Die Twitter-Konsolidierung hat begonnen

Kaum einem aktiven Twitter-Nutzer wird entgangen sein, dass es in den letzten Monaten deutlich ruhiger geworden ist. Zunächst war da nur so ein undefinierbares Gefühl und allzu gerne suchte man die Ursache noch vor ein paar Wochen bei dem alljährlichen Sommerloch. Die Sommerferien sind aber spätestens jetzt vorbei, und selbst die fleißigsten unter uns machen nach und nach einen immer ruhigeren Eindruck. Das Offensichtliche lässt sich nicht länger leugnen: Die Konsolidierung von Twitter hat begonnen.

Der Rückgang des Hypes lässt sich anhand des Suchaufkommens (Google) verfolgen und belegen. Dieses zeigt schon seit einigen Wochen einen deutlich erkennbaren Abwärtstrend. Die Aufmerksamkeit normalisiert sich. Twitter ist nicht mehr neu und nicht mehr “heiß”, also wird weniger danach gesucht.

twitter-konsolidierung

Was hat diese Entwicklung zu bedeuten?! Nichts, sie ist der normale Lauf der Dinge. Während die Zahl der professionellen Twitter-Nutzer in den kommenden Monaten im Stillen weiter wachsen wird, kann man davon ausgehen, dass die Zahl der Hobby-Nutzer zurückgeht. Der Grund ist einfach: Twitter nützt nur denen, die wissen, warum sie twittern. Ohne ein klares Konzept ist Twitter nach Abschluss der Experimentierphase einfach zu zeitintensiv und zu wenig nutzbringend, um sinnvoll zu sein.

Wer jetzt geneigt ist zu glauben, dass auf den Hype der Kater folgt, irrt. Zahlreiche Gespräche auf der dmexco, dem Get Together der digitalen Wirtschaft, haben gezeigt, dass Twitter mittlerweile ein fester Bestandteil im Kommunikations- und Nachrichtenmix vieler Unternehmen und Individuen der Online-Wirtschaft ist. Dies suggeriert auch die Nutzerstatistik unserer Jobsuchmaschine jobtweet. So stammt der überwiegende Teil der rund 10.000 Suchabfragen im letzten Monat aus dem Web- und IT-Umfeld. Es bleibt abzuwarten, wie lange es braucht, bis auch andere Wirtschaftsbereiche den Kommunikationsnutzen von Microblogging für sich entdecken.

“Weighting” – Vorschaubild

[HTTP410] Wie ranken Ihre Stellenanzeigen?

Haben Sie sich als Personalsuchender schon mal gefragt, ob und wie gut Ihre Stellenanzeigen über Suchmaschinen auffindbar sind? Das sollten Sie auf jeden Fall tun. Schließlich haben Sie Zeit und Geld investiert, um Ihre Anzeigen zu formulieren und auf der Firmenseite sowie evtl. bei einigen Jobbörsen zu platzieren.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Ein Idealkandidat geht, einer spontanen Eingebung folgend, in der Mittagspause auf die Seite seiner bevorzugten Suchmaschine. Er gibt eine Begrifsskombination “xyz” ein, die IHM zur Beschreibung seiner zukünftigen Stelle (genau Ihre Stelle) sinnvoll erscheint und … … … surft geradewegs an Ihrer Anzeige vorbei, um wer weiß wo zu landen (hoffentlich nicht bei Ihrer Konkurrenz). Sie werden ihn nie zu Gesicht bekommen.

Was ist hier passiert?!

a) Ein Missverständnis: Sie haben die Anzeige für einen “Bankkaufmann” formuliert. Der Idealkandidat möchte gerne “Bankberater” sein. Natürlich ist er Bankkaufmann, aber Bankberater hört sich für Ihn einfach besser an. Für Sie dagegen macht Bankkaufmann mehr Sinn, und entsprechend gestalten Sie auch Ihre Anzeige. Aus der Sicht der Internetsuche auf dem heutigen Stand der Entwicklung ist genau das (noch) ein erhebliches Problem.

b) Schlecht optimiert: Sie und Ihr Idealkandidat haben zwar die gleichen Begriffe im Sinn gehabt, aber Ihre Stellenanzeige war der Konkurrenz einfach unterlegen und tauchte irgendwo auf Seite 4 bei Google auf. Bei der Formulierung der Anzeige wurde die Relevanz des Inhalts für Suchmaschinen einfach nicht bedacht.

Wir wollen nicht so tun, als ob die Lösung dieser beiden Probleme ein Kinderspiel wäre. Über die Auswahl von Keywords für Stellenanzeigen kann man ein ganzes Buchkapitel schreiben, was wir nebenbei bemerkt übrigens getan haben 😉 . Und selbst das ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Thematik ist einfach zu komplex. Nichtsdestotrotz lässt sich bereits mit einigen ersten Schritten die Auffindbarkeit Ihrer Online-Anzeigen kontrollieren.

Zum Einstieg: das folgende Tool von Getrank.org wird Ihnen helfen, ein Bewußtsein für die Suchmaschinenoptimierung von Stellenanzeigen zu entwickeln und die Ergebnisse Ihrer Arbeit oder die Ihrer Dienstleister genauer zu prüfen. Es ermöglicht Ihnen abzufragen, auf welchen Positionen Ihre Jobanzeigen bei Google und Yahoo für bestimmte Begriffskombinationen ranken.

Vorgehensweise: Geben Sie den Direktlink(!) zu der Stellenanzeige auf Ihrer Website, der Ihres Dienstleisters oder der Jobbörse Ihrer Wahl in das URL-Feld ein. Als nächstes geben Sie die Begriffe oder Begriffskombinationen ein, die Ihrer Meinung nach ein Stellensuchender eingeben könnte/würde, um den Job zu finden.

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Die Abbildung veranschaulicht den Vorgang am Beispiel eines unserer Blogartikel zum Thema Microbloggingsuche. Geprüft wird, wie der Artikel für einige darin enthaltene Begriffe rankt.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Virtuelles Recruiting (Second Life Video)

Seit 2006 beobachten wir die Entwicklung des Web 3D und testen mehr oder weniger regelmäßig die Interaktionsmöglichkeiten virtueller Welten. Im Herbst 2008 haben wir im Rahmen eines Wochenend-Videoprojektes den gesamten Personalberatungsprozess vom Kunden- bis zum Einstellungsgespräch in Second Life nachgebildet. Das Projekt diente dazu, herauszufinden, welche technischen Fortschritte noch erforderlich sind, um das Web 3D in der Praxis einsetzen zu können.

Angeregt durch den derzeitigen Entwicklungssprung im Bereich Augmented Reality, haben wir uns kürzlich wieder mit den Ergebnissen des Experiments befasst und endlich die Zeit gefunden, das Material zu einem interessanten und unterhaltsamen Film in webtauglicher Länge zusammen zu schneiden. Film ab.

Eine subjektive Einschätzung des Arbeitsmarktes in 2009

Das Jahr 2009 hat für mich gut angefangen, mit Ferien in Brasilien und einen spannenden, gut bezahlten Job als Berater in der deutschen Automobilindustrie. Ops! Ja, genau, bei Daimler, die am Anfang des Jahres die meisten Beratungsprojekte gestrichen hat. Mehr als ein Drittel meiner Kollegen wurden gefeuert. Ich, als Neuester, natürlich auch.

Aber dieser Job hat mir den Weg zur Selbstständigkeit gezeigt und dadurch ermöglicht, dass ich seitdem als unabhängiger Berater tätig geblieben bin. Mein Ziel, aber, ist eine Festanstellung in den Bereichen Marketing Strategie oder Produktmanagement und ich berichte jetzt kurz über die jetzige Jobsuche.

Der erste Unterschied gegenüber 2008, den ich bemerkt habe, war in der Beratungsbranche. Auf einmal fehlten die vielen Anzeigen für Berater, Associate oder Senior Consultants die ich in 2008 gesucht und gefunden hatte. War ja zu erwarten, Beratungsprojekte können sehr schnell gestrichen werden, wie ich selbst erfahren hatte. Dann stellte ich fest, dass auch andere interessante Anzeigen seltener wurden, zum Beispiel für Trainee Programme auf MBA Niveau. Die Jobsuche per Internet stellte sich deutlich aussichtsloser als zuvor dar. Weniger Stellen für mehr Bewerber, ein wahrer roter Ozean (siehe Blue Ocean Strategy).

Ich ging dann zu Jobmessen, z. B. die Konaktiva in Darmstadt. Wegen meiner Berufserfahrung vor dem MBA bin ich zwar nicht wirklich das Zielpublikum von solchen Absolventenmessen, aber sie sind immer noch eine gute Möglichkeit einen stärkeren Eindruck einer Firma zu bekommen. Besonders da war der Unterschied zu 2008 deutlich und krass: Firmen, die im Vorjahr 30 bis 50 Absolventen gesucht hatten, boten nur Praktika an. Ich glaube, die Messen haben nur stattgefunden, weil die Verträge in 2008 unterschrieben worden sind und die Kosten sowieso als Marketingausgaben abgesetzt werden durften. Die Firmen schienen dort nur für die Imagepflege zu sein.

Deshalb habe ich meine Strategie für 2009 drastisch geändert. Ich habe mich zuerst nach einer Stadt umgeschaut, wo ich mir die besten Arbeitschancen versprach. Diese Stadt ist Hamburg. Dann habe ich Veranstaltungen gesucht, wo man schnell interessante Leute kennenlernen kann. Und zuletzt den notwendigen Aufwand in Geld und Zeit investiert, möglichst viele relevante Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Und das tue ich immer noch.

Der Gedanke dahinter ist, dass ich dadurch von Projekten oder Personalbedarf erfahre, die sonst nicht im „allwissenden“ Internet zu finden sind. Außerdem erhöhe ich die Chance, dass an mich gedacht wird, wenn dieser Bedarf gedeckt werden soll. Dass ich bei Events wie Social Media Club, Twittwoch, Open Coffee Club und OnlineKapitäne mehr über hoch-spannende Themen lerne und offene, kreative und lustige Menschen treffe, ist natürlich einen sehr starken Ansporn, so weiter zu machen.

Über den Gastautor: Fernando Bresslau hat einen Master of Business Administration (MBA) im Marketing und ein Ingenieursdiplom (Schiffbau) samt technischer Berufsausbildung (Maschinenbau), spricht vier Sprachen und hat bereits in drei Ländern, darunter China, gearbeitet.

Fernando ist im Moment freiberuflich tätig, sucht aber eine Festanstellung in den Bereichen Marketing und Produktmanagement. Zu seinem XING-Profil gelangen Sie hier.

Lesen statt Fernsehen: digitale Schmökertipps

US-Führungskräfte: 70% sehen Social Media als wertvolles Recruiting-Tool

Laut einer Studie zum Nutzen von Social Media für Unternehmen, betrachten 69 Prozent der befragten US-amerikanischen Führungskräfte Social Media als ein wertvolles Tool für Recruiting. Außerdem bescheinigten sie den Sozialen Medien großes Potential für Markenbildung und Kundenbindung. Konsequenterweise, planen 75 Prozent der befragten Entscheider, ihre Social Media Aktivitäten 2010 auszudehnen. Hieran anknüpfend untersucht die Studie die Herausforderungen, mit denen Unternehmen durch Social Media konfrontiert werden, und gibt dem Leser abschließend zehn Best Practice Beispiele für die Formulierung einer Social-Media-Richtlinie für das eigene Unternehmen. Interessant ist auch, dass 51 Prozent derjenigen, deren Unternehmen noch keine Social-Media-Aktivitäten unterhalten, als Ursache fehlendes Know-how in der Belegschaft angeben, was uns zu unserer nächsten Leseempfehlung bringt.

Recruiting muß auf Webtechnologien reagieren

Das US-Marktforschungsunternehmen Gartner hat in der Studie “Social Science Meets Technology in Next-Generation Jobs.” die Entstehung neuer Berufsbilder als Folge der zunehmenden Nutzung von Social Media in Wirtschaft und Gesellschaft untersucht, und kommt zu folgendem Schluß: “Many emerging jobs and roles will not simply specialize in one skill area, but will blend business, artistic and technical skills.” Im einzelnen hat Gartner vier berufliche Anforderungsprofile identifiziert, für die zukünftig verstärkt Mitarbeiter gebraucht werden:

– Benutzererlebnis-Gestalter (Web User Experience Roles)
– Verhaltensanalysten (Behavioral Analysis Roles)
– Informationsanthropologen (Information Specialists)
– Berater für digitale Image- und Markenbildung (Digital Lifestyle Experts)

Mehr Details gibts hier.

White Paper: Twitter für Personalsuche, Personalmarketing und Employer Branding

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Einsatzes von Twitter in der Personalbeschaffung, hat die atenta Personalberatung eine Orientierungs-, Entscheidungs- und Argumentationshilfe für Personaler veröffentlicht. Das White Paper beginnt mit einer Erläuterung der grundlegenden Funktionsweise von Twitter, gibt einen umfassenden Einblick in die Alters- und Ausbildungsstruktur der deutschsprachigen Twitternutzer und schildert verschiedene Einsatzmöglichkeiten von Twitter im Rahmen von Personalsuche, Personalmarketing und Employer Branding.

Viel Spaß beim Lesen!

Offenlegung: Die atenta Personalberatung wird von den Autoren dieses Blogs betrieben.

I’d Rather Be Reading” – Vorschaubild

„Echtzeit“-Stellensuche mit Google

Die erweiterte Google-Suche bietet Nutzern bereits seit längerem die Möglichkeit, sich nur Suchergebnisse anzeigen zu lassen, die innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls, z.B. eines Jahres, eines Monats, einer Woche oder der letzten 24 Stunden von Google erfasst wurden. Wie das Tech-Blog readwriteweb vor ein paar Tagen berichtete lässt sich Google nun durch eine kleine Änderung in der URL-Zeile des Browsers in eine „Echtzeit“-Suchmaschine verwandeln. Nutzer können sich dadurch von Google nur die Ergebnisse anzeigen lassen, die in den letzten Stunden, Minuten oder sogar Sekunden in den Google-Index aufgenommen worden sind. Da viele Stellensuchende mehrmals am Tag nach neuen Stellen suchen, kann ihnen dieser kleine Trick helfen, ihre Stellensuche effizienter zu machen. Denn anstatt sich jedesmal wieder durch die selben Ergebnisse zu klicken, schränken Sie Ihre Suche einfach auf die Anzahl der seit der letzten Suche vergangen Stunden oder Tage ein, und schon enthält Ihre Ergebnisliste nur die für Sie wirklich neuen Stellenangebote.

Und so funktioniert’s:

1.) Google.de ansurfen und erweiterte Suche aufrufen
2.) Suchbegriffe eingeben und Suchbutton anklicken

Google_erweitert1

3.) In die URL-Adresszeile des Browsers klicken und mit den Cursortasten die URL bis zum Parameter qdr=all entlang scrollen.

Google_URL_qdr1

4.) Das Zeitintervall der Suche können Sie nun verändern, indem Sie all durch folgende Werte ersetzen:

m = month (Monate); Bsp.: qdr=m4 zeigt die Ergebnisse der letzten vier Monate

w = weeks (Wochen); Bsp.: qdr=w3 zeigt die Ergebnisse der letzten drei Wochen

d = days (Tage); Bsp.: qdr=d2 zeigt die Ergebnisse der letzten zwei Tage

h = hours (Stunden); etc. pp.

n = minutes (Minuten)

s = seconds (Sekunden)

Wir hoffen, dieser Tipp wird Ihnen helfen, Ihre Stellensuche effizienter zu machen. Das Prozedere wird Ihnen vielleicht auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, ist es aber nicht. Probieren Sie es aus! Fragen beantworten wir wie immer gerne in den Kommentaren.

Hinweis: Wenn der Zeitraum auf weniger als die letzte Stunde eingegrenzt wird, kann es gemäß unseren Tests vorkommen, dass Google die Zahl der Ergebnisse auf zehn beschränkt, auch wenn tatsächlich mehr Ergebnisse vorliegen. Im Übrigen möchten wir kurz anmerken, dass uns bewußt ist, dass es sich bei der beschriebenen Methode streng genommen nicht um Echtzeitsuche handelt, da die Zeitintervalle sich auf die Indexierung und nicht auf die Veröffentlichung des Ursprungsdokuments beziehen.

Die Jobsuche in 2008

Als ich in Mai 2008 wieder in Deutschland war, habe ich mit der Suche noch während des MBAs begonnen. Mein Ziel war, damals, in einer Unternehmensberatung unterzukommen. Auch hatte ich Venture Capital Firmen aufs Korn genommen, obwohl ich wusste, dass in dieser Industrie die meisten Stellen durch persönliche Netzwerke der VC Partner besetzt werden.

In Juni und Juli wurden an die 20 Bewerbungen herausgeschickt und ich wurde bei ungefähr ein Drittel davon zu Bewerbungsgespräche in August und September eingeladen. Zu diesen Stellen kam ich natürlich durch das Internet, aber auch durch die Jobmesse talents in München und durch die Karrierestelle der Mannheim Business School.

Ende Oktober war ich bei 3 Bewerbungsverfahren unter den letzten 2 Kandidaten. Ich bekam zuletzt 2 interessante Angebote und durfte aussuchen. In November unterschrieb bei einer Unternehmungsberatung in Stuttgart. Danach hatte ich bis Februar 2009 Zeit, ein Beratungsprojekt bei DHL in Brüssel zu beenden und dann die Familie in Brasilien zu besuchen. Meine MBA Pläne waren waren wie erhofft aufgegangen.

In September 2008 war es uns, MBA Absolventen, klar, dass wir schnell Jobs finden mussten. Die Krise hat zuerst die Hoffnungen derer, die Investmentbanker werden wollten, vernichtet. In meiner Klasse in Mannheim waren das aber nicht viele. Aber wir wurden noch von vielen Unternehmen in der Business School besucht, es gab noch viele Ausschreibungen für Traineestellen generell und bei Top-MBA.com konnten noch interessante stellen gefunden werden. Die Krise war da, aber wir hatten den Eindruck, dass sie sich im Arbeitsmarkt noch nicht voll bemerkbar machte.

Ende des Jahres wurde es kritischer. Viele meiner ausländischen Kollegen, die eigentlich in Deutschland bleiben wollten, fingen an, zurück nach Hause zu fliegen, um dort gutbezahlten Jobs zu nehmen. Es war offensichtlich, dass die Krise die Firmen dazu gebracht hatte, ihre Einstellungspläne vorsichtiger zu gestalten, und da waren ausländische MBAs nicht mehr sehr gefragt. Ich, aber, hatte einen unterschriebenen Vertrag und freute mich auf meine Ferien.

Wie sich, von meinen Standpunkt aus, die Jobsuche in 2009 verändert hat, berichte ich im nächsten Beitrag.

Über den Gastautor: Fernando Bresslau hat einen Master of Business Administration (MBA) im Marketing und ein Ingenieursdiplom (Schiffbau) samt technischer Berufsausbildung (Maschinenbau), spricht vier Sprachen und hat bereits in drei Ländern, darunter China, gearbeitet.

Fernando ist im Moment freiberuflich tätig, sucht aber eine Festanstellung in den Bereichen Marketing und Produktmanagement. Zu seinem XING-Profil gelangen Sie hier.

[HTTP410] Jobbörsen selbermachen: jobberbase.com und joobsbox.com

Wer schon immer seine eigene Jobbörse haben wollte, kann sich diesen Traum jetzt erfüllen; dank der Open-Source-Angebote jobberbase.com und joobsbox.com. Jobberbase ist seit Herbst 2007 online und die verbreitetere Lösung, Joobsbox gibt es seit März 2009. Beide Angebote dienen zum einfachen Erstellen von Nischenjobbörsen ohne Programmierkenntnisse, und haben einige sehr gute Features vorzuweisen. Das Beste an beiden ist, dass man Stellen veröffentlichen kann, ohne sich registrieren  zu müssen. Darüber hinaus bieten beide Plattformen ein klares Design und eine intuitive Bedienung. Und, ganz besonders wichtig, die Stellenangebote der auf ihnen basierenden Jobbörsen werden von Suchmaschinen erfasst.

Ein schönes Beispiel für eine deutsche Jobbörse auf der Basis von Jobberbase ist Bloggerjobs.de:

bloggerjobs_de1

Joobsbox listet auf seiner Website leider noch keine internationalen Beispiele, die an der Entwicklung beteiligte rumänische IT-Stellenbörse joobs.ro zeigt aber wie joobsbox im praktischen Einsatz aussehen kann. Außerdem bietet joobsbox eine Slideshare-Präsentation:

Obwohl es den Anschein hat, dass sich Joobsbox hinsichtlich der grundlegenden technischen Umsetzung kräftig bei Jobberbase bedient hat, bieten sie mit einem Twitter- und einem iPhone Plugin auch eigene Features, die man bei Jobberbase (noch) vergeblich sucht.

Da das Open Mind Blog die Funktionalität beider Plattformen bereits im Einzelnen vorgestellt hat, beschränken wir uns hier auf die Verlinkung zu seinen Posts über Jobberbase und Joobsbox.

Wer neugierig geworden ist, kann sich aber auch die Demos anschauen oder direkt zum Download gehen:

Demos & Downloads:

Jobberbase Demo

Jobberbase Download

Joobsbox Demo

Joobsbox Download

LinkedIn-Gründer Konstantin Guericke über die Deutschland-Strategie von LinkedIn

Konstantin_GuerickeDer gebürtige Hamburger Konstantin Guericke ist Mitgründer von LinkedIn, dem größten internationalen Business-Netzwerk. Wir haben ihn zu LinkedIns Deutschlandstrategie, dem Wettbewerber XING und LinkedIns Vorteilen für Personaler befragt. Herausgekommen ist ein spannendes Interview, das wir heute in voller Länge präsentieren.

1.) LinkedIn hat im Februar seine deutsche Version gelauncht und angekündigt, bis zum Jahresende von 500.000 auf 1 Mio. Nutzer wachsen zu wollen. Was hat sich seitdem getan?

Wir konzentrieren uns auf Mundpropaganda und kümmern uns daher in erster Linie um unsere bestehenden Nutzer. Wie bei Facebook wird sich das Wachstum beschleunigen, sobald unsere Mitglieder den Mehrwert von LinkedIn besser verstehen und schätzen.

In den letzten sechs Monaten haben wir uns auf die Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen konzentriert. So haben wir beispielsweise die Gruppenfunktionalität und die Funktion „Neues aus meinem Netzwerk“
weiterentwickelt und die deutsche Version insgesamt verbessert.

Ich habe in den letzten Monaten mit zahlreichen deutschen LinkedIn Nutzern persönlich gesprochen, um die Meinungen und das Nutzungsverhalten besser zu verstehen. Viele von ihnen sind verständlicherweise durch die Erfahrung mit Xing geprägt. Sie suchen die bereits bekannten Funktionen bei LinkedIn und nehmen neue Funktionen oft nicht sofort wahr. Unser Produktvorsprung von zwei Jahren wird daher oft gar nicht wahrgenommen. Doch sobald Nutzer die Funktionalität finden und ausprobieren, sind die vom praktischen Nutzen und der damit verbundenen Zeitersparnis positiv überrascht. Wir haben unsere erste LinkedInsiders Tagung in Köln gemacht und werden mehr im Bereich Seminaren machen.

Viele der neuen Funktionen von XING gibt es bei LinkedIn im Schnitt schon seit zwei Jahren. Dadurch sind sie deutlich ausgereifter (z.B. Frage & Antwort, Unternehmensprofile, Status). Hinzu kommt, dass einige
Kernfunktionen von LinkedIn (z.B. mehrsprachige Nutzerprofile, Empfehlungen, Umfragen, Dienstleister-Marktplatz, Schaltung von Textanzeigen) auf dem deutschen Markt immer noch einzigartig sind.

2.) Worin sehen Sie konkret den Mehrwert von LinkedIn für karrierebewußte deutsche Nutzer, grundsätzlich und im Vergleich zu Xing?

Gerade für Karrierezwecke ist ein LinkedIn Profil reichhaltiger und vertrauenswürdiger, da es nicht nur aus Eigenaussagen besteht, sondern auch beispielsweise Empfehlungen von Arbeitgebern enthält. Außerdem verfügt LinkedIn über ein Expertenmodul innerhalb der Frage & Antwort Applikation: Unter allen Antworten wählt der Frager die Beste aus. Mit dieser Funktion wird das Fachwissen von relevanten LinkedIn Mitgliedern beurteilt. LinkedIn stellt auf diese Weise Anreize, fachliche Fragen zu stellen und bei Antworten durch Qualität zu glänzen.

Ein aktuelles Profil auf LinkedIn ist außerdem wichtig, um von den richtigen Personalern und Headhuntern gefunden zu werden. Auf LinkedIn sind rund eine halbe Million Recruiter aktiv. Zudem verfügt LinkedIn in Ländern wie England, Frankreich, Niederlanden, Belgien, Polen, Schweiz und Italien laut Google Trends über die höchste Anzahl an täglichen Nutzern. Europäische Headhunter suchen hauptsächlich auf LinkedIn nach passenden Kandidaten. Wer sich also eine Karriere in Europa offen halten möchte, sollte ein sorgfältig gepflegtes LinkedIn Profil aufbauen, Empfehlungen sammeln und seine Expertise über gute Antworten zeigen. Um auch von Mitgliedern gefunden zu werden, die Suchbegriffe in einer anderen Sprache eingeben, sollte man sein LinkedIn Profil direkt in mehreren Sprachen anlegen.

3.) Worin besteht der Mehrwert von LinkedIn für deutsche Recruiter, und welche Such-Features sind im Vergleich zu Xing in Ihren Augen besonders interessant?

Wer nach Qualität sucht, wird auf LinkedIn fündig. Schließlich interessieren sich Headhunter weniger für Friseurinnen und Azubis, sondern eher für Fachkräfte im mittleren und oberen Management. Fach- und Führungskräfte, die sich beruflich auf internationalem Parkett bewegen, kommt an LinkedIn nicht vorbei, da wir mit 11 Millionen Mitgliedern das größte europäische Online-Businessnetzwerk sind. Die Kontakt-aufnahme zu anderen Mitgliedern ist auf LinkedIn nur über eine vorhergehende Anfrage und eigene Vorstellung möglich. Man kann auch nicht von unbekannten Personen in Gruppen oder zu Events eingeladen werden. Dieser Schutz verhindert, dass gefragte Führungskräfte nicht mit ungewollten Nachrichten oder Kontaktanfragen überflutet werden und in der Regel nur qualitativ hochwertige Nachrichten erhalten.

Ein effizientes und zentrales Tool für Recruiter ist unsere Suchfunktion. Sucht ein Personaler zum Beispiel nach „controller“, so bekommt er nicht nur 347.000 Ergebnisse, sondern sieht auch sofort, welche Firmen die meisten Controller beschäftigen (Siemens hat 1.050, IBM 733, Microsoft 682 und Ericsson 649), und kann die Suche dementsprechend eingrenzen. Mit zwei Klicks sieht er (oder sie!) dann die 55 Siemens Controller in München und kann dann auch direkt nachvollziehen, wie viele in dieser Auswahl vorher wo gearbeitet oder studiert haben. Das spart nicht nur Zeit sondern liefert dazu eine Menge Informationen über den Markt.

Die Suchergebnisse lassen sich auf verschiedene Arten anzeigen (z.B. nach Relevanz, Beziehung, Empfehlungen). Der Recruiter kann sich auch aussuchen, welche Profilfelder er in den Ergebnissen sehen will und sich zudem noch seine Lieblingsansicht speichern. Man spart auch Zeit, indem man sich gleich in den Resultaten anzeigen lässt, welche gemeinsamen Kontakte oder Gruppen man zum Beispiel mit interessanten Kandidaten hat. Über die Profile kann man zudem mehr über die Arbeitgeber erfahren, zum Beispiel wo ein Kandidat arbeitet oder gearbeitet hat. Mit einem Klick gelangt man auf die jeweiligen Unternehmensprofile, die neben den gut strukturierten Daten aus den Profilen der Mitarbeiter auch externe Daten wie z.B. Unternehmensbeschreibungen, Unternehmens-nachrichten, Mitarbeiterzahlen, Aktienkurse und Umsatzzahlen enthalten. Alle diese Funktionen sowie Suchaufträge stehen allen Mitgliedern im Rahmen der kostenlosen LinkedIn Mitgliedschaft voll zur Verfügung.

4.) Nach den mir vorliegenden Zahlen von heute morgen, hat LinkedIn derzeit 518 Tausend Mitglieder in Deutschland. Welche Maßnahmen planen Sie, um die deutsche Nutzerbasis zu verbreitern?

Ich glaube, dass die acht Prozent der XING Mitglieder, die die kostenpflichtigen XING Premiumdienste nutzen, sich früher oder später sicher bei LinkedIn zumindest ein zweites Standbein aufbauen werden, da sie Online-Networking schätzen und der Aufwand gering ist. Schließlich können sie ihre XING Kontakte als VCF Datei herunterladen und bei LinkedIn hochladen. Zudem bietet LinkedIn auch eine Funktion, Lebensläufe zu importieren.

Noch interessanter sind für uns aber die 92 Prozent der XING Mitglieder, die durch ihre Basismitgliedschaft bei XING so stark eingeengt sind, dass sie dort nur geringen Nutzen haben. Für die Fach- und Führungskräfte dieser 7,3 Millionen Menschen ist LinkedIn ideal, da 80 Prozent der XING Premiumdienste (z.B. volle Suchfunktion, Ansprache von Kontakten zweiten und dritten Grades, Direktansprache von Gruppenmitgliedern, Nachrichten an eigene Kontakte, wer das eigene Profil angesehen hat, Powersuche nach Kollegen, Statusmeldungen, unbegrenzte Nachrichten aus dem Netzwerk, Kontaktlistenexport, Stellenanzeigen, Dateianhänge) bei LinkedIn vollkommen kostenlos sind.

Aus meinen Gesprächen mit deutschen Nutzern geht ganz klar hervor: In Deutschland nehmen die Nutzer an, dass LinkedIn ähnlich aufgebaut ist wie XING und dass der Service ohne Premium-Mitgliedschaft nicht vernünftig nutzbar ist. Aber das ist falsch. Bei LinkedIn können auch Basismitglieder fast alle Funktionen kostenlos nutzen .

Ich bin mir sicher, dass LinkedIn aufgrund des besseren Schutz der Privatsphäre weiterhin Leute anspricht, für die XING einfach ein zu offenes System ist, oder denen Xing nicht effizient und direkt genug auf Business-Ziele eingeht. LinkedIn ist seit über drei Jahren profitabel und verfügt mit 45 Millionen Mitgliedern über die mit Abstand größte Umsatzbasis. Nutzer aus Deutschland, Österreich und der Türkei werden sich langfristig nicht mit einer Insellösung zufrieden geben, sondern dort aktiv sein, wo es die meisten Arbeitgeber, Headhunter, Investoren und Kunden gibt. Und diese drei Länder ausgenommen, liegt LinkedIn in allen anderen europäischen Ländern in der täglichen Nutzung vor XING.

5.) Sie betonen in Interviews immer wieder das organische Wachstum von sozialen Netzwerken, XING dagegen unterhält seit längerem eine umfassende Werbekampagne und verzeichnet starken Zuwachs. Planen Sie konkrete Maßnahmen, um die Stärken von LinkedIn in Deutschland offensiver zu kommunizieren oder werden Sie an Ihrer werbefreien organischen Wachstumsstrategie festhalten?

Massive Werbekampagnen sind nicht immer das beste Mittel, um Mitglieder zu gewinnen. Trotz starker Werbekampagnen und dem Aufkauf von mehreren internationalen Netzwerken verlangsamt sich das Wachstum von XING in Deutschland kontinuierlich. Aus den von XING selbst veröffentlichten Zahlen geht hervor, dass XING im zweiten Quartal nur 166.000 deutsche Mitglieder weben konnte. Das ist im Vergleich zu den zwei vorherigen Quartalen ein Abfall von 17% an neuen Mitgliedern. Im zweiten Quartal kamen bei XING nur noch 29.000 neue Premiummitglieder hinzu — das ist gegenüber dem Vorquartal ein Einbruch um 48% und die niedrigste Anzahl in zwei Jahren.

Vielleicht wäre XING ohne die massive Werbekampagne noch stärker eingebrochen, aber wir sehen die Resultate als Bestätigung, dass neue Mitglieder nicht käuflich sind und dass sich im Markt etwas ändert: Seit Februar gibt es mit einem deutschsprachigen LinkedIn Auftritt zum ersten Mal eine echte Alternative. Und Konkurrenz ist für Endanwender sicher ein Vorteil. Wir werden in Zukunft noch intensiver mit unseren eigenen Mitgliedern online und offline kommunizieren. Wenn mehr Mitglieder die Vorzüge von LinkedIn kennen und schätzen, dann werden sie auch ihre eigenen Kontakte einladen — zumal man wesentlich mehr Wert aus LinkedIn schöpft, wenn man mit seinen eigenen Kontakten auf LinkedIn verbunden ist .

Zwei Jahre Produktvorsprung und die Möglichkeit, 80 Prozent der XING Premiumdienste bei LinkedIn kostenlos nutzen zu können sind aus meiner Sicht gute Gründe, LinkedIn bei den eigenen Kontakten bekannt zu machen.

6.) LinkedIn hat vor einigen Tagen eine Kooperation mit SAP bekannt gegeben. SAP-Kunden erhalten im Rahmen dieser Kooperation einen vergünstigten Zugang zum Recruiter Basic Starter Package. Ist dies lediglich eine Folge des 23 Mio. Investments von SAP Ventures bei LinkedIn oder planen Sie im Recruiting-Bereich zukünftig auch die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen?

SAP ist – wie übrigens auch die Samwer Brüder – in LinkedIn investiert, aber diese Kooperation kommt aus einer anderen Ecke. Als internationales Unternehmen ist LinkedIn unter SAP Mitarbeitern natürlich sehr beliebt. Aber noch wichtiger war das Netzwerk von SAP-Beratern. Da 140.000 SAP-Berater bereits ihr professionelles Profil bei LinkedIn pflegen, war LinkedIn einfach die erste Wahl für SAP, um ihre Channel Partner beim Recruiting zu unterstützen. Business ist heutzutage eben international.

Wir planen weitere Partnerschaften, da sie uns eine gute Möglichkeit bieten, den Bekanntheitsgrad von LinkedIn zu steigern. Und die Idee, sich über Vorstellung eines gemeinsamen Kontaktes miteinander zu vernetzen, ist ja auch tief in der Gründungsidee von LinkedIn verankert.

7.) Planen Sie das Recruiter-Modul, das in den USA bereits seit längerem angeboten wird, auch in einer deutschen Version anzubieten bzw. die englischsprachige Version hierzulande stärker bekannt zu machen? Planen Sie die Einführung anderer Neuerungen, die für deutsche Recruiter interessant sind?

Ja, die LinkedIn Talent Advantage Anwendungen gibt es schon seit über zwei Jahren und bringen größeren Recruiting-Organisationen einen echten Mehrwert. Sie werden von Headhunting-Firmen ab zehn Mitarbeitern genutzt, um die Effizienz zu steigern und Kandidaten besser zu verwalten. Solche Firmenlizenzen bringen uns weltweit guten Umsatz und sind zusammen mit Werbung für uns eine wichtigere Umsatzquelle als Premium-Mitgliedschaften. Sobald Umsatz in Deutschland im Vordergrund steht, werden wir auch eine deutsche Version von Talent Advantage anbieten. Aber mein Eindruck ist, dass Recruiter in größeren Firmen auch mit der englischen Version ganz gut zu Recht kommen und deutsche Organisationen daher lieber zusätzliche Funktionen auf Englisch hätten als die gleichen Funktionen auf Deutsch.

Wir bedanken uns herzlich für das offene und ausführliche Gespräch.

MBA, eine richtige Entscheidung

Das MBA-Studium, Master of Business Administration, ist in Deutschland bei weitem nicht so verbreitet und anerkannt wie in den USA, England oder sogar in Brasilien. Der Hype, der die Business-Schulen generieren, versucht dies zu kontern, aber diese Entwicklung braucht Zeit. Trotzdem habe ich mich in 2007 für das Full Time European MBA der Mannheim Business School, eine Ausgliederung der Mannheim Universität, entschieden.

Ich hatte schon immer geplant, ein MBA zu machen. Oder mindestens seit ich Management und Marketing als Nebenfächer während des Ingenieursstudiums in Brasilien studiert hatte. Meiner Meinung nach gibt es aber drei Grundvoraussetzungen für ein MBA-Studium: der berufliche Zeitpunkt muss stimmen, die Finanzierung muss geregelt sein und man muss etwas Berufserfahrung haben. Um so mehr Erfahrung man in den Kurs bringt, desto mehr kann man im Unterricht lernen, desto interessanter ist der Austausch mit Kollegen.

Ich hatte unterschiedliche Gründe, ein MBA zu machen, die ich jetzt listen werde. Die Reihenfolge ist keine Bewertung dieser Gründe, alle haben dazu beigetragen, dass ich die Entscheidung traf.

  • Neugierde, Lernen. Ich wollte den Stoff, der unterrichtet wurde, lernen.
  • MBA Status. Der Titel ist oft Voraussetzung für die interessantesten Jobs oder, mindestens, eine klare Differenzierung gegenüber andere Bewerber.
  • Deutscher Abschluss. Das MBA validiert meinen brasilianischen Uni-Titel. In Brasilien ist die Universität São Paulo als vielleicht die beste Uni in Lateinamerika anerkannt. In Deutschland ist sie unbekannt. Die Uni Mannheim, dagegen, wird hier als die beste BWL-Uni gesehen.
  • Leute kennenlernen. Nach 2,5 Jahre in einer kleinen Stadt in Baden-Württemberg wollte ich wieder Menschen im meinen Alter und mit ähnliche Erfahrungen und Erwartungen treffen.
  • Ein Netzwerk bilden. Ich habe Kollegen aus der ganzen Welt kennengelernt, die schon jetzt oder in wenigen Jahren in der Wirtschaft sehr gut positioniert sind oder sein werden.
  • Andere Länder kennenlernen, auch als Auswanderungsalternativen.
  • Einen Karrierewechsel ermöglichen. Der MBA-Abschluss ist einer der wenigen generalistischen Ausbildungen, die dies möglich machen.
  • Gehalt aufstocken. Der durchschnittliche Gehalt eines MBAs ist sehr attraktiv.

Ich muss sagen, ich habe alle dieser Ziele, trotz Krise, erreicht. Ich habe viel gelernt, war je 3 Monate in England und Kanada, habe tolle Freunde gewonnen und meine Karrieremöglichkeiten deutlich verbessert: in 2008 bekam ich mehrere Jobangebote. Die Entscheidung für das MBA war vielleicht die beste, die ich je getroffen habe. Diese 12 Monate waren eine großartige Zeit und ich hätte nichts anders gemacht. Na ja, villeicht hätte der Zeitpunkt etwas günstiger sein können 😉

Wer ein bisschen mehr über mein MBA-Jahr lesen will, kann mein MBA-Blog-Archiv lesen. Mit hübschen Bildern 🙂

Über den Gastautor: Fernando Bresslau hat einen Master of Business Administration (MBA) im Marketing und ein Ingenieursdiplom (Schiffbau) samt technischer Berufsausbildung (Maschinenbau), spricht vier Sprachen und hat bereits in drei Ländern, darunter China, gearbeitet.

Fernando ist im Moment freiberuflich tätig, sucht aber eine Festanstellung in den Bereichen Marketing und Produktmanagement. Zu seinem XING-Profil gelangen Sie hier.