops werden durch die Personalabteilung und darüber hinaus über  Facebook, Twitter und somit über das Internet aktiv beworben.

Sie sind nun schon eineinhalb Jahre auf Facebook. Ziehen Sie ein kurzes Resumee?

LSM: Für SNT hat sich der Schritt gelohnt und bewährt. Viele Informationen, Tipps und Meinungen, die wir sonst nie bekommen hätten, erreichen uns und unsere Kollegen aktuell und schnell. Im Rahmen unserer Employer Branding- und Personalmarketingstrategie ist das Medium eine wertvolle Unterstützung. Mit Hilfe der entsprechenden Applikationen können wir offene Stellen posten und haben dadurch schon viele neue Mitarbeiter gewonnen. Viele Anfragen erreichen uns und wir gelten im Mittelstand als „Best Practise“ Beispiel. Die Befürchtungen haben sich zu unserer Freude nicht bewahrheitet. Dennoch gilt es den Außenauftritt der SNT auch auf Facebook weiterzuentwickeln. Hier planen wir neue und interessante Dinge. Es bleibt spannend!

Leo Staub-Marx ist Personalleiter am Standort in Potsdam mit derzeit fast 2.600 Mitarbeitern. Zusätzlich verantwortet er strategische Projekte wie “Bewerbercheck”, “Handicap”, “Mitarbeiterbefragung” sowie “Rekrutierung” und baute den Social Media-Auftritt der SNT mit auf.

Robert Reichardt ist Teamleiter bei SNT und hat den Social Media-Auftritt mitgestaltet. Zudem führt er Social Media Workshops für Mitarbeiter an den Standorten Neubrandenburg, Greifswald sowie optional in Potsdam und Essen durch.

Werbeagentur JWT sieht 10 Trends für 2012

Wie jedes Jahr hat die Werbeagentur JWT für das kommende Jahr 10 Trends veröffentlicht: Ob das wirkliche Trends sind, und ob sie wirklich nur/erst/schon für das kommende Jahr gelten, sei dahingestellt: Eine schöne Inspiration sind sie allemal. Zusammengefasst und interpretiert:

  1. Normal reicht aus: Was unter Good-Enough-Policy schon mal die Runde machte scheint nun auch im Consumer-Bereich angekommen zu sein.
  2. Sinn für weniger: Zwischen all dem “Du musst! und dem “Du darfst nicht” nimmt man sich Raum den maßvollen Genuss!
  3. Generation Go: Junge Menschen nehmen ihr berufliches Schicksal selbst(ständig) in die Hand
  4. Shared Value: Konkurrenzfähige Unternehmen können sich eine soziale Ader leisten
  5. Essen im Fokus: Nahrung wird bewusster konsumiert, produziert, beworben und verkauft
  6. Heirat als Option: Die Bedeutung der Ehe als institutionelle Pflicht nimmt ab.
  7. Zufall oder Schicksal? Nach der Personalisierung als Service wird der Zufall wieder lieb gewonnen.
  8. Tuchscreen: Am Smartphone erprobt, erobert das 2D-Interface neue Bereiche
  9. Mit Freude Altern: Alter wird gelebt, nicht mehr bekämpft.
  10. Stoffliches: Als Gegenreaktion zur zunehmenden Digitalisierung erfährt das Anfassbare eine neue Wertigkeit.

Pic: Kaibab National Forest (CC BY 2.0)