Facebook Update: Der Like wird zum Share

Eine nicht unerhebliche Änderung im Facebook-Kosmos: Alle Likes, die Nutzer auf anderen Seiten als Facebook im Netz verteilen, werden nun in der Timeline als Link, inklusive Textauszug und Thumbnail-Bild dargestellt. Die Funktion “Share”, die bis jetzt hierfür genutzt wurde, gibt es nicht mehr und ist bereits aus der Facebook-Dokumentation verschwunden.

Wurde ein einfacher Like bis jetzt so dargestellt…

.. wird er ab sofort auf der eigenen Pinnwand und in der Timeleine der Facebook-Kontakte so auftauchen.

Das hat einige Vorteile, bringt aber auch Probleme mit sich:

Vorteile

  • Der Like generiert so mehr Aufmerksamkeit für den Inhalt. Dabei spielt nicht nur die Größe des Displays eine Rolle: Der Textauszug und das Thumbnail liefern mehr Informationen darüber, was sich hinter dem Link verbirgt, als der Titel alleine
  • Der Link bzw. der Inhalt kann so auch innerhalb Facebooks kommentiert, geliked und weiter geteilt werden. Das führt zu mehr Interaktion und damit auch wider zu höherer Aufmerksamkeit.
  • Da ein Nutzer, der früher eher geteilt als geliked  hätte, diese Möglichkeit ab sofort nicht mehr hat, geht er nun (gezwungenermaßen) eine dauerhafte Bindung mit dem entsprechenden Inhalt ein. Durch den herkömmlichen “Share” war dies nicht möglich. Das kommt dem Inhalten auf den externen Seiten langfristig zugute, die diese Likes schließlich “sammeln” wollen.

Nachteile

  • Zumindest ich werde weniger und bewusster liken: Ein Like geschieht beiläufig, er hat nicht das gleiche Gewicht wie ein Share. Ich selbst like viel wenn der Tag lang ist: Hier ein interessanter Artikel, dort ein lustiges Bild. Aber das passiert in dem Bewusstsein, dass meine Facebook-Freunde davon kaum etwas mitbekommen – eben nur diesen kurzen Satz: “Tobias gefällt dies und das”. So konnte ich auch etwas weniger relevante Sachen posten, ohne damit andere zu “belästigen”. Das geht nun nicht mehr.
  • Ich habe keine Kontrolle über Titel, Thumbnail und Text des geteilten Inhalts. Facebook zieht sich automatisch irgendein Bildchen von der Seite, ergänzt das durch den Titel und Description und postet das Ganze in meinem Namen – alles vollautomatisch und dementsprechend fehleranfällig, insbesondere bei Drittseiten, die nicht so sauber programmiert sind. WENN nun schon alle meine Likes im Großformat präsentiert werden, dann hätte ich gerne de Gelegenheit hier noch ein paar Anpassungen vornehmen zu können.

Pic: FindYourSearch

wollmilch2go: Danke Blumentopf

“wollmilch2go – das Alter Ego der wollmilchsau. Kurze Posts, die unsere privaten Leidenschaften wiederspiegeln, neben den zentralen Themen des Blogs.” Seit längerer Zeit konnte ich mich nicht  mehr wirklich für die deutschen HipHop Erzeugnisse begeistern. Irgendiwe kam einfach nichts Neues.  Bis mir die neue Blumentopf  EP “Fenster zum Berg” (Neuauflage von “WIR“) vor ein paar Tagen ein Lächeln ins Gesicht zauberte, das auch noch durch das ständige rauf und runter hören  der Tracks nicht vergehen will. Blumentopf hat sich die Musikkapelle Münsing als Verstärkung geholt und, wie ich finde, den Vogel abgeschoßen. Mal sehen, ob dieses Jahr eine gebührende Antwort aus Hamburg kommt… 🙂 Zwei Tracks, die man sich nicht entgehen lassen sollte:

“Fenster zum Berg”
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“Hunger”
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Freiwillige Arbeit

„Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“ (Perikles)

Freiwillige Arbeit – nein, ich rede nicht von Überstunden – ist ein wichtiger Bestandteil des weltweiten Sozialsystems. Diese Form der “Freiwilligkeit” taucht mit dem ersten großen staatlichen System im alten Griechenland auf: Während es in früheren Kulturen selbstverständlich war, für das Allgemeinwohl zu sorgen, so wurde es später zur besonderen Tugend. In komplexeren Systemen herrscht in weiten Teilen Spezialisierung und  Aufgabenteilung. Wer eine (entlohnte) Aufgabe also erfüllt hat, der hat auch seinen Dienst an der Gesellschaft getan – möchte man meinen. Er investiert dann höchstens noch etwas Kraft in den engeren Familien- oder Freundeskreis.

Da aber auch diese persönlichen Strukturen in den westlichen Industrienationen immer brüchiger werden, bekommt das Ehrenamt eine immer größere Bedeutung – ohne diese Freiwilligen wäre ein Großteil der heute dringend benötigten karitativen Dienste nicht möglich. Das GOOD-Magazine erhebt in Zusammenarbeit mit Hyundai den freiwilligen Einsatz von Kraft und Zeit. In dieser interaktiven, laufend aktualisierten Grafik kann man verfolgen, wie viele Menschen, wie lange, welchem Zweck helfen.

Tiere, Kunst und Umwelt liegen dabei weit vorne. Typisches Phänomen: Einen Baum zu pflanzen, ist weitaus weniger belastend, als z.B. mit Obdachlosen, Kranken oder Alten zu arbeiten. (Geht mir genauso, muss ich gestehen.)

UPDATE (28.2.): Übers Wochenende hat sich einiges getan: Kunst steht immer noch hoch im Kurs, die Tiere mussten sich aber zugunsten des Punktes “Erholung/Freizeit” auf Platz 3 zurückziehen.

Pic: R. Engelhardt (CC BY-SA 2.0)

Was bringt uns das Echtzeitnetz für die Zukunft?

Das Echtzeitnetz ist nach wie vor für viele ein schwammiger Begriff, der es bis jetzt noch nicht einmal in die deutsche Wikipedia geschafft hat. Gut, es geht im Groben darum, Informationen bei ihrer Erstellung (fast) zeitgleich zu verbreiten und anderen Systemen zugänglich zu machen. Das ist aber zunächst ein rein technischer Aspekt, der erlebbare Nutzen ist darin noch nicht unbedingt erkennbar.

Ein bisschen Echtzeitnetz haben wir alle schon kennengelernt: Ein Flugzeug landet zum z.B. im Hudson River not, und binnen weniger Minuten ist die Nachricht um die Welt. Der Tweet von Janis Krums erlangte Berühmtheit und lieferte das erste Bild gleich mit – lange bevor der erste Journalist vor Ort war. Doch das Echtzeitnetz geht weit über Twitter hinaus, viele andere Dienste nutzen inzwischen Real Time Technologien. Und denen geht es nicht mehr “nur” um die Verbreitung von Informationen (im Sinne von Nachrichten), sondern um einen handfesten Einfluss auf unser reales, kohlenstoffliches Leben.

Was bringt uns das Real Time Web für die Zukunft?

Dieser Frage geht die Präsentation von PSFK nach. Sie wurde für United Nations Global Pulse gestaltet – eine Initiative der Vereinten Nationen für ein globales Krisenfrühwarnsystem. Mögliche Szenarien sind:

  • Human Sensor Networks
    Menschen übermitteln relevante Daten von deren momentanen Standort, z.B. Verkehrs- oder Umweltdaten.
  • Personal Census
    Personenbezogene Daten werden gesammelt und in Echtzeit für das “Allgemeinwohl” aufbereitet. Ein Paradies für deutsche Datenschützer…
  • Social Sentiment
    Online Statusmeldungen als Indikator für die Offline-Stimmung. Schon heute lassen sich Stimmungen wunderbar bei Twitter verfolgen. (Fußball, Casting Shows, Revolutionen…)
  • See something, Text something
    Wichtige und nicht ganz so wichtige Nachrichten werden in Echtzeit online verbreitet: Irgendwo werden sie jemandem helfen. “Vorsicht: Fahrkartenkontrolle in der U3 zwischen Lübecker Staße und Berliner Tor”.
  • Mobile Communities
    Du brauchst ein Team? Suche in deiner Umgebung schnell einige Leute zusammen die das gleiche wollen wie Du: Von der Gruppenkarte bis zum Car-Sharing
  • Instant Mapping
    Also Streetview live? Dann rennen die Hausbesitzer mit Milchglas vor ihrem Haus umher und verpixeln in Echtzeit.
  • Context Cartography
    Was ist wo – und zwar gerade jetzt? Wo ist mein Taxi gerade? Wo ist noch Platz am Stand? Wie kommt der Krankenwagen am schnellsten zum Einsatzort?
  • Timeline Narratives
    In chronologisch geordneten Einzelmeldungen die ganze Geschichte sehen.
  • Intelligent Infrastructure
    Also eine Kombination aus allen anderen Visionen. Nur dass keine Menschen mehr die Informationen aktiv übermitteln.
  • Networking Nature
    Die Natur übermittelt Daten über ihren Zustand an den Menschen. “Hier Elbe, ich führe gerade sehr viel Wasser. Legt schon mal Sandsäcke bereit, Leute!”
  • Data Democracy
    Daten, die mich und mein Leben beeinflussen, sollten mir auch zugänglich sein. So kann ich mit ihnen arbeiten und diese auch selbst überwachen. Der Offene Bundeshaushalt schaffte es sogar als Beispiel in diese Präsentation.

Pic: tacoekkel

[HTTP410] Die 50 innovativsten Unternehmen der Welt

Das Fast Company Magazin veröffentlichte kürzlich die jährliche Rangliste der innovativsten Unternehmen aus aller Welt. Die Mischung ist sehr bunt geraten. So stehen Internet Giganten, wie Facebook oder Google, neben Autoherstellern, wie Nissan, oder Kleidungsproduzenten, wie Nike, aber auch neben ganz kleinen, gemeinnützigen Plattformen, wie DonorsChoose.org. Da drängt sich die Frage auf, nach welchen Kriterien ein solches Ranking zustande kommt. Die “Problematik” ist den Herausgebern bewusst und so unterstreichen sie, dass es ihnen gar nicht um wissenschaftlich lupenreine Benchmarks gehe. Ihr Ziel ist es, branchenübegreifend auf herausragende und wirklich innovative Leistungen aufmerksam zu machen und die Leser zur Auseinandersetzung mit ihnen zu animieren.

Insgesamt eine tolle Sache. Und es sind wirklich einige spannende Unternehmen dabei.  Es sind mutige Unternehmen, die etwas wagen, etwas neues ausprobieren und dabei auch Mißerfolge in Kauf nehmen.

Ich habe das Ranking hier direkt um die Herkunftsländer erweitert, um unseren Innovationsehrgeiz ein wenig herauszufordern. Leider ist es fast schon keine Überraschung, dass kein Unternehmen aus dem Land der Dichter und Denker in 2011 die Aufmerksamkeit der Herausgeber auf sich ziehen konnte. Dafür sehe ich zwei Gründe: 1. zu wenig Innovation, um vorne mitzuspielen (was eigentlich gar nicht sein kann!!). 2. viel entscheidender ist die Tatsache, dass die Innovationen, die da sind, ignoriert totgeredent, einfach nicht gefördert und öffentlich wirksam gepuscht bzw. vernünftig vermarktet werden.

Nur ein Beispiel: Google kommt in der Liste auf Platz 6 für die Einführung des s.g. Instant Search in 2010. Dieses nervige Ding, was die Ergebnisse schon während des Tippens liefert. Wer das für besonders neu und innovativ hält, sei auf die deutsche Jobsuchmaschine opportuno verwiesen, die eine ähnliche Technik, zumindest oberflächlich betrachtet, seit mehreren Jahren einsetzt. Kein Schwein hat sich je wirklich dafür interessiert. Nun wurde das von den Amerikanern zum Standard gemacht. Naja…, wir sind selber schuld, völlig unabhängig von diesem Ranking hier.

Hier kommt DAS RANKING. Was haltet Ihr davon? Wer gehört unbedingt rein, wen würdet Ihr rausschmeißen?!
(Namen sind mit Wikipedia Profilen verlinkt, Beschreibungen mit noch detaillierteren Beschreibung der Innovationen auf englisch).

  1. Apple (USA)
    Für das Dominieren des Wettbewerbs auf 101 Arten
  2. TWITTER (USA)
    Für 5 Jahre exponetiellen Wachstums und Neuerfindung der Kommunikation
  3. FACEBOOK (USA)
    Für 600 Mio. Nutzer, ohne  die Hilfe Hollywood
  4. NISSAN (Japan)
    Für die Erfindung von “Leaf” – des ersten Massenmarkt tauglichen Elektroautos
  5. GROUPON (USA)
    Für die Neubelebung des Einzehandels und den Verzicht auf 6 Milliarden Dollar (Google’s Offerte)
  6. GOOGLE (USA)
    Für die Einführung des Google Instant Search
  7. DAWNING INFORMATION INDUSTRY (China)
    Für den Bau des weltweit schnellsten Supercomputers
  8. NETFLIX (USA)
    Dafür, dass sie sich erfolgreich zu einer 9. Milliarden $ Bewertung “gestreamt” haben
  9. ZYNGA (USA)
    Das 500 Mio. $ Alpha-Tier unter den Social Games Entwicklern
  10. EPOCRATES (USA)
    Für ihre äußerst praktische Arztneimitteldanebank
  11. TRADER JOE’S (USA)
    Für die beliebtesten Naturprodukt-Magazine in den USA
  12. ARM (UK)
    Für ihre tollen iPhone, iPad usw. Akkus
  13. BURBERRY (UK)
    Für frischen Wind im Luxus Segment
  14. KOSAKA SMELTING AND REFINING (Japan)
    Für ihr schlaues Handy-Recycling
  15. FOURSQUARE (USA)
    Für die neue Art, Kundentreue zu belohnen
  16. ESPN (USA)
    Für die Einführung neuer Technologien im Start-Up Tempo
  17. TURNER SPORTS (USA)
    Für Wachstum im Start-Up Tempo
  18. HUAWEI (China)
    Für die Zukunfstgestaltung im Bereich der Telekommunikation
  19. INTEL (USA)
    Für die Bekennung zur heimischen Produktion
  20. SYNCARDIA (USA)
    Künstliche Herzen
  21. DONORSCHOOSE.ORG (USA)
    Für die Verbindung von Spendern und Kindern, die ihre Hilfe benötigen.
  22. EBAY (USA)
    Für die Weiterentwicklung der mobilen Warenmarktplätze
  23. NIKE (USA)
    Für den Mix aus Sport, Still und Plastikflaschen
  24. LINKEDIN (USA)
    Für die Erschaffung der bedeutendsten Karriere-Datenbank mit 90 Mio. Mitgliedern
  25. WIEDEN+KENNEDY (USA)
    Für den Erfolg ihrer Old Spice Kampagne im Radio und im Internet
  26. YANDEX (RUS)
    Für ihre heldenhaften Suchalgorithmen
  27. AMAZON (USA)
    Für ihre Piruetten auf dem e-reader Markt
  28. OPENING CEREMONY (USA)
    Für die Schaffung einer globalen Brand, die sich dennoch exklusiv anfühlt
  29. IBM (USA)
    Für den Computer, der Quiz-Könige besiegt
  30. AMYRIS (USA)
    Für den Einsatz ihres Biodiesel Know-hows bei der Rettung von Malaria-Patienten
  31. DOUBLE NEGATIVE (UK)
    Für die abgefahrenen visuellen Effekte
  32. KASPERSKY LAB (RUS)
    Für den Aufbau einer Armee zur Virus Bekämpfung aus Hackern
  33. PEPSICO (USA)
    Für die F&E Innovation im Lebensmittelbereich
  34. UNIVISION (USA)
    Für den beitrag für die latino-amerikanischen Zielgruppe
  35. SNØHETTA (Norwegen)
    Für ihr Design – gleichermaßen “social” und schön
  36. MARKS & SPENCER (UK)
    Für Ihren aggressiven Einsatz für die Nachhaltigkeit
  37. MICROSOFT (USA)
    Für das Umfunktionieren des menschlichen Körpers zu einem Game-Controller
  38. SOLARCITY (USA)
    Der führende Solar-Zellen-Ausstatter in den USA
  39. SHAADI.COM (Indien)
    Für den Beweis, das Indische Hochzeiten auch online funktionieren
  40. VOXIVA (USA)
    Für die Gesundheitserziehung über mobile Apps
  41. CISCO (USA)
    Für große Gedanken über neue große Märkte
  42. ENERKEM (Canada)
    Für  Entdeckung der geheimen Kräfte des Mülls
  43. SAMSUNG (Süd-Korea)
    Für die Metamorphose zur Quelle der innovativsten Elektronik
  44. PANDORA (USA)
    Für die personalisierbare Musik von unterwegs
  45. GE (USA)
    Für ihre grünen Träume über Züge, Flugzeuge und Automation
  46. CHANGCHUN DACHENG INDUSTRIAL GROUP (China)
    Für die Entwicklung von Baustoffen aus Mais
  47. AZUL (Brasilien)
    Für die Umwandlung von Bus-Passagieren in regelmäßge Flugzeug-Passagiere
  48. STAMEN DESIGN (USA)
    Für Kunst & Wissenschaft
  49. FX (USA)
    Für die vielen coolen Low-Budget Comedies
  50. MADéCASSE (USA)
    Für den Aufbau eines integrierten Schokoladenunternehmens (von Abbau zum Abverkauf) in einem der ärmsten Länder der Welt

The Global Social Media Information Flow

Kürzlich haben wir hier die Social Media Guidelines der US-Army vorgestellt und hoch gelobt. Nun hat Rebekka Müller vom PR-Agentur-Blog das Pendant der US Air Force unter die Lupe genommen. Auch diese sind eher ein kleines Compedium zur Social Media Nutzung im Allgemeinen, als ein starres Regelwerk. Diese beiden Leitfäden sollte sich jeder angeschaut haben, bevor er sagt Social Media wäre in seinem Unternehmen nicht möglich – es gibt nur wenige Betriebe, die einen schmutzigeren Job machen und dabei auf höchste Geheimhaltung angewiesen sind.

Die Guidelines selbst sind in den jeweiligen Artikeln ausführlich beschrieben und verlinkt. Ich möchte hier nur eine Infografik zeigen, die es in der Army-Version so nicht gibt und die Zusammenhänge und Dynamiken der modernen Öffentlichkeitsarbeit aufzeigt:

The Global Social Media Information Flow


Die einzelnen Vertreter der Massen- und Individualmedien im oberen und unteren Bereich sind hier natürlich nach dem militärisch-politischen Kontext ausgewählt, diese lassen sich je nach Setting beliebig erweitern. Der Informationsfluss und die gegenseitige Einflussnahme bleiben die gleiche.

Pic: frumbert und USAF

Puppenspiel: Die Allianz A-Team Azubis auf Facebook

Die Allianz ist ja schön länger mit einer Karriere-Page auf Facebook zugange. Neu dazu gekommen ist die  Seite Allianz A-Team Azubis für – ganz genau – Azubis, bzw. jene die es werden wollen. Die Seite ist an das neue Facebook-Seitenlayout angepasst und auf der Wall werden bereits kräftig Corporate-Inhalte gepostet.

Da das A-Team auch ein Gesicht bekommen soll, wird es auf einer Unterseite mit persönlichen Fotos vorgestellt. Auch die neue Funktion: “Seiteninhaber” sollte dabei wohl nicht ungenutzt bleiben.  Zu 2.0ig wollte die Allianz dann aber doch nicht werden, und hat tatsächlich vom jedem Team-Mitglied ein Fake-Profil erstellen lassen, bestehend aus dem Vornamen und dem Nachnamen “Allianz”. Teilweise mit Foto, manche sogar mit einem “Ich bin weg”-Profilbild.

Da frage ich mich doch nach dem Sinn: Warum belässt man es nicht bei dem Inforeiter? Ein offensichtlich extra für die Seite angelegtes, leeres Profil vermittelt doch kein Stück mehr Persönlichkeit. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ganz ehrlich: Auch ich habe schon (vorübergehend!! ;)) das ein oder andere “Anna Bolika” und “Frank N. Stein”-Profil auf Facebook eröffnet, aber dann zu technischen Testzwecken oder dergleichen. Nie im Leben käme ich auf die Idee, diese Handpuppen im Kontakt zu Kunden (bzw. Bewerbern, Freunden oder sonstigen Kontakten) einzusetzen – von der nutzerrechtlichen Grauzone in der wir uns da bewegen mal ganz abgesehen.

Wer soll hier vor wem geschützt werden? Die echten Profile des A-Teams vor den Bewerbern, oder die Bewerber vor dem A-Team? In den Zusammenhang liest sich auch eine Passage der “Spielregeln” für diese Seite ganz amüsant:

Unzulässig sind insbesondere folgende Inhalte:
(…) Äußerungen zu Parteien, Marken, Organisationen, Unternehmen, Religion, Personen und Interessengruppen.

Na dann wird es aber eng mit den Themen! Worüber soll denn auf der Seite gesprochen werden? Über das Wetter? 😕

Genug gemeckert: Sonst lässt  sich die Seite gut an und sammelte bereits über 200 Fans. Mit etwas weniger Angst vor dem Social Media-Wasser wird sie vielleicht eine der ersten erfolgreichen Pages nur für Azubis.

Pic: PhylB

Social Media ROI 2011

Ein paar interessante Zahlen zum Wochenende kommen aus einem in unseren Breitengraden offenbar kaum beachteten Artikel des Marktforschungsunternehmens eMarketer vom 08.02.2011.  Darin werden die Ergebnisse der nun zum zweiten Mal von Bazaarvoice und CMO Club (Chief Marketing Officer Club) durchgeführten Umfrage zum Thema Social Media ROI und Messbarkeit vom 27.01.2011 zusammengefasst.

In 2011 werden die Marketing-Profis viele unterschiedliche Indikatoren auf dem Schirm behalten. Die Gewichtung von Conversions und Umsatz im Vergleich zu 2010 sticht jedoch deutlich hervor. Die reinen Besucherzahlen rücken dagegen weiter in den Hintergrund. Vielleicht kommen auch immer mehr Personaler demnächst drauf, dass Klicks nicht alles sind und als Entscheidungsgrundlage für Jobbörsen und gegen neue Kanäle nicht wirklich funktionieren…?!

Metriken zur Messung des Social Media ROI

Bei der Frage nach den Aktivitäten mit dem höchsten Social Media ROI (Return On Investment) haben sich die meisten mit einer Antwort schwergetan. Sogar im Fall von Facebook und von Bewertungsportalen konnten nicht mehr als 15% der Befragten diesen mit Abstand erfolgreichsten Kanälen einen signifikanten ROI bescheinigen. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse sollten wir allerdings stets berücksichtigen, dass die Standards für die Messbarkeit erst noch am Entstehen sind.

Social Media Aktivitäten mit dem höchsten ROI

Was diese Zahlen bedeuten oder nicht bedeuten, muss jeder selbst entscheiden. Der Urheber der Studie sieht das wörtlich so:

Social media is here to stay, and soon CMOs will become even more comfortable with and reliant on this media in the mix. Brands that look beyond short-term sales goals and web metrics — using these insights to fuel improvements across the business — will be the big winners in 2011 and beyond.

Vollständige Zahlen und Schlussfolgerungen findet Ihr im dazugehörigen bestellbaren Whitepaper, das auch bei uns zum DOWNLOAD zur Verfügung steht.

Schönes Wochenende!

[HTTP410] Russian Employer Branding à la Yandex

Ja, ja, die Tatsache, dass die Integration von Social Media in die Prozesse der Personalgewinnung kein Allheilmittel ist und schon gar nicht von der Notwendigkeit, z.B. im Offline Bereich – “LIVE” – kreativ zu sein, befreit, sollte kein Geheimnis sein. Davon werden ja genügend Lieder gesungen.

Letztendlich ist immer wieder nur die eine Frage entscheidend, und zwar was man in der Praxis so alles anstellen kann, ob online, offline oder auf dem Mond.  Auf der ständigen Suche nach nachahmenswerten praktischen Beispielen, fand ich diesmal tatsächlich etwas cooles aus dem Offline Bereich. Leider nicht bei uns in Deutschland sondern in Russland.

Kurzer Exkurs zum Thema Übertragbarkeit (nur für ausgesprochene Skeptiker):

Die Arbeitslosenquote in Moskau liegt bei 1%. Das Land Russland an sich leidet an ähnlichen Symptomen wie Deutschland. Es stirbt aus und das Bildungssystem liefert nicht oder die falschen Fachkräfte nach. In Ballungsräumen, wie Moskau, praktiziert man das, was wir heute unter Employer Branding und Personalmarketing verstehen, schon seit einigen Jahren wesentlich selbstverständlicher uns aggressiver.

Auf der Messe Personal in Stuttgart wurde bereits in 2008  im Rahmen des Kongresses “Personal für Russland” über die heftigen Probleme der heimischen und ausländischen Unternehmen, gutes Personal vor Ort anzuwerben, sowie mögliche Methoden, Arbeitgebermarke usw., diskutiert. Ein Referent hatte damals als Beleg für den War for Talents eine beeindruckende Printausgabe präsentiert mit mehreren hundert Seiten Stellenanzeigen zum Auslegen und Verteilen.

Praktische Offline Employer Branding Idee 1: Kostenlose Weiterbildung für angehende Spezialisten

yandex.ru – ist Russlands führende Suchmaschine und gilt allgemeinhin als ein progressives und spannendes IT – Unternehmen. Es hat wahrlich keine Probleme mit der Bekanntheit auf dem heimischen Markt und ist auch ein beliebter Arbeitgeber. Dennoch oder gerade deswegen setzt das Unternehmen konsequent auf die Bindung und Gewinnung der beste Köpfe.

Unter vielen guten Maßnahmen ist mir in den letzten Tagen vor allem die Ankündigung von kostenlosen IT – Kursen für Linux Spezialisten aufgefallen. Zur offenen Anmeldung werden junge Studenten und Absolventen im Alter von 18-24 Jahren eingeladen, die sich für das Thema interessieren.  Das Wissen wird in mehreren Abendkursen vermittelt. Die besten Absolventen des theoretischen Teils werden zum praktischen Teil zugelassen und dürfen sich als Linux Administratoren bei yandex ausprobieren.

Das Bewerbungsformular besteht aus einigen “Nerd” Fragen, die Ihr bei Interesse allerdings selbst übersetzten müsst.

Eine tolle Idee, die in der Zielgruppe selbst und bei Beobachtern auf ein sehr positives Feedback stößt. Kein Wunder, dass die Botschaft, wie von selbst durchs Netzt getragen wird und yandex schon im Vorfeld viel Lob und Aufmerksamkeit einbringt (aufgepasst, Social Media lässt grüßen!). Auch die gesuchten Spezialisten werden bei diesem Angebot ohne Zweifel nicht ausbleiben.

Praktische Offline Employer Branding Idee 2: Tag der offenen Tür – (aber wenn, dann richtig..!)

Keine neue Idee, allerdings läßt  ein Tag der offenen Tür viel Raum für Kreativität.

yandex schafft es auch hierbei, bei den Interessenten und Beobachtern zu punkten. Ab Februar startet eine Reihe von Wochenendveranstaltungen unter dem Namen “Subbotnik” (freiwilliger Sondereinsatz 🙂 ). In deren Rahmen werden Mitarbeiter zu Referenten und halten Vorträge zu ihren Kernaufgaben bzw. zu real existierenden technischen Herausforderungen, die yandex aktuell bewältigt, wie z.B. Debugging von Suchalgorithmen.

Teilnehmen darf jeder, doch das nicht genug, alle Veranstaltungen werden online übertragen und anschließend zum Download zur Verfügung gestellt. Was will man mehr?!

Da erscheint der Aufruf von Google Russland an die russischen IT-lerinnen und Ingenieurinnen, zu Ehren des weltweiten Frauentages (8. März!) aus ganz Russland in die Moskauzentrale von Google zum Kaffee, Kuchen und IT-Tratsch zu erscheinen, schon fast alltäglich.

Ist er aus meiner Sicht aber nicht! Einen Tag der offenen Tür in einem IT Unternehmen ausschließlich den Frauen zu widmen, ist auch eine gute Idee, für Aufmerksamkeit zu sorgen und sich als Arbeitgeber zu positionieren.

Ich hoffe sehr, dass diese Beispiele für einige Leser als Denkanstöße herhalten können. Natürlich (oder hoffentlich?) gibt es bei uns in Deutschland sicherlich irgendwo ähnliche Ansätze. Gibt es sie wirklich in der Form?! Das erstaunliche ist aber, dass dieses verrückte “Social Media”, die in Deutschland aktuell vorhandenen Ideen einfach nicht verbreiten bzw. zumindest nicht bis zu mir durchlassen will. Es sei denn, wir reden von mit System gepushten Employer Branding Videos.

Woran liegt das? Liegt es an mir, habe ich die falschen Quellen, oder fehlt bei uns vielleicht hier und da doch noch ein Tüpfelchen auf dem i, um wirklich klasse Aktionen auf die Beine zu stellen?

Ich würde mich auf jeden Fall  sehr freuen, über Kommentare, Social Media, Briefe, Anrufe usw. öfter von guten Ideen hierzulande zu erfahren. Traut Euch!

[HTTP410] Handarbeit: Warum Facebook-Pages manuell gepflegt werden sollten

Wir raten unseren Kunden oft, Facebook-Pages manuell zu pflegen. So sinnvoll eine Automatisierung in bestimmten Bereichen ist, wenn es darum geht, den Content auf der Pinnwand zu pflegen, sollte ein Mensch aus Fleisch und Blut dahinter stehen. Das hat zwei Hauptgründe:

1. Echter persönlicher Kontakt

Eine Fanpage sollte kein News-Aggregator sein. Wer einer Seite auf Facebook folgt, holt sich deren Nachrichten in seinen privaten Bereich – die Inhalte tauchen dann zwischen den Statusmeldungen der persönlichen Kontakte auf. Dies ist ein großer Vertrauensvorschuss, der nicht leichtfertig verspielt werden sollte. Wer sich also im Wohnzimmer einer fremden Person zu Wort meldet, sollte sich mindestens um eine persönliche Ansprache und etwas Empathie für den richtigen Zeitpunkt bemühen. Dieses Gefühl fehlt jeder Automatisierung. Der humanoide Betreiber einer Page muss etwas Gefühl für sein Publikum entwickeln. Wer dort aber so wenig Zeit wie möglich verbringt, wird das nicht schaffen.

2. Sichtbarkeit

Der zweite Grund ist ein sehr rationaler: Die Automatisierung einer Page geschieht meist mit einer seperaten Facebook-Applikation. Ein besonders beliebter Vertreter dieser Gattung ist RSS-Graffiti, aber auch speziellere Lösungen wie Networked-Blogs kommen gerne zum Einsatz. Das Problem hierbei: Facebook erkennt die Applikation als eine Quelle. Mehrere Nachrichten von dieser Quelle werden “verklappt”, also unter einer anderen versteckt – auch wenn die Post von unterschiedlichen Pages kommen! Auf der Wall sieht das dann so aus:

Erst der Klick auf “Weitere Beiträge ansehen” öffnet die anderen Posts:

RSS-Graffiti (offen)

Da kann sich auf Dauer ganz schön was ansammeln, die Impressions/Feedbacks solcher Posts fallen deutlich geringer aus, als die der “handgeschriebenen”. Also: Wer seinen “Fans” etwas mitzuteilen hat, sollte es nicht nur aus Anstandsgründen persönlich tun, wer Pech hat, taucht gar nicht erst auf. Gerade die “wertvollen” Multiplikatoren folgen vielen Seiten, umso höher also die Wahrscheinlichkeit, dass der eigene Autopost in deren Stream unter anderen versteckt wird.