Wie Sie ein Facebook Anteilseigner werden

Alle wollen Facebook kaufen!!!* Doch nur wenigen ist das vergönnt. Facebook ist nun mal noch kein börsennotiertes Unternehmen. The Next Web veröffentlichte heute Nacht eine hübsche Übersicht der glücklichen privaten Anteilseigner von Facebook, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.

Diese Aufschlüsselung offenbart mindestens zwei Wege, wie Sie als kleiner Spekulant schon heute eine Beteiligung an Facebooks Erfolg ergattern können.

Die naheliegendste Option ist, sich bei Facebook zu bewerben, bzw. sich einen Facebookmitarbeiter als Lebenspartner zu angeln. Es gab bereits den einen oder anderen Versuch, den ungefähren Wert eines Facebook-Mitarbeiters nach dem geplanten Börsengang (voraussichtlich in 2012) zu bestimmen. Vor ca. 6 Monaten lag er angeblich bei $2.04 Mio. Und das war vor der letzten Neubewertung durch den Einkauf von Goldman Sachs und DST! Der Wert dürfte also inzwischen deutlich höher sein.

Bedenken Sie bitte, dass es sich um Durchschnittswerte handelt. Das bedeutet, dass Mitarbeiter der frühen Stunde in der Realität mehr wert sein werden, als die zuletzt eingestellten.

Einen Facebook-Mitarbeiter zu heiraten, erscheint mir irgendwie die sinnvollere Variante zu sein. In Hamburg gibt es übrigens ca. 8 davon, und ich habe sogar die Nummer einer Mitarbeiterin, die ich aus verständlichen Gründen für unter 2 Mio. $ nicht rausrücken werde. Hm, es sei denn, sie ignoriert weiterhin meine neuerliche Anfrage bezüglich unserer seit ein paar Tagen verschollenen atenta Facebook Fanpage 🙂

Wer bereits verheiratet ist und einen coolen Job hat, sollte sich mit den Möglichkeiten eines Investments in einen der aktuellen Anteilseigner auseinander setzen.

Der russische Internet Investor Digital Sky Technologies (DST) ist aus meiner Sicht der bisher größte Profiteur des Facebook Bewertungs-Hypes. Mit einem Gesamtinvestment von 500 Mio. $ sicherte er sich einen Gesamtanteil von rund 10%, der nach der letzten Neubewertung auf dem Papier 5 Mrd. $ wert sein soll. Das sieht doch nach einem guten Geschäft für den CEO Yuri Milner aus, das sich logischerweise auch sehr positiv auf die Bewertung von DST selbst auswirken muss.

Die DST Holding selbst ist nicht börsennotiert. Die zur DST Gruppe gehörende MAIL.RU ist allerdings vor wenigen Monaten erfolgreich an der Londoner Börse platziert worden. Aufgrund der Besitzverhältnisse wird DST in den Medien inzwischen verstärkt mit MAIL.RU gleichgesetzt. Mit dem Kauf von MAIL.RU Aktien beteiligt man sich also unter anderem auch an dem Facebook-Anteil im DST Portfolio.

*Doch offensichtlich wollen gar nicht alle Facebook Anteile kaufen. Dem Deutschen Facebook-Gesellschafter Thomas Heilmann ist der Hype und die Neubewertung von 50 Mrd. $ eindeutig zu viel des Guten. Er verkaufte seine Anteile kurz vor dem Jahreswechel.

Würden Sie gerne an Facebook beteiligt sein? Welche der vorgestellten Methoden sagt Ihnen eher zu oder haben Sie vielleicht Ihre eigene?

Pic: Cake at Bread & Choclate by cstrom

‘The Golden Voice’ gibt einer Zeitung Nachhilfe in Journalismus 2.0

Es ist eine der schönsten Geschichten dieses jungen Jahres: Die des obdachlosen Ted Williams, der an der Ausfahrt zur Interstate 71 in Columbus/Ohio stand und um ein paar Dollars bat. Was nicht bekannt war: Er hat die ‘Golden Voice’ eines (ehemaligen) Radiomoderators.

Ein kurzes Video, gedreht von einem Radakteur des Columbus Dispach, machte Anfang Januar im Internet die Runde, und binnen weniger Tage bekam Ted Williams einen Job als Stimme für die Cleveland Cavaliers (Basketball) und ein erstes TV-Engagement.

Eine nette Story, die das Bild der USA als Land der unbegrenzten Möglichkeiten wiederbelebt, in dem es der Tellerwäscher zum Millionär schaffen kann. Zudem ist es ein netter, etwas anderer Social Recruiting-Case. 😉

Nachholbedarf für eine Lokalzeitung

Doch nicht nur Ted Williams hat von der Geschichte profitiert, auch der Columbus Dispatch hat ein paar Hausaufgaben in Sachen “Journalismus 2011” bekommen. Der Erfolg des Clips ging nämlich keineswegs auf das Konto dieses Regionalblattes, sondern er startete durch das Kopieren und Verbreiten des Videos über YouTube. Und das hat dem Dispatch gar nicht gefallen: Er lies das kopierte Video sperren, obwohl er selbst einräumt, dass eben dieses “unautorisierte Kopieren” zum Erfolg des Video und dem anschließenden Happy End geführt hat.

In einer Stellungnahme dazu verweist der Columbus Dispatch nochmals auf die Urheberrechtsverletzung, erklärt aber, grundsätzlich niemand davon abhalten zu wollen, dieses Video zu sehen. Vielmehr sei YouTube der Bitte um Verlinkung auf die eigene Seite dispatch.com nicht nachgekommen. So kam es nun, dass der Columbus Dispatch seinen eigenen YouTube-Channel eröffnet und das Video dort hochgeladen hat. Bleibt zu hoffen, dass er die richtigen Schlüsse gezogen hat und den Kanal nun auch weiter nutzt, um seine Videos dort zur Verbreitung bereitzustellen. Bis jetzt ist nämlich nur dieser eine Clip dort zu finden. In den Kommentaren zu diesem Video entlädt sich derzeit der Unmut über das Verhalten der Zeitung – auch das ist ein Teil von Journalismus 2.0.

Pic: smemon87

Ausblick 2011 – Wird SMO das neue SEO?

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Tobi fragt: “Wird Suchmaschinen-Optimierung (SEO) durch Social-Media-Optimierung (SMO), im Sinne einer verbesserten Verbreitung von Inhalten in sozialen Netzwerken, abgelöst werden?”

Alex sagt: “Mindestens eines der SEO Blogs hat sich vor einigen Monaten mit dem Thema beschäftigt und eine Diskussion ausgelöst. Falls ich’s richtig vernommen habe, gibt es da durchaus gegensätzliche Ansichten unter den echten SEOs. Ich meinerseits bin der Meinung, dass SEO und SMO zukünftig Hand in Hand gehen bzw. aufeinander aufbauen werden. Ohne gute SEO Vorarbeit kann sich die anschließende SMO schwieriger gestalten. Social Media leben zu einem beachtlichen Teil von der Aggregation externer Inhalte. Diese externen Inhalte muss man erst finden. Beim Verzicht auf SMO schöpft man wiedrum nicht alle Möglichkeiten aus und wird es schwer haben, die fortgeschritteneren Wettbewerber hinter sich zu lassen.

Also, der Gewinner von 2011 hat seine SEO Hausaufgaben gemacht und hält im Bereich SMO Schritt mit der Zeit. Spannend wird für mich in diesem Zusammenhang vor allem die Entwicklung von Methoden im Bereich SMO sein. Aktuell probieren wir ja alle mehr oder weniger rum.

Ob SEO / SMO oder SEO+SMO wird allerdings auch in 2011 die Qualität der Inhalte einer der Hauptschlüssel zu ihrer verbesserten Verbreitung sein.”

Jan sagt: “Nein, an eine Ablösung glaube ich nicht. Aus meiner Sicht sind SEO und SMO zwei sich ergänzende Facetten im Wettbewerb um Aufmerksamkeit im Web. Deutlich wird das u.a. daran, dass das Ergebnis von SMO, die von Usern verbreiteten (Back-)Links, sich auf die Suchmaschinenrankings auswirken und damit quasi wieder zu SEO werden. Also immer schön beides machen ;-)”

Pic: trps

Gutes aus 2010 – Eine Infografik

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Manchen kommt das Internet immer noch vor wie der wilde Westen: Fruchtbares Acker- und Weideland soweit das Auge reicht, die ein oder andere Goldader und viele Strolche, die dort einen schnellen Dollar machen wollen. Oder warum sind wir denn alle hier? 😉

Einen Wegweiser durch diese unwegsame Wildnis bietet die Infografik “How To Make Money On The Internet”, gefunden hier bei Fast Company. Lustig, aber bei genauerem Hinsehen auch erschreckend wahr. (Click to enlarge)

Pic: Darren Foreman

[HTTP410] Must See 2010 – How To Survive A Shitstorm

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten. Egal welche Art des Auftretens gewählt wird: Social Media heißt für Unternehmen, in einen offenen Dialog zu treten. Und wie es Dialoge so an sich haben: Man steht zur Diskussion, wird gelobt, hinterfragt und unter Umständen kritisiert oder sogar offen angegriffen. Das Positive dabei – wer Teil dieses Gesprächs ist, kann argumentieren und sich verteidigen. Was aber, wenn die Situation außer Kontrolle gerät? Was, wenn die Gegenseite für Argumente nicht mehr zugänglich ist und einem die Diskussion zu entgleiten droht? Sascha Lobo hat selbst einige Erfahrung mit großen und kleinen Anfeindungen im Netz und hat auf der re:publica 2010 einen sehr guten und offenen Vortrag gehalten: How to Survive a Shitstorm.

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

Konfuzius: “Der Wert des Vertrauens”

Zum Jahreswechsel bringt die Wollmilchsau viele Rückblicke auf das vergangene Jahr, einige Ausblicke auf 2011 und ausgewählte Weisheiten aus dem fernen Osten.

Für Vertrauen gilt das Gleiche, wie auch für Respekt: Es muss verdient (und gewährt) werden. Einfordern lässt es sich nicht. Umso glücklicher kann sich derjenige schätzen, der das Vertrauen anderer genießt und er sollte dieses nicht missbrauchen.

Dsï Hia sprach: “Der Edle (erwirbt sich) das Vertrauen, dann erst bemüht er seine Untertanen; wenn sie noch kein Vertrauen haben, so halten sie das für Härte gegen sich. Er (erwirbt sich) das Vertrauen (seines Fürsten), dann erst macht er Vorhaltungen; wenn er noch nicht das Vertrauen (seines Fürsten) hat, so hält jener es für Beschuldigungen gegen sich.”

(Konfuzius, Lun Yü – Gespräche, Buch XIX)

Pic: Shih K’ang (gemeinfrei)