Mitarbeitermotivation: Regelmäßiger Dialog fördert die Arbeitsmoral

Interview Nr. 3

Branche: IT-Systemhaus
Unternehmensgröße: Mittelstand > 1000 Mitarbeiter

Hierarchieebene: Angestellter ohne Führungsverantwortung


Frage 1:
Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitgeber?

1. Die Entfernung meiner Firma von meinem Haus.

2. Bei meinem Arbeitgeber habe ich eine ziemlich sichere Arbeitsstelle.

3. Die Projekte und Technologien sind modern.

4. Das Arbeitsklima in der Firma ist gut.

5. Man kann jedes benötigte Arbeitsmittel per Intranet bestellen.

6. Der Rest des Jahresurlaubs wird ohne Restriktionen übertragen.

7. Es gibt kaum Restriktionen für die Internetnutzung.

Frage 2: Was gefällt Ihnen nicht und warum?

1. Mein Gehalt könnte 15%-20% höher sein. Das schadet der Motivation.

2. Die Jahresgespräche sind ziemlich formal.

3. Die Erfahrung wird beim Projektwechsel nicht immer genau berücksichtigt. Das führt dazu, dass
mehrjährige Projekterfahrung einfach verloren geht. Das ist keine effektive Personallogistik

4. Nur während des Jahresgespräches kann man erfahren, ob die Projektleitung mit deiner Leistung
zufrieden ist. Auch das ist kein effizientes Personalmanagement.

5. Seit Jahrzehnten ändert sich in Bezug auf die Personalmotivation kaum etwas.

6. Die Bereichsleitung (ca. 100 Menschen) könnte häufiger als einmal pro Jahr über die Pläne, die
Situation und die technische Politik im Bereich informieren.

7. Initiative und Ideen sind nicht besonders gefragt.

Frage 3: Welche Auswirkungen hat das auf Sie?

Nach ca. 7 Arbeitsjahren hat es zu Resignation geführt.

Frage 4: Was würden Sie ändern, und welches Ergebnis würden Sie sich dadurch erhoffen?

Um die Effizienz des Unternehmens zu erhöhen, sollten die Projektleitung und die Bereichsleitung mindestens an einem der in Frage 2 genannten Punkte etwas ändern.

Aktien und Arbeitnehmer – eine Analogie

Was hat die Börse in den Tagen der Finanzkrise mit dem Thema Personalpolitik in den Unternehmen zu tun? Sehr viel!

Wer die entsprechenden Artikel in der Tagespresse und im Internet verfolgt, wird feststellen, dass sich die Aktienkurse und die Zahl der Beschäftigten in immer mehr Unternehmen in die gleiche Richtung bewegen – nach unten.

Nach Massenentlassungen der Investmentbanken hört man inzwischen auch außerhalb der Finanzbranche von Einstellungsstopps und Mitarbeiterabbau.
Wer sind bloß diese Menschen, die sich von heute auf Morgen von ihren Werten trennen? In Bezug auf die Aktienmärkte würde Herr Kostolany von den sogenannten “Zittrigen” sprechen. In der Phase des Booms sind Sie auf den Zug aufgesprungen. Ohne langfristige Strategie und zum Teil vielleicht sogar, ohne tatsächlich ausreichend Eigenmittel zu besitzen.

Nun haben die Zittrigen Angst, alles zu verlieren. Sie verkaufen alles – rette sich wer kann. Sie verkaufen schlechte Werte, sie verkaufen gute Werte und erzeugen damit immer mehr Angst und Unsicherheit, die wiederum zu weiteren Verkaufswellen führen.

Dieses Prinzip scheint auch für die Personalpolitik mancher Unternehmen zu gelten. Man hat sich womöglich übernommen. Man hat Angst die Ergebnisse zu verfehlen. Die Konsequenz – Entlassungen, bei denen mit Sicherheit viele gute Köpfe unter die Räder kommen. Dazu verbreitet man eine Unsicherheit in den Unternehmen, die alles andere als förderlich ist.

Doch das Ganze hat auch ein Gutes. Denn panikartige Massenverkäufe treiben auch die Preise solider Anlagewerte nach unten. An den Börsen sind liquide Investoren bereits wieder auf Einkaufstour. Sie nutzen die Gelegenheit, die besten Titel unter Wert einkaufen zu können. Ihre Strategie ist gut überlegt und langfristig. Die Rendite, die Sie mit Ihren Anlagen erzielen werden, wird deutlich über der Rendite der Zittrigen und kurzfristig denkenden Anleger liegen.

Diese Strategie eignet sich auch für personalsuchende Mittelstandsunternehmen. Langfristig denkende Unternehmer sollten die aufkommende Unruhe nutzen und Ausschau nach den besten Köpfen halten. Eine Krise, wie wir sie im Moment erleben, ist eine gute Zeit, um durch kluge Personalpolitik langfristige Wettbewerbsvorteile auszubauen.

Denn gute Mitarbeiter sind wertvoller als die attraktivsten Wertpapiere.

[HTTP410] 10 Dinge, die Ihre ITler Ihnen gerne mitteilen würden

Im Rahmen des Personalforums am Rande der diesjährigen CeBIT hatten wir das Glück, einem außergewöhnlichen Referenten zuhören zu dürfen. Es war Gunter Dueck von IBM.

Auf humoristische und gleichsam einleuchtende Art und Weise erzählte er dem Publikum von den Kommunikationsproblemen zwischen ITlern und “gewöhnlich begabten” Menschen und warb für mehr Verständnis zwischen beiden Gruppen.

Im Großen und Ganzen ging es dabei darum, dass technisch und kaufmännisch denkende Menschen auf unterschiedliche Art kommunizieren und sich daher gegenseitig nicht verstehen. Herr Dueck untermauerte diesen Unterschied mit Messungen der Hirnaktivität und teilte die beiden Typen zur weiteren Veranschaulichung in Katzen (ITler) und Hunde (Kaufleute). Katzen kommunizierten Ihre Gefühle demzufolge lieber ein Mal weniger als mehr nach Außen. Aber selbst wenn sie dies tun würden, gäbe es keine Grundlage für Kompatibilität. Die Gehirne der beiden funktionierten nun Mal unterschiedlich.

Monate später fiel mir beim abendlichen Stöbern im Netz ein englischer Artikel auf. Dieser versuchte, in verständlichen und erheiternden Worten die Perspektive der ITler näher zu bringen. In der Hoffnung, dass die Hunde und alle anderen Tiere unter den Lesern sich tatsächlich die Mühe machen, die Katzen im Arbeitsalltag zu verstehen, fühlen wir uns verpflichtet, Ihnen die deutsche Übersetzung zur Verfügung zu stellen.

Kommunikationsprobleme – Der ITler denkt vermutlich…

  1. Wenn Sie mir technische Fragen stellen, fangen Sie bitte nicht an mit mir zu diskutieren, nur weil Ihnen meine Antwort nicht gefällt. Falls Sie meinen sich besser mit der Materie auszukennen, wozu fragen Sie dann überhaupt? Und falls ich doch mit Ihnen diskutiere, dann nur weil ich überzeugt bin, dass ich Recht habe. Wäre das nicht der Fall, würden Sie lediglich ein “Keine Ahnung” zu hören bekommen bzw. einen Tipp, wo Sie die Lösung finden. Für Diskussionen aus Spaß an der Freude habe ich grundsätzlich keine Zeit.
  2. Wenn Sie unser Gespräch mit einer Selbsterniedrigung wie “Mensch, bin ich doof” einleiten, finde ich das weder lustig, noch weckt es mein Mitleid. Vielmehr glaube ich dann, dass Sie tatsächlich doof sind und ein Gespräch mit Ihnen reine Zeitverschwendung ist. Sein Sie versichert, so wollen Sie ein Telefonat nicht beginnen.
  3. Ich habe keine Probleme damit, wenn Sie etwas kaputt machen. Ihre Fehler zu beheben, ist mein Job. Aber lügen Sie mich niemals an, wenn Sie mir über einen Fehler berichten. Das erschwert nur die Lösung des Problems und macht meinen Job schwieriger. Seien Sie einfach ehrlich, dann kriegen wir die Sache hin und sind beide schneller damit durch.
  4. Es gibt keinen “Zauberknopf”, mit dem alles sofort repariert werden kann. Alle Problembehebungen erfordern etwas Arbeit. Bei manchen Problemen lohnt es sich nicht sie zu lösen, und einige sind schlicht unlösbar. Wenn ich Ihnen also sage, dass Ihnen keine andere Möglichkeit bleibt, als ein vor zwei Monaten versehentlich gelöschtes Dokument neu zu erstellen, werden Sie bitte nicht sauer. Ihr Problem liegt mir am Herzen und ich habe nichts gegen sie, aber auch ich kann nicht immer alles in Ordnung bringen.
  5. Nicht alles von dem, was ich für Sie tun soll, ist tatsächlich “dringend”. Im Gegenteil, je öfter sie Ihre Angelegenheiten als “dringend” bezeichnen, desto weiter rutschen Sie in meiner Prioritätenliste nach unten.
  6. Sie sind nicht die einzige Person, die meine Hilfe braucht und in den meisten Fällen ist Ihre Angelegenheit nicht die dringendste. Geben Sie mir etwas Zeit, und ich werde Ihr Problem ganz bestimmt lösen.
  7. Es ist absolut unnötig, mir mehrmals am Tag ein und dieselbe Mail mit der Schilderung Ihres Problems zu schicken, und nervt gewaltig. E-Mails bleiben in meinem Postfach, bis sie gelöscht werden. Und das werden sie erst, wenn ich sie abgearbeitet habe. Normalerweise antworte ich, sobald ich hilfreiche Neuigkeiten für Sie habe. Falls es dringend ist, lassen Sie mich das wissen (siehe Punkt 5).
  8. Ja, ich ziehe Emails Telefonaten vor. Das hat nicht mit Freundlichkeit zu tun, sondern mit Effizienz. Es geht wesentlich schneller und einfacher für mich, eine Liste mit Fragen aufzustellen, für die ich Antworten benötige, als Sie anzurufen und jede Frage einzeln mit Ihnen durchzugehen. So können Sie die Antworten zusammentragen, wenn es Ihnen passt, und ich kann mich währenddessen um andere Probleme kümmern.
  9. Ja, ich wirke geradeheraus und ungehobelt. Es ist nicht so, dass ich das beabsichtige, ich habe einfach nicht die Zeit, die Dinge für Sie schönzufärben. Ich gehe davon aus, dass wir beide erwachsen sind und mit der Existenz eines Problems umgehen können. Wenn Sie etwas falsch gemacht haben, sage ich Ihnen das auch. Es ist mir egal, ob es ein Versehen war oder nicht, da das für mich keinerlei Unterschied macht. Nehmen Sie es also nicht persönlich, ich möchte nur nicht, dass sich der Fehler wiederholt.
  10. Und zu guter letzt, ja es stimmt, ich kann Ihre Emails lesen, ich kann sehen welche Webseiten Sie während der Arbeitszeit besuchen, und ja ich kann auch auf jede einzelne Datei auf Ihrem Computer zugreifen, und Ihnen sagen, ob Sie mit jemandem über einen Instant Messenger oder in einem Chatroom chatten, (und ich kann sogar sehen was Sie tippen). Aber nein, ich tue es nicht. Es ist unethisch, ich bin beschäftigt und in Wirklichkeit sind Sie auch nicht so interessant, wie Sie meinen. Insofern ich also nicht speziell damit beauftragt werde, Ihr Verhalten zu überwachen oder zu untersuchen, tue ich es auch nicht. Es gibt wirklich viel interessantere Dinge im Internet als Sie.

Mitarbeitermotivation: Fördern durch Fordern

Nachdem wir unsere Serie subjektiver Eindrücke zum Thema Mitarbeitermotivation mit der Arbeitnehmerperspektive eröffnet haben, erhält diesmal ein Arbeitgeber das Wort:

Interview Nr.2

Branche: Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung

Unternehmensgröße: Mittelstand, 30 bis 50 Angestellte

Hierarchieebene: Geschäftsführender Gesellschafter

Frage1: Was bedeutet Mitarbeitermotivation für Sie persönlich?

Mitarbeitermotivation ist wichtig. Das Hauptproblem dabei ist, das richtige Maß zu finden. Nicht alles was in Literatur und Praxis diskutiert wird, ist tatsächlich sinnvoll.

Frage 2: Sprechen Sie das Thema gegenüber Ihren Mitarbeitern offen an?

Ja, aber selten. Dann sage ich ihnen: “In dieser Firma muß nur einer motiviert werden, und der steht vor ihnen!” (lacht)

Frage 3: Wie, d.h. mit welchen Methoden, motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?

Man kann nicht ein und dieselbe Methode auf alle Mitarbeiter anwenden, meine zwei Grundansätze lauten:

1.) Fördern durch Fordern

2.) Zuckerbrot und Peitsche

[HTTP410] Bewerbungstipps: “Persönliche” Anschreiben – Ein Plädoyer für Individualität

Zugegeben, als Personalberater stumpft man gegenüber Bewerbungsanschreiben ein wenig ab. Vor einigen Minuten aber habe ich ein Anschreiben gelesen, das geradezu nach einem eigenen Blogbeitrag schrie. Nicht, weil jemand einen Fehler gemacht, oder sich die Freiheit herausgenommen hätte, “aus der Reihe zu tanzen”, sondern weil es gemessen an “der Norm” einen Konformitätsgrad von nahezu 100% erreichte.

Der Verfasser, eine über ihren eigentlichen Fachbereich hinaus qualifizierte operative Führungskraft aus Deutschlands Exportbranche Nr. 1, hatte alles erschreckend richtig gemacht.
Doch durch sein Perfektionsbestreben brachte er sich um die Chance, sich nicht nur als Spezialist sondern auch als Persönlichkeit zu positionieren; als eigenständiger Charakter dem man eine Führungsposition anvertraut, die ihn zuweilen in Situationen bringt, die jenseits der ausgetretenen Pfade von Richtlinien und Normen liegen, und Phantasie erfordern.

Stattdessen fand sich nach einer klaren Beschreibung des derzeitigen Verantwortungs- und Aufgabenbereichs folgende Aneinanderreihung von persönlichen Stärken innerhalb von nur einem Absatz:

* langjährige Berufserfahrung
* Verhandlungsgeschick
* Überzeugungskraft
* Durchsetzungsvermögen
* offener Kommunikationsstil
* Teamfähigkeit
* Selbstständigkeit
* Zuverlässigkeit
* stets hoch motiviert
* stressresistent
* effektiv
* lösungsorientiert
* gute Auffassungsgabe
* verantwortungsbereit
* führungserfahren

Die Persönlichkeit des Kandidaten verschwindet komplett hinter einer Aneinanderreihung von Eigenschaften, die im Frühstadium einer Zusammenarbeit aus Sicht des Arbeitgebers oder Personalberaters bloße Behauptungen sind, da sie sich kaum verlässlich überprüfen lassen.

Interessanterweise decken sich die genutzten Wörter zu 80 % mit denen, die wir vor einigen Monaten im Rahmen einer internen Studie zur Nutzung von Eigenschaftswörtern in deutschen Stellenanzeigen durchgeführt haben, und die auf 500 Stellenanzeigen basiert.

Unternehmer stellen aber keine Eigenschaftswörter ein, sondern Persönlichkeiten. Menschen mit Ecken und Kanten, die die Charakterstärke besitzen, Ihrem Unternehmen nach innen, (gegenüber den Arbeitnehmern) oder nach außen (gegenüber den Kunden) ein Gesicht zu geben, und zwar ein lebendiges Gesicht.

Es ist ein folgenschwerer Irrtum zu glauben, man könne durch die Anpassung an die im Unterbewußtsein der Arbeitsgesellschaft existierende DIN-Norm der perfekten Führungskraft die persönlichen Karrierechancen steigern. Vielmehr bringt man sich durch die so entstehende Farblosigkeit der eigenen Person um die wirklich interessanten Chancen, die sich bieten würden, gäbe man sich offen zu erkennen.

Fazit: Beweisen Sie Mut! Zeigen Sie wer Sie wirklich sind, und wagen Sie (mehr) Individualität. Und falls Sie mir bzgl. des Erfolgs eines solchen Vorgehens nicht glauben sollten, denken Sie über folgende Lebensweisheit des Schauspielers, Humanisten und UNICEF-Botschafters Peter Ustinov nach:

“Perfektion hat keinen Charakter”

Mitarbeitermotivation: Lob gegen Resignation

Auf Wunsch unserer Kunden werden wir eine Rubrik zum Thema Mitarbeitermotivation einführen.

Mitarbeitermotivation ist ein zentrales Thema im Unternehmensalltag und befindet sich regelmäßig in aller Munde. Eine ganze Armee von Coaches steht bereit, gegen die Lustlosigkeit, den Erzfeind der Motivation zu kämpfen. Eine Menge Geld und Energie wird in diesen Kampf investiert, und in Form von Motivationsstrategien, Seminaren oder Fachveröffentlichungen angelegt.

Aufgrund der bestehenden Vielfalt werden wir weder die alten “neuen” Erkenntnisse aufwärmen, noch eine Liste mit besonders erfolgreichen Coachingmethoden zusammenstellen.
Stattdessen gehen wir einen anderen Weg und lassen die Beteiligten zu Wort kommen – die Mitarbeiter und die Arbeitgeber.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir kurze Umfragen zum Thema Motivation durchführen und die Ergebnisse hier anonym veröffentlichen. Wir versprechen uns für alle Leser Erkenntnisse darüber, wie man unter Umständen schon mit ganz einfachen Mitteln erheblich zur Mitarbeitermotivation beitragen kann.

Wir laden alle Leser ein, an unserer Interviewserie teilzunehmen und Ihre Meinungen zu veröffentlichen. Sagen Sie was Sie denken, indem Sie uns einen (wenn gewünscht anonymen) Kommentar zu diesem Artikel posten. Ihr Beitrag sollte Ihre Antworten auf die vier nachfolgenden Fragen einschließen. Bitte nennen Sie auch Ihre Branche, Unternehmensgröße und Hierarchieebene. Ihre Angaben werden absolut vertraulich behandelt.

Interview Nr. 1

Branche: Logistik
Unternehmensgröße: Konzern
Hierarchieebene: Angestellt im kaufmännische Bereich ohne Führungsverantwortung

Frage 1: Was gefällt Ihnen an Ihrem Arbeitgeber?

keine Antwort

Frage 2: Was gefällt Ihnen nicht und warum?

Ständige so genannte „Optimierungsmaßnahmen“
auf Kosten der Eigenverantwortlichkeit am Arbeitsplatz, was zum Gefühl der ständigen Überwachung führt und den vertrauensvollen Umgang zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer erheblich erschwert.

Frage 3: Welche Auswirkungen hat das auf Sie?

Resignation.


Frage 4:
Was würden Sie ändern, und welches Ergebnis würden Sie sich dadurch erhoffen?

Besseres Betriebsklima führt zu besserer Mitarbeitermotivation und das in letzter Konsequenz zu besserer Leistung. Also würde ich versuchen das Betriebsklima zu verändern.
Mitarbeiter auch mal zu loben wenn Sie z.B. ein gutes Ergebnis erzielen. Das wäre schon mal ein Anfang und kein Chef würde sich dabei einen Zacken aus der Krone brechen.

Personalsuche 2.0 – Ein Leitfaden zum Online Recruiting

Wir geben es ja zu: die ein oder andere Spitze gegen die Personalsuche mit Printanzeigen in Tageszeitungen konnten wir uns in der Vergangenheit nicht verkneifen. Wir wundern uns einfach immer wieder, warum gerade kleine und mittelgroße Unternehmen aus dem Mittelstand diesen teuren (und noch dazu in den meisten Fällen wenig erfolgversprechenden) Weg wählen.

Für diesen mysteriösen Umstand fällt uns nur die Erklärung ein, dass die enorme Vielfalt der heute vorhandenen Möglichkeiten einfach nicht weitläufig bekannt ist. Denn wer außer den Personalberatern beschäftigt sich schon den ganzen Tag mit der Erforschung von neuen Mitteln und Wegen in der Personalsuche – noch dazu solchen in den unergründlich anmutenden Tiefen des Internets?

Für alle anderen (und vielleicht ja doch auch einige Personalberater) haben wir also hier einen kompakten Leitfaden zusammengestellt. In diesem erklären wir alle nötigen Grundlagen, die für eine kostengünstige und effektive Mitarbeitersuche im Internet notwendig sind.

Wir sind zuversichtlich, dass jedermann — ob Anfänger oder Fortgeschrittener – aus unserem Leitfaden etwas für sich und sein Suchverhalten nach passenden Kandidaten im Internet mitnehmen kann.

In dem Leitfaden verschaffen wir Euch einen Überblick über fünf Schwerpunkte der internetbasierten Personalsuche, sprich über Stellenanzeigen, Unternehmenswebseiten, Suchmaschinen, Online Stellen- und/oder Jobbörsen und Soziale Netzwerke:

  • Wo liegen die Unterschiede zwischen Online- und Printstellenanzeigen? Was sich auf dem Papier bewährt hat, muss nicht auch gleichermaßen im Internet funktionieren, denn strukturelle und visuelle Unterschiede sind nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus legt der gemeine Internetnutzer ein anderes Verhalten an den Tag, als der Zeitungsleser.
  • Was müsst Ihr bei dem Onlineauftritt Eures Unternehmens (also der Unternehmenswebseite) beachten? Mit ein paar hübschen Fotos und Fakten über Eure Firma ist es leider nicht getan!
  • Wie könnt Ihr Suchmaschinen wie z.B. Google für Euch arbeiten lassen (Stichwort SEO), ohne viel Zeit und Geld zu investieren und was macht noch dazu den Vorteil von Online-und/oder Jobbörsen aus?
  • Und zuletzt: wie können soziale Netzwerke zur Kontaktaufnahme und Informationssuche beitragen?

Nachdem wir all diese Fragen kurz und knackig für Euch beantwortet haben, geben wir Euch zum Abschluss noch eine Checkliste an die Hand, mit deren Hilfe Ihr einige der zuvor besprochenen Aspekte bei Eurer persönlichen Handhabe mit der Personalsuche im Internet koordinieren könnt und die Euch mit weiterführenden Informationen und direkten Links ausstattet, falls Ihr noch ein wenig tiefer in die Welt des digitalen HR eintauchen wollt.

Viel Spaß beim Schnorcheln und Ausprobieren!

P.S. Update 11.01.2016: Liebe Leser, dieser Artikel ist über 7 Jahre alt. Dennoch sind unserer damaligen Hilfestellungen für viele Unternehmen (leider) immer noch sehr aktuell. Falls Euer Unternehmen weiter ist bzw. im Heute ankommen möchte, verweisen wir an dieser Stelle auf unsere aktuelleren Artikel zum Thema Personalmarketing und Karriere-Webseiten, sowie auf unsere eigene Personalmarketing-Lösung Jobspreader.

Außen hui, innen pfui!

Der Beruf des Personalberaters hat viele Vorteile. Man hat nicht nur, wie in wenig anderen Berufen, Tag für Tag mit sehr vielen verschiedenen Menschen zu tun, sondern lernt auch eine ganze Menge über sie – Positives und Negatives.

Vor Kurzem wurden wir seitens eines unserer Kandidaten mit einem recht enttäuschenden Verhalten konfrontiert. Es handelte sich um einen sehr erfahrenen Kandidaten für eine Führungsposition, den wir nach schwieriger Suche unserem Kunden vorstellen wollten. Sein Lebenslauf und seine Referenzen waren einwandfrei. Im ersten Interview hatte sich der positive Ersteindruck bestätigt und verstärkt. Trotz drei weiterer geeigneter Kandidaten war er der Favorit.

Im nächsten Schritt gingen die Unterlagen und Einschätzung zum Kunden, der darauf hin, von den Qualitäten des Kandidaten überzeugt, gleich einen Termin für ein Vorstellungsgespräch anbot. Soweit so gut.

Einige Tage vor dem Gespräch hat der Kandidat dann plötzlich um einen neuen Termin gebeten, da er aus beruflichen Gründen doch nicht verfügbar war. Kein Problem, Flexibilität gehört zu unserem Beruf. Wir sprachen mit dem Kunden und der Termin wurde umdisponiert. Dann kam langsam Ernüchterung auf. Zunächst blieben einige Anrufe zwecks Klärung der Anreisedetails und der Gesprächsvorbereitung unbeantwortet. “Kann ja mal passieren bei einem beruflich stark eingespannten Kandidaten”, sagte der Kopf. Doch das Bauchgefühl sagte: “hier stimmt was nicht”.

Und wieder einmal zeigte sich, dass man sich auf seine Intuition verlassen kann. Am Abend vor dem zweiten Gesprächstermin stellte sich raus, dass der Kandidat wegen einer erneuten Verhinderung auch den zweiten Termin nicht wahrnehmen konnte. Erstaunlicherweise hatte er es nicht geschafft, seinen Ansprechpartner rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Er entschuldigte sich und schlug vor, einige Tage später einen weiteren Terminvorschlag zu machen. Sie können sich nun sicher denken, wie die Geschichte ausgegangen ist?!

Die viel spannendere Frage an dieser Stelle ist, warum ein gestandener Mensch mit vielen Jahren Berufs- und Führungserfahrung nicht imstande war, seine plötzliche Meinungsänderung klar und deutlich zu kommunizieren. Stattdessen zog er es vor, den Personalberater und seinen Kunden mehrfach zu versetzen.

Erreicht hat er dadurch lediglich den absoluten Vertrauensverlust. Und da Vertrauen in der Personalberatung absolut unerlässlich ist, wird es nicht verwundern, dass dieser Kandidat zukünftig von unserer Seite trotz seiner fachlichen Kompetenzen nicht mehr berücksichtigt wird.

Wenn Sie sich als Bewerber in einer ähnlichen Situation wiederfinden sollten, bitte ich Sie, richtig zu handeln und auf eine deutlichere Art „nein“ zu sagen. Denn erstens weiß Ihr Geschäftspartner dann woran er ist, und zweitens erhalten Sie sich so für die Zukunft alle Chancen.

Karrieretipps: Stellen Sie Ihren Lebenslauf ins Internet

Die meisten Menschen haben sich während der Jobsuche im Internet schon Mal die Frage gestellt, wie man es am besten anstellt, dass man von Personalverantwortlichen und von Personalberatern gefunden wird. Es kann nämlich für die persönliche Karriere sehr förderlich sein, wenn die eigenen berufsbezogenen Daten für andere auffindbar sind. Denn während man selbst die Seiten der Jobbörsen hoch und runter scrollt, arbeiten die Daten quasi selbständig und führen vielfach zu interessanten beruflichen Chancen.

Natürlich werden einige fortschrittliche Leser sofort entgegnen, dass das Thema doch ein alter Hut sei. Alles schon erledigt! Xing und Co. sind schließlich längst allgemein bekannt, und das eigene Profil ist schon in mindestens 500 der über 1000 Jobbörsen und High-Potential-Portalen eingetragen und wird sogar gelegentlich gepflegt. Ist ja alles schon Mal nicht schlecht. Doch aufgrund dieses Riesenangebots von Profilportalen und der mangelhaften Qualität vieler Portalsuchsysteme kann es leicht vorkommen, dass Ihr Lebenslauf im Eifer des Gefechts einfach übersehen wird. Was tun?

Die Lösung besteht sicher nicht darin, Ihren Lebenslauf auch noch in die restlichen 500 Datenbanken einzupflegen. Fragen Sie sich stattdessen was Sie machen, wenn Sie im Netz Informationen finden wollen? Loggen Sie sich etwa als aller erstes in eine (evtl. kostenpflichtige) Wissensdatenbank ein? Nein, Sie „googeln“, selbst dann, wenn Sie ein Wissensportal abboniert haben, weil es am einfachsten und schnellsten geht. Und das ist im Grunde der ganze Trick. Bevor Sie unheimlich viel Zeit in das Eingeben Ihres Profils in den Jobportalen investieren, sorgen Sie zunächst dafür, dass Ihr Lebenslauf mit der einfachen Google – Suche gefunden wird. Alle weiteren Eintragungen können Sie danach machen, wenn Sie Zeit haben.

Das spannende ist, dass das Veröffentlichen Ihres Lebenslaufes viel einfacher ist als Sie denken. Wenn Ihnen beim Gedanken daran, Ihre Daten öffentlich ins Netz zu stellen nicht ganz wohl ist, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen. Nehmen Sie Ihren Lebenslauf und ersetzen Sie Ihre persönliche E-Mail Adresse durch eine extra für diesen Zweck angelegte anonyme E-Mail (z.B. bei Yahoo oder Google). Über diese E-Mail kann dann später der Erstkontakt stattfinden. Auch die Namen Ihrer bisherigen Arbeitgeber müssen Sie nicht preisgeben. Wichtig ist aber, dass der Leser sofort versteht, in welcher Branche Sie gearbeitet und was Sie genau gemacht haben. Je mehr branchen- und tätigkeitsbezogene Fachbegriffe Sie verwenden und je umfassender Sie Ihren Werdegang beschreiben, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei der Suche nach diesen Begriffen auch gefunden werden.

Ihren anonymisierten Online-Lebenslauf speichern Sie am besten als .doc/.odt und als.pdf ab. Vergeben Sie dabei einen sprechenden Namen, wie z.B. „Lebenslauf-Diplom-Bauingenieur-Hamburg.pdf“. Im nächsten Schritt kommt Ihr Lebenslauf nun ins Netz. Falls Sie keine eigene Homepage haben, ist die Nutzung eines kostenfreien Blogs wie z.B. WordPress.de oder Blogger.com am einfachsten. Um ein Blog anzulegen, registrieren Sie sich bei dem Anbieter Ihrer Wahl und achten Sie darauf eine “sprechende” berufs- oder branchenbezogene Adresse zu wählen, wie z.B. „http://bauingenieur.wordpress.com“.

Anschließend loggen sie sich ein und erstellen einen Artikel. Bei der Überschrift beziehen Sie sich auf Ihren Lebenslauf bzw. Ihren Beruf, z.B. „Lebenslauf Diplom Bauingenieur aus Hamburg – 15 Jahre Erfahrung – AutoCAD“. Nun kopieren Sie den Inhalt Ihrer .doc Vorlage in den Artikel und fügen zum Schluss die -.pdf Datei als Anhang ein. Danach „veröffentlichen“ Sie Ihren Artikel. Fertig!

Bereits nach wenigen Stunden wird Ihr Lebenslauf von Google erfasst. Findigen Recruitern haben Sie dadurch die Suche nach Ihnen wesentlich vereinfacht. Der Zeiteinsatz beträgt je nach Ihrer Interneterfahrung 15 Min. bis 1 Std. und bringt womöglich mehr als eine Eintragung in den meisten Stellenportalen. Bedenken Sie dabei, dass in Deutschland im Moment noch relativ wenig Menschen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, so dass Ihre persönlichen Chancen überdurchschnittlich steigen.

Sollte jemand mit dieser Anleitung Schwierigkeiten haben, bitte ich um einen kurzen Kommentar mit der Beschreibung.

Viel Spaß bei der Umsetzung und viel Erfolg!