WollmilchsauTV 41: Suchmaschinenoptimierung (SEO) vs. Social Media

 

Termine in 2012 für Zürich, Wien, Hamburg gibt’s hier!

 

Einer der spannenden Vorträge auf der diesjährigen Social Media Recruiting Confernce in Hamburg erinnerte uns daran, das man bei all den tollen Möglichkeiten, die Social Media Unternehmen heute bietet, die klassischen Methoden des Online-Marketings, wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) , nicht vernachlässigen sollte.

Pic: television retro by ruizsanjuan

Social Media Recruiting Conference #SMRC – Liveblog

 

Termine in 2012 für Zürich, Wien, Hamburg gibt’s hier!

 

Heute findet in Hamburg die Social Media Recruiting Conference statt. Wer nicht dabei sein kann, hat hier die Gelegenheit die Essenz der Vorträge zu verfolgen. Auf Twitter zu verfolgen unter dem Hashtag #SMRC.

09:03 – Christoph Fellinger begrüßt die versammelte Runde und stellt ein spannendes Programm in Aussicht

09:13 – Jan Kirchner beginnt seine Bestandsaufnahme mit einem kleinen Abriss über die Geschichte der Social Networks. Deutschland ging mit StudiVZ einen kurzen Sonderweg und kommt im europäischen Vergleich erst nach und nach zu Facebook. Und heute sind die Großeltern auf den Familienfeiern beleidigt, weil sie die ganzen Fotos nicht kennen.

Jan beschreibt, wie das Thema Social Recruiting aus den USA nach Deutschland kam. Seit 2005 wird das Thema Online-Recruiting in deutschen Job-Blogs behandelt, dann folgt zwei Jahre später das Online-Sourcing. Als das eigentliche Geburtsjahr des Social Recruitings definiert Jan das Jahr 2009: Xing und LinkedIn launchen ihre Recruiter-Specials und die ersten Facebook-Karriereseiten werden eingerichtet. Seitdem nehmen Engagements und Budgets stetig zu.

9:44 – Henner Knabenreich übernimmt. Henner kritisiert die ausschließliche Orientierung auf die Anzahl der Fans bei den Betreibern von Unternehmens-Fanpages bei Facebook als Maßstab für den Erfolg. Die meisten Unternehmen, die sich im Social Web engagieren sind sich über ihre Ziele nicht im Klaren.

Henner greift Strabag als Negativbeispiel auf. Er kritisiert die fehlende bzw. offensichtlich nicht durchdachte Kommunikation bei Twitter. Auch Finanzverwaltung Rheinland-Pfalz wird negativ erwähnt. Tweets werden automatisch auf die Fanpage übertragen. Das ist keine erfolgreiche Methode.

Es gibt Unternehmen, die trotz ihres Engagements im Social Media die Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit verbieten. Die Unternehmenskultur muss angepasst werden, wenn man mit den neuen Medien erfolge erzielen möchte. Die Führung des Unternehmens muss eindeutig hinter dem Engagement stehen und sich aktiv einbringen.

10:30 – Jörn Hendrik Ast (vorgestellt als “Digital Inhabitant” 😉 ) beginnt seinen Vortag. Er widmet sich dem Königsthema “Content”. Was kann ich an Inhalte bringen? Wie kann ich sie attraktiv gestalten? Wie kann ich dafür sorgen, dass sie weiter geteilt werden? Er bringt Beispiele gekonnter Community-Pflege von den Bigpoint-, Lufthansa- und BMW-Fanpages.

Sein Credo gegen langweilige Inhalte: Einfach machen – mit der “Silberrückeneinstellung”. Jörn steht Corporate-Twitteraccounts kritisch gegenüber: “Lasst es lieber, ihr könnt es einfach nicht” – Ausnahmen wie @DBKarriere bestätigen die Regel. Zur Inspiration zeigt er tolle internationale Beispiele für Inhalte, die “likable” sind.

11:01 – Kaffeepause 🙂

11:33 – Kirsten Lietz von der Arbeit und Mehr GmbH eröffnet den Konfrenzteil “Best Practice”. Der Personaldienstleister veröffentlichte seine Stellenanzeigen lange in Print und auf herkömmlichen Online-Jobbörsen. Nun hat Kirsten Lietz mit einem kleinen Team Social Media im Unternehmen integriert. Sie baute internes Know-How auf und entwickelte ein Konzept zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter im Social Web.

Arbeit und Mehr entschied sich zu einem Auftritt mit eigenem Blog und einer Facebook-Page. Hier werden eigene Inhalte erstellt, über die Facebook-Fanpage werden zusätzlich die offenen Positionen via jobstriker eingebunden:

Die Aktivitäten werden zukünftig weiter ausgebaut. Auch wenn es gerade in KMUs oft nicht einfach ist, Web 2.0-Angebote einzuführen – es ist möglich!

12:15 – Es folgt eine erste Diskussion über den Effekt von Social Media im Personalmarketing. Es bringt relevantere Bewerbungen, es ist als Verlängerung zum klassischen Personalmarketing eingesetzt und im Zweifelsfall fragt Jan: “Was wird denn getan, damit es etwas bringt?”

12:34 – Mittagspause & Stadtspaziergang. Weiter gehts um 14:00. Mahlzeit!

14:03 – Christine Oertel von der in-tech GmbH steht vor einer besonderen Herausforderung. Als kleiner Mittelständler fällt es schwer, gegen die großen der Branche anzukommen: BMW, Audi und Daimler stehen auf der Liste der Wunscharbeitgeber sehr viel weiter oben. Dabei arbeitet die in-tech als Zulieferer von Automobilelektronik ebenfalls an den neusten Modellen der großen Marken – Testfahrten inklusive. Über Facebook spielt in-tech die Vorteile der sorgsam bewahrten StartUp-Atmosphäre aus.

In-tech bemüht sich, nicht zuviele Jobangebote auf der Wall zu posten – obwohl das immer direkt Bewerbungen nach sich zieht. Eher setzt man auf visuelle Inhalte. “Facebook funktioniert über Fotos und Videos” sagt Christine Oertel.

14:54 – Sonja Königsberg und Kathrein Malchau von OTTO betreten die Bühne. Sonja Königsberg präsentiert die aktuellen Zahlen aus den Social Media Kanälen des Personalmarketings. Kathrein Malchau ist Azubi und schreibt auf dem OTTO-Azubi-Blog. Dort bloggt sie über den Alltag und alles Besondere aus der Arbeit als Auszubildende bei der OTTO GmbH.

Auf Nachfrage: Bei OTTO vertraut man auf den Common Sense – ausformulierte Guidelines gibt es keine. Das Ganze ist weitestgehend von den Azubis selbst organisiert. Dazu nutzen sie übrigens eine geschlossene Facebook-Gruppe.

15:33 – Käffchen!

16:04 – Christian Reinheimer erzählt von Fliplife und wie Social Games für das Recruiting genutzt werden können. Bei Fliplife geht es darum, Energie einzusetzen, um Werte (Cash, Erfahrung..) zu schaffen – also letztendlich “Karriere” zu machen. Diese Umgebung eignet sich natürlich, um Arbeitgeberinformationen dort zu lancieren, bzw. ein Unternehmen mit seinen Karrierewegen ins Gespräch zu bringen.

Firmen, die in Fliplife integriert sind (z.B. Bayer und Daimler), haben die Möglichkeit, dort ihre eigene Geschichte zu erzählen um potentiellen Arbeitnehmern die richtigen Anknüpfungspunkte zu bieten. Das geschieht über kleinere und größere Click&Wait-Aufgaben, die jedes Unternehmen frei definieren kann. Das soll nicht mit Self-Assessment verwechselt werden, es geht vielmehr um eine optimierte Platzierung der Arbeitgebermarke in einem viel genutzten Online-Angebot.

16:55 – Die Expertenrunde stellt sich den Fragen des Publikums.

17:13 – Das Schlußwort von Christoph Fellinger.

Danke für die Moderation, vielen Dank an die Redner und vor allen Dingen vielen Dank an alle Gäste!

[HTTP410] Social Media und Unternehmen: Eine Frage der Integration

Die Integration von Web 2.0-Angeboten in ein Unternehmen ist keine kleine Herausforderung, an der schon so manches gut gemeinte Projekt gescheitert ist. Natürlich sind die Hürden jedesmal andere, zu verschieden sind die Zielsetzungen und Betriebe. Wer sich also daran macht, eine How-To-Anleitung zusammenzustellen, der kann entweder etwas an der Oberfläche kratzen oder muss sich weit aus dem Fenster lehnen. 90% aller Beiträge, die ich zu diesem Thema lese, fallen unter eine der beiden Gruppen.

Diese nicht: Stephen van Balligham von InSights präsentiert uns in 40 Slides seine 4 Stufen der Social Media Integration. Natürlich muss auch hier für den Hausgebrauch einiges individualisiert werden, doch diese Präsentation liefert einen feinen Einstieg mit vielen gut gewählten Beispielen:
[slideshare id=9117786&doc=socialmedintegration-110903024918-phpapp01]
Pic: Uwe Hermann (CC BY-SA 2.0)

Danke Mozilla!

Es ist mal an der Zeit, ein besonderes Tool zu würdigen. Auch wenn sich um die Browser-Nutzung kleinere Glaubenskriege führen lassen: Firefox ist der weltweit beliebteste Webbrowser. In Deutschland lag er Anfang September mit einem Marktanteil von 48% deutlich vor Microsofts Internet Explorer mit 31%. Auch wenn es inzwischen viele gute Alternativen zum Internet Explorer gibt, war Firefox in der Browsertechnologie doch lange wegweisend und eine wichtige Entwicklungsgrundlage. Und zudem ein ganz besonderes OpenSource-Projekt:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Firefox ist das Hauptprojekt der Mozilla Foundation, die gerade ihren Jahresbericht für das Jahr 2010 veröffentlicht hat. Im Zuge dessen wird auch etwas auf die Philosophie hinter deren Arbeit eingegangen. Ein Browser ist schließlich das Tool, mit dem wir uns im Netz bewegen, das uns alle Seiten darstellt und alle Funktionen ausführt. Und so sehen die Entwickler in ihrer Arbeit das  Ziel, das Internet weltweit zugänglich, transparent und kompatibel zu machen.

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Auch wenn ich persönlich inzwischen eher Chrome und Googlemail nutze, waren mir Firefox und Thunderbird (eine wunderbare Outlook-Alternative) über Jahre treue Begleiter. Und mit dem gedanklichen Ansatz, dass der Browser das Auge ist, durch welches die Onlinewelt wahrgenommen wird, kann man den weltweit 40.000 Mozilla Entwicklern nur vollen Respekt zollen und einmal Danke sagen. Diese Projekt ist ein tolles Beispiel wie OpenSource-Modelle funktionieren können – technisch, finanziell und im Austausch mit traditionellen Unternehmen. Wer mehr wissen oder sich selbst einbringen möchte erfährt hier mehr. Pic: Mozilla

[HTTP410] Warum Recruiter Facebook lieber mögen und was LinkedIn dagegen tut

Mashable durfte einen Blick auf die noch unveröffentlichte Potentialpark-Trendstudie “Social Media in Employer Branding 2011” werfen. Die Artikelüberschrift “7 Reasons Why Recruiters Like Facebook More Than LinkedIn” verrät nichts Überraschendes: Facebook ist auch bei den Recruitern weitaus beliebter als LinkedIn und andere Business-Netzwerke. Warum?

Facebook vs. LinkedIn

Frei übersetzt und zusammengefasst:

  • It’s more engaging.
    Bei Facebook ist der Nutzer eingeladen, sich auf Pages zu beteiligen. Er kann Inhalte abonnieren oder den Dialog suchen. Bei LinkedIn kann er nur warten, bis er angesprochen wird.
  • Facebook is where the action is.
    Bei Facebook passiert etwas. Bei LinkedIn halten Personaler nach Kandidaten Ausschau, die sich hin und wieder mal kurz einloggen, um Kontaktanfragen zu bestätigen. Und wo sind die sonst? Bei Facebook.
  • It’s free.
    Bei Facebook lassen sich komplexe und großartige Firmenauftritte gestalten, ohne dafür extra Gebühren zahlen zu müssen.
  • It’s a bigger network.
    800 Millionen aktive Nutzer bei Facebok vs. 120 Millionen semiaktive bei LinkedIn.
  • It’s more open.
    Keine Premiumaccounts, keine Recruiter-Accounts: Alle Facebook-Nutzer haben dieselben Möglichkeiten und Rechte.
  • The Like button.
    Facebooks Like-Button (und die anderen Social-PlugIns) lässt Facebook-Nutzer und -Pages mit dem gesamten Netz interagieren.
  • It’s better for branding.
    …aus oben genannten Gründen.

Und LinkedIn?

LinkedIn hat nun eine kleine Neuerung im Programm. Die bisher passiven Unternehmensseiten bekommen die Möglichkeit, aktiv Status-Updates mit den Nutzern zu teilen, die ihnen folgen – ähnlich den Facebook-Pages. Warum diese Funktion ein Jahr brauchte, fragt sich Jay Dolan zurecht und gibt auch gleich die Antwort:

On LinkedIn, all I care about with a company is seeing if I know anyone who works there, seeing if someone in my network knows someone there, or if they have job openings. I don’t need a companies latest press release, and I certainly don’t want to start a dialogue using my professional network and profile.

Ich schätze, da fürchten die Business-Netzwerke (bei den XING-Unternehmensseiten war das ja genau dasselbe), ihre Hauptklientel mit zuviel Interaktion zu überfordern. Vermutlich haben sie Recht, wenn ich mir die Reaktionen auf den XING-Relaunch ansehe. Viele wollen nun mal eher ein Online-Rolodex als ein soziales Netzwerk. Dieser Spagat wird noch eine echte Herausforderung.

Corporate Social Responsibility – Was ist das?

Wir hatten letzte Woche auf unserer Fanpage nach Wunschthemen gefragt. Ein Themenvorschlag kam von Jutta: “Corporate Social Responsibility – im großen Ganzen”. Klar – CSR, gute Sache, kennt man. Je weiter wir aber überlegten, desto unklarer wurde uns der Begriff inhaltlich…

Pic: PinkMoose (CC BY 2.0)

It’s the Zielgruppe, stupid

Da macht ein Viral der Axel Springer AG die Runde und während es von jungen Kreativen begeistert aufgenommen wird*, fragt Ihr Euch, ob denn damit “gutes” Employer Branding betrieben wurde. Ob das dem Image einer Firma gerecht werden könnte. Kann es denn überhaupt angehen, dass ein Bewerber so frech und respektlos ist!? Und überhaupt: Wovon redet der denn da? Passt das denn zum Image?

Und dann macht BMW ein Praktikanten-Rapvideo, das von der Zielgruppe in der Luft zerrissen wird. Und Ihr fragt Euch, ob sich denn eine seriöse Firma trauen könnte, mit einem “Rap” auf Praktikantensuche zu gehen – Rapmusik, dieses wilde, rohe Sprachrohr der Straßenjugend… brrrrr… Passt das denn zum Image?

Merkt Ihr was? Wenn Ihr Euch fragt, wovon der Bewerber am Anfang des Springer-Virals überhaupt spricht, werft einen Bolick auf den YouTube-Kommentar, der die meisten Likes gesammelt hat: “Den wünsche ich mir als Raidleiter” Und wer nicht weiß, was ein Raid ist, kann und muss dieses Video nicht verstehen – ein junger “Global High Performance WTF Hot Shit Engineer of Superior Benchmark Media-Mastership” weiß es! Genauso der BMW-Clip: Wer nicht versteht, warum ein professionell produziertes Möchtegern-Rapvideo höchstens Fremdschämen zur Folge hat, der wird auch nicht verstehen, wie sich Praktikanten nach München holen lassen.

Dabei ist es völlig egal, ob wir das nun Recruiting, Personalmarketing oder Emlpoyer Branding nennen. Alles läuft in einem Punkt zusammen: Ihr wollt Leute! Eine Arbeitgebermarke wird nicht vom Arbeitgeber kreiert, sie entsteht in den Köpfen derer, die Ihr erreicht – wenn Ihr Glück habt. Und da ist der Weg, den Springer geht noch nicht einmal mutig; er ist schlichtweg richtig und konsequent. Und der Erfolg der Kampagne entscheidet sich nicht in den Urteilen sondern in den Menschen, denen der Clip gefällt und die sich bei Springer melden. Eure CI bringt keine Bewerber.

*…und wir reden hier von Springer! Soviel zum Thema Image.

Pic: *chritopher* (CC BY 2.0)

Mobile Recruiting – ein Weckruf (Infografik)

Den Beginn des Einheitswochenendes habe ich mir damit versüsst, bei Twitter das mRecruitingCamp in San Francisco zu verfolgen, die weltweit erste Konferenz speziell für Mobile Recruiting. Neben vielen interessanten Zahlen- und Infoschnipseln, die sich unmöglich sinnvoll zusammenfassen lassen (Fun Fact: Wusstet Ihr, das die US Army im Rahmen ihres Recruitings einen First-Person-Shooter einsetzt?), bin ich auch auf die folgende Infografik von Dave Martin aufmerksam geworden. Sie veranschaulicht das immense Wachstum der mobilen Webnutzung und zeigt uns am Beispiel der Fortune 100 Karrieresites auf, wie wenig das Recruiting auf mobile Kandidaten vorbereitet ist:

Und wer außer diesem Weckruf noch mehr über die Erkenntnisse des mRecruitingCamp erfahren möchte, dem empfehle ich diesen und diesen Artikel.

pic: Alan Cleaver

Vodafone Business Hotline – ein Erfahrungsbericht

Gunter Dueck stellt in einigen seiner Vorträge fest, dass man sich in Deutschland zunächst mal um eine vernünftige Netzabdeckung kümmern sollte, bevor es mit dem gesellschaftlichen Wandel ernsthaft vorangehen könne. In den vergangenen Wochen mussten wir leider am eigenen Leib erfahren, dass es eine weitere Dimension gibt, die man auf dem Weg zur besseren Gesellschaft, noch vor der vernünftigen Netzabdeckung, überwinden muss. Kaum zu glauben, aber die Bestellung eines mobilen Internetanschlusses kann zu einer Odysseune ausarten, die sich wohl am besten mit dem Intro der Serie Raumschiff Enterprise beschreiben lässt:

Deutschland, unendliche Weiten … Wir schreiben das Jahr 2011. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs atenta, das mit einer beachtlichen Besatzung fünf Wochen lang in der Business Hotline von Vodafone unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Telefon-Lichtjahre von der Erde entfernt dringt atenta in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Sternzeit 04102011:1400 :

Dieser Bericht soll Euch bei der Wahl des Telefonanbieters bzw. bei der Wahl des Bestellwegs helfen, wenn ihr vorhaben solltet, euch auf eine ähnliche Forschungsreise zu begeben.

Wie fange ich an, ohne das es gleich verzweifelt klingt?! Wir wollten doch nur 2 Geschäftskunden-Mobilfunkverträge, jeweils mit Festnetz- Mobilfunk- und Datenflatrate, haben.

Seit Jahren meide ich eigentlich Telefonhotlines, soweit es geht. In diesem konkreten Fall ging es jedoch neben der Neubestellung um einen gleichzeitigen Anbieterwechsel und ich wollte gerne die Gewissheit haben, dass wir unsere alten Nummern behalten können. Nachdem dieses Bedürfnis von einer menschlichen Hotline-Stimme befriedigt wurde, erhielt ich das Angebot doch gleich alles unkompliziert telefonisch zu bestellen, ich bräuchte dann keine Zeit im Internet zu verlieren.

Wunderbar. Alle Daten diktiert. 2 gleiche Verträge, alles rein bitte, Geschäftskunde, Firmenrechnung, Ansprechpartner – Alexander Fedossov, bla bla , alles klar, freuen uns auf das neue Netz. Die versprochene Bestätigung per Mail kommt nicht, dafür aber nach einigen Tagen der DHL Postbote mit dem üblichen PostIdent Zeug, das er leider wieder mitnehmen müsse, samt SIM-Karten, Vertrag, usw. da Alexander Fedossov nicht der Bestandteil des Firmennamens sei, der unten auf dem Schild steht. Bitte was?! Ja, geht nicht, bei PostIdent muss alles ganz genau sein, sonst akzeptiere Vodafone die Verträge nicht. Ich soll da anrufen und mir die Verträge auf die private Adresse nochmal schicken lassen.

Alles klar. Bei Vodafone angerufen, die Situation erklärt. Ist wohl was falsch verstanden worden, bei der Bestellung, die würde jetzt automatisch storniert, und ich könne jetzt gleich das ganze Paket nochmal bestellen. Auf die Daten zu meinem Namen, Firmennamen usw. könne man irgendwie nicht zugreifen, also alles nochmal diktieren.  Habe ich gemacht. Wir warten.

Einige Tage später kommt ein Brief von Vodafone, mit der Bitte um Bestätigung, dass wir eine Firma sind, sonnst könne man uns keine Geschäftskundentarife anbieten. Alles klar, kein Problem, Formular unterschrieben und mit der Gewerbeanmeldung an Vodafone gefaxt. Einige Tage später kommt der Postbote mit den SIM-Karten und 2 Verträgen. Alles bestens, ich unterschreibe zwei Verträge, bekomme die 2 SIM-Karten. Yesss, wir haben wieder Netz.

Nach ein paar Tagen noch ein Brief mit der Bitte um Bestätigung, dass wir eine Firma sind. Ok, ich rufe bei Vodafone an, ich habe ja schon alles bestätigt. Angeblich hätte man zu unserem Firmennamen keine Bestätigung, ich soll sie bitte nochmal faxen. Kein Problem, mache ich! Alles läuft. Etwa zwei Wochen später kommen die ersten beiden Rechnungen für die beiden abgeschlossenen Verträge. Die eine ist doppelt so hoch, wie die andere, weil man bei einem der identischen Verträge vergessen habe, die Internetflatrate anzuklicken. Könne ja vorkommen bei so einer Hotline-Bestellung. Kein Problem, verstehe ich, danke für die schnelle Lösung  (2 Telefonate – 2 Std. meiner Zeit). Egal.

Heute kommen plötzlich zwei Rechnungen für zwei Telefonnummern, die ich nicht kenne. Ich rufe bei Vodafone an und sage, dass es nicht möglich sei, vier Rechnungen zu bekommen, wenn man nur zwei Verträge unterschrieben habe und sich nur zwei SIM-Karten in unserem Bestitz befänden. Nach langen Untersuchungen in den Fachabteilungen usw.  wird mir gesagt, dass alles korrekt sei, ich habe angeblich vier Verträge unterschrieben. Ich frage mich und die Hotline-Dame, wie es gehen soll, ich hätte ja nur zwei SIM-Karten erhalten, zwei Lieferscheine und nur zwei Vertragskopien in meinem Ordner.

Ich erzähle die Geschichte mit dem ersten Postboten, der abgehauen ist, ohne uns die Verträge unterschreiben zu lassen und die SIM-Karten auszuhändigen. Ich äußere die Vermutung, dass da evtl. was schief  gelaufen sein könnte. Das könne schon sein, behauptet die Hotline-Dame, Tatsache sei, die Widerrufsfrist sei lange vorbei, man könne hier nichts machen. Ich stelle die Behauptung auf, dass ich nicht widerrufen kann, was ich nicht abgeschlossen habe und ich kann auch nichts nutzen, was ich nun mal nicht bekommen habe.  “Ich kann ja lesen. Sie haben vier Verträge unterschrieben. Die liegen uns vor. Die 2 SIM-Karten können wir Ihnen nachsenden wenn Sie wollen.”, sagt die Hotline-Frau.

Ich versuche die Beherrschung nicht zu verlieren und frage, wie denn diese vier Verträge aussehen würden, die Vodafone da gespeichert haben will. Nun ja, die unterschriebenen und abgestempelten Bestätigungen meiner Geschäftstätigkeiten, die ich aufgrund der Überschneidung der Bestellungen nach zweifacher Vodafone Aufforderung und telefonischer Absprache zwei mal verschicken musste, werden von Vodafone offensichtlich als Vertragsanerkennung angesehen. Ob man das angeblich unabdingbare PostIdent Verfahren durchlaufen, seine Bestellung erhalten und die Verträge bzw. AGB mit seiner Unterschrift bestätigt hat, scheint für Vodafone keine Rolle zu spielen.

Und so einfach erhält man heute vier Telefonverträge, obwohl man nur zwei bestellt und zwei unterschrieben hat.

Was wir gegen diese Dreistigkeiten  unternehmen werden, steht natürlich fest. Auch wenn ich hier nicht wertend sein wollte, schleicht sich bei mir nach einem Monat als Vodafone-Kunde der unbestätigte Verdacht ein, dass dieses Unternehmen  gerne ab und an darauf spekuliert, dass bei all dem Geschäftspapierkram hier und da der eine oder andere “Kleinbetrag” nicht auffällt. Das wäre auch bei uns nicht aufgefallen, wenn ich den erneuten Anbieterwechsel nicht zufällig zu meiner ganz persönlichen Mission erklärt hätte.

Ich komme mir ein wenig vor, wie der angeblich nicht verrückte Typ, der in einer Anstalt landet.

Patient: “Ich habe doch nur zwei Verträge bestellt!”
Doktor: “Geben Sie ihm noch eine Spritze. Er will  es nicht anders haben”

Pic: DL_Spock by The Daring Librarian

WollmilchsauTV 39: Muss Employer Branding verblüffen?!

Seit einigen Tagen macht das wohl erfolgreichste nationale Recruiting Video die Runde. Es ist der Spot zur Axel Springer Kampagne “Media Entrepreneurs”.  Die HR-Welt scheint sich nicht ganz einig zu sein. Das Video ist gut – eindeutig!  Aber ist es auch tatsächlich Employer Branding, was damit transportiert wird?! Auch  im Cyquest Blog hat man sich am Freitag in aller Ausführlichkeit dieser Frage gestellt und um rege Beteiligung an der Diskussion gebeten. Es folgt unser Beitrag: